Beiträge von ravn im Thema „American Football [NFL/College/GFL]“

Gibt es eigentlich einen NFL-Stream, der völlig ohne Werbung auskommt und in den Spielpausen stattdessen das Spiel analysiert? Weil NFL bei RTL finde ich kaum schaubar, sofern ich die Live-Übertragungen nicht aufzeichne und mit Zeitverzug die ganzen Werbungen überspule. Nur wenn ich für die NFL schon bezahlen würde, dann bitte auch ohne jegliche Werbeblöcke.

Wie Kupp im Interview gesagt hat: MVP war die Mannschaft.

Die ganzen Typen, die erst andere glänzen lassen, werden nie MVP. Deshalb finde ich, sollte man den Titel nur vergeben, wenn es wirklich aussergewöhnliche Einzelleistungen gab, die MVP würdig sind. Die NFL liebt eben Statistiken und Auszeichnungen und das ist eine mehr davon.

Bangels haben es nach dem Fehlentscheidung-Touchdiown dann im dritten Viertel verdaddelt. Defense der Rams war schlicht besser, während Bangels Defense zu viele Fehler gemacht hat. Glückwunsch Rams.

Mit Aufzeichnung und 50 Minuten Zeitversatz lassen sich die ganzen Werbepausen bis zum Spielende gut wegspulen, so dass ich zeitgleich die Siegerehrung mitbekommen werde - ganz ohne nerviges Check24 ChioChips Pizza Dr Ötker & Co .

Auch wenn ich persönlich nichts und absolut nichts von der Art der bewusst manipulativ-emotionalisierenden Meinungsmache durch BILD halte, so sind deren Mitarbeiter doch gut vernetzt - besonders SportBild.

Hatte ich auf einer Nachrichtenseite gelesen...

NFL kommt nach Deutschland! Welche Städte den Zuschlag bekommen - Sport - Bild.de

Frankfurt aber erst 2024. Erstmal ist München dran. Ich hatte auf Düsseldorf gehofft ... so alte Rhein Fire Zeiten aufleben lassen. Wobei die NFL Atmosphäre (2004 in Oakland) eh anders war - eher familiär bis gelangweilt fernab der Hardcore Fanblocks.

Die damalige NFL Europa hatte gleich mehrere Probleme. Als Testliga der NFL und deren Chance, noch nicht ganz NFL taugliche Spieler unter Praxisbedingungen analysieren zu können, waren die Spielzüge der Spielpartien oftmals auch eher darauf ausgelegt und nicht wirklich auf den potentiellen Spielsieg. Rhein Fire mit ihrem ewigen Laufspiel durch die Mitte (selbet bei 3rd und tief) war da ein typisches Beispiel. Meist stimmte auch das Zusammenspiel und das Timing nicht, so dass Pässe in die Laufwege der Receiver erinnert eher die Seltenheit waren. Kurz gesagt, das Spielniveau war arg durchwachsen und viele Partien schlicht langweilig bis frustrierend und dabei habe ich seit der ersten Rhein Fire Saison kaum ein Heimspiel verpasst und ebenso viele Auswärtsspiele mitgenommen als "Fire Fans Sauerland".

Dazu kam, dass sich das Rahmenprogramm um den Spieltag nicht recht zwischen Kindergeburtstag, Saufgelage, gnadenlosem Werbe-Sponsoren-Kommerz und ein wenig Football-Fachwissen-Vermittlung entscheiden konnte. Das war oftmals nichts halbes und auch nichts ganzes für wohl alle Erwartungshaltungen - zumindest in Düsseldorf. Während Woody noch ein ganz guter Anheizer auf der Hauptbühne war, so waren die Jahre danach mit dem DJ & seinem Drummer eher irgendwas zum Abgewöhnen und Fremdschämen zeitgleich. Dass sich trotzdem nach Galaxy-Vorbild eine wachsende Fanszene aufbauen konnte, war schon erstaunlich. Der Fireplanet als Fan-Oberorganisation und auch der Knoten als Afterparty-Location waren da gute Stützpfeiler.

Aber gerade diese Rhein Fire Fanszene (jip, ich nehme mich da nicht aus!) auf der Haupttribüne hat es dann selbst verkackt und seltenst geschafft, fernab von zerstörerischen Trillerpfeilen-Einsatz bei der gegnerischen Offense wirklich konstruktive Stimmung zu machen. Diese Dauer-Trillerpfeifen haben dann auch immer mehr genervte Besuchergruppen rausgedrängt, während die Trillerpfeifen von den anderen Rhein Fire Fans im Stadion schlicht übernommen worden, ohne mal zu hinterfragen, wo da noch Raum für echte Fangesänge bleiben könnte. Die Galaxy Fans hatten zwar auch ihre Trillerpfeifen, die aber gut in ihre Fangesänge eingebaut. Das wurde von der Rhein Fire Fanszene schlicht schlecht kopiert und auf Trillerpfeife pur gesetzt.

Während das Waldstadion und auch das Rheinstadion gut gefüllt war, so war in den anderen Stadien oftmals viel zu wenig los und die Stadien für die Besuchermenge viel zu gross. Da wurde dann auch mal gerne wie in Amsterdam mit Lautsprecheranlagen verstärkt, um gegenhalten zu können. Und spätestens mit dem Umzug von Berlin Thunder aus dem ungeliebten Jahnstadion im Ostteil der Stadt ins zugkräftige Olympiastadion war klar, dass diese Austragungsstätte etliche Nummern zu gross war. Oftmals viel gewollt, aber unter schlechten Rahmenbedingungen und ebensolchen Entscheidungen viel zu wenig wirklich gekonnt oder gedurft.

Dazu noch die fehlende Einbindung der örtlichen Amateur-Footballvereine, welche die NFLE als reine Partyevents abstempelten und somit beidseitig trennende Gräben geschauftelt wurden und schon fehlte die eigentliche Basis. Wer ehrlichen Football sehen wollte, der ging zu den Düsseldorfer Panthers. Wer abfeiern und nebenbei ein wenig Show-Football schauen wollte, der ging zu Rhein Fire. Und dann reichte eine einzige Entscheidung der NFL-Verantwortlichen, um mal ganz schnell den Stecker für etwas zu ziehen, das zu wenige NFL-Spieler produzierte und somit ein immerwährendes Verlustgeschäft war-

Bin gespannt, ob die EFL aus den ganzen Problemen der Vergangenheit lernt. Und auch, ob mein Rhein Fire Trikot mir in 2022 noch oder wieder passen wird!

Mal an die Football-Historiker gefragt:

Haben sich die aktuell gezeigten Spielzüge eigentlich über die Jahrzehnte entwickelt aufgrund des Regelwerks und wie sah das das Spiel in den Anfangsjahren des Footballs aus? Kann jemand Dokumentationen dazu empfehlen?

Jeder Passversuch ist die Gefahr, den Ball zu verlieren.

Einmal dieses Momentum bei einem Rhein Fire Spiel erlebt. Alle Zuschauer standen hinter dem Team. Wirklich alle. Eine spürbare Euphoriewelle schwappte durchs Stadium und der nächste Spielzug gelang, weil das Gegnerteam wie paralysiert wirkte. Das war wirklich einmalig.