Beiträge von fidel77 im Thema „American Football [NFL/College/GFL]“

    Was sagt ihr zum Regelwerk der XFL ? Ich finde einige Sachen sehr gut.

    Ich auch! Die Kickoff Regel kann die NFL direkt so übernehmen. Auch die Transparenz beim Video Review ist top. Da bekommt man den kompletten Entscheidungsprozess mitverfolgen, und es wird auch tatsächlich anhand der Bilder entschieden und nicht wie in der NFL nach Schiedsrichterpolitischen Erwägungen. Ein Fuß inbound beim catch finde ich aber nicht so gut, da es das benötigte skill level deutlich verringert. Was den 1,2,3 Punkt try angeht: 1 Punkt sollte weiterhin ein Kick sein, da bei dem geringeren Skill Level der Spieler auch die 1 Punkt conversion zu selten klappt und das den Touchdown im Verhältnis zum Fieldgoal zu sehr abwertet. 2 Punkte würde ich dann wie in der NFL von der 2 Yard Linie machen, und 3 weiter von der 10.

    Aber, um das klar zu sagen, leider sind die Chiefs da keine Ausnahme, im Gegenteil. Mein Team, die Cowboys, hatte in den letzten Jahren auch einige Probleme mit Domestic Violence. Da bin ich auch immer strikt dafür die Spieler rauszuschmeissen. Ähnlich sieht es bei nahezu allen anderen Teams aus. Den „Rekord“ halten wohl die Patriots mit einem waschechten Serienkiller.

    Mit Arbeitsgericht hat das ganze hier überhaupt nichts zu tun, aber das weißt du ja selbst. Insbesondere seit der Ray Rice Sache macht die NFL, und machen die Owner, zu 100% was sie wollen. Legalität, Legitimität usw Spielen gar keine Rolle. „Detrimental to the league“ kann absolut alles sein. Und bei seiner gesammelten Vorgeschichte ist es schon sehr seltsam das Hill einfach immer weiter spielen darf.


    Mein Kommentar war auch so gemeint das ich als Chiefs Owner Tyreek Hill schon längst auf die Straße gesetzt hätte. Ich sehe auch ehrlich gesagt nicht wie man ihn oder die Chiefs in dieser Sache auch nur ansatzweise verteidigen kann.

    Allerdings finde ich das was Hill gemacht hat viel krasser

    Das von 2014? Weil vom anderen gibt ja überhaupt keine klaren Angaben

    Beides. In den Domestic Violence Cases ist es ja leider sehr oft so das die Frauen einen Rückzieher machen wenn ihnen auffält das sie sich auch selbst den Geldhahn zudrehen. Auf Reddit und Twitter ging auch vor ein paar Jahren noch ein dritter Fall rum in den Tyreek Hill involviert gewesen sein soll. Außerdem hat er seiner Verlobten ja auch klipp und klar gesagt: „and you should be afraid of me too“. Das reicht doch eigentlich? Wäre es meine Firma wäre er spätestens nach dem Telefonmitschnitt hochkant geflogen.


    Mahomes erinnert mich halt sehr an Rodgers. Extrem selbstbewusst (was nicht schlecht ist), posiert sehr gerne (bei Rodgers die Belt Geste), genialer QB, leicht grossmäulig. Soweit alles ok, wenn auch mir nicht sympathisch. Aber Rodgers und Mahomes haben leider beide eine Eigenschaft Dir ich verabscheue. Sie heulen und meckern ununterbrochen rum wenn etwas gegen sie läuft. Konnte man auch im SB mehrfach sehen. Bei Rodgers ist der Zug abgefahren aber vielleicht wird Mahomes noch etwas cooler. Fitzpatrick wäre da so mein Ideal. Ist ja auch wurscht. Ist natürlich alles nur Fangerede und rein subjektiv. Wie diese Leute wirklich drauf sind wissen ohnehin nur ihre Freunde und Familien.

    Klaus_Knechtskern ich denke das Mahomes ein netter Kerl ist. Aber den Hype heizt er schon auch selbst mit an. Gerade die Statefarm Ads mit Aaron Rodgers, die die ganze Saison liefen, haben seinen Bekanntheitsgrad erhöht. Und auch auf dem Spielfeld ist er schon ein ziemlicher Showman.


    Das die Chiefs das Video nicht vorher kannten weiß ich ja. Aber Hunts Geschichte war so unglaubwürdig das das blinde Vertrauen der Chiefs schon seltsam war. Allerdings finde ich das was Hill gemacht hat viel krasser, und das er weiter Spielen darf während Ray Rice komplett aus der Liga gekickt, AD ein Jahr suspendiert, Zeke 6 Woche für nix suspendiert wurde, hat schon ein Geschmäckle.

    Das funktioniert so natürlich nicht. Vor allem deshalb weil Teams ihr Laufspiel unterschiedlich ausrichten. Manche gehen auf konstante 4.5 Yards, manche eher auf den Homerun. Um Vergleichbarkeit zu haben muss man schon alle Läufe mit rein nehmen. Sonst könnte ich ja auch sagen: wenn man die drei end arounds von Samuel raus nimmt war das Niners Laufspiel in der ersten Halbzeit absolute Grütze.


    Davon unabhängig. Selbst ohne den besten Run war der Schnitt immer noch 4.0 Yards, immer noch kein Grund so wenig zu laufen.


    Es geht wie immer ja auch nicht darum das sie jetzt jeden Snap hätten laufen sollen, aber es gab sicher 2-3 Situationen wo ein Lauf wesentlich besser gewesen wäre (ich glaube einmal hat Garoppolo auch raus geaudibled, dann aber den Pass versammelt).

    Mahomes und die Chiefs sind mir ja ziemlich unsympathisch, aber für Andy Reid freut es mich.

    Würde mich auch interessieren warum Du Mahomes (und die Chiefs) nicht magst.


    Andy Reid ist wohl ein Coach für den die Spieler durchs Feuer gehen würden, das hat sich auch den Interviews nach der Siegerehrung bei Fox gezeigt.

    Wie gesagt Andy Reid finde ich super, gönne es ihm sehr.


    Bei den Chiefs stört mich der Hype um Mahomes. Hype finde ich immer ganz schlecht (darum waren mir auch die Niners so sympathisch). Zumal er ja über die Statefarm Werbung zusammen mit meinem wohl meistgehassten Spieler, Aaron Rodgers, gehypt wird. Der neue Golden Boy eben, und der alte. Meist führt so ein Hype halt such zu einer starken Bevorzugung durch die Refs (Rodgers und die Packers, LeBron mit egal welchem Team etc.).


    Der andere Punkt der sie mir unsympathisch gemacht hat war die Sache mit Kareem Hunt. Das sie so ewig an ihm festgehalten haben, obwohl sie wahrscheinlich schon viel früher als Ende November wussten was passiert war.

    Und die Krone ist dann der Spieler der ihnen zum Großteil das Spiel gewonnen hat. Tyreek Hill. Der hatte als 20jähriger seine schwangere Freundin verprügelt und wurde dafür verurteil. Letztes Jahr hat er dann seinen 3jährigen Sohn verprügelt, der sich dabei den Arm gebrochen hat. Wahrscheinlich bei einem Sturz um sich abzustützen. Natürlich weiß man als Außenstehender nie die Wahrheit, aber bei zwei so schlimmen Verdachtsfällen finde ich es krass das er immer noch bei den Chiefs spielt. Und auch gar nicht suspended war, während die NFL bei Zeke Elliott rausfindet das er überhaupt nichts gemacht hatte und ihn dann trotzdem für 6 Spiele suspendiert (wobei das mit John Mara zusammen hängt und wieder ein anderes Thema ist).

    Hm ich sehe es anders, Steve Young übrigens auch 😁. Davon die Niners hätten im Lauf „kaum mehr was zu Wege gebracht“ kann wirklich überhaupt keine Rede sein. Sie hatten 9 Runs für 50 Yards. Das ist ein immer noch gigantischer Schnitt von 5.5 Yards. Es gab also überhaupt keinen Grund das Ganze in Garoppolos Hände zu legen. Und ja die Chiefs haben versucht Anpassungen vorzunehmen waren damit aber gegen dennLauf nicht wirklich erfolgreich. Außer das sie Shannahan zum passen verführt haben und der drauf rein gefallen ist statt auf die eigene Stärke zu setzen.


    Die Erklärung von Shannahan macht dann auch nicht viel Sinn. Natürlich ging es mit 4 min auf der Uhr um 1st downs, aber der Lauf hätte ja eine wesentlich höhere Wahrscheinlichkeit gehabt diese zu bringen. Insbesondere beim 2ten down war ein pass extrem -ev im Vergleich.


    wo ich dir recht gebe ist das Garoppolo es (noch?) nicht drauf hat so ein Team zum Sieg zu führen. So wie Goff letztes Jahr. Weiter oben habe ich geschrieben woran das auch liegen könnte. Man darf auch nicht vergessen das die exotic looks, also die ungewöhnlichen Formationen immer erst in den Playoffs rausgelassen werden von den Teams. Auch der „unanimous mvp“ Jackson hatte damit ja große Probleme.

    Das er calls bekommt heißt das Passspielzüge gecallt werden, zumindest wenn der QB so wenig Autonomie hat wie Garoppolo. Ein Peyton Manning dagegen hat zum Schluss seiner Karriere quasi alles selbst gecallt, und auch die Spielzüge an der Line teilweise noch mehrfach geändert (audible). Um mal ein anderes Extrem zu nennen.


    Das „Problem“ am Playcalling hier war das die Niners einen Schnitt von 5.6 yards pro Lauf hatten, Shannahan aber plötzlich den Lauf fast komplett aufgegeben hat, und das völlig ohne Not, da sie vorne lagen. Auch war das Laufspiel im Laufe der Partie nicht schlechter sondern deutlich effektiver geworden. In den Vierteln 2/3/4 hatten die Niners nen Schnitt von 7.0 Yards pro Lauf. Das ist abartig hoch. Knackpunkt war der 3 and out drive wo sie noch 20-17 vorne waren. Da hatten sie 2&5, dann 3&5. Beide Male wird pass gecallt. Garoppolo verkackt. Der Rest ist Geschichte.


    17sek vor Ablauf der Playclock wird die Kommunikation zum Helm des QB gekappt. Darum sind auch mehr und mehr defenses dazu übergegangen ihre Formation erst nach diesem Cutoff zu zeigen. Das beeinträchtigt dann insbesondere Teams wie die Rams oder Niners, die ein Offensives Mastermind als Headcoach haben aber als QB nen allenfalls durchschnittlichen Spieler wie Goff oder Garoppolo.

    Ich finde Kyle Shannahan ja super. Aber es ist schon fast unglaublich das er nach dem Superbowl mit Atlanta jetzt mit den Niners einen Superbowl noch mal auf fast die exakt gleiche Weise weggibt. In den letzten vier drives gab es nur noch 4 runs bei 17 plays. Und in 2 dieser drives lag SF noch vorn, und das Laufspiel war bis dahin dominant. Das Garoppolo der Sache nicht gewachsen ist war so offensichtlich. Warum gibt man ihm dann bei einer 20-10 Führung so viele calls? Gratulation an die Chiefs, aber das Spiel haben echt die Niners verloren (nicht zu vergessen das Shannahan zum Ende der ersten Hälfte nicht die Auszeit nimmt, und quasi auf eine possesion verzichtet).


    Mahomes und die Chiefs sind mir ja ziemlich unsympathisch, aber für Andy Reid freut es mich.

    Ich habe erst am Wochenende voraussichtlich Zeit. Aber schonmal ein kleiner Start. Fußball, Rugby und Football haben sich alle aus einem Sport entwickelt der in England gespielt wurde, der dem heutigen Fußball „ähnlich“ war.

    Entscheidend Richtung American Football waren Regeländerungen durch Walter Camp, einem Rugbyspieler, an der Universität Yale. Viele der Grundcharakteristika wurden damals festgelegt. Zb down und distance, das Aufstellen an der Line of Scrimmage. Die Erlaubnis zu blocken, was vorher wie beim Rugby als Interference angepfiffen wurde. Auch der Forward Pass und die Reduktion der Spieler pro Team von 25 zu 15 zu 11 kamen dazu.

    Um die Jahrhundertwende herum wurde das Spiel dann von einigen berühmten College Coaches weiterentwickelt, zb Pop Warner, dessen Namen heute eine der zwei größten Organisationen für Jugendfootball trägt. Er hat einige ganz entscheidende Beiträge geleistet. Zb den three point stance erfunden, wo running backs und dlinemen mit einer Hand in den Boden greifen um schneller starten zu können. Am wichtigsten waren seine Single und Double Wing Formations, die vor allem was das Blocken und die Bewegung der Oliner sehr viele Grundlagen für modernen Football gelegt haben.

    Wenn ich das nächste Mal Zeit finde schreibe ich noch was zu 3-4 weiteren Coaches. Die CollegeCoaches von 1880 bis 1920 haben die Grundlagen für modernen Football gelegt. Dir NFL ist auch interessant, aber wer wirklich etwas über die Tiefe Liebe der Amerikaner zu diesem Sport lernen will muss sich mit College Football beschäftigen. Hier geht die Historie zurück bis zum Civil War.

    Mal an die Football-Historiker gefragt:


    Haben sich die aktuell gezeigten Spielzüge eigentlich über die Jahrzehnte entwickelt aufgrund des Regelwerks und wie sah das das Spiel in den Anfangsjahren des Footballs aus? Kann jemand Dokumentationen dazu empfehlen?

    Am Anfang gab es zb keinen Vorwärtspass. Der war verboten. Ich kann heute Abend ein bisschen was dazu schreiben. Habe mich mal intensiv mit der Taktikgeschichte beschäftigt.

    Gestern war ja das Pro Bowl-Spiel. Mir ist völlig klar, dass keiner voll durchgezogen oder mit voller Power gespielt hat und es mehr Showcharakter hat.

    In der Zusammenfassung ist mir dabei aufgefallen, dass es sehr viel mehr Quer- bzw. Rückpässe gab. Warum sieht man Querpässe in der NFL so selten? Durch so eine Raumverlagerung könnte man sich sehr viel Raum verschaffen.

    Ein Pass der rückwärts geworfen wird, auch nur ganz leicht, gilt für den Fall das der Receiver den Ball nicht fängt so wie ein missglückter handoff beim Laufspiel. Das heißt dieser Ball ist live, und kann von der Defense aufgenommen und auch Richtung Endzone getragen werden. Bei einem unvollständigen Vorwärtspass ist dagegen der Spielzug beendet sobald der Ball den Boden berührt. Das Risiko bei Quer oder Rückpässen ist also ziemlich hoch, vor allem auf längere Distanzen.

    Wenn mein letzter Post vielleicht etwas aggressiv rüberkam entschuldige ich mich Klaus_Knechtskern. So war es nicht gemeint. Du zitierst ja auch Statistiken hier, und ich bin mir sicher du hast viel Fachwissen. Ich bin es halt gewöhnt sehr analytisch über die NFL zu reden, und hatte irgendwie sowas auch von dir erwartet, als Begründung deiner Aussage zum Chiefs Receiving Corps. Mir macht es Spaß sowas dann zu analysieren, aber ich mache das nicht um hier jemanden vorzuführen oder dergleichen. Mein letzter Post könnte aber vielleicht so verstanden werden. Die Frage nach dem Gefühl war im Grunde wirklich als Frage gemeint wie du zu dem Urteil gekommen bist. Spontan hätte ich halt gesagt sie liegen irgendwo zwischen 5-10, und das auch nur wegen Kelce.

    Die Chiefs haben da "nur" einen "Hollywood-QB" zu bieten

    und das beste Receivercorps der NFL

    Fällst du diese Urteile so nach Gefühl? Weil objektiv betrachtet gibt es etliche Receivingcorps die höher graden diese Saison. Wobei dein Argument ja Tiefe war, aber nach dem 3. WR sind die Fluktuationen in den Kadern oft so hoch das ein Vergleich meist keinen Sinn macht.


    Was 3 WR plus TE angeht bin ich mir 100% sicher das sowohl die Bucs mit Godwin, Evans, Perriman, Howard (mit Abstand das beste WR corps, der TE dafür recht schwach), als auch die Cowboys mit Cooper, Gallup, Cobb, Jarwin (oder Witten, beide graden etwa gleich auf ca 15), deutlich höher graden als 4 Spieler der Chiefs. Klar Kelce ist super. Aber Cooper und Godwin graden genauso gut (2 und 3). Und die NR. 2 Receiver von den Bucs und Cowboys haben beide bessere Grades als die NR 1 von den Chiefs (Hill). Die NR 2 der Chiefs (Robinson) taucht dann nicht mal in den Top50 auf und liegt deutlich hinter den 3ern der Cowboys und Bucs. Das Ganze basiert auf total value, per play verschiebt es sich sogar noch mehr zu ungunsten der Chiefs. Ich denke das noch einige andere Teams (Atlanta zb) deutlich besser graden als die Chiefs.


    Die Chiefs haben ein super passing game, aber an überragenden WR liegt das sicher nicht. Ich kucke selbst auch ca 4-5 Spiele pro Spieltag in voller Länge, plus all22. Aber bei solchen Dingen reicht es nicht sich auf sein Gefühl oder den Eyeball Test zu verlassen. Dafür ist die NFL viel zu komplex.

    ... befürchte aber, dass die 49ers gewinnen.

    Wovor hast Du Angst? Sind sie Dir in so kurzer Zeit schon unsympathisch geworden? Ist eine sehr junge Mannschaft ohne Stinkstiefel, da achten Trainer und Manager in besonders hohem Maße drauf.

    Als Cowboys Fan darf ich das eigentlich nicht sagen, aber die Niners haben ein geiles Team, und einen meiner Lieblingscoaches. Ich drücke Ihnen auf jeden Fall die Daumen!

    Was tippt ihr im Superbowl? Für mich sind 2 der 4 stärksten Teams im Finale. Insofern super.


    Aber ich befürchte das es ein ganz schlechtes Matchup für die Chiefs ist. Ihrer großen Stärke, dem Passspiel, setzen die Niners die insgesamt wohl beste Passverteidigung der Liga entgegen.


    Andersrum ist das Rungame die große Stärke der Niners, sie waren insgesamt das zweitbeste rushing team der Liga. Die Chiefs liegen aber in Sachen run defense überall unter den schlechtesten 6-8 Teams.


    Natürlich kann man die Chiefs mit Mahomes nie ganz abschreiben, und sie sind sicher auch stark genug zu gewinnen, es hängt wie immer sehr viel vom Spielverlauf ab. Sind die Niners früh gezwungen auf Garoppolo und seine durchschnittlichen Fähigkeiten zu setzen kann das Spiel auch komplett Richtung Chiefs gehen. Ich denke aber das die Niners ihr Rungame durchdrücken können, und darum sind sie für mich trotz des klar schlechteren QB Favorit auf den Titel.

    naja aber auch bevor sie den Run aufgeben mussten war Ihre Production wesentlich geringer. 150 rush yards reichen aber auch nicht gegen die Chiefs offense, wenn Deine defense die Chiefs nicht stoppen kann. Die Chiefs haben 35 Punkte gemacht; die Ravens und die Patriots zusammen 25

    Ich hatte ein Gefühl das das nicht stimmt und habe darum nachgeguckt. Und „wesentlich geringer“ trifft es überhaupt nicht.


    Die Titans hatten gegen die Ravens in Halbzeit 1: 13 Läufe für 75 yards, ein Schnitt von 5,6. Zwei Drittel ihrer rushyards kamen in Halbzeit 2, gegen eine müde Front mit einem bruiser wie Henry. Zusätzlich hatten sie in Halbzeit 1 ein big play für 27 yards. Ohne dieses fällt der Schnitt auf 3,8 (was für eine erste Hälfte immer noch annehmbar ist).


    Gegen die Chiefs kamen die Titans in Halbzeit 1 auf 16 Läufe für 75 yards. Ohne big play. Das gibt einen Schnitt von 4,7 pro run was ziemlich gut ist für Halbzeit 1. Nur knapp unter ihrem Saisonschnitt von 5,0 und etwa genau dem entsprechend was die Chiefs während der Saison zugelassen hatten (4,8). ALlerdings waren die Chiefs in den 3 Spielen davor wesentlich besser in der laufverteidigung gewesen mit nur knapp 4,0 yards im Schnitt.


    Insgesamt in den vergleichbaren Parts (1. Hälfte) also ein wenig schlechter, aber fast auf einem Level. Da die Chiefs sehr viel und schnell scoren können musste Tennessee das run Game dann halt sehr früh aufgeben. An grossartiger Laufverteidigung lag das aber nicht denke ich.

    Die Run-Defense der Chiefs war einfach zu gut in diesem Spiel

    Vor allem mussten die Titans den Run halt fast komplett aufgeben. Gegen die Ravens hatten sie noch 70% run plays. Gegen die Chiefs knapp unter 40%. In der zweiten Halbzeit im ersten drive noch 5 runs. Von da an überhaupt gar keinen mehr (außer ein Tannehill scramble). Das ist schon krass. In Halbzeit eins waren die Titans auch noch für über 4 yards pro attempt gelaufen, also durchaus ok. Sie waren auf pace für etwa 150 rush yards.

    Ansonsten war die Oline der Chiefs brutal überlegen und die der Titans hat im Lauf des Spiels immer mehr abgebaut. Und man hat auch gesehen das die Titans halt auch ein Frontrunner Team sind. Je mehr klar war das sie passen müssen umso hilfloser ihre offensiven Bemühungen.


    Ja, mich hat auch erstaunt, wie wenig da dann noch ging. Klar hat die Chiefs secondary in der Saison (erstaunlich?) gute Leistungen gezeigt, aber unschlagbar war sie nie. Insgesamt war der game plan einfach nicht stark genug.


    Freue mich für Andy, und bin gespannt auf den roten Super Bowl :)

    Ich denke die Chiefs Secondary musste da gar nicht so viel machen. Die Titans Oline ist halt wirklich gut im runblocking, aber nur durchschnittlich im passblocking, zumindest in den letzten Spielen. Tannehill hatte immer weniger Zeit. Außerdem ging halt auch das play action fast komplett flöten. Und ähnlich wie Cousins ist auch Tannehill kein QB der sich bei wenig Zeit und viel Druck irgendwas aus dem Arsch zaubern kann wie ein Mahomes oder Wilson.


    Das SuperBowl matchup finde ich auch sehr cool. Mit Reid und Shanahan zwei coaches denen ich es wirklich gönnen würde. Zählen für mich beide zu den Top Coaches der Liga und haben beide Playoff Traumata zu überwinden.

    Soviel zum „Momentum“ der Titans. Selbst einige Experten und Spieler hatten sich ja vor dem Spiel darauf berufen um ihren Tip das die Titans gewinnen zu begründen.


    Ansonsten war die Oline der Chiefs brutal überlegen und die der Titans hat im Lauf des Spiels immer mehr abgebaut. Und man hat auch gesehen das die Titans halt auch ein Frontrunner Team sind. Je mehr klar war das sie passen müssen umso hilfloser ihre offensiven Bemühungen.


    edit: hahaha wie können die Chiefs diesen fake punt nicht kommen sehen? Den hat sogar meine Oma kommen sehen und die ist seit 7 Jahren tot (rip).

    HCeline und Machiavelli101 vielen Dank für eure letzten Beiträge! Besser hätte ich es nich formulieren können 👍


    Klaus_Knechtskern 134 Spiele finde ich gar nicht so wenig, aber es stimmt schon die Stichprobe ist etwas klein. Sollte auch nur ein Beispiel sein. Es gibt noch eine weitere Studie jüngeren Datums die ich aber im Moment nicht finde. Kam zum gleichen Ergebnis. Du kannst auch nach Bill Barnwell oder Footballoutsiders suchen. Da findet man auch statistische Untersuchungen die zum gleichen Ergebnis (keine Signifikanz) kommen.

    Momentum ist nicht messbar klar, aber wer selber schon einmal Leistungssport betrieben hat, weiß wie man sich fühlt wenn einem die Mannschaft und die Zuschauer (auch wenn es bei mir nur ca. 100 beim Fußballspiel sind) hinter einem steht. Das gibt einen den Mega-Schub und man steigert sich weiter rein. Das ist für mich Momentum.

    Momentum muss und will nicht messbar sein es hat was mit Emotionen zu tun. Und wer bei einem emotionsvollen Sport wie Football nur auf Statistiken, Analysen und mathematischen Firlefanz schaut, lebt für mich diesen und andere Sportarten nicht und sollte vielleicht beim Matheunterricht bleiben fidel77 SCNR

    Die Polemik kannst du dir bitte sparen!


    Und vielleicht etwas genauer lesen beim nächsten mal. Dann wäre Dir nicht entgangen das ich erwähnt habe selbst gleich zwei Sportarten (Hockey und Basketball) auf absolutem Leistungsniveau betrieben zu haben. In der einen habe ich es in die höchste deutsche Liga geschafft, und war in mehreren Jugenauswahlmannschaften. In der Nebensportart ging es immerhin in die Regionalliga. Außerdem habe ich in beiden Sportarten Trainerscheine und war auch als Schiedsrichter tätig. Außerdem habe ich noch Jahrelang vollkontakt gekämpft (erst auf Basis Taek won do, später Freefight und Grappling). Ich kenne Sport also aus so ziemlich jeder aktiven Perspektive (soviel zu dem dämlichen, polemischen und einfältigen Einwurf ich solle bei der Mathematik bleiben).


    Du verwechselst im Übrigen das Konstrukt Momentum mit vom Sportler erlebten Emotionen. Es ging hier ursprünglich darum das Bill o Brian die Entscheidung für einen Fake Punt im Nachhinein mit „Momentum“ zu rationalisieren versucht hat. Für eine solche Situationsbeurteilung ist das Konstrukt aber gänzlich ungeeignet.

    Und noch ein überzeugendes Beispiel gegen Momentum. Es gibt eine Untersuchung zu den NCAA March Madness Turnieren 2011/2012. Basketball ist hier noch besser geeignet da es keinen Coin Flip gibt, und generell deutlich mehr possesions. Für diese Turniere hatte man gekuckt welches Team jeweils eine Overtime gewinnt. Das Team das im 4. Viertel zurück lag (würde für die Momentum Theorie sprechen), oder das andere Team. Es gab dabei verschiedene Tiers für die Art von Rückstand. Bis 3. 3-8. über 8 Punkte. Was soll ich sagen man hat festgestellt das es komplett irrelevant ist wer zum Ende der regulären Spielzeit das imaginäre Momentum hat. Erfolgsverteilung in der OT lag genau bei 50/50. Auch bei den Teams die ein hohes Defizit aufgeholt hatten. Hier war es 6-6 in Spielen wenn ich mich richtig erinnere. Und das ganze beim March Madness. Vor ausflippenden Collegebrats. Wo wenn nicht hier sollte Momentum greifen?

    Ich habe selbst Leistungssport betrieben, das ist mir also klar. Aber hatte die Stimmung wirklich Einfluss auf meine Leistung beim nächsten Angriff? Auf gar keinen Fall. Profisportler, die Bundesliga oder NFL spielen, sind nahezu alle sehr selbstbewusst sonst würden sie nicht dort spielen. Das heißt egal was vorher war, der nächste Versuch wird wieder mit voller Konzentration und vollem Können angegangen. Gerade die Spielstruktur im Football mit den für sich abgeschlossenen Downs und extrem vielen Unterbrechungen (ein ganz wichtiger Punkt, selbst wenn es Teamweiten Flow gäbe wäre er nach der nächsten Werbepause weg). Momentum wird auch fast immer erst im Nachhinein als Erklärung für etwas angeführt. Daran sieht man schon das es mit der Vorhersagekraft nicht allzu weit her sein kann.

    Ich verstehe, dass das Momentum oft fälschlicherweise als Interpretation einer Kette von positiven Ereignissen, die aber unabhängig voneinander sind, herangezogen wird. Etwa so wie wenn beim Roulette 20 Mal hintereinander Rot kommt – was halt einfach vorkommen kann.


    Dennoch zeigen auch Profisportler Nerven, bekommen ein Zitterhändchen oder -füßchen und sind keine Maschinen. Umgekehrt kann ein positiver Spirit oder nennen wir es einfach Momentum dafür sorgen, dass man eine für den Gegner überraschende Aktion macht, die man in einer anderen Situation nicht durchgeführt hätte und diese auch noch glückt. Das alles gibt es auch im Mannschaftsgefüge. Das daraus keine statistische Vorhersagbarkeit der nächsten Aktion entsteht ist klar, gerade auch im Mannschaftssport, bei dem es sich um ein viel komplexeres Gefüge handelt. Dennoch halte ich die positive Variante davon für einen erstrebenswerten Zustand oder zumindest sollte man den negativen Zustand vermeiden.

    Zum ersten Absatz: genau das ist ein Fehler der häufig begangen wird.


    Zum zweiten: Zitterhändchen oder eine positive Stimmung sind aber etwas ganz anderes als eine Kette erfolgreicher Aktionen einem Momentum zuzuschreiben.


    Und um Vorhersagbarkeit der Aktion geht es auch nicht. Sondern darum ob besonders positive Ereignisse oder Ereignissketten „Momentum“ erzeugen, welches dann eine signifikante Korrelation zum erfolgreichen Absolvieren weiterer Aktionen (plays, drives) zeigt. Das wurde statistisch mehrfach untersucht und lässt sich nicht belegen. Weder von play zu play, noch von drive zu drive.


    Edit: ich werde jetzt hier nicht dutzende Quellen angeben die ich dazu gelesen habe. Aber zb auf der Seite der Footballoutsiders findet man zum „Momentum“ einiges.

    Danke Glnpf! Und ja du hast recht, 98% dessen was ich hier schreibe habe ich parat. Sonst wäre mir das auch zu Aufwändig. Was ich zb nachgekuckt habe war die genaue Success Rate beim Fake punt, da hatte ich knapp unter 50 bei um die 5 yard im Kopf, was ja schon ziemlich exakt war. Ab 15 yards geht die Chance auf 0, alles dazwischen ist recht linear.


    HCeline , ja wie ich schon schrieb. Nach einem Audible sind die Chancen höher als der Durchschnittswert. Und ja die Inkonsistenz stört mich auch am meisten. Viele Texans Fans sagen „he‘s just winging it“ und das Gefühl habe ich auch oft wenn ich die Texans sehe. Was das Momentum angeht bleibe ich bei meinen Ausführungen weiter oben. Gute Analyse Tools, also das was Teams verwenden die wirklich auf analytics setzen, berechnen diese „weiteren Gründe“ die du ansprichst auch schon mit ein in ihrem Urteil. Wobei es sehr schwierig ist über diese Tools und die Methodik irgendetwas konkretes zu erfahren. Die Teams und deren Partner halten das unter Verschluss. Die Seiten die es im Netz so gibt wie PFF oder Outsiders sind sehr viel rudimentärer.

    Ich glaube an das Momentum, wenn ein Big Play passiert und die Zuschauer und alle Spieler Ihren Moment sehen ... dann ist das für mich ein Momentum und ändert meistens das Spielgeschehen zum Gunsten dieser Mannschaft.

    Muss so etwas immer mit Zahlen messbar sein? Natürlich nicht. Football ist ein Sport mit Emotionen und mehr, da kann sowas schon ausschlaggebend sein!

    Dann ist das ein Glaube, wie der Glaube an Gott. Ist ja ok. Wenn aber alle statistischen Untersuchungen keine Korrelation feststellen, bin ich doch eher geneigt der Mathematik als dem Glauben zu folgen. Und natürlich muss das messbar sein. Ein Effekt der nicht messbar oder nachweisbar ist existiert auch nicht.

    Ich habe selbst Leistungssport betrieben, das ist mir also klar. Aber hatte die Stimmung wirklich Einfluss auf meine Leistung beim nächsten Angriff? Auf gar keinen Fall. Profisportler, die Bundesliga oder NFL spielen, sind nahezu alle sehr selbstbewusst sonst würden sie nicht dort spielen. Das heißt egal was vorher war, der nächste Versuch wird wieder mit voller Konzentration und vollem Können angegangen. Gerade die Spielstruktur im Football mit den für sich abgeschlossenen Downs und extrem vielen Unterbrechungen (ein ganz wichtiger Punkt, selbst wenn es Teamweiten Flow gäbe wäre er nach der nächsten Werbepause weg). Momentum wird auch fast immer erst im Nachhinein als Erklärung für etwas angeführt. Daran sieht man schon das es mit der Vorhersagekraft nicht allzu weit her sein kann.

    Noch eine kurze Ergänzung zur Sache mit dem Momentum. Alle statistischen Analysen im Football kamen zu dem Schluss das es kaum eine Korrelation zwischen vorherigen und nachfolgenden Spielzügen gibt. Eventuell findet man das von down zu down mal, aber noch nicht mal über einen, geschweige denn mehrere Drives hinweg. Warum wird der Begriff im Football (selbst von Coaches) so gern verwendet? Er wird häufig von Leuten verwendet die mit Analytics nicht viel am Hut haben, er wird verwendet um komplett Zufällige Ereignissketten zu erklären (Siehe erstes Viertel im Texans-Chiefs Spiel). Und er wird verwendet aus folkloristischen Gründen, einfach um zu beschreiben das ein Team ein paar gute Drives in Folge hatte.


    Momentum findet man am ehesten beim einzelnen Sportler. Als Selbstbewusstsein, Konzentration. Im Tennis zb können die Athleten von Schlag zu Schlag in einen Flow geraten. Es ist immer wieder die gleiche Vorhand die Linie lang, immer der gleiche Sportler. Auch Teamsportarten mit weniger Varianz und Personal, wie zum Beispiel Basketball zeigen die oben beschriebene Korrelation, jeweils beim einzelnen Spieler (also Wurf zu Wurf), aber selbst da nur schwach.


    Football ist viel zu volatil, und auch viel zu wenig von einzelnen beeinflussbar als das es hier wirklich zu Momentum kommen kann. Die Varianz der Spielsituationen ist auch viel zu groß. Was heißt das für das Texans-Chiefs Spiel? Man kann jeweils kucken ob man eine expected value oder Equity für die fraglichen Spielzüge findet. Da wird man sehen das sie alle -ev sind. Das ganze mit „Momentum“ zu erklären (wie es selbst Bill OBrian versucht hat) macht keinen Sinn. Der Versuch teamweites Momentum im Football analytisch nachzuweisen wurde einige Male unternommen, ohne Erfolg.

    Ein unfassbar dummer call hier auf fakepunt zu gehen. Aber typisch Bill o brian. Wenn einer ganz easy 24-0 wegschenken kann dann er.

    Ach ich weiß nicht, Tony Romo hat das ganz gut kommentiert: der call war gut, aber die Ausführung war zu zögerlich. Wenn sie das schneller ausführen, bevor die D sich umstellen kann, ist das ein einfaches first down. In so einer Situation ist ein gewonnener Trickspielzug ja auch ein großer Momentumgewinn, das ist das Risiko Mal wert. Mal ganz davon abgesehen war das natürlich auch ein super open field tackle von Sorensen!

    Der Tackle war wirklich gut. Was den playcall angeht. Bauchgefühl kann Dir was anderes sagen. Aber der call war extrem -ev. Bei 4-6 Yards to go liegt die success rate bei um die 47-48% für fake punts (variiert leicht von Jahr zu Jahr). Das schließt aber auch solche fakes mit ein wo die coverage eine Seite überlädt und das puntteam dann in den fake audibled. Wenn die defense auf den fake punt vorbereitet ist dürfte die success rate deutlich niedriger sein. Und Sorensen wusste im Grunde die ganze Zeit was kommt, so wie er sich bewegt. Ich habe auch den cbs feed gesehen, und Romo hatte mit der schlechten Ausführung sicher recht, aber trotzdem ist der call an sich immer -ev. Es war halt auch witzig weil o brian kurz vorher bei 4. und 1 an der gegnerischen endzone ein Fieldgoal kickt. Und im letzten quarter dann bei etwa 11 auf der Uhr und 17 Punkte zurück puntet. Das sind alles calls mit negativem expected value.

    Der gleiche perfekte Start für die Texans: 14-0. Aber die Chiefs sind ein passing Team also eher gemacht auch mal 14 Punkte aufzuholen. Im Moment sehen die Texans richtig stark aus. Überraschend nachdem sie letzte Woche ziemlich schwach waren.


    WOW Muffed punt vor der endzone. Könnte gleich 21-0 sein.


    edit: haha tatsächlich 21-0. Andy Reed und Playoff Games. Gar keine Freunde.

    Witzig an dem Spiel war auch das die beiden Offensive masterminds Kubiak (ja Stefanski called die plays in den Helm, aber Kubiak hat das sagen) und Kyle Shanahan bei den Niners beide aus dem Coaching Tree von Kyles Vater Mike kommen. Denn auch Kubiak hatte unter Shanahan angefangen als Coach. Bei den Niners, und sie haben auch den Super Bowl gewonnen. Sind dann zusammen nach Denver, Mike Shanahan als HC, Kubiak als OC. Seitdem verfolgt Kubiak das Konzept des Zone Blockings, verfeinert es. Man konnte das sehen das die Vikings und die Niners ähnliche offense Konzepte haben, aber die Niners haben mit ihrer Wide 9 Technique die wichtigsten Stärken des Zoneblocking Schemes neutralisiert (Zone Blocking läuft erstmal horizontal, versucht die d line ausseinderzuziehen und so Lücken zu reißen in die der RB dann sticht. Wide 9 steht aber so weit, da gibt es nicht so viel zu ziehen, bzw die Defense kann sehr flexibel reagieren). Vor allem die Outside Stretch Runs. Da hilft dann der sehr weit außen positionierte Dliner in der 9 technique. Auch gegen QB Bootlegs ist er hilfreich, eben allgemein im containen der edge. Dazu noch kein Playaction Spiel und man weiß warum die Vikings in Halbzeit zwei nicht mehr gescored haben.


    Zur Frage warum nicht „gewechselt“ wurde. Gerade was die Oline angeht sind gute Spieler sehr sehr rar. Im Grunde hat kein Team auch nur 5 wirklich gute Starter. Mit 2-3 sehr guten Olineman hat man im Ligavergleich schon eine gute Oline. Damit ist auch klar das die Jungs auf der Bank da nochmal deutlich abfallen. Statt Spielerwechsel spricht man in der NFL eher von „Adjustments“ (in der Halbzeit, aber zu auch schon früher). Das kann alles mögliche sein. Verhältnis lauf zu pass ändern. Mehr über die Mitte laufen, oder mehr über aussen. Mehr slants oder mehr go routes usw, je nachdem was man bei der defense glaubt gesehen zu haben. Die Defense wiederum versucht die adjustments zu antizipieren. Bei den Vikings hätte ich mir zb viel mehr Risiko und tiefe Pässe gewünscht, da die Linebacker der Niners immer sehr hart die line gecrasht haben um den run zu stoppen. Aber diese Freiheiten im Passspiel hat man Cousins erst kurz vor Schluss gegen den Niners Ersatz, und damit natürlich viel zu spät, gegeben.

    Was bedeutet Frontrunner-Team bzw. welche Taktik steckt dahinter?

    Habe gestern zum Ersten Mal bewusst bei einem Spiel reingeschaltet (49ers vs Vikings) Die viele Werbung nervt schon ein wenig.

    Liege ich da richtig, dass bei den Vikings die O-Line schwach war/ist? Die 49ers kamen dauernd durch. Vor allem der linke Tackle, glaube Nr 71 war richtig schwach. Denke die Position ist wichtig, da der QB ihm den Rücken zudreht beim werfen. Konnte, wollte oder durfte der Trainer nicht reagieren? Ich meine im letzten Quarter ist die Defense der 49ers 2 mal durchgebrochen und hat den QB geschnappt. Spätestens beim ersten Durchbruch und bei dem Punktestand musste der Trainer doch reagieren.
    Jetzt die Frage, O-Line der Vikings schwach oder die Defense der 49ers war richtig stark?

    Jedes Team liegt gerne in Führung, aber es gibt Teams denen eine schnelle Führung besonders hilft. Zb Teams die ein starkes Laufspiel haben (wenn man führt hat man sein gesamtes Playbook zur Verfügung, kann also zb auch viel laufen), oder eben auch Teams mit eher schwächerem Passspiel (da hat man zb bei den Ravens gut gesehen das ihnen das nicht liegt so viel passen zu müssen). Auch auf der Defense Seite gibt es Teams deren Struktur zum Frontrunning passt. Extrem zb bei den Niners mit Ihrer super front Seven. Wenn das gegenerische Team deutlich zurück liegt ist die Wahrscheinlichkeit das sie viel passen höher, was natürlich einem bärenstarken Passrush zugute kommt.


    Ob jetzt die eine Line besonders stark oder die andere besonders schwach war ist ein bisschen wie Henne und ei. Ich fand die Ravens online sehr schwach, und die Front der Niners sehr stark. Es kam auch noch eine systemische Sache dazu. Die Niners spielen seit dieser Saison mit der Defense Line eine sogenannte wide 9 (beschreibt über welchen gaps die dline sich positioniert). Die Technik ermöglicht einen starken passrush, gegen den Lauf ist sie darauf angewiesen das man schnelle LB hat (haben die Niners) die die C oder B gaps füllen können, die sonst eine Schwäche der Wide 9 sind. Wide 9 ist aber relativ perfekt gegen die blocking schemas der Vikings. Und durch den Rückstand und das nicht vorhandene Laufspiel hatten die Vikings dann auch das „Gegengift“ zur wide 9 nicht zur Verfügung, nämlich Play Action (Pässe denen ein angetäuschtes Laufspiel voraus geht). Warum Gegengift? Wenn ein Laufspiel wahrscheinlich ist müssen die LB wie gesagt recht schnell zur line kommen um gaps zu füllen. Dann ist die Mitte des Feldes natürlich recht offen.

    Naja die Ravens sind halt auch eher ein Frontrunner Team. Die schnelle 14-0 Führung für die Titans hat den gameplan der Ravens stark durcheinander gebracht. Sie wollen eigentlich nicht das Lamar 59 mal passt. Trotzdem hat er sich wirklich reingehängt, ist ja auch für fast 150 yards gelaufen (und 345 ineffiziente pass yards). Aber natürlich viel zu viele turnover für die Ravens. Die Titans haben verdient gewonnen. Sie waren besser vorbereitet und besser gecoached.

    Hahaha ein schwächeres Playcalling habe ich wirklich schon lange nicht mehr gesehen. Aber typisch ultrakonservativer Mike Zimmer. Absolut nix geändert in der zweiten Halbzeit und dementsprechend auch gar nichts mehr gemacht. Zwei Minuten vor Schluss der erste richtige Wurf over the Top.


    Davon ab eine super Leistung der Niners. Wobei das auch ein perfekter Spielverlauf für ein Frontrunner Team war.


    Und eine wirklich ganz ganz schwache Oline der Vikings. Das war extrem Schwäche gegen Stärke. Der Niners Passrush hat sie lebendig aufgefressen.

    Schade, die Niners waren durchaus nervös Mitte der ersten Halbzeit, aber mit so unfassbarem Angsthasenfootball haben die Vikings natürlich keine Chance. Jeder Drive startet run, run, pass. Oder eben gerade run, checkdown, checkdown. Das ist aber kein Spiel was die Vikings nur close halten müssen. So lange die 49ers führen werden sie sehr viel laufen können gegen die momentan schwache run defense der Vikings.


    Edit: und prompt wirft Garappolo ne Interception. Man merkt ihm seine Unerfahrenheit wirklich an. Er hatte ja im ersten Quarter auch schon mal sehr viel Glück wo die Interception gedropped wurde.