Beiträge von sneuhauss im Thema „American Football [NFL/College/GFL]“

    Wenn ich mir z.B. nur den Tight End und die top 2 Receiver angucke, dann sind die Sratistiken nicht nennenswert besser als die 49ers,

    dann schließt da aber jede Menge von Formations aus. Gibt ja schließlich auch Formationen mit 3 oder 4 WR. Wenn Du nur 2 hast die eine wirkliche "Gefahr" darstellen ist die Verteidigung ja wesentlich einfacher. Wenn Du allerdings 4 WR hast die absolut in der Lage sind Big Plays zu produzieren, dann wird die Anzahl der Aufgaben für die Defense deutlich größer.

    Wenn Dein Laufspiel nicht zu stoppen ist, obwohl der Gegner genau weiß, dass Du läufst, braucht man sehr sehr selten 4 Receiver auf dem Feld. Und der 4. von den 49ers hat auch immerhin zwei Touchdowns erzielt.

    Ach so - dann ist das ja nur eine ganz subjektive Bewertung. Dann stimmt es natürlich. Die Anzahl der Passempfänger ist ja auch sehr subjektiv gewählt. Wenn ich mir z.B. nur den Tight End und die top 2 Receiver angucke, dann sind die Sratistiken nicht nennenswert besser als die 49ers, die nicht zu den passstärksten Teams gehören. Vielleicht haben die Chiefs ja den besten 4. Receiver der Liga...


    Bemerkenswerter finde ich, dass sich die wahrscheinlich zwei besten Tight Ends im Super Bowl gegenüber stehen. Zufall oder ist das eine der Schlüsselpositionen bzw. die mit dem größten Leistungsgefälle in der Liga?

    Finde ich ganz erstaunlich - was gibt es da für Diven unter den Spielern, auch Rookies , aber vor allem Veterans. Und wen holen Sie? Emmanuel Sanders - für mich (mit dem begrenzten Einblick von Außen) ein Top-Charakter, der natürlich gutes Geld verdient, aber eine unglaubliche Lockerheit und Freude mitbringt. Dazu dann noch Kwon Alexander - ein völlig durchgeknallter positiv Verrückter. Und vorher hatten Sie ja schon mit Joe Staley einen Gute-Laune-Bären und mit Sherm den Ober-Motivator. Der Rest scheinen einfach gute Jungs zu sein, die Ihre Aufgabein diesem Jahr zusammen unglaublich konstant (über-)erfüllen. Seit Reuben Foster weg ist, gibt es nicht einmal ein Skandälchen...

    Den eigentlichen Gute-Laune-Bär hast du noch gar nicht erwähnt: GEORGE KITTLE - das Tier! ;)

    Ja - tatsächlich vergessen *)

    Wovor hast Du Angst? Sind sie Dir in so kurzer Zeit schon unsympathisch geworden? Ist eine sehr junge Mannschaft ohne Stinkstiefel, da achten Trainer und Manager in besonders hohem Maße drauf.

    Als Cowboys Fan darf ich das eigentlich nicht sagen, aber die Niners haben ein geiles Team, und einen meiner Lieblingscoaches. Ich drücke Ihnen auf jeden Fall die Daumen!

    Finde ich ganz erstaunlich - was gibt es da für Diven unter den Spielern, auch Rookies , aber vor allem Veterans. Und wen holen Sie? Emmanuel Sanders - für mich (mit dem begrenzten Einblick von Außen) ein Top-Charakter, der natürlich gutes Geld verdient, aber eine unglaubliche Lockerheit und Freude mitbringt. Dazu dann noch Kwon Alexander - ein völlig durchgeknallter positiv Verrückter. Und vorher hatten Sie ja schon mit Joe Staley einen Gute-Laune-Bären und mit Sherm den Ober-Motivator. Der Rest scheinen einfach gute Jungs zu sein, die Ihre Aufgabein diesem Jahr zusammen unglaublich konstant (über-)erfüllen. Seit Reuben Foster weg ist, gibt es nicht einmal ein Skandälchen...

    Noch einmal eine Ergänzung zur starken D-Line. Die 49ers haben 2015, 2016 und 2017 jeweils in der 1. Runde einen D-Line Spieler gedraftet, waren dadurch immer recht stark gegen das Laufspiel, konnten aber den Quarterback in der Regel nicht ausreichend unter Druck setzen, weil die Außenpositionen zu schwach besetzt waren. Über Außen kommen die Edge Rusher, die i.d.R. an den Tackles vorbei für Sacks sorgen sollen. Dadurch waren gegnerische Quarterbacks häufig in der Lage, mit ausreichend Zeit lange Pässe präzise an den Mann zu bringen. Noch im letzten Jahr galt die 49ers Passverteidigung als eine der schlechtesten in der Liga - das sind in erster Linie die beiden Cornerbacks und die Safeties. Viele Touchdowns durch (lange) Pässe, (fast) keine abgefangenen Pässe (Interceptions),


    Im letzten Draft haben nun alle Fans gedacht, dass man da etwas machen müsse - es wurde aber keine nennenswerte Verstärkung besorgt, nur ein Spieler, der die ganze Saison auf der Verletztenliste (IR) stand.


    Im Fußball heißt es ja, dass schon eine gute Spieleröffnung der Verteidiger für ein gutes Angriffsspiel nötig sei - im Football ist das die Defense Line.


    Was haben die 49ers gemacht? Sie haben einen "Außenverteidiger", eine Edge Rusher gedraftet (2019 also WIEDER DL in der 1. Runde), dazu einen weiteren Edge Rusher ertauscht (Dee Ford von den KC Chiefs). Die Folge? Der Pass Rush hat sich ENORM verbessert, gehört ligaweit zu den besten. Sehr viele Sacks, aber allgemein ein viel höherer Druck auf den gegnerischen Quarterback (QB). Er hat VIEL weniger Zeit, einen Pass zu spielen. Entweder wird er direkt gesackt, oder er muss (zu) schnell werfen. Die Folge? Es wird gegen die 49ers fast nie ein langer Pass gespielt, weil die Passempfänger des Gegners nicht genug Zeit haben, nach vorne zu laufen. Außerdem müssen die Pässe oft überhastet gespielt werden, dadurch sind die ungenauer. Die Passverteidigung gehört in diesem Jahr zu dem Besten, was es in der NFL gibt - die gleichen 4 Spieler, die im letzten Jahr noch zu den schlechtesten gehörten. Da sieht man mal, wie eng alles zusammenhängt. Das finde ich bemerkenswert - und großartig analysiert von den Verantwortlichen!

    Liege ich da richtig, dass bei den Vikings die O-Line schwach war/ist? Die 49ers kamen dauernd durch. Vor allem der linke Tackle, glaube Nr 71 war richtig schwach. Denke die Position ist wichtig, da der QB ihm den Rücken zudreht beim werfen. Konnte, wollte oder durfte der Trainer nicht reagieren? Ich meine im letzten Quarter ist die Defense der 49ers 2 mal durchgebrochen und hat den QB geschnappt. Spätestens beim ersten Durchbruch und bei dem Punktestand musste der Trainer doch reagieren.
    Jetzt die Frage, O-Line der Vikings schwach oder die Defense der 49ers war richtig stark?

    Ich bin ja 49ers-Fan, kenne das Team sehr gut, die anderen deutlich weniger.


    Zuerst einmal: Deine Beobachtung stimmt! Der Blindside- Tackle, so heißt der Spieler, der die "blinde" Seite schützen soll, ist ein Schlüsselspieler. Die O-Line der Vikings ist wohl durchschnittlich. Als schwächere Spieler gelten aber eher die inneren Leute, meine ich. Bei den 49ers gelten die vorderen 4 Verteidiger, die Defense Line, als mit das beste, was es in der NFL gibt. Die Spieler wurden im Draft auch alle in der 1. Runde gewählt. Jetzt waren die 4 zum ersten Mal seit 6 Spielen wieder alle fit und ausgeruht zusammen, das hat man gemerkt. In den letzten Spielen sind ihnen kaum Sacks, also das Zufallbringen des Quarterbacks hinter der Anfangslinie, gelungen. Insofern würde ich sagen, dass die DL 49ers ein gutes und die Vikings OL nur ein durchschnittliches Spiel gemacht haben.


    Viel wichtiger für den Erfolg: Die Vikings sind eigentlich ein Team mit SEHR starkem Laufspiel. DAS konnten die 49ers unerwartet stark unterbinden. 15 Yards hatten die Vikings mitte des 4. Quarters, als die 49ers dann verstärkt Ersatzspieler haben spielen lassen - das ist ein Armutszeugnis. Und selbst Zettel als Spieler nr. 10 auf seiner Position, ist noch ein Sack gelungen..


    Zum Wechsel der Vikings : klar - das ist immer möglich. Du darfst auf jeder Position beliebig oft wechseln. Nur oft bieten die Kader in der OL sehr wenige gute Alternativen - besonders so spät in der Saison, wenn schon viele Spieler verletzt sind

    Genau weiß ich es nicht, aber ich habe mal gelesen, dass das zur Kommunikation mit dem Center dient. In der "normalen" Position hat der Quarterback ja seine Hände zwischen den Beinen des Centers, der den Snap ausführt und dem Quarterback den Ball in die Hände gibt. Da spürt der Center natürlich, dass die Hände da sind. In diesen SItuationen stampft der Quarterrback ja eher nicht, richtig?


    Das passiert häufiger, wenn er in der "Shotgun"-position ist, als etwas weiter weg vom Center steht. Da gibt es keine direkte Berührung mit dem Center und das Stampfen soll dem Center mitteilen, dass der Quarterback bereit ist.


    Könnte stimmen, muss es aber nicht.

    Ich habe es ganz gesehen. Mein bisher spannendstes Spiel. San Francisco hat es selber verkackt. Ohne Kittle fehlte der Offensive der wichtigste Spieler, nach dem ersten Quarter musste dann mit Sanders der zweitwichtigste raus. Dann reicht es einfach nicht. Viele Fangbare Bälle wurden nicht gefangen. Beide Tackles waren 4+ Wochen verletzt - kamen sie zu früh wieder rein? Garoppolo war zu großem Druck ausgesetzt, zweimal verliert er den Ball mit (fast) direktem Touchdown für Seattle. So ging die Führung flöten und sie haben sich gerade noch in die Verlängerung gerettet.


    Noch zu erwähnen: Der Kicker (Gould) war auch verletzt, deshalb musste ein unter der Woche neu geholter Rookie kicken - und dem versagten in der Overtime die Nerven, als er das siegbringende Fieldgoal nicht machte :(


    Seattles tolle Offensive sehr gut im Griff gehabt, selber offensiv viele unnötige Fehler gemacht und dann so doof verloren. Ich hätte das (fast) sichere Unentschieden mitgenommen und nicht noch alles riskiert, dafür war die Offensive heute nicht gut genug besetzt. SIe hätten die Zeit in der Overtime fast runterlaufen lassen können. Oder macht man das nicht und spielt voll auf Sieg?

    Es ist ANDERS gelöst.


    Ich denke, dass das auch in die Richtung geht, die Machiavelli101 oben ansprach - er sprach von keinem fairen Vergleich.


    Der europäische Fußball ist überhaupt nicht auf Chancengleichheit ausgelegt. Es sollen nicht alle Mannschaften dieselben Chancen haben. Wenn Mannschaften viel Geld ausgeben, steigt das finanzielle Risiko, da die Einnahmen zu einem nicht unerheblichen Anteil vom sportlichen Erfolg abhängen. Da kann ein "Verein" (gibt es ja immer noch vereinzelt) sehr schnell Probleme bekommen, wenn die Gehälter gezahlt werden müssen, aber die Gelder weniger stark fließen.


    Deshalb gibt es z.B. auch die Fünfjahreswertung bei den Fernsehgeldern - so bekommt man nicht gleich viel weniger, wenn EIN Jahr mal schlechter läuft (aber auch eben nicht viel mehr, wenn EIN Jahr mal super läuft) oder die Relegation, die einen strauchelnden Bundesligisten dann doch noch in der Liga halten kann.


    Eigentlich sollen also möglichst immer dieselben Mannschaften erfolgreich sein und da passt dann auch der Vergleich von Machiavelli101 zwischen NFL (nicht Superbowl) und Champions League: ein elitärer Kreis, ohne größere Wechsel der Mannschaften - allerdings ohne Salary Cap, damit die reichen Besitzer Unsummen reinschießen und immer mehr Stars bündeln können.

    Der Superbowl ist ja nur ein Spiel - oder meinst Du das Finale der Champions League?


    Und ich habe auch gerade einen Artikel gelesen, das ein Team nicht mit Absicht schlecht spielen kann - sehr interessant. Da geht es um den Ehrgeiz der Spieler, die Glaubwürdigkeit der Trainer etc.

    Vielleicht meinst Du auch gar nicht, dass sie absichtlich schlecht spielen - denn ich glaube wirklich, dass die Spieler der Dolphins jedes Spiel gewinnen wollen. Die Mannschaft wurde nur so sehr geschwächt, dass sie einfach schlechter sind als andere, auch wenn sie alles geben. Ist schon ein Unterschied, den man als Zuschauer auch sehen kann.


    Wieso muss ein Vergleich denn fair sein? Und worum geht es überhaupt? Jeder kann ja gucken und mögen, was er will.

    Ich war 25 Jahre lang fast fanatischer Anhänger einer Fußballmannschaft. In den letzten Jahren hat sich etwas in mir geändert, das im letzten Jahr dann endgültig durchgebrochen ist: Der Wettbewerb ist lahm, zumindest die großen nationalen Ligen. Meine Mannschaft hat lange nix mehr gewonnen und wird es vermutlich auch NIE WIEDER, wenn das System bleibt wie es ist. Das ist erst einmal kein positives Ergebnis meiner Analys, das ist unbefriedigend.


    Viel mehr geht es aber darum, dass meine Mannschaft da in guter Grsellschaft ist, und zwar von fast allen anderen Mannschaften. 7 Jahre hintereinander immer derselbe Sieger. Wie bescheuert ist das denn? Wer findet das denn wirklich gut? Ich weiß ja nicht, wie ein Bayernfan tickt, aber MIR würde es auch keinen Spaß machen, immer zu gewinnen. Und viele nationale Ligen haben ja ein ähnliches Problem, wenn auch manchmal 2-3 Teams Chancen auf den Titel haben - aber eben von 18 bis 20. Die anderen 17 Teams werden eigentlich nur am Leben gehalten, damit die großen gegen sie gewinnen können und der Rubel das ganze Jahr lang rollt.


    Und wenn ich jetzt noch an die angedachte Championsleague-Reform denke (bin ich als Team erst einmal drinnen, ist mein Abschneiden in der nationalen Liga egal - so lange ich in der Champions League gut spiele, bleibe ich im neuen Jahr drinnen), dann graut es mir vor der nationalen Liga, in der dann die großen Teams ihre Stars schonen und mit angezogener Handbremse mitkicken (und vielleicht trotzdem gewinnen)...


    Der Fußball ist, wie er ist - in meinen Augen eben an der Spitze sterbenslangweilig und am Tabellenende herrscht ein unglaublich hoher emotionaler Verschleiss, der einen fertig machen kann.


    Aber dem Vergleich mit anderen Sportarten muss sich der Fußball schon stellen - und da schneiden andere Sportarten eben aus meiner Sicht in Sachen Spannung und Ausgeglichenheit VIEL besser ab. Und wo ich gerade dabei bin: Fußball ist für mich der unfairste Sport, den ich kenne. In FAST JEDER Szene versuchen die Spiele, zu betrügen. Bei jedem Einwurf gehen zwei Hände hoch! Lächerlich... Es ist völlig normal, dass man versucht, sich illegal einen Vorteil zu verschaffen.


    Ich gucke weiterhin die Spiele meiner Fußballmannschaft und habe auch im 26. Jahr meine Dauerkarte - weil ich den Sport mag. Aber das SYSTEM dahinter ist in meinen Augen das absolut falsche.

    Es ist doch unbestritten, dass der Margin of Error mit einem entsprechendem finanziellen Background wesentlich besser ist. Und der Margin of Error ist auch größer wenn man nicht der NewYorker Sportpresse ausgeliefert ist ;)

    Ich verstehe immer noch nicht, worum es Dir geht. Du hast anfangs gesagt, dass sich die reichen Clubs bessere Spieler leisten können. Das, denke ich, konnten wir gemeinsam aus der Welt räumen.


    Einige vertreten hier die Meinung, dass die NFL VIEL ausgeglichener und dadurch spannender in Bezug auf den Meisterschaftsgewinn ist als die Fußball-Bundesliga und dass das an den Mechanismen wie Salary Cap und Draft liegt. Gehst Du da mit oder eher doch nicht, weil die reichen viel bessere Trainer bezahlen können und sich an einem teuren Ort niederlassen können, an dem es keine fiese Presse gibt, den besten Kunstrasen und eisige Kälte, mit der andere ihre Probleme haben?

    Nicht das dickste Portemonnaie gewinnt, wie im europäischen Fußball, sondern das am besten gemanagte und gecoachte Team.

    Für Coaching und Managment brauchst Du das zusäzliche Geld, welches die reichsten haben...

    Woher kommt denn Deine Gewissheit und wieso sind dann gerade Teams aus dem finanziellen Mittelfeld so erfolgreich? Zeige doch einmal einen direkten Zusammenhang zwischen sportlichem und finanziellen Erfolg auf. Auf mich wirken Deine Behauptungen irgendwie haltlos. Verdienen die Coaches der guten Teams denn wirklich mehr? Oder war es einfach nur rückblickend genial, Brady in einer so späten Runde noch zu draften?

    Das mag sein - aber guck Dir mal die Umsätze der Mannschaften an. Nur die Cowboys ragen raus, die Patriots haben kaum mehr als der Rest, der schon sehr ähnliche Bedingungen hat. Und wie sehr unterscheiden sich die Trainergehälter? Meinst Du, dass die Patriots ihrem Trainer 100 Mio. zahlen - Mr. Kraft persönlich, und sie deshalb erfolgreicher sind?


    Aber worauf willst Du hinaus? Nur, dass es keine 100%ige Chancengleichheit gibt?


    Im Football klappt das für MEINEN Geschmack ganz hervorragend und im Fußball wird systematisch der Erfolgreiche immer reicher und besser.

    Mal gucken - das Team war ja auch schon so schlecht genug. In einem System, in dem es keinen Abstieg gibt, könnte ich als Fan so ein Jahr verknusen, wenn es danach wieder deutlich besser wird. Sonst würden sie vielleicht über Jahre rumdümpeln. Höchstwahrscheinlich haben sie im nächsten Jahr eine sehr junge und hungrige Mannschaft - mal sehen, wo es sie hinführt.


    Aber klar: Für die Dauerkartenbesitzer ist das schon eine Verarschung.


    Und noch einmal zum Erfolg der Patriots: Ich glaube, dass im Football die Trainerleistung deutlich höher zu bewerten ist als im Fußball und auch der Manager ist superwichtig. Die Patriots sind einfach sehr gut aufgestellt.

    Und trotzdem sind in den letzten Jahren die Patriots halt die NFL-Bayern - und zwar so sehr, dass kein Verein so gehasst wird wie die Patriots. Noch eine Analogie zu den Bayern.

    Wobei man das doch noch einmal relativieren soll. Es wirkt vielleicht in den Medien so, aber sportlich sieht das völlig anders aus:


    Patriots 6mal Meister - nur vor 15 Jahren haben sie es geschafft, zwei Jahre nacheinander zu gewinnen

    Bayern 28mal Meister der Bundesliga - aktuell 7mal in Serie

    Das ist schon toll...

    Theoretisch schon - nur dass das halt auch so Blüten treiben kann wie mit den Dolphins gerade, die alle guten Spieler gegen Draftpicks eintauschen, und die komplette Saison (bzw. potentiell Saisons) herschenken und damit nicht nur ihren eigenen Fans, sondern auch allen anderen Freunden des Sports die Tränen in die Augen treiben.

    Bis auf die Patriots - die freuen sich, dass neben den anderen Lutscher-Mannschaften in ihrer Conference noch zwei extra 'Byes' geschenkt bekommen. Die sind durch die momentane Situation quasi schon automatisch in den Playoffs ...

    Ja, das stimmt - es wird für sie leichter, in die Playoffs zu kommen - den Superbowl gewinnen sie dadurch aber nicht leichter. Und vielleicht erstarken die Dolphins dann in 2 Jahren und machen es ihnen schwerer. Die machen das ja, weil sie sich davon eine bessere Perspektive erhoffen. Du kannst eben auch mittelfristig planen. In der Bundesliga können das die schlechteren Teams nicht - die müssen immer hohes finanzielles Risiko gehen, um dann irgendwie drin zu bleiben, denn ein Abstieg wirft dich finanziell um Jahre zurück und sportlich vielleicht sogar noch weiter.

    NFL-Teams nach Umsatz


    Mutmaßen kann man da natürlich - ich kann hier keinen direkten Zusammenhang sehen:


    - Der absolute finanzielle Branchen-Primus zuletzt vor über 20 Jahren Meister

    - Das drittreichste Team ist sportlich schlecht

    - Das sechstreichste Team ist seit Jahren schlecht, jetzt gerade etwas im Aufschwung.


    DIe zuletzt 4 klar besten Mannschaften liegen im Ranking der 32 Mannschaften finanziell auf den Plätzen 2, 14, 21 22


    Zum Vergleich mal die aktuelle Bundesliga:


    1. Platz Leipzig (finanziell 4.)

    2. Platz Bayern (finanziell 1.)

    3. Platz Dortmund (finanziell 2.)

    5. Platz Schalke (finanziell 3.)

    6. Platz Gladbach (finanziell 6.)

    7. Platz Leverkusen (finanziell 5.)

    8. Platz Wolfsburg (finanziell 7.)

    ...

    18.Platz Paderborn (finanziell 18.)


    Die Tabelle ist nicht vollständig, zeigt aber recht gut, dass hier ein größerer Zusammenhang zwischen Geld und sportlichem Erfolg anzunehmen ist...

    Ganz einfach, sie können -je nach Sportart- mehr Geld in den Kader stecken. Sie können mehr Geld ins sonstige Personal stecken, usw.

    Ich kann jetzt nur für Football sprechen, habe mich da vielleicht falsch ausgedrückt (vielleicht ist es im Baseball anders...). Im Football gibt es eben einen "Salary Cap", eine Gehaltsobergrenze, die für alle Teams gleich ist. Da nützt es den Dallas Cowboys nicht, dass sie so hohe Umsätze haben - mehr Geld für Spielergehälter dürfen sie trotzdem nicht ausgeben. Denn im Vergleich zu den Umsätzen ist der Salary Cap so niedrig, dass jedes Team den problemlos ausschöpfen kann.


    Ob es da Wege gibt, wie man das umgehen kann, weiß ich nicht - Du?


    Im Basketball hat Nowitzky (wie auch Brady bei den Patriots) auf Gehalt verzichtet, damit das Team bessere Spieler holen kann. Und da ging es meines Wissens auch nicht um einen klammen Eigner, sondern eben die künstliche Deckelung, die es den Teams nicht gestattet, mehr auszugeben.

    Jetzt bin ich am überlegen, wie man den deutschen Fußball durch ein Draftsystem wieder spannender machen könnte... :denk:

    Wahrscheinlich gar nicht. Alleine das Ligasystem in allen amerikanischen Sportarten ist spannender als im Fussball, für mich wäre es viel spannender wenn man in Deutschland ein Play-Off System einführt. Aber ein Draftsystem kann bei uns nicht funktionieren, da jede Mannschaft Nachwuchsarbeit und Scouts etc. hat.

    Klar, das ginge dann nicht mehr - mir ist klar, dass größere Umwälzungen notwendig wären *)

    Sind die Green Bay Packers sowas wie die Bayern der Liga?

    Warum werden sie Cheeseheads genannt?

    "Die Bayern sein" bedeutet für mich, durch finanzielle Dominanz selbst bei mittelmäßigen Entscheidungen immer noch so gut zu sein, dass die anderen kaum eine Chance haben - eben einfach, weil man die besten Spieler zusammenzieht und mit Geldbündeln bewirft. Siehst Du das ähnlich?


    Wenn ja, dann gibt es keine Bayern im Football - eben deshalb, weil das Geld eine untergeordnete Rolle spielt. Das klingt komisch, ist aber so.


    Jede Mannschaft hat ein identisches Gehaltsbudget, das sie ausgeben darf - für den gesamten Kader (der auch bei jedem Team gleich groß ist). Das ist viel Geld, aber dieses Budget hat jede Mannschaft auch wirklich zur Verfügung und kann es ausgeben. Jeder Vertrag ist transparent und öffentlich, Du kannst bei jedem Spieler ergoogeln, was er verdient. Das hat zur Folge, dass die beste Mannschaft sich irgendwann nicht mehr alle guten Spieler leisten kann und diese dann mit Kusshand von schlechteren Teams genommen werden, weil sie dem Spieler mehr Gehalt zahlen können. Jedes Team muss ein (finanzielles) Gleichgewicht aus Stars und Ergänzungsspielern erschaffen und diese günstigen Spieler dann möglichst gut machen.


    Das ist schon toll...

    Ich war früher Sympathisant und jetzt seit kurzem (parallel mit meinem emotionalen "Bruch" mit dem Fußball) glühender Anhänger der 49ers. Ich gucke alle Spiele in voller Länge, lese viel - und bekomme so nebenbei natürlich auch über die anderen Mannschaften das wichtigste mit. Ich habe aber noch nie einen Superbowl gesehen - dafür gucke ich mir den Draft live an (zumindest die erste Runde, die anderen nur mit gelegentlichem Vorspulen). Unglaublich spannend!

    Der US-Sport ist ja systematisch viel mehr auf Chancengleichheit ausgelegt als z.B. der Fußball, da die schlechtesten Mannschaften i.d.R. bessere Nachwuchsspieler bekommen (im Draft). Da darf sich jede Mannschaft über 7 Runden jeweils einen Nachwuchsmann aussuchen - und zwar entgegengesetzt des sportlichen Abschneidens in der Vorsaison. Die schlechteste Mannschaft hat also die Chance, hier stark ggü. dem Meister aufzuholen. Das ist nur eine ganz grobe Darstellung.


    Im College-Football verfolge ich die Notre Dame Fighting Irish - eigentlich nur, weil man in meiner Kindheit die Spiele im Free TV gucken konnte (Screensports/Sportkanal :alter: )


    In Deutschland bin ich früher (noch VOR meiner Fußballzeit) mit meinem Vater zu fast jedem Spiel der Hamburg Silver Eagles (ebenfalls :alter: ) gegangen, eine der sportlich schwächeren Teams aber dafür mit den meisten Zuschauern! Ich war sogar mal bei einem Auswärtsspiel. Das war alles noch, bevor die Blue Devils gegründet wurden - das war eine schöne Zeit...


    Jetzt bin ich am überlegen, wie man den deutschen Fußball durch ein Draftsystem wieder spannender machen könnte... :denk: