Beiträge von chobe im Thema „Arkham Horror spielen aber welches ?“

    Mal wertfrei betrachtet: Für AH2 positiv hervorzuheben, dass es einen mit Erfolgen überschütten würde ist eben einfach blanker Hohn. Kaum ein Spiel kann so gemein sein wie AH2 - da kommst du teilweise 4-6 Stunden lang nur unlösbare Aufgaben vor dem Latz geknallt und verlierst. Klar, EH kann auch gemein sein, aber AH2 ist als Gesamtkonstrukt einfach nicht durchdacht und daher auch nicht ausbalanciert. Ergo kann es eines der fiesesten Brettspiele sein, die es gibt. Nichts anderes wollte ich aussagen.

    Huiuiui, Du hasst das Spiel ja anscheinend mit voller Hingabe, zumindest liest sich das teilweise so. Da steckt viel freie (negative..) Interpretation drin.
    Nirgends stand etwas von "mit Erfolgen überschütten"... es hieß "immer wieder".. das ist nichtmal annähernd das gleiche. Und ich muss sagen, zweiterem stimme ich zu. Ich weiß nicht, auf welchem massiven Schwierigkeitsgrad Du da eingestiegen bist, aber so frustrierend-vernichtend habe ich das Spiel NIE kennengelernt, zumindest - und das ist der wichtige Teil - hatte ich nie das Gefühl, dass wir nur chancenlos herumgesessen sind, selbst wenn wir ordentlich auf die Nase bekommen haben. WÄRE das so gewesen... ganz ehrlich? Dann hätte ich das Ding auch höchstwahrscheinlich nicht mehr in meinem Regal. :)

    Du betonst auch so gerne, dass man das ohne Helferlein nicht spielen kann... wo denn und wieso denn? Bei meiner ersten Runde Arkham überhaupt saßen 5 Wenigspieler am Tisch und nach einer normalen Erklärung ging es los. Insgesamt haben wir zwei offene Fragen online nachsehen müssen und das war's. Wohlgemerkt, ohne Erweiterungen, vielleicht geht erst da die in deinen Augen annähernde Unspielbarkeit los?

    Und zu guter letzt.. ich finde, mit der Berufkompetenz ist das so eine Sache: Innerhalb einer Blase hat man selbstverständlich eine gute Sicht auf die Dinge, mit denen man sich befasst... aber wie die Sachen von außerhalb betrachtet wirken, sprich wie sie für die 'ganz normalen' Konsumenten aussehen und wirken, steht gerne mal auf einem anderen Blatt. Man lässt ja nicht grundlos z.B. auch themenfremde Leute korrekturlesen. Das ist keine Kritik, ich kenne das als Gestalter nur sehr gut, viel zu gut von mir selbst und Du hast meiner Meinung nach etwas zu selbstverständlich geschildert. :)

    In den Geschichten kann es auch mal einen ganzen Roman lang nur um einen Vampir gehen, oder ein Portal, oder ein dunkels Junges. Aber alles in allem ist der Mythos eben schon eher Eldritch als Arkham.

    Eigentlich eher nicht, selbst in der recht epischen Buchreihe "Der Hexer von Salem" beschränken sich eigentlich immer alles auf sehr wenige und überschaubare Brennpunkte, nie im globalen Maßstab. Selbst die globalen Bedrohungen starten allesamt ihren Feldzug von einem sehr überschaubaren Gebiet aus. Genau DAS ist es meiner Meinung nach, was den Lovecraft'schen Horror so gut macht: Die Apokalypse geht nicht von etwas riesigem und schwer greifbarem in weiter Ferne aus, sondern von etwas nahem, das uns allen höchstwahrscheinlich sehr vertraut ist: Ein Buch, ein Ort, ein altes, verfallene Haus, etc.