Beiträge von Waltersche im Thema „User stellen sich vor“

    Willkommen Alex!

    Also, bezüglich des Nachwuchses kann ich R8tzi nur zustimmen: Ich glaube, es reicht vollkommen, Spiele halbwegs gut sichtbar zu drapieren und selbst zu spielen... Unsere Kleine (3,5) schleicht ständig um das Spieleregal und zieht dann entweder ein Spiel heraus, das sie spielen MÖCHTE - das sind dann allerdings eher selten ihre Kinderspiele und wir schaffen's dann entweder, uns zu dem Spielmaterial altersgerechte Regeln zu überlegen oder wir reden es ihr mit "Kind, lern lesen..." aus...

    Oder aber sie kommt gleich an uns sagt "Papa, ich möchte ein Spiel spielen das ich noch nicht spielen DARF..."

    Und wenn sie abends in's Bett geht, lautet eine ihrer Fragen meistens "Papa, spielt Ihr heute Abend Mombasa, Gugong oder Schbritt Eilähnd?" ;) (Oder x oder y oder...).

    Na das nenne ich mal ne Arschbombe ins Hobby.

    Schöner und treffender kann man es wohl nicht ausdrücken... Respekt, Odenwaelderin - da habt Ihr einiges schon durchgespielt, was bei mir hier (seit teilweise Jahren) auf seinen Einsatz wartet (und nachdem meine Frau in den letzten zwei Jahren eine überraschende, aber sehr erfreuliche spielerische Entwicklung hingelegt hat, diesen nun vermutlich tatsächlich nach und nach bekommen wird...)

    Ein herzliches Willkommen von der Bergstraße!

    Hallo zusammen,


    auf dieses Forum bin ich vor ein paar Wochen gestoßen, als ich auf der Suche nach einer Neuauflage von Carpe Diem war… Nach einiger Zeit des stillen Mitlesens habe ich mich schließlich angemeldet und nachdem ich durch die Begrüßungsmail von Sankt Peter auf diesen Vorstellungsthread aufmerksam gemacht wurde und mich nach und nach durch alle Seiten gelesen (und gestaunt hatte, wie bekannt mir da so vieles vorkommt… - ich hatte mich doch noch gar nicht vorgestellt?) schreibe ich nun auch ein bisschen was zu mir… (wie ich jetzt sehe, wurde es ein bisschen mehr…).


    Mein Pseudonym stammt von meinem zweiten Vornamen, der in meinem Freundeskreis vor 20-30 Jahren fast mehr genutzt wurde als mein Rufname Mathias. Und da ich nicht gerade ein Riese bin, wurde daraus eben das Waltersche…


    Ich bin 46 Jahre, komme und wohne in Südhessen und spiele eigentlich so lange ich mich erinnern kann. Als Einzelkind musste ich dann manchmal selbst als Gegner herhalten, dass dürften dann aber auch die einzigen Gelegenheiten gewesen sein, bei denen ich im Schach gewonnen habe. Im Radio gab es damals jeden Mittwoch eine Sendung („Vom Telefon zum Mikrofon“), in der jede Woche eine andere Schätzfrage gestellt wurde. Das war jede Woche die Begleitung zu Rommé- oder Canasta-Spielen mit meinen Eltern. Ansonsten eben Monopoly, Risiko, Deutschland- oder Europareise oder Scotland Yard an Sonntag-Nachmittagen.


    So wurde man älter und größer (die einen mehr, die anderen weniger) – und auch die Spiele wuchsen – Ende der 80er/Anfang der 90er waren Playboss, Diplomacy oder Civilization die Favoriten in unserem Freundeskreis. Es kamen die Siedler von Catan, die mich in der Grundfassung aber irgendwie nie wirklich packen konnten – ähnlich ging es mir später mit Carcassonne – irgendwie war mir das Spiel viel zu kompliziert (habe die Wiesen nie wirklich überblickt…). Wie einfach und logisch waren dagegen doch die drei weiter oben genannten Spiele! Abgelöst wurden diese dann Ende der 90er durch Euphrat & Tigris, Tikal, La Citta, Giganten oder Löwenherz, was damals wohl unsere meistgespielten Spiele waren.


    Das neue Jahrtausend kam und irgendwie trat das Spielen in den Hintergrund. Gekauft wurden Spiele natürlich weiterhin eifrig, aber lediglich wenn ich mich mit den Papas meiner beiden Patenkinder traf, kamen Spiele wie Shogun, Serenissima oder Agricola auf den Tisch, ansonsten gab zwar noch ein Spielegrüppchen, das während der Schulzeit entstanden war, das von mir jetzt vorrangig mit den hartnäckig weiter erworbenen Spielen bombardiert wurde – irgendwann würde es bestimmt die Gelegenheit geben, all die Spiele zu spielen! Das anhaltende „Spiele-Bombardement“ in diesem Spielegrüppchen sorgte jedoch auch zunehmend für Unmut, da doch unverhältnismäßig viel Zeit für das Erklären draufging – und da ich das nächste Mal ohnehin wieder andere Spiele mitschleifen würde, war jedem klar, was 4 Wochen später anstand… Inzwischen habe ich "verstanden" - und auch, wenn hierdurch der Stapel ungespielter Spiele nicht abnimmt: Irgendwie ist es doch auch schön, in Spielen eine Entwicklung durchzumachen und verschiedene Strategien auszuprobieren.


    Meine Frau spielte leider am Liebsten Spiele wie Activity oder Therapy – Spiele, mit denen ich so gar nichts anfangen kann. Und „meine“ Spiele waren ihr immer zu kompliziert, so dass sich unsere gemeinsamen Spiele-Erlebnisse auf Qwixx beschränkten. Ich hatte mir dann irgendwann – fast ohne Hintergedanken – Azul zu Weihnachten gewünscht, in der Hoffnung, damit doch den Einstieg in die Brettspielwelt zu bereiten. Und es scheint geklappt zu haben! Ich versuche nun monatlich ein neues Spiel (also eines der vielen bisher ungespielten) auf den Tisch zu bringen – so folgten beispielsweise Yspahan, Stone Age, Wikinger oder Wettlauf nach El Dorado und inzwischen haben sich sogar Navegador, Flügelschlag, Concordia oder Orleans – also Spiele, die ich mich vor zwei Jahren noch gar nicht getraut hätte vorzuschlagen – zum Dauerbrenner entwickelt. Lediglich „Carpe Diem“ ist schon beim Erklären komplett durchgefallen: „Das hat keinen Sinn – ein Spiel, bei dem Baumscheiben Brote sein sollen und die Weinberge gar nicht als Weinberge zu erkennen sind, geht so gar nicht an mich, das können wir gleich lassen…“ (damit schließt sich dann auch der Kreis mit meiner anfangs erwähnten Suche nach einer Neuauflage von Carpe Diem…) Für die nächsten Monate schweben mir Glen More II, Rococo und Lorenzo der Prächtige vor, und so ganz habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dann, wenn unsere jetzt zweieinhalbjährige Tochter hoffentlich genauso brettspielbegeistert ist wie ich, vielleicht auch mal Terra Mystica, Arler Erde, Mombasa, Tzolkin oder Ein Fest für Odin mit der ganzen dreiköpfigen Familie zu spielen. Bei unserer Tochter scheint die Entwicklung jedenfalls bisher in die richtige Richtung zu gehen – Caverna ist wohl derzeit ihr Favorit - zumindest ist dies das Spiel, das sie am Hartnäckigsten aus dem Regal zieht („Wenn ich größer bin, können wir das zusammen spielen!“) Das ist allerdings– inklusive Erweiterung – noch nicht einmal ausgepöppelt…


    So, das war jetzt viel (zu viel) zu meiner Spiel-Historie. Fantasy- und Wargames reizen mich überhaupt nicht (wenigstens an dieser Front Geld und Regalplatz gespart...). Tolles Material gleicht kein miserables Spiel aus, aber das Auge spielt doch schon mit! Da waren die ersten Kickstarter-Berührungen auch von gemischten Gefühlen begleitet... Habe beim Durchlesen des Vorstellungsthreads festgestellt, dass ich hier in der Selbsthilfe-Gruppe in guter Begleitung bin, was das Kaufen und anschließende Stapeln von Spielen betrifft. Besser wird das mit der Anmeldung hier sicherlich nicht werden – aber man fühlt sich zumindest nicht mehr so alleine…


    Ansonsten bin ich ein Freund von guter Rockmusik und habe mich daher auch über den ein oder anderen (vermeintlichen?) Rodgau Monotones oder Dream Theater-Bezug beim Durchlesen des Vorstellungsthreads gefreut...


    Ich glaube, jetzt reicht’s aber wirklich! Ich freu‘ mich auf die Zeit und ein oder andere Anregung hier im Forum…


    Grüße aus Heppenheim

    Mathias