Bei CMON Spielen und insbesondere wenn Eric M Lang dabei ist, habe ich immer meine Befürchtung, dass ein eigentlich recht einfaches Spielkonstrukt durch opulentes Material aufgewertet werden soll. Aber eben diese Aufwertung rein optisch ist und spielmechanisch durchaus Probleme mitbringt, weil Miniaturen schlecht unterscheidbar sind (wenn nicht angemalt) und Plastikobjekte die Übersicht nehmen, weil zu viel vom eigentlichen Spiel verdecken. Wie ist das bei Ankh - wurde hier zuerst auf optische Opulenz geachtet und dabei die Spielbarkeit hinten angestellt oder hat CMON und Eric M Lang gelernt? Oder ist das eben genau das, was die angepeilte Zielgruppe verlangt?
Mh, durch die farbliche Unterscheidung der Miniaturen für die jewieligen Götter und mit den KS-Extras, wo es für Monumente, Pyramiden und Obelisken auch Minis gibt, tragen diese eher dazu bei alles gut auseinanderhalten zu können. Hatte da mit der Übersichtlichkeit keinerlei Probleme und es wurde auch nichts wichtiges überdeckt - im Gegenteil: Sogar eher hervorgehoben.
Blood Rage habe ich bisher nur einmal mitgespielt. In einer Blood Rage Kenner-Runde. Da fand ich es in meiner Erstpartie problematisch, mir die ganzen zu draftenden Karten zu merken, weil ich deren Wirkung und Auswirkung in keinster Weise einschätzen konnte. Deshalb für mich als Spiel ein wenig vorbelastet, weil es mich mit zu viel Informationen anfangs überfordert hat. Da hätte ich mir einen sanfteren Spieleinstieg gewünscht, wobei ich keinerlei Probleme damit habe, ein neues Spiel im Blindflug für mich zu erkunden, denn den Anspruch an eine optimale Erstpartie habe ich eh nicht.
Tatsächlich ist genau dies das (meiner Meinung nach einzige) Problem mit neueren Spielern. Diese können das absolut nicht einschätzen und ein erfahrener Spieler weiß dann bestimmte Taktiken oder Kombinationen zu schätzen. Hierbei müssen die erfahrenen Spieler den Neuling einfach ein wenig an die Hand nehmen und nicht egoistisch die beste Hand für sich nehmen. Wenn ich super starke Karten weitergedraftet bekomme, frage ich meinen Vormann immer "Bist du dir sicher? Diese Karte wäre viel besser für dich" - Aber vielleicht bin ich mit der Ansicht auch allein.
Von Ankh erhoffe ich mir da ein zugänglicheres Spiel, das aber für Folgepartien ausreichend Tiefgang bietet. So dass ich mich auf mein Spiel und die Situation gegen meine Mitspieler konzentrieren kann und nicht, ob ich Regeldetails und potentielle Ausnahmen richtig erinnere oder von kleinen Kartentexten auf dem Spielplan ablesen und erinnern muss.
Selbstverständlich gibt es auch hier viele kleine Details, was dir im 1. oder auch 2. Spiel gar nicht soooo bewusst ist. Grade die lvl 2 oder lvl 3 Ankh Powers können schon starke Effekte haben, deren Vergessen den ein oder anderen Kampf durchaus entscheiden können.
Vom Einstieg hätte ich fast gesagt, ist es das einfachste der Spiele. War am Anfang recht überrascht, wie "simpel" das scheint und hatte Angst, dass es viel zu einfach ist.
Die Komplexität kommt nicht über die Auswahl der Optionen, da ist recht schnell klar wie alles funktioniert. Sondern eher das taktische "Area Control" - Wann stell ich mich WO hin.