Beiträge von Uferschnepfe im Thema „Ankh: Gods of Egypt (CMON)“

    Es ist schwer mit jemandem zu argumentieren, der Schach nicht als abstraktes Spiel betrachtet.


    Ich persönlich kann mich an keine historische Schlacht erinnern, an dem die streitenden Könige ihre Königin mit aufs Feld führten (die sich zudem als die beste Kämpferin erwies) und sich alle Beteiligten nur nach bestimmten Mustern bewegen durften.


    Ich empfand alle CMON Spiele von Eric Lang immer als nie vollständig gelungene Mischung aus Eurogame und Amitrash-Figurenwahnsinn (lediglich bei Hate kommen aus meiner Sicht Thema und Spielmechanik überein). Besonders krass ist der Unterschied bei The Others ausgefallen.


    Keines seiner Spiele hat in meinem Spielschrank überwintert. Die CMON Spiele, die ich noch besitze stammen aus der Schmiede anderer Autoren.


    Ich betone hier, dass ich seine Spiele nicht objektiv schlecht finde, sie aber meinen und dem Geschmack meiner vielen Mitspieler nicht befriedigen konnten, eben weil die Kluft zwischen Erwartung und tatsächlichem Spielspaß zu weit auseinander gehen.


    Ob das wirklich Eric Langs Schuld ist, oder mit den Kompromissen zu tun hat, die er bei CMON eingehen muss, kann ich nicht beurteilen.


    Aber betrachtet man die Spiele mal nur für sich, dann ist Balancing ist nicht Eric Langs Stärke.

    Zwischen Sandy Petersen Games und CMON besteht ein gewisser Unterschied.

    Ersteres ist quasi eine Familienklitsche, zweiteres ein börsennotiertes Unternehmen.


    Wenn ich Sandy Petersen nicht traue, kann ich immer noch auf die Auslieferung des Kickstarters warten und dann das Spiel auf der Homepage bestellen. Das ist natürlich erheblich teurer als wenn ich Backer bin, aber ein Risiko muss ich nicht eingehen. Derzeit kann ich von Planet Apocalypse alles ausser dem Grundspiel auf der Homepage bekommen, denn Kickstarter-Exklusives gibt es nicht. Bei CMON geht das nicht. Vorausgesetzt ich bin mit einer englischen Ausgabe zufrieden.


    CMON hat im Jahr 2019 2.000.000$ für Beraterhonorare ausgegeben. Wo das Geld gelandet ist, kann derzeitig niemand sagen. Mit der Time-Machine hat CMON die eignen Regeln gebrochen. Bislang waren Kickstarter Exklusives eben exklusiv. Mit der Time-Machine hat man die eignen und zukünftigen Exklusives entwertet. Da brauchte wohl jemand Geld...Und das die Auslieferung von vermeintlichen Lagerbeständen extrem lange dauert, finde ich verwunderlich.


    Ein Going Concern ist quasi die rote Karte im Fußball. Ich gehe als von der Firma beauftragtes Steuerunternehmen an die Öffentlichkeit und gebe bekannt, dass ich nicht davon überzeugt bin, die Firma könne das laufende Geschäftsjahr überstehen, ist starker Tobak. So etwas passiert eher selten und ist keinesfalls eine Lappalie.

    Leider erhellt CMONs Statement deren Lage keinesfalls.


    Going Concern, das Aussetzen des Aktienhandels und der Rücktritt der Buchhaltungsfirma sind keine Bagatellen und lassen sich nicht mit Bilanzierungsproblemchen erklären.

    Ich werde passen.

    Blood Rage hatte meiner Gruppe nicht gefallen, Rising Sun war besser, wurde aber zu selten gewünscht. Beide sind mittlerweile weg und werden nicht vermisst.

    Ich warte noch auf zwei Lieferungen von CMON und möchte nicht riskieren, eventuell ein drittes mal Geld zu verlieren. Die Anzahl der roten Flaggen ist doch sehr hoch.

    Auch wird man die Spiele bei Nichtgefallen längst nicht mehr so gut los, wie noch vor ein paar Jahren. Es gibt mittlerweile zu viele Pledger, die ausschließlich auf den Weiterverkauf aus sind.


    Wahrscheinlich liegt es auch am Autor. Eric Lang und ich sind irgendwie nicht kompatibel. Alle seine Spiele haben teils große Balance-Probleme, die meines Erachtens nicht intentional sind.