Beiträge von Mannhemer im Thema „Ankh: Gods of Egypt (CMON)“

    Und zwar das Eine, dass die Mechanik des Merge vorher bekannt und bewusst ist und das Andere, dass das Spielen im Merge subjektiv (!!!) den Spielern weniger Spaß gemacht hat.

    Es ist doch völlig okay, einen Spielemechanismus schlecht zu finden, wenn die eigenen Spieleerfahrungen damit subjektiv schlecht waren. Ich bin der Letzte, der das bestreiten würde. Wenn ihr euch auf den Merge nicht wirklich einlassen könnt (heißt: Merge ab Spielbeginn als möglichen und absolut gleichberechtigten Sieg im 2er-Team begreifen), dann weg mit Ankh, sonst ist doch nur weiterer Frust vorprogrammiert. Es gibt genügend viele andere gute Spiele, die deutlich robuster ein gutes Spielerlebnis bringen als Ankh das schaffen kann. Ankh ist da halt etwas sperrig.

    Wenn in eurem 4er-Spiel vor dem Merge drei Spieler gleichauf waren, einer abgeschlagen war und niemand mergen wollte, dann musst du dir trotzdem sagen lassen, dass ihr als Spielegruppe euren schlechten Spieleindruck in diesem einem konkreten Falle auch selbst mit heraufbeschworen habt. Zu der beschriebenen Situation sollte es nämlich gar nicht erst kommen.


    Lassen wir das einfach mal so stehen und sind uns einig, dass wir in diesem Fall uneinig sind.

    Bei der zweiten Partie war ein Spieler unglaublich weit abgeschlagen, die anderen drei relativ eng beieinander. Da haben alle versucht nicht zu mergen.

    Das wird höchstwahrscheinlich auch wesentlich an der Unerfahrenheit bzw. fehlender Durchdringung der Regeln gelegen haben, von daher kein Vorwurf. Aber mal ganz klar gesagt: Dann haben die anderen drei in diesem Falle einfach schlecht gespielt, ganz ähnlich wie wenn man in vielen Area Control Spielen einen Führenden ungestört gewinnen lässt und sich nachher darüber ärgert, dass das Spiel nicht besonders spannend war.

    Bei vielen etwas anspruchsvolleren Spielen haben es die Spieler eben auch ein Stück weit selbst in der Hand, ob das Spielerlebnis gut wird oder nicht. In der modernen schnelllebigen Spielewelt voller halbgarer "Ersteindrücke" haben es diese Spiele nicht immer leicht. Aber das macht diese Spiele deshalb nicht schlechter. Genau das gilt auch für Ankh.

    Solange man in Ankh nicht sicher ausschließen kann, einer der beiden Merge-Partner zu werden, darf man es eben nicht zulassen, dass ein anderer abgeschlagener Letzter ist. Nicht aus Gutmütigkeit oder um jemanden zu schonen, sondern im ureigenen Gewinninteresse. Ganz wesentlicher Punkt hier! Denn der andere ist dann immer potenziell auch der eigene Partner für das Endspiel. Mehr noch: man würde als Vorletzter auf genau dieses abgeschlagene Devotion-Niveau zurückfallen! Das Spiel verlangt von einem auch, einen möglichen Sieg als Merge-God als Plan B auf dem Schirm zu haben. Auch da sind die Regeln eigentlich sonnenklar. Wenn die Spieler stattdessen den Merge als Niederlage begreifen, dann ist das ausschließlich das Problem der Spieler, nicht des Spiels.

    Ich sage zwar auch gerne, dass Robustheit gegen schlechtes (oder sogar fehlerhaftes!) Spielen ganz wesentlich die sehr guten und kommerziell besonders erfolgreichen Spiele ausmacht, und in dieser Kategorie kann Ankh ganz sicher nicht besonders hoch punkten. Ankh ist ein Spiel, das viele Spieler erst mit häufigem Spielen wirklich verstehen werden, und manche noch nicht mal dann. Ankh ist diesbezüglich ausgesprochen instabil. Soweit unterschreibe ich das noch voll und ganz. Aber wenn jeder "richtig" spielt, und "richtig" heißt hier nichts anderes als "auf Sieg", dann sorgt die erzwungene Verschmelzung der beiden Letzten kurz vor Schluss eigentlich automatisch dafür, dass vor diesem Zeitpunkt alle halbwegs dicht beisammen sind und nachher sogar der Merge-Gott auch noch ein bisschen um den Sieg mitspielen kann.

    Du vermischst hier leider mehrere Dinge.

    Und zwar das Eine, dass die Mechanik des Merge vorher bekannt und bewusst ist und das Andere, dass das Spielen im Merge subjektiv (!!!) den Spielern weniger Spaß gemacht hat.

    Ich habe wie schon geschrieben leider nicht gemerged, daher kann ich das nicht beurteilen. Trotzdem ist es völlig okay, wenn die Mitspieler in diesen zwei Spielen sagen, dass das Spiel als Doppelgott weniger Spaß gemacht hat als alleine. Da das ein subjektiver Eindruck ist, kannst du gerne von Unerfahrenheit oder fehlender Durchdringung der Regeln schreiben, das ändert aber nichts und in meinen Augen verkennst du da die Lage.

    Kein Spieler (und auch ich nicht in dem Bericht) haben Ankh deswegen als schlechtes Spiel empfunden. Kein Spieler hat behauptet hier alles gesehen zu haben, im Gegenteil, wir sind sehr gespannt darauf wie sich dieses "Problem" in weiteren Spielen anfühlt. Eventuell kann man auch mit der Zeit besser damit umgehen bzw. früher im Spiel schon auf bestimmte Situationen reagieren.


    Lassen wir das einfach mal so stehen und sind uns einig, dass wir in diesem Fall uneinig sind.

    Ich freue mich in jedem Fall darauf, dass das Spiel jetzt richtig gut bemalt wird, dass wir dann in genau dieser Konstellation über die Zeit noch mehr Partien spielen und dass ich mir meinen eigenen Eindruck mache und eben nicht Anderen mein "besseres" oder sinnvolleres" Spielen überstülpen möchte.

    Zum Merge ne Frage. Habe jetzt auch eine Partie hinter mir. Wenn es klar ist, das ein Merge geschieht, sollte man dann von Anfang an nicht anders spielen? Das Spiel kann doch durchaus knapp gestaltet werden und ob man jetzt derjenige ist, der alleine weiter spielt oder mergen muss, ist ja durchaus nicht gegeben und mit Spannung behaftet. Sollte es also nicht dafür Sorgen, das man dem schlechtesten Gott nicht eher hilft? Ist es nicht auch ein Element der Balance?


    Mich erinnert es etwas an den Punkt typischer Area-Control Spiele, wo "vergessen" wird auf den Stärksten einzuprügeln und man sich am Ende wundert, dass man verloren hat. Diese Merge Mechanik zeigt aber ganz klar, dass man eben auf die Götter am Ende der Skala achten muss. Oder empfindet ihr das anders?


    Zweite Sache. Wieso mag man das nicht? Beachtet man obigen Aspekt, wird aus einer Fraktion ein Teamspiel. Also Koop, das ist doch total charmant. Odee lehnen es vor allem Leute ab, die Kooperation in Brettspielen eh nicht mögen?

    Ich kann jetzt nur unsere zwei Partien bewerten.

    Bei der ersten waren vor dem Merge alle Götter möglich und die beiden Verehrungsmarker der beiden letzten lagen am Ende des Konflikts aufeinander. Wäre hier der andere Gott oben gewesen, hätte die Situation völlig anders ausgesehen. So hatten die beiden dann wenig Monumente, keine Einheiten und keine Pyramiden um Einheiten aufs Feld zu bekommen.

    Bei der zweiten Partie war ein Spieler unglaublich weit abgeschlagen, die anderen drei relativ eng beieinander. Da haben alle versucht nicht zu mergen. Der Gott, der dann dritter war hat quasi dieselbe Situation gehabt wie vor dem Merge, nur war er ca. 10 Verehrung weiter hinten.


    Den Koop Aspekt fand ich nicht so berauschend. Das ist ja eher so, als würdest du das halbe Spiel alleine spielen und ab einem gewissen Zeitpunkt löschst du deinen Spielstand und spielst bei einem anderen Gott "mit" bzw. wenn du der Andere bist verlierst du Verehrung und musst deine Entscheidungen plötzlich mit jemand Anderem absprechen. Ich sehe hier den Mehrwert nicht so direkt.


    Trotzdem will ich unbedingt Ankh nochmal spielen und auch mal selbst Mergen. Leider war es in beiden Partien nicht drin und ich lasse ja nicht absichtlich einen haufen Punkte liegen um zu mergen...

    Nach der gestrigen Zweitpartie und weil es wahrscheinlich in absehbarer Zeit nicht mehr gespielt wird mein kurzes Zwischenfazit.


    • Was mir als Erstes ins Auge gefallen ist, sind die unglaublich detaillierten Figuren. Gerade im Vergleich zum kurz vorher gespielten Kemet ein himmelhoher Unterschied! Optisch echt ein super Spiel.
    • Die Mechanik mit den gemeinsamen Markern die man vorrückt und das Auslösen der Events dabei hat mir gut gefallen.
    • Die Götter sind verschieden genug, die Ankh Powers aber gleich. Das fande ich auch gut, da man sonst den Überblick total verloren hätte.
    • Das Spiel hat bei uns im Mittelteil eine unglaubliche Spannung aufgebaut und es hat Spaß gemacht den Area-Control Aspekt auszuleben.


    • Der Merge kam bei allen Teilnehmern nicht gut an (ich habe leider nicht gemerged), da der "Doppelgott" beide male extrem abgeschlagen war und dann auch letzter wurde. Es wurde auch das Gefühl dabei als nicht angenehm empfunden - das kann ich leider nicht beurteilen.
    • Gegen Ende des Spiels ist die Spannung beide Male ziemlich runter gegangen, es artete etwas in rechnerei aus.


    Das mal nur so als ganz kurzes Fazit. Insgesamt hat mir das Spiel sehr gut gefallen. Ich hätte Lust, zeitnah noch einige Partien zu spielen einfach weil ich denke, davon würde das Spiel extrem profitieren. Das wird aber leider nicht passieren.

    Was ich blöd bzgl. der Regeln finde, ist das Spielende. Vor dem letzten Konflikt fehlten mir 4 Punkte zum Sieg, dem Team nur noch 1 oder 2 Punkte. Es war also ziemlich eng und spannend. Dummerweise konnte man ein paar Züge vor Spielende schon sehen, wie es ausgehen würde: Ich dominierte die 1. Region und würde 3 Punkte machen, in der zweiten Region würde das Team die Monumentenwertung gewinnen und somit die benötigten Punkte machen. Der Kampf würde dann gar nicht mehr ausgewertet werden und da sich bzgl. Dominanz und Monumenten nichts mehr ändern konnte, war schon vor dem letzten Konflikt klar, wie das Spiel ausgeht.

    Das war auch ein Punkt, der mir in meiner Erstpartie nicht gut gefallen hat. Da war am Ende die Spannung raus.


    Mal schauen, wie es morgen läuft und ob sich das als allgemeines Merkmal von Ankh etabliert oder ob das mal so mal so ist.