Beiträge von neverhood im Thema „[2019] Abomination: The Heir of Frankenstein“

    Angefixt durch diesen Thread und nach der Konsultation der BGG-Kommentare zum Spiel habe ich mir Abomination nun auch zugelegt. Bislang hat die Zeit nur für eine Kennenlernpartie mit meiner Frau gereicht und wir haben aus Zeitmangel zudem nur die halbe Rundenzahl gespielt. Daher kann ich hier auch keine ausführliche und fundierte Bewertung abgeben, sondern nur einen Ersteindruck - ich find´s super und ihr gefällt´s auch gut.


    Selbst für einen Ersteindruck ist das natürlich zu knapp, daher schaue ich mal, dass wir noch etwas Fleisch an den Knochen bekommen... :essen1:


    Das Thema und die Mechaniken harmonieren nach meinem Empfinden sehr gut miteinander. Die Gestaltung des Materials transportiert eine dem Genre entsprechende Stimmung, allerdings ohne die Grenzen des guten Geschmacks wirklich zu überschreiten. Das empfindet sicher jeder anders, meiner unmaßgeblichen Meinung nach ist das Spiel aber weniger wegen der Darstellungen, als vielmehr wegen der Handlungen (Leichenschändung & Mord) für Kinder oder Jugendliche (< 16) ungeeignet.


    Es ist mein erstes Worker-Placement-Spiel mit begleitender Story - hätte vorher nicht gedacht, dass diese Kombination so gut funktioniert. Die Aktionskarten (Saint-Roch, Academy) sorgen für Interaktion abseits der Worker-Platzierung und können manchmal ziemlich fies sein. Passt. Klar ist es immer etwas repetetiv, Komponenten zu sammeln, dann daraus etwas zu erschaffen - bei uns kam deswegen jedoch keine Langeweile auf. Der Weg ist das Ziel, bzw. jede Runde auf´s Neue den besten Weg zu finden, um ans Ziel zu gelangen. Hier verspüre ich in Verbindung mit den Zufallselementen (Ereignisse, Begegnungen, Bonusziele) einen hohen Wiederspielanreiz. Die Spieldauer... ja, die ist wirklich lang, wenn man bewusst auf die Uhr schaut. Wir haben jedoch nicht gemerkt, wie die Zeit vergeht - Langeweile ist also offenbar nicht aufgekommen.


    Das Beste kommt zum Schluss: Ich spiele fast alles, was mir unter die Finger kommt, so oft wie möglich. Meine Frau ist da schon ein wenig schwieriger. Sie ist eher für regeltechnisch leichtere und kurzweiligere Kost zu gewinnen (Codenames, Lovecraft Letter, Splendor, Phase 10 <X usw.). Wobei sie sich gelegentlich auch zu einer Partie Arkham oder Eldritch Horror breitschlagen lässt, weil sie das Thema anspricht. Fremdsprachige Spiele sind normalerweise jedoch ein No-Go für sie. Abomination ist hier die Ausnahme, Thema und Gestaltung haben sie an den Tisch gelockt und nach einer mündlich übersetzten Erläuterung sowie anschließenden Verinnerlichung der Regeln während der ersten Partie würde sie es gerne nochmal spielen. :hopping: