Beiträge von Bergziege im Thema „Dungeon Degenerates: Hand of Doom bei Fantasy Welt gelistet“

    Wie ist es den sprachlich zu bewältigen. Sehr textlastig?

    Welches "Sprachlevel" braucht man?

    Vieles läuft über Symbolik, aber es hat sehr viel Text auf den Begegnungskarten, teils auch auf den Skills, und du musst ja auch die Kampagnengeschichten dazu lesen können. Ich würde es schon als textlastig bezeichnen, ich empfand das englisch nicht als schwierig, aber es ist schon viel davon und auch mal der ein oder andere Sonderbegriff dabei.

    Lies dich hier mal ein bisschen ein, da gibt es auch Fotos von Spielaufbau und Karten, da bekommst du einen Eindruck:

    Dungeon Degenerates

    Dann ergänze ich einige der Kritikpunkte von Uferschnepfe einfach mal um meine jeweilige Meinung dazu, wobei ich hier nicht als sogenanntes Fangirl rumkommen will, das den sogenannten Hypetrain befeuert – ich halte Dungeon Degenerates für ein gelungenes Spiel mit vielen positiven Punkten und neuen Ideen, aber natürlich auch mit Schwächen. Schwächen für mich sind der extrem unübersichtliche Spielplan und das Kampfsystem, das in seiner Schlichtheit für mich nicht abwechslungsreich genug ist (auf Dauer). Außerdem ist das Spiel sehr repititiv, das kann man sicher nicht leugnen.

    Gerade in Bezug hierauf

    Und ich nehme mir heraus das auch zu sagen. Es gibt genug Fanboys, die kostenlos goldenes Konfetti verteilen, da schadet eine Gegenstimme nicht

    möchte ich aber auch auf den Thread mit den eigentlichen Spielberichten verweisen, wo man zum einen nachlesen kann, was für durchgeknalltes und lustiges Zeug z.B. ich im Spiel erlebt habe, zum anderen gibt es hier aber sehr wohl differenzierte Meinungen und auch durchaus negative Stimmen:

    Dungeon Degenerates

    Hier also nochmal meine Kritik an DD, ohne den RPG Vergleich:

    - Artwork, ganz ok, aber eben bei Gary Chalk und den frühen Undergroundcomix zusammengeklaut

    Ob da irgendwas "geklaut" ist, oder eine Hommage, kann ich nicht beurteilen. Aber – der xte Goblin und der drölfzigste Drache erheben jetzt auch keinen Anspruch auf „das war allein meine Idee und gab es noch nie vorher“. Was man nun aber nicht abstreiten kann, ist, dass es für ein Brettspiel neu, ungewohnt, frisch und unverbraucht ist. Über den Geschmack will ich mich gar nicht äußern – ich hab die Schachtel Leuten gezeigt, die sich kaputt gelacht haben, ebenso fanden es Leute eklig oder interessant. Aber niemand hat bisher die Aussage getroffen „Ja, klar, das kenn ich so schon, hab ich schon mal gesehen.“

    Hochgejubelte aber für mich langweilige und öde Hintergrundwelt

    Ja, klar: die Leute gehen da steil drauf, weil es eben mal anders ist. Die Hintergrundwelt ist durch die konsistente Farbgebung, Bezeichnung, Erzählung immer präsent, alles fügt sich ineinander. Meine erste größere Geschichte, die ich im Würstreich erlebt habe, kann man im oben verlinkten Thread ja nachlesen, also dröge kam mir da nix vor. Droge vielleicht :D:lachwein: Es gab Lootkarten, bei denen ich laut rausgelacht hab, und Begegnungen, bei denen ich wirklich lange überlegt habe, welchen Weg ich einschlagen soll. Nein - ich empfand nichts davon als langweilig.

    Fragwürdige Farbwahl, insbesondere bei nicht optimal ausgeleuchteten Tischen. Teils unübersichtlicher Spielplan

    Jein. Also ein dickes JA zum Spielplan, das sehe ich absolut genauso, da hätte man, trotz der Farbwahl, sicher einiges besser machen können, um Grenzen und Unterschiede zwischen Pfad und Straße etc. deutlicher darzustellen, da hatte ich auch massive Probleme mit. Die Farbwahl an sich gehört für mich zum Spiel dazu, das muss grell, das muss knallig – aber auf dem Spielplan wäre das sicher besser möglich gewesen.

    Eher suboptimales Regelbuch. Musste häufiger Dinge nachschlagen

    Ich kam grundlegend mit dem Regelbuch zurecht, musste natürlich auch nachschlagen, was ich bei einem Spiel dieser Art auch normal finde, und ja, es ist viel Text, der nicht immer optimal geordnet ist. Außerdem ist das Spiel an sich sehr fizzelig mit vielen kleinteiligen Regeln, die man gerne mal vergisst oder eben nicht so schnell findet, wie man es sich wünschen würde. Wäre besser gegangen, ich hatte aber auch definitiv schon deutlich schlechtere in der Hand.

    Lustiges Kampfsystem, besonders für die Zuschauer

    Den Punkt verstehe ich nicht, da entgeht mir, was du meinst. Ironisch, weil langweilig für die, die nur zuschauen? Ich finde das Kampfsystem eigentlich super, weil es so unsagbar einfach ist – für die Stance entscheiden, Würfel schmeißen, gucken, Schaden, fertig. Negativ für mich ist zum einen, dass es (wie das Spiel an sich) durchaus repetitiv ist, und man geht eigentlich fast immer in Guard Stance. Wobei das natürlich durch Ausrüstung oder Skills auch anders werden kann im Lauf des Spiels, das hängt auch am Charakter.

    Dauerte mir mit vier Spielern viel zu lange, ist wahrscheinlich solo spannender

    Kann ich nicht sicher beurteilen, da ich ja solo spiele, kann aber natürlich gut möglich sein. Andererseits sind die Züge selbst ja immer schnell abgehandelt. Aber klar, mit mehr Spielern kann es sich bestimmt ziehen. Im Solo mit 2 Charakteren war es super zu spielen, da war der Aufbau das, was sich langwierig anfühlte, nicht das Spiel.

    Extrem teure Erweiterungen (ich meine die Zusatzcharktäre), die ihr Geld nicht wert sind

    Ich habe nur die Grundbox, die mir auch reicht, und bei der fand ich den Preis auch sehr fair (bei Fantasywelt gekauft). Grundlegend kann man aber natürlich Erweiterungen kaufen oder eben nicht – ich hab das schnell mal gegoogelt, was es da gibt, und diese reinen Charaktere kommen mir auch relativ teuer vor, daher würde ich sie nicht kaufen.

    Zu den beiden letzten Punkten kann ich keine Meinung beitragen, da ich kein Backer war und ich die Zusatzhefte nicht besitze.


    Meine Meinung zum Spiel habe ich ja schon mal deutlich dargelegt – ich kann absolut nachvollziehen, wenn jemand es nicht mag, weil er keinen Zugang zur Welt findet, weil es ihm vom Artwork her zu viel ist, weil es ihm zu repetitiv ist, zu schlicht… Ich fand nur eben den Vergleich zu einem Pen & Paper sehr schwierig, und ich kann das mit der drögen Hintergrundwelt nicht unkommentiert stehen lassen, daher wollte ich hierzu nochmal was ergänzen. Ansonsten ist es wie immer – der eine mag’s, der andere nicht, und viele der auch von anderen genannten Negativpunkte kann ich nachvollziehen, wurden bei mir aber durch Welt und Geschichte wieder rausgerissen :)

    Das ist wirklich nur etwas für Leute die keine Pen%Paper Rollenspiele kennen.

    Ich bin großer Fan von Pen & Paper Rollenspielen, spiele auch aktuell noch, und mag Dungeon Degenerates sehr ;)

    Kein Brettspiel kann m.E. die Welt und die Möglichkeiten eines Rollenspiels bieten. Dungeon Degenerates hat, meiner Meinung nach, ein äußerst spaßige und durchgeknallte Hintergrundwelt, die mir in der Form noch nicht untergekommen ist und sich daher neu anfühlt. Die Art, wie Geschichte, Begegnungen und Gegenstände ineinander greifen, macht einfach Laune. Finde ich. Und die grellen Farben gehören zum Artwork :D

    Ich verstehe total, wenn man es nicht mag, und ich erkenne fraglos auch die Schwächen (allerdings nicht wirklich im Setting und der Welt). Ich wollte nur kurz beitragen, dass auch Rollenspieler es durchaus mögen können :)

    Ich hatte mich für Fantasywelt entschieden und hoffe einfach, dass das klappt. Mich holt dieses ganz andere und durchgedrehte Artwork ab - das ist so frisch und witzig. Und wenn dann noch ein gutes Spiel dahinter ist, klingt das nach einem runden Gesamtpaket. Wahrscheinlich werde ich es zwar nur solo auf den Tisch bringen, aber es gefällt mir einfach zu gut.

    Mir wären die Versandkosten wohl auch zu hoch gewesen, bin froh, dass ich mich so entschieden hatte - ich wollte eh nur das Basisspiel haben. :)

    Ich hatte ähnliches auch bei BGG gelesen - dort wird mehrfach geschrieben, es ginge auch true solo, mit einem Charakter, wäre dann aber extrem schwer. 2-3 Charaktere werden dort empfohlen fürs Solo.

    How well does this game play solo? | Dungeon Degenerates: Hand of Doom | BoardGameGeek

    How many characters do you play solo with? | Dungeon Degenerates: Hand of Doom | BoardGameGeek

    Ich arbeite mich übers Wochenende mal noch ein ins Thema ;) Bock hätt ich schon.

    Edit:

    Falls noch nicht bekannt ergänze ich noch den wieder unterhaltsamen und informativen Bericht der Muwins:

    Dungeon Degenerates – Die treiben’s ganz schön bunt! – mit uns würd' ich nicht spielen