Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „[2019] Merchants Cove (Final Frontier Games)“

    Wie mir gesagt wurde, ist das Geheimversteck halt ein "Must have" um den Mechanismus im Hauptboard zu pimpen und mehr Varianz zu haben.

    Wenn man eine hohe Variabilität haben möchte, dann ist das Geheimversteck unbedingt zu empfehlen, ja.

    Wenn jemand dabei ist, der unbedingt einen komplexen Charakter haben will, würde ich irgendwann noch Orakel oder meinen Favoriten, die Drachenzüchterin dazu nehmen. Ansonsten reichen Grundspiel und Geheimversteck für viele Runden.

    am Ende des Tages produzieren sie alle ja das selbe und ich habe ohnehin [NULL] Einfluss darauf, was sie wie produzieren

    Die "[NULL]" verstehe ich nicht. Weshalb ist die Klammern? Willst du sagen, man hat keinen Einfluss? Falls ja, weshalb dann die Klammern?

    So oder so, die meisten Händler haben eine Menge Einfluss darauf, was sie produzieren.

    Das ist denke ich eine Anlehnung an Visual Basic oder andere Programmiersprachen, wo das so aussähe. Aber im Kern der Sache ist es natürlixh Quatsch: der Grad in dem man kontrollieren kann was man produziert ist sicher von Figur zu Figur unterschiedlich aber niemals null. Als Drachenranger etwa habe ich die volle Kontrolle, bei anderen Rollen muss man dann Produktionsmenge und produktionsfarbe miteinander abwägen. Wobei ich allerdings zustimme: das Spiel mit den Schiffen (dem Markt) ist schon das zentrale Element des Spiels.

    Fluegelschlaegerin Dann lass es mich nochmal spezifizieren: Das Schöne an Merchant's Cove ist meines Erachtens, dass hier Familienspieler und fortgeschrittenere Gesell:innen gut zusammenspielen können und trotzdem der Erfolg nicht vorhersagbar ist. Das liegt eben daran, dass bestimmte Rollen deutlich leichter, aber auch glückslastiger zu spielen sind als andere, und so kann man ganz gut unterschiedliche Spielertypen an einem Tisch versammeln. Und wenn alle es als Familienspiel spielen funktioniert das (wie z.B. bei Living Forest) auch.

    ich hatte es auch einmal mit Experten am Tisch, und die haben es so gar nicht gemocht

    .

    Allerdings stelle ich mir das auch ein wenig mühselig vor, jedem Spielenden den spezifischen Charakter erklären zu müssen…

    Das geht ab der zweiten Partie Recht schnell, wenn man allen alles erklärt, dann haben zumindest bei wiederkehrenden Figuren die neuen Spieler schon eine Idee wie es geht. Die erste Partie ist allerdings etwas ruppig.


    Zu ersterem: Absolut, die drei Elemente halte ich auch für zentral, um das Spiel auf Dauer unterhaltsam zu machen.


    Zu letzterem: zumindest in meinen Runden wäre das keine Option: die kommen ja u.a. gerne zu mir, weil sie keine Regeln lesen müssen.

    Wie man den Spielberichten vo Archibald Tuttle entnehmen kann, gibt es aber diverse Spielegruppen, denen es gefällt.


    Ich habe #MerchantsCove für mich einfach mal mit #MarcoPolo1 und #MarcoPolo2 verglichen, wo ja auch mit unterschiedlichen Rollen gespielt wird. Das wäre aber schon die einzige Übereinstimmung. Vom Spielreiz sehe ich beide Hans-im-Glück-Spiele viel weiter vorn.

    Stimmt, ich habe das Spiel ziemlich gelobt, aber ich hatte zumindest auch versucht zu vermitteln dass das ganz klar Familienspielmaterial ist und eher vom gegenseitigen Wetteifern lebt und weniger von strategischer Tiefe. Wenn ich da falsche Erwartungen im Vorfeld.geweckt habe tut mir das leid. Mit Marco Polo hätte ich es wirklich nie verglichen, das ist ja ne ganz andere Liga (und zielt auch auf ein ganz anderes Publikum). Merchant's cove ist eher ein Spaßtitel für wiederkehrende Gelegenheitsrunden, wobei es da auch für echte Spielernaturen interessantere Rollen als die gibt die du jetzt ausprobiert hast (Orakel, Dieb, Drachenfarmer etc.). Naja, ich hoffe dann hat wenigstens Fluegelschlaegerin spaß mit dem Teil.

    Und da denke ich, sind Einzelspiele die insgesamt mehr "Spiel" sind, wohl besser auf dem Tisch untergebracht.


    Wie seht ihr das? Hat das Spiel schon jemand mal öfter auf dem Tisch gehabt?

    Wir hatten es um die 20mal am Tisch. Das Spiel in der Tischmitte ist gut kontrollierbar, wobei der Zufallsanteil im Aufbau reduziert oder gesteigert werden kann. Der Reiz der ersten Partien ist klar, dass jeder Mal alle Rollen gespielt haben will - dann findet man seine zwei Lieblingsrollen und will die optimieren. Für 3-4 weitere Partien reicht das locker.


    Es ist definitiv kein Expertenspiel, im unteren Kennerbereich, aber mit der Regeleinstiegshürde ist es weniger für reine Gelegenheitsspieler, es sei denn die sind schon Kummer gewöhnt. In der Konstellation ist es bei uns massiv eingeschlagen.

    Die AI kann im Schwierigkeitsgrad variiert werden - insbesondere wenn man die Erweiterung "Das Geheimversteck" hinzunimmt, wo es mit den Herausforderungskarten noch mal anspruchsvoller wird.

    Besonders reizvoll finde ich aber tatsächlich die Solo-Szenarien aus dem Geheimversteck. Diese geben nicht einfach nur irgendeine Zusatzaufgabe, sondern sie krempeln das Spiel zum Teil mit extremen Regeländerungen komplett um. Da hat sich ein kreativer Kopf ausgetobt und ich bin schon sehr gespannt darauf, die Solo-Szenarien eines Tages auszuprobieren.

    Das Spiel ist für mich der Jodorowsky unter den 2021 meistgespielten Spielen ("Wenn du toll bist, ist das Spiel toll"). Will sagen: Sind die Spieler gut drauf und haben Spaß an ihren Rollen, ist das ein wunderbares interaktives Erlebnis - und das Spiel belohnt das auch durchaus mit ein paar unerwarteten taktischen Entscheidungen, die man erst nach ein paar Runden sieht. Solo fand ich aber auch ganz gut, da sich die Rollen ohne diese z.T. fiese Interaktion doch deutlich anders spielen. Die Soloszenarien ändern das Spiel tatsächlich sehr extrem, sind dann aber auch eher puzzelig (erinnert mich an die Jaipur-App-Kampagne).

    (...) und in meiner Runde wurden schon zwei weitere Exemplare gebraucht nachgekauft.

    Habt ihr denn das dadurch nun mehrfach vorhandene Spielmaterial auch schon mal dazu genutzt, dass 2 oder 3 Spieler in derselben Partie mit demselben Händler spielen?

    Lustige Idee, aber nein, das wollte bisher noch niemand. Das diente eher dazu, den Ruhm des Spiels auch bei anderen Spieletreffen zu mehren ;).

    Hillbilly Ich hab das Echo als sehr schwankend wahrgenommen: Als der Kickstarter ausgeliefert wurde, gab es erst im deutschsprachigen Raum ein paar verhaltene bis wenig begeisterte Youtube-Rezensionen und entsprechend viele, die das Spiel ungespielt wieder verkauft haben (international waren die Rezensionen schon anfangs besser). Seitdem gab es aber doch einige Spielberichte hier und anderswo, die das Spiel sehr viel positiver wahrgenommen haben. Das dürfte etwas mit der Erwartungshaltung zu tun gehabt haben (wie schon geschrieben, es ist definitiv KEIN Expertenspiel, sondern - hat man die wegen der asymmetrischen Fraktionen etwas längere Erklärung überstanden - im unteren Kennerbereich anzusiedeln), aber auch damit, dass das Spiel ab der zweiten Partie wegen der dann wegfallenden Erklärhürde wesentlich mehr Spaß macht. In meiner Spielerunde wurde es sehr gut angenommen und wird jetzt immer noch nachgefragt, wir haben jetzt so an die 15 Partien gespielt, was ungewöhnlich viel ist für die relativ kurze Zeit.


    Erweiterungen braucht es keine, aber man will sie dann bald nach ein paar Partien haben - jede Rolle spielt sich grundlegend anders. Bei uns hat jetzt allerdings jede/r seine/ihre Lieblingsrolle gefunden. Bis auf eine Kleinigkeit beim Orakel (die man durch bessere Regeln wahrscheinlich rausmendeln kann) gefällt mir jedenfalls Merchant's Cove sehr gut, und in meiner Runde wurden schon zwei weitere Exemplare gebraucht nachgekauft. Die Ausstattung ist in jedem Fall großartig.