Beiträge von Playtypus im Thema „[2019] Merchants Cove (Final Frontier Games)“

    Einen Tag verwerfe ich einen Pledge mit Erleichterung und an anderem Tag will ich es unbedingt haben.

    Die ganzen verschiedenen Boote, Güter und Blingbling-Dinge sehe ich mittlerweile fast negativ, da ich nicht weiß, wie das gut geordnet werden soll, zumal die Größe der Verpackung ohnehin abschreckend ist, da es doch schon viel Platz im Regal einnehmen wird.

    Insgesamt habe ich mich mit mir nun insofern geeinigt, dass ich über die Sammelbestellung drinnen bin. Der Preis ist im Vergleich so niedrig, dass ich es notfalls locker wieder für den Preis verkaufen könnte, schätze ich.


    Also kurz gesagt: Ich bin drin! Und das sogar fast mit Überzeugung! Oder doch nicht?

    Da könntest du recht haben. Das wird auch von Charakter zu Charakter unterschiedlich sein. Hat man bei einigen noch ein wenig Varianz in der Vorgehensweise, sehe ich das beim Kapitän zum Beispiel überhaupt nicht. Der hat keinerlei Kontrolle darüber, welche großen Güter er erhält und kann daher wenig auf die Aktionen der Mitspieler reagieren. Da bleibt fast zwangsläufig eine Konzentration auf die Fische, was, nun ja, langweilig ausschaut...

    Achso, das klang so, als wenn es für dich wie ein einziges Glücksspiel anhört.


    Zu deiner Befürchtung: Ist das nicht genauso wie bei vielen anderen (hochgelobten) Eurogames auch? Jeder hat sein eigenes Playerboard, auf dem er sein Reich/Haus/Weingut/Wasauchimmer aufbaut und ein wenig Interaktion auf dem Spielbrett? Was ist da der Unterschied?


    Da interessiert mich auch nicht, was die anderen so hin und her schieben. Hier scheint es zumindest so zu sein, dass ich auf die gegnerischen Waren, Sponsoren oder Betten zumindest ein Auge haben sollte.


    Und ein wesentlicher Teil des Spaßes dürfte dann die anschließende Diskussion sein, dass der Charaktere viiiiel zu stark gegenüber dem eigenen sei ;) Wie sieht es denn bei euch aus? Welchen Charakter/Spielstil würdet ihr auf dem ersten Blick bevorzugen?

    Ich denke auch, dass der Vergleich mit den genannten Spielen ala Monopoly ein wenig hart ist. Schließlich gibt es bei jedem Board die Möglichkeit zur Manipulation des Glücks. Gerade das Regelvideo in dem neuesten Update gibt da recht gute Einblicke.


    Zwei Sachen sind mir da noch aufgefallen: Das Orakel hat ein merkwürdiges Glückselement (Vorhersagen), das eher an Lotto erinnert. Dies ist zwar gänzlich optional, aber ich frage, welcher ambitionierter Spieler sich derart auf sein Glück verlässt. Das ist auch der Charakter, der mich am wenigsten interessiert, obwohl das Würfeln der Komponenten in den Teller sehr thematisch wirkt.


    Der andere Charakter der Erweiterung (Gastwirt) wiederum, scheint sich stärker von den anderen zu unterscheiden. Er produziert keine großen Güter und nutzt die Kunden anders. Hier müssen die Mitspieler stark aufpassen und gezielt die Pläne des Wirts durchkreuzen, da jener dann doch recht stark wirkt. Hier könnte die Balance tatsächlich etwas stärker aus der Waage geraten.

    Ich glaube, dass sich die Balance schwieriger anhört, als es sich tatsächlich gestaltet. Anders als in anderen asymmetrischen Spielen gibt es hier für jeden Spieler zwei geschlossene Systeme. Eine ist die Interaktion auf dem Spielbrett und die andere ist die Warenherstellung. Gerade durch die Zeitmechanik ließe sich meiner Ansicht nach der Output an Waren recht gut ausgewogen gestalten. Die anderen Spieler haben ja keinerlei Einfluss auf die eigene Herstellung von Waren, da sich selbst die Fähigkeiten des „Staff“ dem Charakter
    anpassen. Pfiffige Idee. Aber findet dann überhaupt Interaktion statt?


    Auch hier würde ich das nach den Eindrücken aus den Videos vorsichtig bejahen, da die Art der Kunden der wesentliche Schlüssel zum Zielist. Da ich auf den Verkaufsständen immer im Blick habe, was die anderen geradeverkaufen, kann ich dies in meine Überlegungen mit einbeziehen, in welche Boote ich welche Kunden setze. Vielleicht bezieht man in seine Zeitplanung auch gezielt ein, ein Boot vollzumachen und beispielsweise zum Schwarzmarkt zu schicken, damit die Waren einhergehend mit Korruption verkauft werden.

    Knackpunkt könnte tatsächlich das Thema Glück sein, da manche Charaktere mechanikbedingt mehr Glückselemente im Spiel haben als andere. Aber bei so vielen unterschiedlichen Spielsystemen kann sich ja jeder die von ihm favorisierte heraussuchen und weiß um die Vor- und Nachteile.


    Insgesamt finde ich das ganze Projekt total spannend und ambitioniert. Wenn das Spiel einigermaßen ausgewogen ist, hat man nicht nur
    einen hohen Wiederspielreiz, sondern auch die Chance, dass es vielen Mitspielern gefällt, sofern sie Euros mögen. Ob ich tatsächlich beim Kickstarter mitmache weiß ich aber noch nicht. Das liegt aber vor allem daran, dass ich bereits so viele Kickstarter in der Pipeline habe…