Also, jetzt habe ich endlich mal Zeit mich zu OSG, Zucker und den sog. Stumptnervariationen zu äußern. Ich weiß, dass altgediente Zuckerfans und Spieler des DE/EX/DR Formats über meine Äußerungen empört sind, juckt mich aber nicht wirklich, weil die Originalregeln zu NLB einfach, und ich wiederhole mich hier, Murks sind. In keiner napoleonischen Schlacht kam es darauf an, eine Einheit in die Zange zu nehmen und durch eine ZOC zu jagen oder die ZOC-leeres Hex-ZOC Aufstellung zu machen.
Zuerst zu den Stumptnervariationen:
Wie Markus selber schreibt, bieten sie eine modulartige Möglichkeit, das NLB System anzupassen. Man kann einfach nur mit der neuen CRT spielen, welche Firebased ist und den Unsinn mit dem Verhältnisprinzip der CRT aufgibt (warum sollen 2000 Soldaten soviel Schaden machen wie 200 mit Musketen und warum haben seltenst 3 Einheiten nur 1 angegriffen), insofern reicht es eigentlich, die CRT von Zucker wegzuwerfen und dann die neue CRT zu verwenden. Ich empfehle die Designer´s Notes der Full Rules zu lesen, welche den Sinn jeder Regel erklären.
Das Grundprinzip der napoleonischen Schlacht war das operationale Vorspiel, das den Schlachterfolg meist vorweg nahm. Das heißt aber nicht, dass nicht auch das Genie Napoleons den Unterschied machte, aber man sieht das eben nur im "Big Picture" und nicht im Micromanagement von Regimentern. Die deutlich kürzeren Stumptnerregeln mit dem Befehlssystem helfen dabei. Dass der Chitpull geschmäht wird, nun, er simuliert Friktion, was dem historischen Spiel hier nur guttut.
Wir haben sowohl die drei Tage der Waterlookampagne als auch Leipzig und Dresden mit den Stumptnerregeln gespielt und sogar Fog of War der Regeln verwendet: noch nie war so klar, warum Napoleon bei Waterloo das tat, was er tat und warum er bei Leipzig so aggressiv im Süden vorging. Man hat schlicht keine Ahnung, ob die Befehle ankommen, wo der Feind wirklich steht und wieviel Zeit man eigentlich hat, um siegreich zu sein.
Man kann natürlich das Befehlssystem komplett weglassen, verliert aber etwas an Historizität. Dennoch würde ich die Stumptnerregeln nur Experten empfehlen, welche sich wirklich auf eine napoleonische Schlacht einlassen wollen, in denen Befehlshaber in die falsche Richtung laufen, Einheiten sich auflösen, die Preussen bei Ligny richtig dargestellt werden, etc. etc.
Sorry, dass ich das so hart schreiben musste, aber das Gute liegt hier wirklich nahe. Und ist sogar einfach zu implementieren für praktisch alle Schlachten auf dem Maßstab. Caveat: Markus konnte nicht alle der letzten OSG Spiele anpassen, aber doch etliche (s. Regeln).