Vor einer allgemeingültigen Definition von Cosims schrecke ich zugegebenermaßen zurück, da ich nicht ausreichenden Überblick besitze, aber ich kann zumindest erläutern, was mich an diesen Spielen fasziniert.
Zunächst einmal war ich sehr überrascht, wie angenehm Cosims zu spielen sind. Ich hatte irgendwie erwartet, daß es bei einem Spiel, welches direkte Konfrontation beeinhaltet, viel angespannter und verbissener zwischen den Spielern zugehen würde. Bisher war dieses bei mir jedoch nie der Fall. Auch wenn es auf dem Spielfeld hoch her ging.
Manche Eurospielrunde erschien mir da bereits garstiger und angespannter.
Das mag allerdings auch einfach daran liegen, daß ich bei einem Cosim auch darauf eingestellt bin, daß es gegeneinander geht und es hier nicht als gehässig empfinde, weil Konfrontation ja elementarer Bestandteil des Spieles ist.
Die (paar) Cosims, welche ich kenne, sind eher längere Spiele, welche eine Menge Handlungsoptionen, Entwicklungen und Aufbau (bzw. Abbau des Gegenübers) während des Spieles bieten.
Häufig bedarf es außerdem einiger Runden oder auch Spielpartien, bis ich eine Idee habe, welche Optionen wie sinnvoll zu nutzen sind. Damit geht für mich nicht nur ein riesiger Wiederspielwert einher, sondern ich habe auch Spaß in dem Spiel besser zu werden und mir einen Überblick zu verschaffen. Dabei bringen mir aber auch schon die ersten Runden spaß, wenn ich noch eher aus dem Bauch heraus spiele, und versuche, Zusammenhänge zu verstehen. Wenn man dieses dann irgendwann gemeistert hat und einen Überblick über die eigenen und gegnerischen Handlungsoptionen hat, bietet einem das Spiel dann nochmals mehr.
Dabei scheinen mir Cosims sehr logisch/realistisch (man könnte wohl auch von thematisch sprechen) aufgebaut, so daß es für mich häufig recht einfach ist grundlegende Mechanismen halbwegs zu verstehen, da diese i.d.R. einzig und allein dazu da sind, Realität abzubilden. Dieses ist jedoch teils unterschiedlich abstrakt, aber im Großen und Ganzen fällt es mir leicht etwas darunter vorzustellen und grob ne intuitive Idee von Zusammenhängen zu haben.
Dazu gibt es auch häufig noch Anmerkungen der Spieledesigner im Regelwerk/ Playbook, in welchen diese sich zu Hintergrund und Idee hinter den Spielmechaniken äußern, was mir sehr gefällt, und es mir noch leichter macht.
Auch gefällt mir die historische Einbettung der Spiele. Ich habe bisher immer das Gefühl gehabt, noch etwas über den betreffenden Konflikt bzw. seine Zeit zu lernen.
Und nicht zuletzt, vielleicht auch wegen all der zuvor genannten Punkte, gefällt mir an Cosims, daß ich über recht lange Zeit richtig in das Spielgeschehen eintauchen kann.
Wenn ich bedenke, wie viel Spiel in teils recht klein anmutenden Spieleschachteln steckt, finde ich es immer wieder enorm, was aus ein paar Countern und einem Spielbrett für ein geniales Spielerlebnis werden kann.
Für mich sind Cosims definitiv ein ganz eigenes Erlebnis, welches ich nicht mit anderen Spielen vergleichen kann.