Moin,
ich frage mal ganz blöd - was macht denn so den Reiz des Spieles aus ?
Bzw. ist es eigentlich nur etwas für Fans der Reihe ?
Muss gestehen - ich kenn die Bücher nicht ....bin zu jederzeit nur ein Treki gewesen .
Gruß Mumie
Abgesehen davon, dass die Stimmung und der Verlauf der Geschichte in den Büchern in diesem Spiel super eingefangen ist, hat das meiner Meinung nach auch eine extrem steile Spannungskurve. Das Spiel ist extrem asymmetrisch aufgebaut (ähnlich, wie das in "Star Wars: Rebellion" der Fall ist) und es gibt für beide Seiten im wesentlichen zwei Wege, die zum Gewinn führen. Entweder über einen militärischen Sieg oder über den eigentlichen Storyplot (die Zerstörung des Ringes der Macht bzw. deren Verhinderung). Die spielerischen Bemühungen muss man dabei sorgältig im Gleichgewicht verteilen. Wenn man sich zu sehr auf die Armeen konzentriert, läuft man Gefahr, dass einem der Ring durch die Lappen geht und umgekehrt.
Das Ganze durch Ereigniskarten etc. eingebettet in die Story der Bücher. Einerseits spielt man diese in großen Teilen nach, andererseits ist der Verlauf alles andere als geradlinig. Da wirkt nichts gescriptet, sondern man kann die einzelnen Storyelemente in eine neue, eigene Chronologie bringen oder aber auch komplett verändern.
Durch das Zusammenwirken dieser aller Elemente, wird der Ringkrieg meines Erachtens zum besten Brettspiel. Die Überwindung ist natürlich groß, weil das Regelwerk recht komplex und die Spieldauer nicht ohne ist. Aber ich werde niemals eine 4er-Partie (zwei davon waren weder Brettspiel-, noch Herr der Ringe-Fans) vergessen, die wir am Nachmittag angefangen hatten und nachts um 2 alle aufgedreht vor Spannung um den Spieltisch herumstanden: "Jetz wirf endlich den scheiß Ring in den Vulkan, nur noch ein Schritt!" Ich hab selten ein so emotionales Finale bei einem Bretspiel erlebt und auch auf den Weg dahin kam niemals Langeweile auf.