Beiträge von Nyarly75 im Thema „Rollenspieler im Forum“

    Sehe ich ähnlich. Ich bin kein Fan davon, wenn der Spielleiter für die Grundpfeiler des Spiels viel mit Improvisation arbeiten muss.

    Selbst für die Spieler ist es imho ärgerlich, auch wenn das Prinzip durchaus Spaß machen kann. Man merkt aber imho immer, ob ein Spielleiter sich etwas aus dem Ärmel schüttelt oder sich an einem vorbereiteten Plot entlanghangelt. Da ist immer eine fehlende Basis, die man spürt.

    Sehe ich z.B. komplett anders. Grundsätzlich wird kein Spielleitung unvorbereitet in eine Session gehen. Trotzdem kann es ausreichen, wenn sich die SL im Vorfeld zwei drei grobe Szenen notiert hat, die auf Zufallstabellen basieren. Reicht vollkommen aus und gibt Flexibilität. (Natürlich gibt es Sessions, die ordentlich ausgearbeitet werden sollten [Detektivabenteuer z.B.]).

    Warum erwartet man von einer SL denn immer stundenlanges vorbereiten während man als Spieler sich nur am Abend hinsetzen muss und sich ne Geschichte erzählen lassen kann? Für mich ist Rollenspiel mitlerweile ein komplettes Miteinander, wo gemeinsam die Geschichte erschaffen wird. Auch die Spieler denken sich kleine Stories aus, um die einzubringen. Die SL kann auch gezielt Fragen nach dem Hintergrund oder der bestimmten Motivation eines Charakters fragen, um die Spieler mehr einzubinden.

    Aber hier sieht man halt im Prinzip die zwei Verschiedenen Seiten des Rollenspiels. Einmal die rein Erzählerischen Gruppen, die fast keine Regeln brauchen und dann die eher mechanischen Gruppen, die gerne mit Hexfeldern arbeiten und einen Dungeon Crawl wie eine Art Tabletop angehen. Jeder hat seine Legitimation.

    Ich denke das crenshaw aktuell eher in den Dungeon Crawlern gut aufgehoben wäre. Einfach ein bisschen Stadtphasengeplänkel vorweg, um nen Auftrag zu bekommen und dann rein in den Dungeon und Raum für Raum erkunden.

    Ich würde ein System empfehlen, bei dem zumindest etwas auf charakterliche Besonderheiten der erstellten Figuren eingegangen wird, also z.B. Vor- und Nachteile.

    Mein persönlicher Einstieg ins Hobby war damals Kult und das hat mir sehr eindrucksvoll gezeigt, was Rollenspiel eigentlich ist. Das ist natürlich KEINE Empfehlung auf die Frage hier, aber es gibt ja noch weitere Systeme, die mehr mitbringen als Kämpfen/Looten/Leveln.

    Mir fiele da z.B. Savage Worlds ein, das erstmal ein universelles System ist, für das man sich sein gewünschtes Settingbuch noch dazukaufen kann. Sehr einfach, sehr pflegeleicht und mit den erwähnten Talenten und auch Handicaps, die interessante Figuren ausmachen.

    Ein weiteres sehr einfaches Universalsystem und noch dazu kostenlos wäre Liquid - das habe ich für komplette Neulingsrunden immer parat.

    Auch gut für den Einstieg wäre natürlich ein System mit einer Lebenslauf-Charaktererschaffung, das macht meiner Meinung nach schön und ohne Vorkenntnisse vor, wie einfach Figuren kreiert werden können. Für mein Gefühl haben da die SciFi-Systeme irgendwie die Nase weit vorn (Traveller, Mechkrieger, Cyberpunk)... vielleicht kennt jemand ein Fantasy-System, das mit so einer Charakterschaffung daherkommt?

    Das macht Beyond the Wall halt recht gut. Man erstellt sein Charaktere und auch gleichzeitig sein Heimatdorf Mithilfe von Charakterbüchern, in denen Fragen zur Biografie gestellt werden. So entstehen im Dorf und untereinander schon Beziehungen und man kommt schneller ins Spiel.

    Die Spielleitung kann einige der Antworten nutzen, um ein spontanes Abenteuer zu leiten und ist da relativ flexibel. Das setzt natürlich eine gewisse Improvisation seitens SL voraus, aber man entwickelt das Abenteuer irgendwie zusammen. Die Flexibilität finde ich eigentlich schön, weil manche Lösungensansätze von Kindern gar nicht so offensichtlich sind und man dann auch Kreativität belohnen kann. Bei vorgefertigten Abenteuern kann es evtl zu Rsilroadig sein, was aber nicht zwingend schlimm sein muss.