Beiträge von Calredon im Thema „Rollenspieler im Forum“

    Ich weiß auch nicht warum, aber für mich funktioniert das nicht.

    Für mich auch nicht. Während des Lockdowns hat unserer Gruppe auch unter Verwendung von Roll20 ein anderes P&P gespielt, meine Frau und ich wollten das nicht. Für mich lebt das Rollenspiel nicht nur von der unmittelbaren Interaktion der Charaktere, sondern auch davon was zwischen einzelnen Personen abgeht, während der DM sich z.B. um eine Probe mit einzelnen Mitspielern kümmert - das kann dann ein kurzer Kommentar sein, aber auch eine für das Spiel völlig unrelevante Aktivität zwischen zwei Charakteren, nur als als Zeitvertreib, "Flufftext". Ich bekomme da via Monitor und Voicechat einfach kein Gefühl.

    Interessant, ich dachte immer dass D&D schon sehr vertreten ist aber wenn ich das so lese, scheint es eher in der Minderheit zu sein


    Vermutlich ist es im englischsprachigen Raum beliebter

    Da bin ich mir nicht so sicher. D&D hat vor allem den Namen, den kennt jeder oder das hat jeder schon einmal gehört, deswegen wird oft vermutet das D&D am weitesten verbreitet ist. Es ist sicherlich eines der bekanntesten Systeme, wenn nicht DAS Bekannteste, aber ich glaube dass es nicht mehr das meistgespielte System ist. "Derivate" wie Pathfinder sind ja teilweise auch nur entstanden, weil das Original so seine Macken hat. Daher glaube ich dass auch im englischsprachigen Raum D&D nicht so extrem verbreitet ist, wie man meinen könnte.

    Dafür sind die Spieler auch zu "nerdig": es gibt viele gute Systeme oder Abwandlungen, die mit einer zugkräftigen Marke (Star Wars RPG, MERP als vereinfachtes Rolemaster in Mittelerde, Ctulhu) oder einem ganz anderen Thema als Standard-Fantasy (Shadowrun, Earthdawn, 7th Sea) ausgestattet sind und so schon vor Jahrzehnten viele "klassische" D&D Spieler abgezogen haben.

    Dazu kommt dann noch das herumgeiere im D&D Universum selber - D&D, parallel dann ab 1977 D&D und AD&D, in den Achtzigern dann D&D und AD&D 2nd Edition, 2000 dann wieder nur noch EIN D&D (3rd), dazwischen irgendwo 3.5, ab 2008 dann 4th edition, 2014 5th Edition. Dazu dann ab 2009 das auf D&D basierte Pathfinder und 2019 kam dann Pathfinder 2. Und für 2024 wurde bereits eine "Evolution" Edition der 5. Edition von D&D angekündigt .... andere Systeme werden nicht alle paar Jahre rundereneuert und binden die Spieler langfristiger.

    Dann gab es viele (zu viele?) Settings für D&D - neben Dragonlance, Forgotten Realms, Ravenloft, Dark Sun und Planescape gab es einen Haufen weiterer Kampagnensettings die die vorhandene Playerbase aufgespalten hat, und diejenigen deren Settings in D&D nicht mehr fortgeführt wurden sind dann zu anderen Systemen gewechselt und dort geblieben.

    Ich selber spiele seit knapp30 Jahren Rollenspiele in verschiedenen Gruppen, angefangen habe ich damals mit DSA. Danach habe ich einiges ausprobiert (Midgard, Earthdawn, Mechwarrior, Classic D&D, AD&D 2nd Edition, D&D Neuauflagen bis 3.5, Pathfinder 2e, PP&P, div. GURPS Settings, MERP/MERS, Rolemaster)

    Wir sitzen aktuell an der Kingmaker Kampagne in Pathfinder 2e.
    In dieser Gruppe spielen wir seit über 25 Jahren (AD&D, MERS, Rolemaster, D&D bis 3.5, Pathfinder 2e), darüber habe ich auch meine Frau kennen gelernt :)

    Zusätzlich spiel(t)en einige der Gruppe parallel noch Shadowrun und Mechwarrior.

    Die Shadowrun-Absplitterung versucht sich aber im kommenden Jahr mit Cyperpunk Red neu aufzustellen.
    Mir ist Shadowrun zu groß und komplex geworden, ich habe weder die Zeit noch die Lust ständig die komplette Geschichte präsent zu haben um in dem Setting spielen zu können - wir schaffen es wenn es hoch kommt 8 mal im Jahr uns für Shadowrun zu treffen, unter Corona noch seltener, da ist SR einfach zu mächtig und zu komplex. Ich habe versucht Shadowrun Anarchy statt Shadworun in die Gruppe zu bringen, das wollten die meisten aber nicht.

    Zudem gehen mir bei Shadowrun schon immer die Metamenschen und die Magie auf den Sack, ich will Cyberpunk und dystopische Zukunft nach Dick, Gibson und Stephenson und keine Elfen, Zwerge, Schamanen, Magier ... ich bin damals da reingerutscht weil alle SR spielten und niemand Cyberpunk.

    Ich versuche seit Jahren die Gruppe zu überzeugen einmal zum Spaß GURPS Scheibenwelt zu spielen, aber irgendwie haben sie da nicht so richtig Lust drauf :)

    7th Sea würde mich persönlich noch reizen, aber dafür habe ich bislang in der Gruppe keine Mehrheit gefunden - wir haben halt auch nur begrenzte Kapazitäten und Pathfinder ist halt unser Hauptsystem, aber ich denke nach Kingmaker (wir haben gestern Part 3 begonnen) wäre vielleicht ein guter Zeitpunkt mal etwas anderes zu spielen.