Zitat
Original von Sankt Peter
...und macht Le Havre immer noch Spaß? Oder nutzt es sich langsam ab?
Soll das ein Scherz sein?! Ich erwarte fest, dass das Spiel nächstes Jahr in meinen persönlichen "Top10 des Jahrgangs" landen wird
Aber mal sehen, was die anderen Autoren/Verlage da noch zu sagen... E)
Nein, nutzt sich nicht ab. Im Gegenteil, langsam kann ich gezielter spielen. Aber ich sehe auch langsam leichte Eigenarten. So ist LeHavre halt ein taktisches Spiel, d.h. ich muss jede Runde überlegen, ob ich meine bisherige Strategie (d.h. meine geplanten nächste Route für die nächsten 3-4 Runden) nicht über den Haufen werfe, weil da ein sehr verlockendes Angebot in der Auslage liegt.
Andererseits wollte ich ja dieses Schiff bauen und wenn ich mich von jeder vermeintlich schönen Auslage davon abhalten lasse, bekomme ich probleme mich später zu ernähren...
Ich muss meine Spielzüge immer wieder überdenken - das empfinde ich manchmal als lästig. Ich kann nicht einfach meine Überlegungen von vor einer Runde runterspielen (obwohl ich sie in der Regel im Hinterkopf für später behalte).
Das emfinde ich teilweise als anstrengend, teilweise als herausfordernd.
Was die Langzeitmotivation angeht, so sind ja erstens die Partien durch die Gebäudereihenfolge und zweitens durch die Sondergebäude immer anders.
Gestern war es so, dass alle günstigen Gebäude in einem Stapel waren und deswegen einige "höhere Gebäude" relativ früh ins Spiel kamen. So extrem hatte ich das bisher noch nicht erlebt gehabt. Ausserdem kam ein meines erachtens sehr starkes Sondergebäude ins Spiel, was da nochmal einen draufsetzte, indem es die Energieversorgung sehr erleichterte.
Damit kam Stahl schneller ins Spiel, welches ebenfalls eine Ressource ist, die ansonsten später kommt. Das fand ich schon krass - ließ sich dennoch gut spielen, nur musste ich meine "Linie" quasi komplett neufinden
Da solche Gebäude immer im Spiel sind und varieren
(Uwe tobt sich anscheinend gerne mit Karten aus...)
denke ich nicht, dass der Wiederspielreiz so schnell verloren geht.
Und wenn du trotzdem meinst, dass die Sondergebäude zuwenig Einfluss haben, du alles kennst usw. dann soll es ein extra "Deck" geben, die das Spiel radikal verändern. Auch wenn man nun denken könnte, obige Energieversorgung war extrem (was sie u.a. auch nur war, weil die Gebäude genau passend dazu auf die Stapel verteilt fielen), so sollte man mal den "Flohmarkt" in Verbindung mit dem "Schwarzmarkt" sehen
Also, wenn du nicht denkst, dass Agricola auf die Dauer langweilig wird, dann denke ich dass gleiche gilt in etwa für LeHavre.
Im übrigen gestern mit 2 Einsteigern für das Spiel 3,5 Stunden gebraucht. Mittlerweile denke ich, dass das repräsentativ für die erste Partie mit Grüblern ist...
Wobei das exorbitant mehr ist, als die späteren Spiele da man die Gebäude alle "entdecken" muss. So ein wenig wie bei RftG, wo die Möglichkeiten halt auch über die Karten ins Spiel kommen.
LeHavre hat weitaus weniger Gebäude/Karten, aber dafür kompliziertere Warenvorgänge... das Spiel will entdeckt werden und dafür braucht man anfangs seine Zeit...