Mal ein Gedankenexperiment: Angenommen, beim Legen einer Grünfläche würde man nicht ein Würfelchen in seiner Spielerfarbe auf die Grünfläche legen, sondern stattdessen einen Siegpunkt-Chip erhalten. Wäre das Problem immer noch das Gleiche? Ich denke nicht. Durch das Würfelchen in meiner Spielerfarbe auf dem Wald wird das gefühlt zu MEINEM Wald, nicht nur zu EINEM Wald.
Dem widerspreche ich. Oder zumindest ergänze ich es. Nicht das Würfelchen ist zwangsläufig entscheidend, sondern die Mühe, den Wald dort hingesetzt zu haben. Jedenfalls kann das auch ein Faktor sein.
Es gibt genügend Spiele, in denen man Dinge tut, von denen am Ende andere profitieren können - Brass ist zum Beispiel voll davon.
Oder neulich hatte ich eine Partie Legacies, bei der ein Spieler mokierte, dass ER die Arbeit habe, "seine" beiden Technologien nach oben zu bringen (was ihm potenziell mehr Geld bringt), aber WIR dann durch SEINE Heirlooms dank SEINER Arbeit Punkte machen. Das Problem war nicht, dass da Würfelchen drauflagen, oder es "seine" Technologien waren, sondern dass er Mühe und Arbeit investiert hatte, die beiden Technologien wertvoller zu machen, und wir anderen dafür Punkte abgestaubt haben.
Und ich kann das nachvollziehen: Wenn ich mir die Mühe mache, drei Wälder zu pflanzen, weil ich dann eine hübsche Stadt daneben setzen will, und Punkt abzuräumen, dann würde es mich auch ärgern, wenn jemand anderes das vor mir tut, ganz unabhängig davon, ob oder welche Würfel darauf liegen.
Das ist einer der Gründe, weshalb ich solche Spiele immer schwierig finde (und Brass nicht mag!) - wenn ich Aktionen und Ressourcen ausgebe, will ich nicht, dass andere dafür Punkte kriegen ... Welches Würfelchen da drauf liegt, ist mir dabei ziemlich schnuppe.