Also, wie ich schonmal schrieb, damit ich ein Spiel kaufe, muss es in irgendeiner Weise besser sein, wie vergleichbare Spiele dieser Art.
Dass kann trivial gegeben sein, wenn es keine vergleichbaren Spiele gibt - dann kommt es nur darauf an, ob mir das Spiel gefällt und ob ich dafür Chancen sehe, dass es auf dem Spieltisch kommt.
Ansonsten sollte ein Spiel "besser sein", als vergleichbare andere. Die Diskussion ist ja durch Stone Age entstanden - ziehen wir es ruhig an dem Beispiel auf:
Stone Age ist ein Vertreter dieser "Figuren einsetzen, Aktionen machen" Spiele, bei denem man Rohstoffe besorgt und darauf aufbauen Dinge bauen kann, die nachher bepunktet werden.
Dazu kommt ein Würfelmechanismus, welcher mir nicht sonderlich gefällt, weswegen ich ihn nicht als Kaufgrund nehme - ansonsten wäre das schon ein maßgebliches Merkmal gewesen, um Stone Age von anderen Spielen abzuheben und damit ein Kaufgrund zu sein.
Stone Age steht damit also in direkter Konkurrenz zu:
- Säulen der Erde
- Caylus
- Agricola
- Maestro Leonardo
in meinem Spieleregal (oder dem Spieleregal meiner Freundin). Jedes davon spiele ich lieber als Stone Age, also sehe ich keine Chance für Stone Age auf meinem Spieletisch zu kommen (nichtmal den Grund, dass ich Abwechslung haben möchte).
Ergo: Stone Age verwehre ich den Schritt in meine Spielesammlung.
Dein Einwand, dass ich damit ja im Prinzip nur ein Spiel haben sollte verstehe ich zwar, das trifft aber nur zu, wenn ich alle Spiele miteinander vergleiche und ganz klar nur das "beste" nehme.
Warum das nicht eintrifft sind folgende Gründe:
- Ich denke in Kategorien: Das beste Wirtschaftsspiel sticht beispielsweise kein Konfliktspiel aus.
- ich mag ein wenig Abwechslung, wenn ein anderes Spiel auch sehr gut ist und ich noch nicht 2-5 Spiele dieser Art habe, warum nicht noch eins in der Art?
- Spiele sind in der Regel nicht klar einer Kategorie zuzuordnen. Vermischt ein Spiel geschickt mehrere Mechanismen und spielt sich damit anders als alles was ich habe (und gefällt mir), dann ist das auch ein Kaufgrund.
- ein Spiel ist in irgendeiner Weise ein Klassiker, ein "must-have". Dann kaufe ich es vielleicht aus Sammlertrieb (bspw.: Euphrat&Tigris).
- das Spiel spricht eine Spielerzahl an, welche ich bisher kaum bedienen kann (letztes Beispiel: Struggle of Empires in der Kategorie 6+)
Wann kaufe ich hingegen ein Spiel nicht:
- Sowas in der Art habe ich schon mehrmals im Schrank und die im Schrank sind besser...
(trifft auch zu, wenn das Spiel zwar neue Mechanismen hat, die mir aber nicht gefallen und sich mein subjektiver Spieleindruck damit auf die für mich bekannten Mechanismen beschränken)
- das Spiel ist gut, aber nicht sehr gut. Dann überlege ich mir, ob es innovativ genug ist und irgendwie "was anderes" ist. Ist es auch das nicht, dann steht es damit für meine Aufmerksamkeit in direkter Konkurrenz von vielen "sehr guten" Spielen.
Das heisst dann wohl, dass ich es nicht häufig spielen werde und es als totes Kapital im Regal liegen wird - warum dann kaufen?
(aktuell ist das z.B. Metropolys, das genau an der Schwelle steht - noch empfinde ich den Mehrspielermodus nicht als sehr gut, sondern bestenfalls als gut)
- meine Freundin hat das Spiel schon
(sonst hätte ich Brass schon längst)
Das ganze führt dazu, dass ich wesentlich weniger Spiele kaufe als früher. Aber genau deswegen mache ich das ja auch, mein Platz (noch nichtmal das Geld, das kriegt man für sein Hobby irgendwie meist hin) ist halt sehr begrenzt und jedes neue Spiel wirft ein platztechnisches Problem bei mir auf und im schlimmstenfall muss dafür ein anderes auf den Dachboden -> wo ich es wohl eher sehr selten wieder runterholen werde...
Das ganze ist also aus der Not heraus entstanden, dass ich germerkt habe, dass ich zuviele Spiele gekauft habe, die dann meist auch noch ungespielt im Regal verschwanden...
Und in der Tat, die meisten meiner neu gekauften Spiele sind Spiele, die ich allesamt sehr gerne spiele.