Beiträge von Ernst Juergen Ridder im Thema „ Snowdonia 3rd Edition“

    Die aktuelle Regel ist jetzt Regel. Früher durfte man nicht nachschauen, was aber egal war. Da die Rohstoffmengen entsprechend der Spielerzahl beschränkt sind, die Info, wer was hat und was im Lager liegt, offen ist, konnte ohnehin jeder genau wissen, wieviel wovon im Beutel ist. Nicht nachgucken zu dürfen, benachteiligte nur sinnlos rechenschwache Mitspieler.

    Ich muss hier aber auch mal etwas zu Verpackung sagen. Das mein Spiel heil angekommen ist, hat nur mit Glück zu tun. Das war die absolut mieseste Verpackung die ich in den letzten Jahren erhalten habe. Es gab kein Füllmaterial und das Spiel passte exakt in den Versandkarton. Eigentlich müsste ich sogar sagen, es war ein paar Millimeter zu groß für den Karton, da dieser noch zusätzlich getaped werden musste.

    Ich habe mein Spiel auch so bekommen, auch nicht über Sammelbestellung. Schon erstaunlich, dass dabei die Schachtel unbeschädigt geblieben ist.

    Vom optimier Aufwand ist Snowdonia fast genau so trocken wie ein Le Havre, bei dem ab der 2. Runde alles bekannt ist, außer die Sondergebäude.

    Bei Snowdonia regnet es halt öfters, oder es zieht Nebel auf, aber auch das ist frühzeitig durch den Wetterdienst bekannt. Abwechslung bringen die verschiedenen Szenarien und die 2 bis 4 Promos, welche es dazu gibt. Und es spielen nicht immer alle Loks mit, soweit ich es ncoh weiß. Ansonsten beides wirklich tolle Spiele. Bleibt zu hoffen das die 3. Edition die besten Szenarien beeinhaltet und nicht nur das Grundspiel enthält.

    Was die Neuausgabe beinhaltet, ist doch bekannt. Da braucht man nichts hoffen, auch Regelheft und Szenarienbuch sind bekannt.

    Frage ist nur, so gut wie #LeHavre ?

    Äh... Definitiv nein... Aber die wenigsten Spiele sind so gut wie Le Havre. Snowdonia ist trotzdem ein super Spiel!

    Das kann man vielleicht so sehen, wenn man in erster Linie "Spielmechaniker" ist.

    Aus meiner Sicht kann man beide Spiele nur schwer vergleichen, so dass es müßig ist, sie in eine Rangfolge gut/weniger gut bringen zu wollen.

    Für mich ist LeHavre eine der trockensten Optimierungsübungen mit Ernährungszwängen, die ich kenne. Da habe ich mal Spaß dran gehabt, der längst verflogen ist.

    Snowdonia hat solche Zwänge nicht, hat dafür thematisch sinnige Einflüsse durch Wetter und Ereignisse, wobei beides gut vorhersehbar ist.

    Schon das Grundspiel hat einen zweiseitigen Spielplan, auf jeder Seite kann man spielen, doch spielt sich die Rückseite schon sehr anders. All die vielen Szenarien, die es gibt und die alle plus einige mehr in der Neuausgabe enthalten sein werden, bringen eine spielmechanische und auch thematische Vielfalt in das System Snowdonia, die ich beachtlich finde.

    Ich will gar nicht sagen, welches Spiel ich besser finde, obwohl das für mich ja eigentlich auf der Hand liegt. Wenn man nicht gerade ausgebuffter Optimierungsfreak ist und sich auf Elemente einlassen kann, die nicht 100%ig planbar sind, sollte man mit Snowdonia deutlich mehr Spielspaß haben können. Wer Zufälle selbst dann nicht mag, wenn man das, was kommt, gleichwohl recht gut vorhersehen kann, sondern alles genau planbar haben möchte, wird mit Snowdonia nicht glücklich werden.

    Also mal ganz ehrlich: Ich denke nicht, dass man sich für diese Frage entschuldigen muss, dafür ist so ein Forum hier da.

    +1

    Man kann nicht über jedes Spiel bescheid wissen, aus diesem Grund wurde sie ja sicher auch gestellt

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    (...)und der Ton mit der diese Frage hier beantwortet wurde, war auch nicht gerade sehr nett. :(

    ?

    Ich bin ja schon empfindlich gegen unangemessene Untertöne, aber dafür langt dann wohl meine Empathie nicht.

    Davon abgesehen, so sehr ich Snowdonia und seine Grafik mag, ein wenig altbacken kann man die Grafik schon finden, wie Hillbilly meinte.

    Hillbilly Ob das Spielgerüst von Snowdonia mit "modernen" Spielen mithalten kann, ist wie immer Ansichts-, Geschmack- und Definitionssache. Ich fasse mich kurz: Für mich ganz klares Ja.

    Wie schön, dass man nicht jedes Spiel und jede Grafik mögen muss.

    Bei der Grafik könnte man aber berücksichtigen, dass der Spielplan durch seine minimalistische Grafik seine Funktionalität angenehm unterstützt. Die eigentlichen Aktionen finden auf den umliegenden Karten statt. Da ist wenig, was das Auge vom Wesentlichen ablenkt.

    Das mag altbacken wirken, hat so gar nichts von Michael Menzel, der sehr schön illustriert, ist aber trotzdem in meinen Augen "schön".

    Klar, ich liebe das Spiel, da sehen die Augen einfach anders.

    Zum Spielerischen: Schon das in der Grundspielschachtel enthaltene zweite Szenario zeigt doch sehr deutlich, wie gut dieses Spiel ist.

    Mit Ex Libris kann man es nicht vergleichen, Äpfel sind ja auch keine Birnen.

    Zudem: Das eine schließt das andere ja nicht aus.

    Ich habe mir im Urlaub originales Geröll vom Mt. Snowden und Schiefer aus der Gegend besorgt. Das ersetzt bei mir die Holzklötzchen. Das ist natürlich nicht essentiell, bringt aber Atmosphäre. :)

    Da habe ich übrigens noch etwas übrig, falls da noch jemand Spaß dran hätte.

    Da hätte ich eine Menge Spaß dran. Snowdonia ist mein Zweitliebestest Spiel und da wäre das eine echte atmosphärische Bereicherung.

    Ich kenne es noch gar nicht, werde aber aus den Let's play's noch nicht so recht schlau @Ernst Juergen Ridder

    Ist das mit irgendeinem anderen Euro vergleichbar? Zumindest in welche Richtung das geht?

    Vergleichen finde ich schwierig, am ehesten noch mit dem im Herbst erscheinenden A Nice Cup of Tea.

    Ich versuche mal kurz zusammenzufassen:

    Workerplacement. Man hat 2 Arbeiter, einen dritten kann man für die jeweilige Runde gegen Rohstoff aktivieren. 6 Aktionsbereiche A-G (Material nehmen/Startspieler werden, Geröll abbauen, tauschen, Schienen legen, Lok kaufen/Stationen ausbauen, Karte nehmen, Vermesser bewegen); Anzahl der Aktionsfelder in einem Aktionsbereich ist je nach Spielerzahl skaliert. Haben alle eingesetzt, werden die Aktionsbereiche in Reihenfolge A-G abgewickelt, innerhalb der Aktionsbereiche nach Feldnummer. Auf dem Spielplan sind das Materiallager, die Aktionsbereiche und einige Anzeigeleisten. Um den Plan herum liegen die Stationen, mit Gleisausbaubereichen dazwischen. Will man z.B. Schienen legen, muss man erst die Schienenkarte von Geröll befreien. Will man eine Station ausbauen, muss man erst bis dorthin Schienen bauen. Das macht jetzt aber nicht jeder für sich, es handelt sich ja um eine Gesamtstrecke von A nach B, an der letztlich alle bauen. Mal profitiert man von dem, was andere tun (ein Spieler hat z.B. von einer Schienenkarte das Geröll abgeräumt, ein anderer könnte dann dort Schiene legen), mal nicht, weil ein anderer schon gemacht hat, was man selber gerne getan hätte. Was an dieser Strecke ein Spieler gemacht hat, können andere dann nicht mehr machen usw..

    Interessant sind etwa besonders die Einwirkungen von außen. Da spielt das Wetter eine Rolle, das Aktionen unmöglich machen oder verlangsamen kann. In gewissem Umfang ist die Wetteränderung vorhersehbar, wer das nicht beachtet, ist selber schuld. Da treten Ereignisse ein, von denen man weiß, welche das sind und in welcher Reihenfolge sie eintreten werden, man weiß aber nicht, wann das sein wird. Das hängt davon ab, wieviel Material auf dem Spielplan und in Spielerhand und wieviel noch im Beutel ist. In einem Beutel sind nämlich entsprechend der Spielerzahl Materialien, die bei Vorbereitung einer neuen Runde daraus gezogen und in das Materiallager auf dem Plan gelegt werden. In dem Beutel sind aber nicht nur die Materialien, sondern auch die Ereignisklötzchen. Ereignisse treten ein, wenn ein solches aus dem Beutel gezogen wird; das kann eines sein, aber auch mehrere, die dann gleich nacheinander eintreten. Ereignisklötzchen sind es immer 5, man kann also selbst ausrechnen, wieviele davon noch im Beutel sind. Wie wahrscheinlich es ist, dass ein Ereignisklötzchen gezogen wird, hängt halt vom aktuellen Inhalt des Beutels ab. Je mehr Material auf dem Plan und in Spielerhand, um so wahrscheinlich sind die Ereignisse. In einer auf dem Plan ersichtlichen Abfolge werden auf die Ereignisleiste schon gelegte Ereignisklötzchen wieder in den Beutel geworfen. Ereignisse sind etwa das Eingreifen einer Drittfirma, die Geröll abbaut oder Schienen legt; Loks können erworben werden, Loks müssen gewartet werden, eine Drittfirma baut Stationen aus. Da greift also eine "Macht" von außen in den Ablauf ein, das kann Aktionen von Spielern behindern, vor allem aber ein schnelleres Spielende herbeiführen. Man sollte sich aber nicht beschweren darüber. Horten führt halt dazu, dass Ereignisse schneller eintreten.

    Karten kann man nehmen, oder auch nicht. Sie haben eine Doppelfunktion. Man kann mit ihnen insbesondere Aktionen beeinflussen, sie stellen aber auch Aufgaben, die man erfüllen kann, um am Ende dafür Punkte zu bekommen. Gewinnen ohne solche Punkte ist nicht so einfach.

    Im Grundspiel bedeutet die Bewegung des Vermessers nur einen Punktgewinn. Das ist in den Szenarien aber vielfach anders. Da gibt es etwa gar keinen Vermesser, oder dessen Bewegung ist erforderlich, weil man nicht weiter an der Strecke bauen darf, als der eigene Vermesser gekommen ist. Je nach Szenario kann es auch sein, dass die Spieler nicht alle vom selben Ende/Anfang der Strecke arbeiten, sondern sich entgegen kommen. In Szenarien gibt es alle möglichen Dinge, die das Spiel verändern, andere Wetterbedingungen z.B., andere Materialien, und und und… Sie zeigen jedenfalls ein variables Spielsystem.

    Aus meiner Sicht ein thematisch recht dichtes Spiel, das auch einen Zusammenhang zwischen Thema und Mechanik hat, nicht durchgängig, aber immerhin; es ist ja keine Simulation.

    Und: Man kann es solo spielen. Das ist nicht einfach aufgesetzt, es ist schon seit dem Grundspiel so.

    Bei BGG hat die Viticulture CollEd meine persönliche Höchstnote, nämlich 9,1. Direkt dahinter folgt Snowdonia mit 9,09.