Beiträge von Bundyman im Thema „Typisch unknowns? Typisch unknowns!“

    Der tolle #Humbug sucht noch einen Verwandten:

    Der Begriff Brimborium wird heute allgemein für Nebenumstände, Überflüssiges, unnützen Aufwand, Getue verwendet.[1] Brimborium stammt von dem französischen Wort „brimborion“ (Lappalie) ab, welches wiederum auf das mittelfranzösische Wort „breborion“, „briborion“ (Zauberformel, Zaubergebet, Kleinigkeit ohne Wert) zurückgeht. Der Ursprung dieses Wortes wird im kirchlich-lateinischen Wortschatz vermutet: Breviarium (kurzes Verzeichnis, Auszug), die Sammlung von katholischen Stundengebeten.

    Der Allgemeinheit bekannt wurde es durch Goethes Faust[4]. Mephistopheles: Ihr sprecht schon fast wie ein Franzos;Doch bitt ich, laßt's Euch nicht verdrießen:Was hilft's, nur grade zu genießen?Die Freud ist lange nicht so groß,Als wenn Ihr erst herauf, herumDurch allerlei Brimborium,Das Püppchen geknetet und zugericht'tWie's lehret manche welsche Geschicht. (Urfaust von Goethe, 1775–1776)

    Während Brimborium heute eher der Umgangssprache zugeordnet wird, galt es im 18. und 19. Jahrhundert durchaus als Teil der gehobenen Sprache. Mitte des 20. Jahrhunderts existierte außerdem die Ableitung brimborisieren, die sich jedoch nicht durchsetzte. Der Begriff gilt vielen als negativ besetzt, als abwertend, im Allgemeinen wird man aufgefordert „kein Brimborium (zu) machen“.

    „Und während der Beerdigung wieder ein Fliegerangriff mit allem Brimborium. Sowas schickt sich doch nicht: während 'ner Beerdigung!“

    (Der „Alte“ (Kommandant) in Lothar-Günther Buchheim, Das Boot, 1973)

    Szene an einem Pokertisch – Trinity (Terence Hill) mischt exzessiv Karten: „Und heben wir auch mal ab, nach dem Brimborium?“ (einäugiger Begleiter von Wildcat Hendricks (Falschspieler) in Vier Fäuste für ein Halleluja, 1972)

    Von daher schlage ich, Kraft meines Amtes, das #Brimborium vor. Welches sich somit zur Wahl für das Jahr 2019 angedient. #typischUnknowns