Kopflastig sind Lorenzo wie Coimbra aber beide. Mal eben spontan ausm Bauch spielen, das geht, führt aber direkt zum Totalcrash vor die nächste Wand, die Mitspieler oder die Umstände derweil hochgezogen haben. Zudem sind beide Spiele in ihren Mechanismen denklastiger verzahnt (dies bedingt das und beeinflusst dort), in den jeweiligen Regeln aber recht einfach zu verstehen. Beides sind Eurogames-Optmierspiele, wo alles nur Mittel zum Zweck ist, mehr Siegpunkte als die Mitspieler zu scheffeln. Mechanismus steht im Vordergrund, weniger das Thema, das aber durchaus vorhanden ist und durchgezogen wurde in den Grafiken und Benennungen.
Ich spiele hauptsächlich mit meiner Frau, mehr als mit der Spielegruppe. Da kaufe ich dann auch Spiele, die weniger thematisch, mehr etwas für Optimierer sind, weil meine Frau nunmal Optimierfreak ist.
Da ich aber immer die Spiele vorbereiten muss, brauche ich halt manchmal schon einen kleinen Schubs, wenn so etwas wie Lorenzo gespielt werden soll. Das wird wohl etwas für den Winter.
Coimbra habe ich vorbestellt, wohl ahnend, dass das nicht sonderlich thematisch ist. War trotzdem eine "Pflicht"vorbestellung, weil wir letztes Jahr u.a. in Coimbra waren. Nachhaltigste Erinnerung ist die an den Besuch der Universität und die an eine Vorstellung in einem Fado-Theater, in dem nur Studenten und ehemalige Studenten aufgetreten sind. Da gab es den Fado mit Gitarrenbegleitung und Erklärungen dazu (Sondervorstellung für unsere Gruppe). In Coimbra ist der Fado traditionell von Männern geprägt. Und bevor ich jetzt in Gefahr gerate, des Sexismus geziehen zu werden, möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass das beim Fado in Lissabon anders ist; von dort stammt Carminho, eine wirklich Große des Fado-Gesangs. Egal, ob das jetzt im Spiel vorkommt; dort gewesen zu sein, schafft eine besondere Beziehung zum Spiel.