Beiträge von CosimShop im Thema „Jamaica und Toledo“

    Hallo!


    Gestern abend haben wir Jamaica und Toledo gespielt (jeweils zu viert).


    1. Jamaica
    Die Regeln sind einfach und schnell erklärt (in unserem Fall hat das das Video auf der Jamaica-Website übernommen). Da die Aktionen zum einen von Aktionskarten und dann auch noch von einem Würfelwurf des "Kapitäns" (dem ersten Spieler des jeweiligen Zugs) abhängen, ist das ganze sehr glücksabhängig. Das hat auch prompt zu einigen Beschwerden geführt - vor allem, nachdem dann die ersten Kampfwürfel-Würfe (noch ein Glücksfaktor, den man aber durch den Einsatz von Schiesspulver etwas abmildern kann) in die Hose gingen :mad::)


    Das Spiel selber hat dann ca. eine Stunde gedauert. Am Ende ging es enger zu, als der Spielverlauf erwarten lief.


    Positiv an dem Spiel hat mir gefallen:
    a) Spielmaterial ist sehr gelungen
    b) Spiel ist nicht sehr komplex, hat aber ein spassiges Thema, so dass ich es mir gut in einer Runde mit Wenig- oder Gelegenheitsspielern vorstellen kann (sollte auch mit Kindern problemlos zu spielen sein).


    Negativ:
    a) nur zwei verschiedene Aktionsarten (Proviant/Pulver/Gold aufnehmen oder ziehen)


    Der Punkt mit dem Glücksfaktor (Karten ziehen und Würfeln) fällt nur dann negativ ins Gewicht, wenn man mit solchen Spielen überhaupt nichts anfangen kann. Wenn man aber ein Fun-Spiel sucht, dann ist Jamaica - auch wegen der sehr guten Aufmachung - sicherlich eine Testrunde wert...


    2. Toledo


    Das neuste Spiel von Martin Wallace ist sicherlich kein Schwergewicht wie Brass oder Perikles. Die Spielregeln haben nur einen Umfang von 4 Seiten und sind schnell erklärt. Ebenso schnell ist dann auch das Spiel: Im ersten Spiel (zu viert) haben wir knapp 45 Minuten gebraucht, dass zweite Spiel (zu dritt) war schon nach rekordverdächtigen 25 Minuten vorbei. Da die Spieldauer davon abhängt, wann der erste Spieler drei seiner Figuren in den Palast bringt, bin ich gespannt, ob zukünftige Spieler eher länger werden, sobald man den führenden Spieler versucht auszubremsen (Stichwort: Fechtduell).


    Auf den ersten Blick ähnelt das Spiel durchaus Caylus (Spielbrett mit leeren Geschäften auf dem Weg zum Palast, die von den Spielern gefüllt werden / nutzt ein Gegner mein Geschäft, bekomme ich Geld / Ressourcen sammeln zum Schwertbau, die dann Siegpunkte bringen), ist aber weniger komplex, da es nur 3 recht offensichtliche Methoden gibt, Siegpunkte zu sammeln (Schwerter, Gemälde kaufen und Diamanten eintauschen) und keine Vielzahl von unterschiedlichen Wertungen. Außerdem kommt noch Bewegung in das Spiel, da sich die Figuren der Spieler auf einem gleichen Feld duellieren können und der Verlierer dann zurück auf das Startfeld muss.


    Größter Unterschied ist das Bewegen der Figuren durch die Geldkarten (nur wenn ich gleiche Geldkarten habe, kann ich zwei Figuren oder die gleiche Figur zweimal pro Runde bewegen), was einem manchmal den Zug versaut, wenn man nicht gerade die passenden Karten auf der Hand hat.


    Alles in allem ist das Spiel deutlich besser als Jamaica angekommen.


    Pluspunkte:
    a) interessante Spielmechanismen, die zwar nicht ganz unbekannt sind, aber gut kombiniert wurden
    b) gutes Spielmaterial (aber kommt nicht an die Qualität von Jamaica heran)
    c) kurzes, aber knackiges Vergnügen, lädt zum sofortigen Start einer zweiten Runde ein


    Negativ:
    a) nur 3 Möglichkeiten an Siegpunkte zu kommen - macht das Spiel zu einem Rennen um das wertvollste Schwert, was aber bei "falschen" Karten auf der Hand schnell zu einem Rückstand bei den Siegpunkten führen kann, den man mit den verbliebenen Schwertern nur schwer aufholen kann


    Das war's, vielleicht kann JoelH ja auch noch etwas zu den beiden Spielen sagen - heffernan konnte gestern leider nicht...


    Bis bald,
    Christoph