Beiträge von matthias19281 im Thema „Lauwarme Noten: Brauchen wir mehr Verrisse?“

    Das mag sein, aber wenn ein Rezensent selbst scheinbar keinen Spass mit einem Spiel hat dann aber einschränkt und sagt "für Zielgruppe XY ist das Spiel sicher gut" versucht er genau das. Ich denke mir dann immer dass der Rezensent das nicht beurteilen kann und lieber sagen sollte, dass es nicht die Zielgruppe ist und es ihm nicht gefallen hat, wenn die Mechaniken auch funktionieren und das Material sehr gut ist.

    Öhm ... genau das sagt er dann doch. IHM hat es nicht gefallen, aber da die Mechaniken durchaus funktionieren, KÖNNTE es was für Zielgruppe xy sein. ER vergibt dann halt die 4/10 Punkten, verweist aber darauf, dass er nicht die Zielgruppe ist und es eben nur aufgrund der von ihm (hoffentlich) genannten Gründe es zu dieser beispielhaften Note kam, die SEINER subjektiven Meinung entsprechen. Und am besten noch, warum er glaubt, dass dieses Spiel eben was für die andere Zielgruppe ist.

    Das ist es ja, was ich meine - mir erscheint es so als ob viele Rezensenten genau diesen Satz nicht sagen, aber anführen ein gutes Spiel für Zielgruppe XY... evtl. noch mit dem Zusatz ich gehöre nicht zur Zielgruppe aber das Spiel ist gut für Familien z.B. von persönlichem gefallen an dieser Stelle kein Wort.

    Korinthenkackermodus on:

    Da ist schon wieder ein "scheinbar" an einer unpassenden Stelle drin.

    Das heißt: "könnte, ist aber wahrscheinlich nicht so"

    "anscheinend" heißt "könnte und ist wahrscheinlich so". ?

    Ok - ich habe das Wort mein Leben lang so verwendet:

    Zitat

    selten
    dem Anschein nach gegeben, vorhanden, bestehend
    "scheinbares Alter des Täters: 20 Jahre"

    Aber ich bin auch der Typ, der bei 4 Aufsätzen in der Fachoberschule die Fragestellung nicht richtig bearbeitet hatte sondern den minimalen Interpretationsspielraum der Fragestellung nutzte, so dass es nicht am Thema vorbei geschrieben hatte - meine Deutschlehrerin sagte damals ich sei ein Phänomen ^^

    Mit scheinbar wollte ich hier keine Einschränkung vornehmen, du kannst es ebenso gut durch augenscheinlich ersetzen - man liest und hört da immer wieder war damit gemeint - ich selbst hatte vorher in den Spieletreffs und unserem Verein nie gesehen, dass es gespielt wurde (ich bin aber natürlich auch nicht immer da).

    Ergo habe ich keine empirische Studie dazu vorliegen, aber rein aus dem was ich peripher mit bekomme (peripher da ich mich nicht aktiv damit befasse) erweckt es den Anschein, ist anscheinend so, wirkt es augenscheinlich so, dass viele Spieler Spass damit haben. Ich habe auch nicht vor das zu verifizieren :-D, daher nehme ich es zur Kenntnis und gut ists.


    Zum Thema persönlicher Vorteil - ich sehe das wie du, meine Lebensgefährtin und ich hatten auch schon mal drüber nachgedacht einen YouTube-Kanal zu machen um Spiele zu besprechen, hatten uns aber überlegt wieviel Zeit das Ganze in Anspruch nehmen würde und dagegen entschieden.

    Man muss sich auch mal vor Augen halten, wieviel Stress damit einher geht Rahdo meinte mal er lerne 6-10 Spiele in der Woche um diese zu rezensieren - äh sorry, nein danke. Selbst wenn ich mit jetzt nicht mit allem befasse sondern spezialisiere ist es zuviel was rauskommt...

    Daher gönne ich jedem Rezensenten die Rezensionsexemplare, zumal ich auch mitbekommen habe in Essen 2017 wie ein Rezensent verzweifelt versucht hatte Ave Roma in der Kickstarter Variante abzulehnen und stattdessen ein normales Exemplar zu ergattern. Der Verlagsmitarbeiter bestand aber drauf...

    Daher auch an dieser Stelle mal danke an Alle, die sich den Stress geben und ein wenig für uns vorfiltern!



    matthias19281 Niemand kann "objektiv" eine Note für ein Spiel vergeben. Weil es keine objektiven Bewertungskriterien gibt. Jede Bewertung ist subjektiv.

    Das mag sein, aber wenn ein Rezensent selbst scheinbar keinen Spass mit einem Spiel hat dann aber einschränkt und sagt "für Zielgruppe XY ist das Spiel sicher gut" versucht er genau das. Ich denke mir dann immer dass der Rezensent das nicht beurteilen kann und lieber sagen sollte, dass es nicht die Zielgruppe ist und es ihm nicht gefallen hat, wenn die Mechaniken auch funktionieren und das Material sehr gut ist.


    Und genau das wäre jetzt meine 6er Wertung gewesen - ich kann mir vorstellen, dass es ein Zielgruppe gibt, die das Spiel gut findet und BGG 6 sagt OK - will play if in the mood - also ziemlich genau das, wie bei der Durchschnittsfamilie und bei einem Kinderfreundeskreis Spiele auf den Tisch kommen. Zumindest war das in meiner Kindheit bei meinen Freunden und mir so. - Ich sehe aber nicht wo die Durchschnittsfamilie mit KoT (tolle Abkürzung btw :lachwein:) mehr Spass hätte als mit anderen Kniffelklonen.

    Beispiel - King of Tokyo musste ich neulich bei uns im Verein ertragen - objektiv ist es Kniffel mit Pappaufstellern und dem Thema "aufs Maul"

    Du verwechselst "objektiv" mit "subjektiv".

    Vermutlich müsste man objektiv eine 6 vergeben, weil es sich nicht von anderen Kniffelklonen unterscheidet, nicht schlecht aber auch nicht besonders gut ist.

    siehe oben.

    Ok, ich sehe nicht wo meine Verwechslung liegen soll... Zu Punkt 1: Der Mechanismus ist Kniffel, es hat Pappaufsteller und Monster die sich bekämpfen kann man etwas salopp als "aufs Maul" betiteln...


    Punkt 2: Ich weiß das Spiel hat Fans die es höher raten - aber zeig mir das Spiel, welches keine Fans hat und es höher raten. Ich bitte gerne darum mir aufzuzeigen wo genau der wahnsinnig große Vorteil gegenüber Alte dunkle Dinge, Favor of the Pharaoh/To Court the King (wie auch immer der deutsche Titel war) - klar, die Mechanismen drumherum sind immer leicht anders - aber wo unterscheidet sich der Kern des Spiels, gerade für Menschen, denen das Thema nahezu egal ist?


    Oder darf ich nur mit einer Gattung Spaß haben?

    Ich vermute die Aussage man solle sich zu spezialisieren als Rezensent rührt von der Tatsache her, dass hier jemand ähnlich tickt wie ich - ich persönlich fühle mich bei Partyspielen, Dungeon Crawlern und glückslastigen Familienspielen gequält. Ich sehe nicht warum das irgendjemandem Spass machen kann. Ich empfinde Spass, wenn ich bei einem echt komplexen Euro mal völlig verkacke weil ich mich auf das Falsche festlege und will es dann am liebsten gleich nochmal spielen um mich zu verbessern. Natürlich auch wenn eine Strategie super aufgeht, ohne Frage... Spielspass entseht für mich durch optimieren und planen, andere Menschen bezeichnen das hin und wieder als Arbeit, die keinen Spass macht, das sehe ich genausowenig wie den Punkt an dem King of Tokyo, Activity oder Descent Spass machen...

    Ich persönlich kann akzeptieren, dass es scheinbar viele Spieler gibt die daran Spass haben und auch an solchen Spielen und denen die ich mag Spass finden, aber vielleicht fehlt hier dem einen oder anderen Leser diese Akzeptanz und es sieht für denjenigen so aus als würde der Rezensent alles abfeiern, damit er ja weiterhin einen persönlichen Vorteil daraus ziehen kann.

    Ich bin gerade über diese Diskussion gestolpert und finde den Gedanken des "Verrisses" nicht so schlecht, wenngleich wir sowas nicht zwangsläufig brauchen... Verriss gerne, wenn nachvollziehbar Kritik geübt wird, die ganze Sache sachlich bleibt und eine schlechte Note gegenüber anderen Spielen nachvollziehbar ist...


    Ich persönlich bewerte Spiele aufgrund ihres Spielreizes auf BGG - das wäre meiner Meinung nach eine elegante Lösung für Rezensenten. SO wäre ein Spiel für den Leser sehr viel besser einzuordnen, wenn ich die Top 20 des Rezensenten kenne (und somit meine Übereinstimmungsquote mit dem Wertenden) und eine subjektive Einordnung erhalte, wie gerne er oder sie das Spiel spielt.


    Beispiel - King of Tokyo musste ich neulich bei uns im Verein ertragen - objektiv ist es Kniffel mit Pappaufstellern und dem Thema "aufs Maul"

    Wenn man Kniffel jetzt als Spiel sehen möchte ist objektiv nicht viel auszusetzen. Vermutlich müsste man objektiv eine 6 vergeben, weil es sich nicht von anderen Kniffelklonen unterscheidet, nicht schlecht aber auch nicht besonders gut ist.

    Subjektiv hasse ich Kniffel seit frühester Kindheit und meine BGG Wertung war wahrheitsgetreu eine 2 (möchte ich nie wieder spielen) weil ganz ernsthaft, da bohre ich mir lieber mit einem Löffel in der Kniescheibe, das bereitet mir sicher keine Freude, mach mir persönlich aber mehr Spass als dieses "Spiel" - unfassbar öde, viel zu lang (und wenn es nur 30 Minuten geht - und unsere Partie ging länger), glücksastig und das Thema ist auch noch beschissener als beim original Kniffel.


    Ohne diese "bösen" Worte wäre ein solches Vorgehen von Rezensenten wünschenswert, wenngleich wir das auch nicht brauchen - weil mal ganz ehrlich, wenn Rahdo oder Hunter und Cron von einem soliden Spiel sprechen ist das im übertragenen Sinne auch ein Verriss. Alles was man als "ganz gut" oder schlechter bezeichnet kommt bei den meisten von uns doch einfach nicht auf den Tisch...


    Allerdings wäre die subjektive Spielreiznote besser um sehr gute Spiele von echten Perlen zu unterscheiden...