Beiträge von Ich hasse Erweiterungen im Thema „Lauwarme Noten: Brauchen wir mehr Verrisse?“

    Ich lese und lese und da fällt mir irgendwann auf, dass ich noch nicht wieder etwas dazu geschrieben habe, was ich dann anschließend ganz stark finden kann. Bin ich so naiv zu glauben, dass die Verlage jede Spielidee annehmen? Da muss doch jemand beurteilen, und eine Ablehnung ist doch praktisch ein Verriss. Nachdem was bei mir so im letzten halben Jahr auf den Spieltisch gekommen ist, glaube ich nicht daran, das es dabei um Qualität, sondern um Marktchancen und wie gut man diese erweitern, erweitern... kann.


    Ehrlich gesagt schaue ich mir Spielbesprechungen, wo die Leute nicht auf den Punkt kommen, unstrukturiert sind, sich ständig wiederholen usw. aus Zeitgründen nicht an. Das wird nur noch von diesen oberlangweiligen Podcasts getoppt. Und wer eine Kaufberatung benötigt, der schaut sich doch nicht "Hunter und" an. Ich habe jetzt zufällig, weil ich ein Musikvideo gesucht habe, in eine gefilmte Partie Saboteur geklickt, da gab es einen besonderen gesponserten Spieltisch, und dieser Spieltisch blieb beim Zuschauen das einzige, was keine negativen Gefühle hinterlassen hat. Also finde ich den Spieltisch gut.

    Warum soll der Platz für schlechte Rezensionen verschwendet werden?


    Das ist genau die Frage, die ich wie folgt verstehe: Es soll nicht informiert werden, sondern das Spielen soll gefördert werden und da sind schlechte Rezis kontraproduktiv. Aber auch Schweigen kann Lüge sein! So wie nichts tun unterlassene Hilfeleistung ist. Das ist nicht meine Welt hier. Auch die Unschuldsvermutung für einen Gegenstand, der per se erst einmal gut sein soll, das geht mit viel zu weit. Ich gehe mich jetzt wieder um Menschen kümmern.

    Ich glaube zwar, dass Attila es ironisch gemeint hat mit dem Schwarz und Weiß, aber bei Brettspielen sehe ich es so. Ich möchte das Spiel spielen oder nicht. Wenn nicht, ist es ein Staubfänger und nichts wert und genau so würde ich es bewerten. Nicht, da könnte jemand sein, dem das Spiel gefällt und dessen Dislike möchte ich nicht riskieren, also eine nichtssagenden mittelmäßige Wertung, obwohl die sagt ja doch etwas aus: Ich trau mich nicht!


    widow-s-cruse: Ich habe großen Respekt vor dem, was Du leistest und das soll der Maßstab sein. Mit dem, was du schreibst, gehe ich nicht immer konform. Wenn ich eine Leistung fordere, dann muss ich den Preis dafür zahlen. Wenn aber jemand Infos ins Netz stellt, weil es ihm/ihr Spass macht, muss ich nichts zahlen. Wenn es mir nicht gefällt, was derjenige schreibt, bleibe ich weg.


    Damit es nicht nur negativ ist, "Ü50 spielt" finde ich z.B. gut, obwohl ich schon mächtig auf die Schnauze mit deren Empfehlung gefallen bin, aber ich habe inzwischen ein Ahnung davon, wie die Betreiberin tickt. Und da ist mir auch völlig klar, wer Vegas nicht kennt, findet Café fatal gut.

    Wie ernst wollen eigentlich die Schreiber genommen werden, die über schlechte Spiele nicht schreiben?


    Bei dieser win-win-Situation habe ich zunehmend den Eindruck der Looser zu sein, d.h. also Verlag gewinnt, Hochjubler gewinnt und Leser/Dukatenesel verliert.


    Ich habe hier mindestens zwei Spiele von Essen 2017 herumliegen, für die ich ein Disqualify-Siegel und ein Müllpressen-approved vergeben könnte, wo die augenscheinlichen Kritikpunkte in den Rezis einfach nicht erwähnt oder kleingeredet werden.


    Wahrscheinlich bin ich viel zu wenig Brettspielfan, der irrer Weise eine zufriedenstellende Gegenleistung für die überwiesenen Euros verlangt, die sich nicht nach Lösen der Folie bereits verbiegen oder alle Ecken angestoßen haben, und deren Vollständigkeit man in weit weniger als zwei Stunden prüfen kann.


    Der persönliche Höhepunkt ist für mich immer, wenn ein Vielspieler ganz generös in die Tinte haucht, für mich ist es zwar nix, aber für Familienspiel ist das durchaus zu empfehlen. Ja, Idioten können das spielen und trotz oder wegen der Invasion von Einser-Abitur-Noten sogar eine zweiseitige Anleitung lesen. Wie wäre es mit einem Inklusionssiegel? Oder Idiotentest bestanden?


    Mich erinnert das stark an katholische Priester, die sich über Kindererziehung auslassen, obwohl, da soll es sogar etliche geben, …


    Rezensionen für Millionen finde ich gut, Videos müssen für mich auf den Punkt kommen und weniger Person, sondern mehr vom Spiel zeigen. Brettspiegel finde ich wegen der Betrachtung zur Innovation und der wiederkehrenden Gliederung gut. Eine Amerikanerin (Mila?) schreibt zur 2-Personen-Eignung recht viel. Ansonsten ein riesiger Werbeblock, den ich wie im Fernsehen meide.