Beiträge von Vondenburg im Thema „Lauwarme Noten: Brauchen wir mehr Verrisse?“

    Nur weil ich etwas veröffentliche, bin ich noch lange kein Selbstdarsteller. Zum einen veröffentliche ich im Namen der Brettspielgruppe, Die stellt damit nur ihren Spielebestand vor. Und dann kommt es noch darauf an, ob das Spiel der zentrale Punkt der Besprechung ist oder es der dargestellte Geschmack des Rezensenten ist. Dazwischen liegen Welten.


    Auch ein Selbstdarsteller kann das Spiel ins Zentrum rücken. Auch ein Selbstdarsteller kann sein Urteil mit fundierten Argumenten bilden. Das alles hat erstmal nichts damit zu tun, ob jemand ein Selbstdarsteller ist oder nicht.

    Zitat

    Aber euch ist ja auch nur nach Unterhaltung zu mute und verlangt Bestätigungen der Skepsis wegen dem Nicht-Kaufen-Wollen. Auf diese Schiene möchte ich mich nicht zu bewegen - wie von manchen hier gefordert.

    Ich bin nicht "Euch". Wie ich schrieb, geht es mir nicht nur um Unterhaltung und auch habe ich schon erwähnt, dass ich auf Grund eines Verrisses bereits Spiele gekauft habe. Interessanterweise schalte ich häufig bei Spielen, bei denen ich merke, dass sie mir nicht gefallen, das Video aus. Eben weil ich die Informationen bekommen habe, die ich wollte.

    Ehrlich gesagt finde ich es ärgerlich, dass ich Dir direkt diese Info bereits mehrmals als Antwort gegeben habe und Du sie scheinbar ignorierst.

    Das ist ja dieser sinnlose Punkt, den ich bereits weiter oben erwähnte - "ich" soll den Aufwand für einen Veriss betreiben, um anderen ihre Skepsis zu bestätigen. Solche Forderungen empfinde ich als unverhältnismäßig - man kann es nicht fordern - begnügt euch doch einfach mit der vorhandenen Schar der Selbstdarstellern und redet den anderen wegen den erhaltenen Mustern kein schlechtes Gewissen ein.

    Liebe Grüße
    Nils

    Mein EDIT kam etwas spät. Daher hier nochmal: Ich verstehe sehr gut, wenn Du keinen Verriss machen willst. Ich persönlich würde niemals eine Forderung stellen, dass ein Rezensent Verrisse machen muss. (Wie gesagt: Ich unterstütze SU&SD, Die verreissen normalerweise keine Spiele) :)
    Aber nur als kleiner Hinweis: Auch ein Selbstdarsteller kann recht haben und auch fundiert kritisieren.

    Und: Wenn Du etwas ins Internet öffentlich stellst wie einen Blog und ein Portal oder einen Youtube-Channel, bist Du dann nicht auch ein klein wenig ein Selbstdarsteller?


    In der Brettspielgruppe wurde mal von Teilnehmern angesprochen, wie sehr Phase 10 gefallen würde. Also habe ich es für die Gruppe gekauft. Dann hat es seit zwei Jahren in der Gruppe keiner angelangt - weil die auf den Treffen etwas anderes wie Massenmarkt-Spiele auf dem Tisch liegen haben wollen. Heute Abend habe ich diese Kartenspiel Phase 10 für 30€ wieder verkauft.

    Nicht schlecht für ein 10 Euro Spiel.

    Deine Version scheint ein Sammlerstück gewesen zu sein.

    Zitat

    Ist doch wirklich ein gutes Spiel, nicht? Für mich ist es eine Bereicherung des Spektrums der Gesellschaftsspiele und ein finanzieller Gewinn. :whistling: Ich finde das Spiel, für das was es will, in Ordnung.

    Klar. Wenn es Dir darum geht mit Spieleein- und -verkauf direkt Geld zu verdienen, dann ist es natürlich für Dich ein gutes Spiel. Allerdings stellt sich da die Frage was das mit Rezensionen und Spielvergnügen zu tun hat.


    EDIT:

    Um nochmal meinen Standpunkt zu präzisieren:

    Ich verstehe die verschiedenen Gründe, wieso Rezensenten keine Verrisse machen wollen (Heck. Ich finanziere SU&SD mit)

    Zitat

    Diese Verhältnisse weisen eigentlich aber auf, wie groß unsere Distanz zum Massenmarkt ist. Und - damit können wir uns darüber lustig machen - wie Narren? Dabei haben wir überhaupt keinen Grund dazu, weil auch in unseren Kreise solch einfache Titel ihre Anhänger haben (Splendor/Century). Ein wenig über die Karten gemenzelt und schon ist es etwas ganz anderes? Narren!

    Du hast absolut falsche Vorstellungen:

    1. Abluxxen wurde vom Dice Tower ziemlich gut bewertet. Splendor ist gut bewertet worden. Century ist auf der Top100-Listen der Rezensenten gelandet. Wenn Tom Vasel sich über Phase 10 aufregt (nicht lustig macht!), dann weil ihm das Spiel nicht gefällt und nicht, weil es ein einfacher Titel oder ein Titel des Massenmarktes wäre.

    2. Keiner der Rezensenten vom Dice Tower macht sich lustig über den Massenmarkt. Weder in dem Video, dass ich verlinkt habe, noch in einem der anderen Dice Tower-Videos. Nur weil sie ein Spiel schrottig finden, sagt das nichts über die Einstellung zu den Leuten aus, die dieses Spiel gerne spielen. Interessanterweise wird das auch immer wieder bei den verschiedenen Verrissen erwähnt.

    3. Wenn ich einen Verriss toll finde und ihm zustimme, dann heisst das, dass ich dem Spiel sehr skeptisch gegenüber stehe. Wenn Du es gerne spielst, dann toll, aber bitte ohne mich. Wie wäre es mit einem anderen Spiel? Das sagt aber nichts über Dich als Person aus, wenn Du das Spiel magst. Als Beispiel: Einer meiner besten Freunde ist ein absoluter Carcassonne-Fan und hat fast alle Erweiterungen. Ich würde das Spiel nicht mal mit einer Kneifzange anpacken, geschweige denn mitspielen. Hat aber logischerweise keine Auswirkungen auf das Verhältnis, dass ich mit ihm habe.


    EDIT:

    Um meinen Standpunkt zu präzisieren:

    Ich verstehe die Gründe wieso Rezensenten keine Verrisse machen wollen. Ansonsten könnte ich SU&SD nicht mitfinanzieren, weil sie auf dem Standpunkt stehen, dass sie den Zuschauer Spiele als Tipps anbieten wollen. (Mit ich glaube einer Ausnahme: Seafall und man hat es Quinn im Review angesehen, dass es ihm schwer gefallen ist)

    Ich habe aber Probleme damit, wenn fundierte Verrisse und auch Unterhaltungselemente in Rezensionen als "Clownerie" belächelt oder verachtet werden.

    Also ich kann nicht für Jerry67 sprechen, aber ich habe schon Spiele gekauft nachdem ich heftige Verrisse zu den Spielen gesehen habe. Ich bin einer der Leute, die No Man's Sky erst nach dessen Launch mit samt den darauf folgenden Shitstorms gekauft hat. Und ich habe es nicht bereut. Im Gegenteil. Ich wusste ja genau, was auf mich zu kam.

    Gleichzeitig bin ich durch die unterhaltenden Shut Up&Sit Down-Videos auf einige Brettspiele gestossen, die ich sonst niemals für den Kauf in Betracht gezogen hätte.

    Also warum sollte eine Rezension nicht auch unterhaltend sein können?

    Vondenburg


    Doch sehr sogar. Das muss man aber auch KÖNNEN. Also so schreiben. Hier wird irgendwie vorausgesetzt, dass alle Rezensenten auch brillante Schreiber sein müssten. Sind sie nicht. Sowas ist ein Talent. Udo Bartsch hats ebenso wie Guido Heinecke. Aber garantiert nicht jeder Blogger, der einfach so mal seine Meinung loswerden will

    Nö. Ich habe nicht vorausgesetzt, dass Rezensenten brilliante Schreiber sein müssen. Allerdings wehre ich mich, wie ich ja schon schrieb, dagegen, dass eine Rezi nur dann unterhaltend sein kann, wenn sie von einem Clown zur seichten Unterhaltung geschrieben wurde.

    Dann beweist der Markt doch wieder, dass der gute Tom keine Ahnung hat. Aktuell werden für das Massenspiel Rav Phase 10 Exemplare Höchtspreise erzielt. Das , wo es so ein arg schlimmes Spiel sein soll? Was von dieser Spielrezension übrig bleibt, ist sein Unterhaltungswert.

    Was wollt ihr - Clowns? 8o

    Liebe Grüße
    Nils

    Das sind mehrere Sachen:

    1. Gegenfrage: Würdest Du Deiner Spielrunde vorschlagen Phase 10 zu spielen? Wenn nicht, warum nicht? Hast Du von Spielen auch keine Ahnung, wenn Du ein beliebtes Brett- oder Kartenspiel (dass viel verkauft wurde und wird) auf den Tod nicht ausstehen kannst und auch noch genau erklären kannst wieso Du es furchtbar findest?

    2. Wer redet von Clowns? Eigentlich will ich unterhalten werden und eine fundierte Kritik bekommen. Ich kann z.B. Tom Vasels Argumentation gegen Phase 10 voll nachvollziehen (im Sinne von intellektuell seiner Kritik folgen und sie für schlüssig halten). Gleichzeitig fand ich die Zeit in der ich das Video gesehen habe nicht als verschwendet. Warum muss in Deutschland eigentlich alles entweder todernst bis zum letzten Paragraph sein, um als respektabel angesehen zu werden? Darf denn Humor in einer fundierten Kritik nicht existieren?

    In der Brettspielszene findet man dagegen (weitestgehend) nur Wohlfühltexte. Kaum einer traut sich mal zu schreiben, wenn er etwas richtig mies findet, stattdessen wird lieber gemutmaßt, dass das Spiel vielleicht doch nicht so schlecht sei und vermutlich Tante Hilde ode Benni Achtjahr gut gefallen könnte.

    Zum Glück nicht nur:

    Dice Tower - Phase 10 (Nur ein Beispiel. Er hat noch mehr zerrissen)


    Ach ja. Natürlich von einem Vollzeitrezensenten.

    habe ich zunehmend den Eindruck der Looser zu sein, d.h. also Verlag gewinnt, Hochjubler gewinnt und Leser/Dukatenesel verliert.

    Ich weiß nicht, ob du der Looser oder der Esel bist - aber eins weiß ich gewiss - mein Dukatenesel bist du nicht - und - du willst, das ich schlechte Spiele teste und Kritiken darüber veröffentliche - nur damit du dir Zeit und Dukaten sparst. DAS nenne ich keine günstige Ausgangssituation für eine Kooperation.

    Also wieder die Frage, was zahlst du für negative Kritiken. Mach mal Vorschläge - vielleicht überlege ich es mir - wenn du die richtigen Argumente nennst.

    Liebe Grüße
    Nils

    Mach das doch über Crowdfunding. Bei SU&SD und Dice Tower hat es doch auch funktioniert. :)