So, nachdem mich mein Rechner wieder tippen lässt, kann ich meinen Post vervollständigen. Mein Post weiter oben war noch nicht fertig, als meine Tastatur angefangen hat, komische Dinge zu tun, sodass er unfertig abgeschickt wurde und ich ihn gelöscht habe.
Zunächst: Nemesis und Tainted Grail hängen in keiner Weise miteinander zusammen – weder gibt es einen Bruch, noch geht es um kurzfristige Reaktionen auf irgendwas. Bei Nemesis haben wir mit AR zusammengearbeitet, bei Tainted Grail machen es die Kollegen von Pegasus. Das ist eine völlig normale Situation und hat keine tiefgehenden oder gar konspirativen Hintergründe. Jeder Verlag und Vertrieb muss die ihm angebotenen Spiele für sich bewerten – und da können zwei Firmen durchaus zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. (Mir fallen auf Anhieb noch mehrere ausländische Verlage ein, die mit unterschiedlichen deutschen zusammenarbeiten: von Blue Orange gibt es Titel u. a. bei Hutter, Pegasus und uns, Pandasaurus bei Feuerland und bei uns etc.)
So flott, wie es hier gerade im Thread zugeht, so gegenteilig flott und dynamisch sind solche Bestell- und Produktionsprozesse. (Und was Malte sagt: online ist nicht gleich stationärer Handel.) Als wir Nemesis geordert haben, zeigte der Kalender noch eine 2018 an. Damals war das Spiel noch nicht final produziert und es hatte auch noch keine traumhaften Bewertungen bei BGG. Klar, wir kannten das Spiel (da als Prototyp gespielt) und die KS-Zahlen sind ja sogar für jeden einsehbar. Daraufhin haben wir unsere Retail-Menge festgelegt. Wie gesagt, 2018.
Wir freuen uns sehr, dass Nemesis so gut ankommt – immerhin ist es ein außergewöhnliches und fantastisches Spiel, in das wir auch viel Herzblut gesteckt haben. Die Frage nach einer initialen Auflage für ein Spiel, das noch nicht veröffentlicht ist, bereits viele deutsche KS-Backer und einen hohen Preispunkt hat sowie auch thematisch außergewöhnlich ist, ist nicht einfach zu beantworten. Wäre es so, würde es keine Spiele geben, die out of print sind, und keine, die nach einem Jahr günstig angeboten werden. Am Ende ist jede Mengenfestlegung und Produktion ein unternehmerisches Risiko, das man eingeht. Das ist nicht nur für uns relevant, sondern auch für den Handel. Ware die im Regal liegt, hilft niemandem.
Das Gleiche gilt für einen Nachdruck. Hier spielen zusätzlich andere Faktoren eine Rolle. Wie hoch ist die Produktionsmenge? Produzieren weniger Partner mit, steigen die Kosten. Wann können die Spiele verfügbar sein, ist es dann immer noch gefragt? Ist der "Hype" also nachhaltig? (Das Thema "Hypetrain" ist uns Spielern ja wohlbekannt ;)) Wenn ich eine Menge X in sehr kurzer Zeit verkaufen kann und "leer" bin, bedeutet das nicht automatisch, dass ich eine Menge X*2
ebenso hätte verkaufen können.