Klar, mit sowas wie "average weight bei BGG über 3,5? Toll, muss ich mir gleich anschauen!" kann man sich ja auch wunderbar elitär fühlen.
Richtig ist allerdings aus meiner Sicht, das sehr komplexe Spiele mit "tollen und exotischen Regeln" oft viel Hype entfachen. Komplexität als Selbstzweck ist für mich aber kein Pluspunkt.
Aber wo ist denn jetzt das Problem? Widerstrebt Dir der "Hype" oder die Komplexität? Lass die Leute doch gut finden, was sie mögen, da hat m.E. jeder seine eigene "reine Wahrheit", was für ihn ein gutes Spiel ausmacht.
Ich habe ja oben einmal das Stichwort "thematischer Bezug" reingeworfen. Es gibt einen Haufen Spiele, die in ihrem Überschwang ersticken. Aber es gibt Spiele, die in meinem persönlichen Empfinden den Arbeitsaufwand zum Verstehen und den Wust aus Mechanismen genau auffüllen mit dem positiven Erlebnis des Spiels. Die Mindclash Games Spiele gehören für mich dazu. Oder Archipelago. Oder die Lacerdas halt, insbesondere auch CO². Und das nicht deswegen, weil ich dann besonders toll bin, weil ich all die Regeln und Zusammenhänge verstanden habe, sondern weil mich beim Spielen relativ wenig interessiert, ob ich jetzt 10 Punkte mehr gemacht, sondern ob ich mich von dem Spiel in der Zeit gut unterhalten gefühlt habe. Und mir gefällt es dann in dieser Kategorie von Spiel eher, statt irgendeiner bloßen Rechenaufgabe ein erzählerisches Erlebnis zu haben, welches ich interaktiv als Spiel steuere. Und das machen nur wenige Spiele wirklich richtig gut und dazu braucht es die ein oder andere Regel.