Ich habe mit dieser App inzwischen schon über 100 Partien gespielt. In der analogen Version von ThA benötige ich für eine 2-Personen-Partie ca. 4 Stunden. Für eine 4-Personen-Partie nochmal deutlich mehr. Mit dieser App dauert selbst eine 4-Personen-Partie (gegen 3 KI-Gegner) bei mir maximal eine Stunde.
Dadurch kommt man recht schnell auf eine Vielzahl an gespielten Partien. Alleine schon deswegen, weil dieses Spiel irre viel Spass macht! Durch die zufällige Kartenauslage nimmt jede Partie einen anderen Verlauf. Man hat jedesmal eine andere Kartenauswahl, lernt irgendwann sämtliche Anführer mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften kennen, baut sich durch alle Wunder durch und entwickelt allmählich seine Vorlieben.
Am Anfang war zum Beispel mein Lieblings-Startwunder die hängenden Gärten (1 Kultur, 2 Smilies). Damit hat man in der gesamten Partie kaum Zufriedenheitsprobleme. Inzwischen sind es aber im 2- oder 3-Personenspiel die Bibliothek von Alexandia (1 Kultur, 1 Wissen) oder die Pyramiden (1 Zusatz-Zivilaktion), und im 4-Personenspiel der Koloss von Rhodos (2 Militär, 1 Koloniepunkt).
Die Haupt-Spannung bei ThA ist der Balance-Akt zwischen Militär und Aufbau der Zivilisation. Beide Ziele gehen immer auf Kosten des anderen Ziels.
Im 2-Personenspiel kann man es sich leisten, das Militär (etwas) zu vernachlässigen. Es reicht aus, den Anschluss an den Gegner nicht zu verlieren. Im 4-Personenspiel jedoch spielt das Militär eine enorm wichtige Rolle. Wenn man hier ins Hintertreffen gerät, ist das Spiel fast schon vorbei. Man kann sich dann vor Angriffen und negativen Ergeignissen kaum noch retten. Und die KI spielt sehr aggressiv auf Militär!
Für all diejenigen, die die App noch nicht kennen möchte ich sie mal kurz vorstellen (anhand einigen Szenen einer Beispiel-Partei gegen drei KI-Gegner der höchsten Schwierigkeitsstufe).
Der Bildschirm ist sehr geordnet. Am oberen Rand die Kartenauswahl. Darunter die Angabe der aktuellen Ressourcen sowie der jeweilige Zuwachs. Am rechten Rand die Gegner mit Angabe der militärischen Stärke. Darunter die Darstellung der (eigenen) Zivil- und Militär-Aktionen. Die Hauptfläche des Bildschirms zeigt die aktuellen Gebäude (gelbe Punkte) bzw. die Miltäreinheiten (gelbe Fähnchen), sowie eine grafische Darstellung des jeweiligen Bereichs, denen die Gebäude angehören (am Anfang sind dies Miltär, Agrar, Minen, Wissenschaft und Religion).
Wie ich oben schon schrieb, spielt die KI sehr aggessiv auf Militär. Schon in der dritten Runde wurde ich von Grün mit einem Angriff konfrontiert, den ich nicht abwehren konnte. Grün hatte den Anführer Alexander (Verdopplung der Militärstärken aller Militäreinheiten) und kam somit mit zwei Kriegern auf eine Militärstärke von vier. Ich bin in der zweiten Runde das Risiko eingegangen, darauf nicht zu reagieren (baute stattdessen ein neues Labor), und wupps isses passiert: drei Rohstoffe verloren, was gerade am Anfang ziemlich schmerzhaft ist.
Hier ein Sprung in die dritte Epoche. Die zwei Inseln zeigen meine zwei Kolonien an (wenn man darauf klickt, werden die Eigenschaften im Detail angezeigt). Rechts daneben mein gebautes Wunder (Koloss von Rhodos). Schräg darunter meine drei gebauten Opern (für die Kulturproduktion). Am rechten Rand werden die Gegner mit der jeweiligen Miltärstärke sowie ein Abbild der aktuellen Anführer angezeigt. Die dargestellte Burg darunter zeigt meine aktuelle Staatsform an (Monarchie). Das Gebäude links daneben meine Spezialtechnologie "Architektur" (Verbilligung von Zivilgebäuden).
Die Szene zeigt eine recht typische Spielsituation. Ich habe bereits eine Zivil- und drei Militäraktion verbraucht (erkennbar an den ausgegrauten weißen und roten Punkten). Ich stehe nun vor folgendem Dilemma. Ich habe nur noch eine Militärkarte und werde am Rundenende nur eine weitere Karte erhalten. Gelb hat aktuell eine Militärstärke von 25, ich dagegen nur 20. Wenn ich militärisch nichts mehr unternehme, gehe ich das Risiko ein, von Gelb ohne Abwehrmöglichkeit angegriffen zu werden. Das Ausspielen der Karte "Strategie" würde hier enorm helfen. Dann aber könnte ich nicht wie geplant die Technologie "Journalismus" ausspielen. Außerdem möchte ich gerne das Wunder "Hollywood" nehmen (sehr viele Siegpunkte wert). Dieses Wunder würde noch wertvoller mit Bibliotheken werden, wofür ich aber Journalismus benötige. Alle drei Ziele (Strategie, Journalismus, Hollywood) gehen nicht. Ich habe mich hier letztendlich für Strategie und Hollywood entschieden.
Genau solche Entscheidungen mit weit reichenden Folgen liebe ich bei ThA !
Hier die Endsituation. Man sieht hier, ich habe (mithilfe von Robespierre) zur Staatsform Kommunismus gewechselt, anschließend Robespierre durch Sid Meier ersetzt, sowie Hollywood vollendet. Was ich an Kommunismus ganz witzig finde: die dazugehörige Abbildung des Gebäudes. Erinnert an marode Plattenbauten in der ehemaligen DDR...
Die letztendlich wenigen Siegpunkten bei allen Spielern war eine Folge, dass in dieser Partie massiv auf Militär gespielt wurde. Alle waren ständig dabei, immer wieder nachzurüsten. Das ging natürlich stark auf Kosten der Entwicklung.
Wer noch mehr Abwechslung haben will, dem werden mit dieser App jede Menge "Herausforderungen" angeboten (in mehreren Schwierigkeitsgraden, die man jeweils nach und nach freischalten muss). Hier einige Beispiele:
Diese Herausforderungen haben es zum Teil in sich! Sie verlangen jeweils eine besondere Strategie, die man erst mal erforschen muss.
Inzwischen gibt es auf Youtube jede Menge Let's Plays zu dieser App. Hier zum Beispiel:
Youtube