Beiträge von SpaceTrucker im Thema „21.08.-27.08.2017“

    Dann haben Glückselemente im Spiel so seine Aufgaben. Sie sollen Emotionen wecken. (Was bei dir ja erfolgreich eingetreten ist.)

    Besonders emotional waren die Situationen eigentlich nicht, da stellt sich statt Mitfiebern eher Gleichgültigkeit ein.


    Kontrolliertes Zocken, wie etwa in #PortRoyal, finde ich für ein kurzes Spiel passend. Da nimmt das Risiko mit einer aufgedeckten Karte teils zu, was ich in Kauf nehmen kann oder ich kann sicher spielen. Die Implemetierung des Glücks in Tore der Welt ist hingegen so, als gäbe es in Port Royal eine Karte, die den Hafen direkt und ohne Vorwarnung explodieren lässt. Das kann ich nicht abschätzen, darauf habe ich keinerlei Einfluss, das passiert einfach so.
    Bei PortRoyal habe ich in vielen Runden Emotionen und Mitfiebern erlebt.

    (ist irritiert. Gestern war das Thema zu trocken; heute ist es auf Grund der Härte nicht erträglich oder tragbar)

    Da interpretierst du (in sugestiver Weise) Dinge in meine Posts, die ich niemals geschrieben habe.

    • Ich habe niemals geschrieben, dass ich #ToreDerWelt als zu hart oder unerträglich empfunden hätte. Den ausgeprägten Mangel durch die Abgaben am Rundenende finde ich reizvoll. Darauf kann ich hinspielen und wenn ich sie nicht bezahlen kann, dann liegt das Großteils an meiner Planung. Die Effekte der zufälligen Karten dagegen sind komplett unvorhersehbar und es gibt keine Möglichkeit, sie effizient zu verhindern. Kommt die falsche, hat man halt Pech. Da das Spiel keine allzu große ökonomische Schneeballwirkung hat, erschien es mir schwer, Rückschläge durch die zufälligen Erreignisse durch gutes Spiel wieder auszugleichen. Das macht das Endergebnis etwas beliebig.
    • Besonders hart oder unverzeihlich finde ich das Spiel nicht. Auch ein Spieler, der fast alles abbekommt, kann im Wesentlich noch ganz gut aktiv mitspielen (auch wenn der Sieg schnell außer Reichweite rückt). Da sind andere Spiele, bei denen Misserfolge zunehmend weniger Einkommen und weniger Aktionen bedeuten wesentlich härter.
    • Ich sehe den von dir hier gezogenen Zusammenhang nicht, dass ohne unbeinflussbare Zufallseffekte kein Thema möglich wäre.

    Bei mir gabe es meine Erstpartie #ToreDerWelt zu viert. Gut gefallen mir der Kartenmechanismus (12 verschiedene Aktionskarten für 6 Züge, jeden Zug wird eine gespielt und eine abgeworfen) und der sehr hübsche, sich entwickelnde Spielplan (eine von Menzels Sternstunden). Etwas bitter aufgestoßen ist den Optimierern unter uns der doch recht hohe Glücksanteil durch die zufällig aufgedeckten Aktionskarten, welche auch nur zum Teil im Spiel sind. Ein Mitspieler und cih versuchten eine Strategie mit frühen Häuser, da das konstante Einkommen lukrativ erschien. Prompt kam eine Aktionskarte, die jedem Spieler ein Haus zerstörte, sofern vorhanden. Eine zweite Karte bestrafte über eine gewisse Zeit alle Spieler spürbar, die zufällig nicht über die schwer gezielt zu besorgende Ressource Gunst verfügten. Es blieb der Eindruck, dass der Sieger am Ende v.a. auch deshalb gewann, weil er von diesen Karten deutlich weniger hart getroffen wurde als die beiden Häuslebauer auf Platz 2 und 3.
    Nettes Kennerspiel. War hier etwas an der Zielgruppe vorbei, da die Dauer für die Glückslastigkeit aber noch im Rahmen ist, würde ich trotzdem nochmal mitspielen.


    #Concordia (Erstspiel)
    Im weitesten Sinne ein Deckbuilder mit Krams auf einer antiken Weltkarte, I like. Gerne wieder.
    Besonders hübsch finde ich, dass die gekauften Karten mir neben ihrer Aktion auch sagen, wofür ich am Ende Punkte bekomme.
    Gerne wieder, vielleicht gar selbst kaufen.

    Was mich nicht (mehr) so richtig abholt, sind diese unzähligen Titel à la "irgendeine europäische Stadt im Mittelalter, irgendein abstrakter Aktionsauswahlmechanismus, baut Rohstoffe in mehreren Schritten in Siegpunkte um". Fühlt sich für mich oft mehr nach Arbeit an.

    Das widerspricht sich auf den ersten Blick ein bisschen, geht mir aber hundert Prozent genauso. Ich wollte Concordia erst nicht kaufen, weil es eigentlich wie ein Paradebeispiel eines abstrakten, trockenen Euro aussieht. Aber irgendwie trägt die Kombi aus diesem "abstrakten Thema" "harmonische Ausbreitung" sowie dem unglaublich elegant vor sich hin fließenden Mechanismus extrem gut. Schnell erklärt (Spiele eine Karte und mach was darauf steht - welches gehobene Kennerspiel kommt sonst mit 4 Seiten Regeln + einer Seite Aufbauhilfe aus) und trotzdem fordernd. Eins meiner Lieblingsspiele! :)