Beiträge von ReservoirHog im Thema „[2017] Spirit Island“

    Das ist wieder die alte Sache mit: "Kenn ich nicht, kann ich nir nicht vorstellen, geht doch nicht, ist nicht mehr dasselbe."

    [...]

    "Ein vereinfachtes Spirit Island? Was bleibt denn da noch? Das geht doch nicht!"

    Zumal ja zusätzlich zu den Bildern, die zeigen, dass grundsätzlich das meiste identisch bleibt, auch im Ankündigungstext steht, dass sie nicht viel ändern werden. Die Komponenten passen sich einem geringeren Preisniveau an und die fünf Spirits sollen noch einsteigerfreundlicher werden. Dazu wird im Nebensatz angeteast, dass es auch Quality-of-Life-Verbesserungen/Veränderungen geben soll. Welche das sind, muss man mal abwarten.


    Da hinter dem Spiel weiterhin Eric Reuss steht, glaube ich nicht, dass die das verhunzen werden. Sie wollen ja damit die Target-Käufer an Spirit Island heranführen und nicht abschrecken.


    Es kann freilich trotzdem in die Hose gehen. Wir werden es bald erfahren (zumindest in Tests und leider nicht live :(

    Ich lasse die Städte weg und spiele nur Invasoren und Dörfer, daher dann nur 2 Stufen im Furchtstapel und es gibt nur Verschieben, kein Versammeln. Außerdem lassen wir die Starken Fähigkeiten und auch die Elementsymbole samt Geistfähigkeiten sowie auch noch die Schnellen Fähigkeiten weg?

    Wie man auf den Übersichtsbildern auf der Ankündigungsseite sehen kann, wird nichts davon eingedampft oder gar eingestampft.

    Das Spiel ist dermaßen simpel zu erklären...

    Wie gesagt, es geht nicht ums Erklären. Es geht darum, das Spiel als Neuling mitsamt seinen Mechaniken so zu verstehen, dass es Spaß bereitet.

    Dazu gehört, dass man es nicht erklärt bekommt, was man wann zu tun hat, auf der anderen Seite sollte man es aber verstehen.

    Easy to learn ist Spirit Island in meinen Augen überhaupt nicht. Aber das hängt wohl damit zusammen, was Leute unter "Lernen" verstehen. In der ersten Partie zu verlieren, die Bewegung noch nicht zu verstehen, wie die Mechaniken von langsamen und schnellen Fähigkeiten mit dem Invasoren-Deck verbunden sind, nicht zu durchdringen, das kann sich für Neulinge überwältigend anfühlen. Sich durchzubeißen, wenn man noch keine große Berührung mit komplexen Brettspielen hatte, das ist keine selbstverständliche Eigenschaft.

    Freut mich aber, dass du da andere Erfahrungen gemacht hast.

    Es ist kein Monopoly, aber wirklich schwierig, auch schwierig zu erklären ist Vanilla-SI doch nicht wirklich.

    Schwierig zu erklären nicht. Dass es schnelle und langsame Fähigkeiten gibt, ist allerdings schonmal eine Hürde. Dazu muss man verstehen, dass und wie sich die Invasoren bewegen / vermehren. Und dann muss man im Prinzip eine Runde vorausdenken bei den langsamen Fähigkeiten. Zu einem Zeitpunkt, in dem man noch nicht verinnerlicht hat, wie versammeln und verschieben genau funktionieren. Dann kommt dazu, wie Verteidigung funktioniert. Also dass ab 2 Schaden eine Ödnis hinzukommt. Was aber gar nicht so schlimm ist, wenn man stattdessen ein Bauen für die Zukunft verhindern kann. Dazu noch wie die Dahan funktionieren und zurückschlagen können. Dass man diese je nach Fähigkeit auch eine Runde zuvor schon in ein geeignetes Gelände bringen muss, um dann in der Zukunft mit einer Karte, die man vor zwei Runden gespielt hat und wieder auf die Hand nehmen muss, dort verteidigen zu können. Dann muss man die Elemente im Auge behalten, sich entscheiden, wie man sich weiterentwickelt und kommt gar nicht dazu, zu schauen, was die Mitspieler treiben (was wahrscheinlich besser ist).

    Also meine Erfahrung mit Spirit Island und Neulingen (die noch wenig Erfahrung mit komplexeren Spielen haben) ist, dass ich denen richtig Bock auf das Spiel machen muss und sie an dem Tag noch nicht geistig gearbeitet haben dürfen, damit das was wird.

    Hat nicht umsonst 4 von 5 Komplexität bei BGG.


    Sobald man die Mechaniken verinnerlicht hat, kann man sich schnell steigern. Aber diese Hürde will erstmal gemeistert werden.

    Empfindest du es als schwer das aktuelle SI Neulingen beizubringen?

    Das Problem ist weniger, das Spiel zu erklären, als dass Neulinge die Systeme verstehen und verinnerlichen. Das Spiel ist so komplex und alle Mechaniken sind derart miteinander verzahnt, dass die Köpfe nach einer Partie gerade bei Leuten, die noch nicht so viel gespielt haben, derart am Rauchen waren, dass es häufig als Arbeit und weniger als Spaß empfunden wurde. Das würde sich wahrscheinlich nach weiteren Partien legen, aber dazu kommt es dann halt leider selten. Ist freilich typabhängig.

    Zudem halte ich von den Spirits aus dem Grundspiel nur den Sonnengenährten Fluss für wirklich geeignet, Neulingen die Mechaniken verstehen zu geben und sich gleichzeitig flott mächtig zu fühlen. Der Blitzschlag scheitert daran, das System beizubringen, wann man langsame Fähigkeiten zünden sollte. Der Flackernde Schatten entwickelt sich für Neulinge zu langsam (mit dem Aspekt, dass er eine Fähigkeit mit unendlicher Reichweite ausführen kann, geht es besser, aber da fehlt in der ersten Partie der Überblick). Die Lebenskraft der Erde empfinde ich als zu schwierig für Anfänger und alle anderen sowieso.