Beiträge von ringo84 im Thema „Wie schnell kann der Ruf (Verkaufszahlen) eines neu erschienenen Spiels durch "ungerechtfertigte" Rezensionen ruiniert werden?“

    Gutes Beispiel, denn genau hier liegt der berühmte "Hund begraben". Ein Rezensent im Sinne des Wortes muss ein Spiel neutral und losgelöst von eigenen Vorlieben bewerten können!Was wir hier von uns geben, sind persönliche Eindrücke, die wir meistens FÜR UNS eben gut oder schlecht wiedergeben. Ich z.B. mag keine Euros/Workerplacements und schreibe das auch, trotzdem erkenne ich ihren zum Teil tollen Mechanismus oder was auch immeran . Nur weil sie mir pers. nicht gefallen, sind es ja keine schlechten Spiele - Beispiele aus der Vergangenheit dazu waren z.b. Russian Railroad, Mombasa, Marco Polo, GWT...
    Für euch "megageil", meinereiner denkt sich "gut, das nicht alle das gleiche mögen". ;)

    Rezensionen, die mit der Intention verfasst werden, neutral ein Spiel vorzustellen, interessieren mich nicht. Neben der Spiel- und Mechanismusvorstellung kann eigentlich nur ein weichgespülter Kommentar rauskommen. Irgendwem wird es schon gefallen, blablabla, aber eben keine Farbe bekennen ob das nun ein (in den Augen des Rezensenten) gutes oder schlechtes Spiel im Sinne Spielspaß ist.


    Wenn ein Spiel die eigenen Vorlieben nicht trifft, soll man das auch klar sagen. Man kann ja trotzdem das Spiel fair vorstellen und auch hervorheben, was anderen gefallen könnte. Aber am Ende bitte auch Farbe zur eigenen Meinung bekennen, damit ich besser einschätzen kann, ob das Spiel auch für mich was ist oder nicht (ich weiß ja hoffentlich aus früheren Rezensionen, inwiefern sich mein Geschmack und der des Rezensenten überschneiden). Das Terra Mystica Review von Tom Vasel ist ein ganz brauchbares Beispiel. Ich fand das eigentlich ganz ausgewogen dargestellt, aber am Ende klar dagegen positioniert. Ich erinnere mich noch, dass bei Hunter&Cron scheinbar nur die negative Einschätzung hängen geblieben ist (also die hatten tatsächlich Vasels Review kurz kommentiert). Ist jetzt aber auch wieder lange her.

    Ich stelle mal die These auf es kommt weniger darauf an ob die Rezension gut oder schlecht ist als vielmehr ob über das Spiel überhaupt berichtet wird.

    Das hieße ja, dass Rezensionen überhaupt nicht dei Verkäufe negativ beeinflussen können. Das glaube ich nicht, denn das oben aufgeführte Seafall ist wohl schon ein gutes Beispiel (wobei ich nicht sage, dass die Rezensionen ungerechtfertigt waren). Da kam schon recht früh ein ShutUp&SitDown Review und eine ganze Reviewstrecke vom Dice Tower raus. Am Ende haben aber nur die wenigsten die Hintergrundinfos, was für Verkäufe erwartet wurden, wie hoch die Auflagen waren und was tatsächlich verkauft wurde.


    Die These, dass ungerechtfertigte Rezensionen die Verkäufe schmälern, ist eher hypothetisch. Eine ungerechtfertigte Rezension hat wohl nicht den großen Einfluss. Selbst bei den bekannteren Reviewern und guten Spielen, die aber den Geschmack nicht treffen, wird häufig recht differenziert argumentiert, weshalb das Spiel persönlich nix war, aber eben kein wirklicher Verriss. Aber wann soll es denn wirklich mehrere ungerechtfertigte Rezensionen geben? Wenn es mehreren Reviewern nicht gefällt, dann ist das Negative doch wohl gerechtfertigt. An die große Brettspielverschwörung, dass ein Konkurrent alle Reviewer besticht für schlechte Rezensionen, kann ich nicht glauben.