Beiträge von Brettspielbox im Thema „Wie schnell kann der Ruf (Verkaufszahlen) eines neu erschienenen Spiels durch "ungerechtfertigte" Rezensionen ruiniert werden?“

    Ich weiß gar nicht wo ich da zu erst drauf eingehen soll.
    Es wäre etwas zu einfach eine "eierlegende Wollmichsau" als Rezension präsentieren zu wollen. Dennoch traue ich mir durchaus zu ein Spiel aus verschiedenen Brillen beurteilen und es dann dementsprechend mit den richtigen Personen / Gruppen spielen zu können. Dieses funktioniert natürlich nicht, wenn man ein Spiel nur einmal spielt und es dann meint ausreichend beurteilen zu können. Hier sehe ich die Gefahr von einigen "angespielten" oder "Ersteindruck" Rezensionen, bei denen man von dem jeweiligen Rezensenten zu einem späteren Zeitpunkt keine überarbeitete Version zu lesen bekommt, wenn er das Spiel dann ein paar mal mehr gespielt hat. Vielfach passiert dann ein weiteres Spielen nicht, aber die "Ersteindrücke" hängen dann erst einmal im Raum und in den Köpfen der Leser fest.


    Wenn ich also ausreichend ausprobiere, kann ich mir ein Urteil erlauben, dass mir ein Spiel aus bestimmten Gründen gefällt, wer aber Wert auf a, b und/oder c legt, wird mit diesem Spiel nicht glücklich werden (oder umgekehrt). Daraus kann man auch aus meiner Sicht ableiten, zu welcher Zielgruppe dieses Spiel am besten paßt. Und auch da gibt es sicherlich bzgl. Thematik etc. noch weitere Nuancen (aber dass muss dann der Leser für sich selbst entscheiden).


    Ein Spiel als gut oder schlecht zu beurteilen, nur weil ich gute oder schlechte Laune habe ist für mich ein nogo. Aber ich bin dafür auch nicht der emotionale Spieler, welcher sich Niederlagen extrem zu Herzen nimmt.


    Ich finde die Bandbreite zwischen Ulm und Noch Mal! schon sehr groß. Ulm ist für mich schon kein Familienspiel mehr. Alleine der Einstieg schreckt die meisten Familenspieler ab. Ich halte es da eher schon mit der Definition des roten und anthrazit farbenen Pöppels bzgl. der Eingruppierung von Spielern. Alles was über grau ist, sind dann für mich Expertenspiele.
    Damit sage ich nicht, dass ich, der sich zwischen grau (=Kenner) und schwarz (= Experte) eingruppiert, nicht auch gerne mal auf ein gut gemachtes Familienspiel stürzt.


    Natürlich ist es meine Meinung, die ich in einer Rezension verarbeite. Aber dennoch lasse ich doch auch Meinungen, Empfindungen, Spielspaß etc. meiner Spielteilnehmer in meine Rezensionen einfließen.

    Habe das Thema auch schon einmal diskutiert bei mir.


    Ich sehe das Problem in dem Konflikt schreibe ich als Rezensent für meine Zielgruppe oder schreibe ich eine Rezension aus der Sicht der Zielgruppe des Spiels.


    Bei erstem weiß meine Zielgruppe, ob das Spiel etwas für sie ist. Ein "Verriß" oder auch eine "Lobhudelei" kann aber von einem unbedarften Leser ggf. falsch gedeutet werden. So wie aktuell bei einigen Kritiken an Dice Forge.


    Bei zweiterem versuche ich das Spiel objektiver aus Sicht des Spiels zu bewerten, d.h. für wen ist es geeignet und wird es ggfls. in dieser Gruppe auch ankommen. Dazu kann man sicherlich auch den Hinweis geben, ob es bei einem anderen Klientel evtl. auch ankommt oder ggf. nicht.


    Ich halte persönlich die zweite Art für sinnvoller, versehe aber auch, wenn jemand anderes sagt, ich schreibe es auschließlich aus meiner Perspektive. Dann wäre es aber auch gut, diese Perspektive einmal vorab klar zu machen.