Das ist für mich direkt ein Ausschlusskriterium. Da werden absichtlich Bezüge zur Filmreihe" Der Pate" hergestellt, man freut sich auf ein Hauen und Stechen der Mitspieler untereinander,und dann? Wieder ein "wir-haben-uns-alle-lieb" Spiel. Sorry, da hätten die sich eher für ein harmloses Familienthema entscheiden sollen.So weckt das Spiel nur falsche Erwartungen und führt zu großen Enttäuschungen.
Danke für deine Stellungnahme. Ein weiterer Titel, der von meiner "Muss ich haben" Liste gestrichen wird
Gruß
Marc
Ich mach's nochmal minimal ausführlicher:
Das Worker Placement funktioniert so:
Die mächtigen Familienmitglieder (Runde Bases) gehen auf die Knoten zwischen den Vierteln und kassieren alles drumrum ab. Bockstark.
Schläger (Eckige Bases) gehen in die Gebiete rein, sie bekommen nur den Ertrag eines einzelnen Gebäudes.
Wenn dir ein Viertel gehört, bekommst du immer dann dasselbe, wenn eine "eckige Figur" ein Gebäude darin betritt.
Die Area Control funktioniert so:
Wer zum Rundenende die meisten Figuren in und um ein Gebiet hat, legt seinen Marker drauf.
Das bringt ungefähr dasselbe wie der Gebäudebesitz in #LordsofWaterdeep. Wenn jemand in das Viertel geht, bekommst du auch was.
Außerdem bringt jedes Viertel 5$ bei Spielende, wird aber ungewöhnlich abgerechnet: Es zählt nicht nur der aktuelle Besitzer, die Gebiete merken sich, wer sie zuvor kontrolliert hat.
Hier Punkte zu machen, ist sicher erstrebenswert, aber nicht Kern des Spiels.
Im Verhältnis: Ich habe meine eine Partie mit ungefähr 80-90$ gewonnen, davon ca. 10 durch area control, ca. 10 durch set collection mit den Auftragsfarben, der überwiegende Anteil war "Geld verdienen".
Das Kampfelement funktioniert so:
Man kann prinzipiell nicht einfach so Leute umballern, das passiert nur sporadisch über (zufällig gezogene) Aufträge.
Dann entfernst du ein paar der bereits gesetzten Worker (die also schon Ertrag erwirtschaftet haben).
Damit nimmst du aber höchstvermutlich die Area Control in irgendwelchen Vierteln weg. Und du machst die Plätze wieder frei, da können dann wieder andere Worker hin. Zum Beispiel deine.
Die Toten bleiben aber nicht im Hudson River, sie kommen in der nächsten Runde wieder zurück, du richtest keinen dauerhaften Schaden an.
Warum macht man das alles?
Es gibt Auftragskarten (offene und eigene), die für bestimmte Ressourcen Geld ausschütten, und meistens noch irgendwas anderes nettes bringen.
Es gibt Felder, die Geld, Ressourcen, Aufträge bringen (das sind alles Handkarten).
Es gibt Felder, die es erlauben, Geld ins Köfferchen zu packen (das sind mehr oder weniger zusätzliche Handkarten, denn die tatsächlichen Handkarten muss man zum Rundenende brachial reduzieren).
Wer nach vier Runden das meiste Geld im Koffer hat, gewinnt.
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Wenn du ein Spiel mit Fokus auf Kampf und Gebietskontrolle suchst, das hier ist es nicht.
Aber es ist dennoch definitiv kein "wir-haben-uns-alle-lieb".
Der Pate ist ein knallharter Kampf um die besten Plätze mit einem sehr ungewöhnlichen Worker Placement.
Und es ist ein "War of Attrition", länger dran zu sein als die anderen, mehr und attraktivere Optionen zu haben. Das ist nicht "nett". In keiner Sekunde.
Das Spiel ist auch nicht "unthematisch". Wenn der Film "der Pate" eines rüberbringt, dann das: "Krieg ist schlecht fürs Geschäft."
Das sollte imho auch eigentlich die Kernbotschaft jedes Mafiaspiels sein. Ansonsten kann man direkt Orks und Elfen oder WW2 dranpopeln, wenn es nur ums Hauen und Stechen gehen soll.