Beiträge von Thygra im Thema „Der Pate - Meinungen gesucht“

    @Thygra @PeterRustemeyer Könnt ihr noch mal etwas detaillierter erklären, wie ihr so einen 'Kettenzug' hinbekommt? Ihr spielt einen Job, gebt die notwendigen Dinge von der Hand ab und nehmt euch dann den Ertrag des Jobs. Dieser erlaubt euch jetzt, eine Figur von Brett zu nehmen und wieder einzusetzen. Und diese Figur setzt ihr jetzt wo ein? Und was bewirkt die?

    Ich setze die Figur auf ein Feld zwischen 2 oder besser 3 Stadtteile und darf nun jedes Geschäft dort abkassieren. Dadurch erhalte ich einen neuen Auftrag sowie 2 oder gar 3 der Karten, die ich zum Erfüllen des Auftrags benötige.


    Klar, ich weiß nicht, welchen Auftrag ich ziehen werde, es gehört auch Glück dazu. Aber wenn ich in der Runde vorher bereits ein paar passenden Aufträge gesammelt und behalten habe (ich konnte ja schon sehen, welche Karten ich erhalten werde), dann ist es erst mal egal, welchen Auftrag ich nachziehe, weil ich den passenden ja schon auf der Hand habe.


    Im Idealfall ist bei dieser Aktion auch noch 1 x Geldkoffer dabei.


    Unterbrechen können die Mitspieler so eine Kette nur, wenn sie einen Auftrag erfüllen, mit dem sie meine Spielfigur in den Hudson River schicken. Oder mit einem Auftrag, der eine andere Spielfigur versetzt - wobei dann aber auch noch mein Feld wieder besetzt werden muss, um zu verhindern, dass ich erneut daraufziehe.


    Das geht sicher nicht in jeder Partie, weil eine bestimmte Konstellation an Geschäften in benachbarten Stadtteilen ausliegen muss. Aber allein die Tatsache, dass es überhaupt vorkommen kann, fanden wir alle recht störend.

    Ich habe eine Partie gespielt. Und es wird keine zweite folgen.


    Das Thema ist zwar aufgesetzt, passt aber meines Erachtens durchaus gut zu dem, was man tut. Besser als in manch anderem Eurogame.


    Die Spieldauer war mir viel zu hoch. Ich habe nicht auf die Uhr geschaut, aber wir haben grob geschätzt mit 4 Spielern ca. 2 Stunden gespielt, die sich wie 3 Stunden anfühlten, weil auch die Downtime sehr hoch war. Die erste der vier Spielrunden läuft noch recht flott, aber die weiteren Runden werden immer umfangreicher. Ich hatte in der letzten Runde zu einem Zeitpunkt ca. 25 Karten auf der Hand, die es alle zu sortieren und zu optimieren gab, um möglichst viele davon noch sinnvoll einzusetzen. Und auch andere Spieler hatten ähnlich viele Handkarten, so dass ein Spielzug eben nicht in 1 Minute erledigt war, zumal man oft auch nicht seinen Zug im Voraus planen kann, weil die lieben Mitspieler gerne dasselbe tun und einem die geplante Aktion wegnehmen können.


    An einigen Stellen hatte unsere Spielrunde Zweifel, ob die Balance stimmt. Ich weiß, nach einer Partie sollte man vorsichtig sein mit solchen Aussagen. Zumindest aber gab es eine Art "Kettenzug", den wir alle als äußerst störend empfanden. Ich erfüllte einen Auftrag, der mit erlaubte, eine schon eingesetzte Figur zurückzunehmen und neu einzusetzen. Ich setzte die Figur auf dasselbe Feld zurück und erhielt dabei fast alle nötigen Ressourcen, um dasselbe eine Runde später erneut tun zu können. Nur eine bestimmte Karte fehlte dazu. Diese Karte hatte ich aber schon zuvor ein paar Mal gesammelt. So konnte ich mehrere Runden nacheinander immer wieder dieselbe Aktion wiederholen, ohne einen Worker zu verlieren, und jedes Mal erhielt ich Geld für den Auftrag. Das fühlte sich einfach nicht gut balanciert an.


    Mein Fazit: Das Spiel enthält einige interessante Mechanismen und Entscheidungen. Aber aus meiner Sicht fehlt eine gute redaktionelle Bearbeitung, die aus diesen guten Ideen ein deutlich besseres Spiel hätte machen können.