Beiträge von MetalPirate im Thema „ Wendake“

    @MetalPirate
    Da ich durchaus interessiert bin: Du wolltest Dir doch die Regeln von Wendake mal anschauen....hast Du das schon gemacht?

    Leider nein. Die letzten Wochenenden war ich immer weg gewesen, da hat die Zeit etwas gefehlt. Meine 2017er-Neuheiten-Liste hat einen riesigen Rückstand an Spielen, die ein Update brauchen oder neu aufgenommen werden wollen. Und weil ich die zuletzt gelieferten KS-Spiele (wie etwa Near and Far oder Yokohama Deluxe) fast allesamt nur ein- bis zweimal gespielt habe, ist mein Interesse an neuen KS-Spielen derzeit auch etwas abgekühlt.


    Da mache ich es mir dann auch mal einfach und sage: Wenn's wirklich gut wird, gibt's nächstes Jahr eine Erweiterung bei Kickstarter, mit der man dann das Grundspiel nochmal backen kann.


    Abgesehen davon gefällt mir in der Kampagne hier die Existenz von spielrelevantem KS-Exklusivmaterial nicht. Dass es spielrelevant ist, sieht man schon an dem "they will be the only way to complete 4 actions in round 1" in der Beschreibung. Ich erwarte von einem Autor, dass er entscheidet, ob vier Aktionen in Runde 1 möglich sein sollen oder nicht. So oder so. Aber nicht in der KS-Version ja und in der Retail-Version nein. Sowas senkt mein Vertrauen in das Spiel deutlich, erst recht bei einem Autoren-Erstlingswerk in einem Verlag, der bisher nur Durchschnittsware produziert hat (soweit ich die Spiele kenne). Dazu ein eventuell etwas fummeliger Hauptmechanismus mit Mischen der Teile und noch so ein paar Kleinigkeiten. Aber da ich die Anleitung bisher nur überflogen habe, möchte ich nicht viel weiter darauf eingehen und es bei dem allgemeinen "wenn's toll wird, kommt's wieder" belassen...


    Letztes Jahr galt für mich bei Bretagne aus dem gleichen Verlag in Essen: anschauen ja, vorbestellen nein. Ganz ähnlich werde ich es hier halten. Ist auf der Beobachtungsliste, aber ein direkten Habenwollen löst hier wenig aus.

    Oder was meint ihr, was alles, auch bei anderen Kampagnen, eine Rolle spielen könnte?


    Ganz einfach: Übersättigung mit immer mehr, immer teureren Kickstarter-Kampagnen.



    Oder anderes gesagt: Warum sollte man haufenweise unbekannte Sachen bei Kickstarter unterstützen, wenn man für das gleiche Geld ein bekanntermaßen gutes Great Western Trail oder Terraforming Mars bekommt (und bei manchen Kampagnen für das dort verlangte Geld auch locker diese beiden Highlight-Spiele zusammen)?

    Ich meine mich an eine alte Ebay-Auktion erinnern zu können, bei der das Spiel (nicht das Promo!) für ~5 EUR wegging, aber bei der Suche mit Einschränkung auf "verkaufte Artikel" finde ich gerade nichts. Egal. Mein Exemplar ist jetzt für die Spielfiguren ausgeschlachtet und der Rest ist in der Tonne. Das Spiel im Regal verstauben zu lassen ist sinnloser.

    Neu gibt's #Antarctica noch nicht supergünstig, aber bei einen Gebrauchtmarktpreis von teilweise nur 5 EUR (-> letzte Ebay-Auktionen) stehen die Chancen gut, das spätestens in Essen für kleines Geld zu bekommen.


    Das Spiel ist echt ein Jammer. Sehr gute Ideen drin (bei BGG und anderswo auch einige auffällig gute Rezensionen!), aber auf allgemeiner Ebene funktioniert's einfach nicht, weil es dem Spieler das Leben unnötig schwer macht, vielfach dabei ohne jede Not, da hätte man vieles eleganter lösen können. Ein paar weniger Wertungen, ein bisschen weniger verkomplizierende Innovation an den falschen Stellen, ein bisschen Streamlining hier und da, und das hätte echt was werden können. Wer Interesse an Mechaniken hat, sollte sich Antarctica wirklich mal anschauen. Unter dem Strich war es dann aber nicht gut genug, um in meinem Spieleregal bleiben zu dürfen.


    Ein Spiel, das der Durchschnittsspieler mindestens 5 Mal spielen muss, bevor es bei ihm zündet, muss es zumindest schaffen, diesen Durchschnittsspieler zum fünfmaligen Spielen zu motivieren, anstatt nach dem ersten Spiel die Reaktion "nein danke, komisches Zeugs, brauche ich nicht nochmal" zu erzeugen. Genau daran krankt aber Antarctica.

    Bretagne war mein letzter Kontakt mit einem Spiel von Placentia / Post Scriptum. Kepler kenne ich leider nicht.


    Ach ja: Wenn du komplexe Wertungsmechaniken grundsätzlich magst: was hältst du dann von #Antarctica (Charles Chevallier / Argentum)? Wenn man etwas darüber grübelt, dann ist die Wertung dort sehr reizvoll, koppelt sie doch Spielerinteraktion über die Wertungsregeln ein: man kann als Zweiter in den einzelnen Kategorien beliebig weit hinter dem Führenden liegen, das schadet nicht, aber je weiter der Führende wegzieht, umso attraktiver wird der zweite Platz, was den Dritten (und ggf. Vierten) motiviert, dort zu investieren, so dass Platz 2 dann umkämpft wird und davon profitiert wiederum der Führende. In der Theorie ein wunderbares System von interessanten Gleichgewichtszuständen. Ein guter Erklärer bringt das auch ein bisschen rüber. Aaaaaber: meine Erfahrung sagt, dass Wertungsmechaniken absolut nichts sind, wo Innovation gefragt ist. Es funktioniert einfach nicht gut. Eine Wertung muss in erster Linie intuitiv sind (gerne auch unterstützt durch "thematisch"), aber ganz bestimmt nicht innovativ. Überall sonst darf gerne Innovation da sein, aber bitte nicht bei der Wertung. Geht nicht gut. Antarctica ist deshalb auch nur zwei- oder dreimal bei mir auf den Tisch gekommen, und nachdem ich gesehen habe, dass der Gebrauchtmarktpreis um die 5 Euro liegt, habe ich das Spiel kürzlich für die Meeples und Schiffe ausgeschlachtet und den Rest in die Tonne geworfen.

    Ersteindruck: hat was. Aber auf der anderen Seite stehen die bisherigen Spiele des Verlags, zuletzt Bretagne, von denen keines bisher über "jo, ist ganz nett" hinaus kam. Hmmm. Ich muss die Regeln nochmal genauer lesen...