Beiträge von PeterRustemeyer im Thema „Spiele "richtig" spielen!“

    @PeterRustemeyer
    Aber siehst Du die "Schuld" dann bei dem Spieler, der das Spiel so spielt - oder bei dem Autor, der nicht unterbindet, dass das Spiel so gespielt werden kann? Beziehungsweise bei Dir selbst, weil Du eine andere Erwartungshaltung an das Spiel hast, als deine Mitspieler?

    Wenn ich's wirklich vermurkst finde, sehe ich eine "Schuld" bei Autor/Redaktion (Warum wird hier immer nur der Autor herangezogen? Sowas fällt imho eigentlich eher ins Aufgabengebiet der Redaktion).
    Wenn ich's nicht allzu schlimm finde, sehe ich gar keine "Schuld".
    Es ist mir vielleicht auch bisher zu selten passiert, dass ein Spieler solche extremen Wege wählt.


    Zitat

    Beispiel Overlord - aus Deinem Beispiel wird nicht ganz klar, ob dieser denn nun für Dich ein Mitspieler ist, der auch auf "Gewinn" spielen darf - oder eher so etwas wie ein Spielleiter im Rollenspiel.
    Scheinbar haben einige die letztere Meinung - nur frage ich mich dann immer, wieso der Overlord dann nicht auch einfach mehr Freiheiten bekommt in der Spielgestaltung, wenn er den Helden-Spielern nur eine schöne Geschichte bieten soll.

    ...darf er dann gerne. Ich habe kein Problem damit, wenn er etwa - statt zufälligen Karten - Schätze und Ereignisse gezielt zuweist.


    Der Overlord als echter Gegner der Gruppe? Damit habe ich zu oft zu schlechte Erfahrungen gemacht.
    Ich habe glaubich noch kein solches Spiel gespielt, das das wirklich befriedigend hergibt. Irgendwas war immer.


    Zitat

    Beispiel Tabletop - die Spiele sind ja absichtlich darauf ausgelegt, sehr regelkonform extrem gespielt zu werden. Thema ist da bei vielen der modernen Systeme vollkommen egal! Beispiele sind Warmachine und Hordes, das noch neuere Guild Ball oder auch X-Wing und Rune Wars. Quasi Magic mit Figuren (denn bei CCGs/TCGs/LCGs fragt auch niemand nach Thema...)

    ... wenn die Regeln das hergeben, wenn das Spiel wirklich und absichtlich auf Turnierfähigkeit entwickelt wurde... dann gerne.


    Ich habe früher vor allem Warhammer gespielt, daher kann ich eigentlich nur davon reden.
    Da gaben die Regeln das definitiv nicht her. Zu schwammig, zu frei, zu viele Widersprüche.


    "Turniere" waren da eher freundschaftliche Spiele-Wochenenden, für halbwegs kompetitives Spiel mussten zig Hausregeln festgeschrieben werden, aber dank einer grundlegend miserablen Balance unter den Völkern war mir die kompetitive Idee auch dann noch eher suspekt. Dann hätten alle Teilnehmer Dämonen/Vampire spielen müssen. ;)

    In Spielen mit Overlords erwarte ich, eine Geschichte geboten zu bekommen. Und tue das als Overlord natürlich auch selbst.
    Läuft ansonsten oft zu sehr aus dem Ruder, #Doom etwa war ein gar fürchterliches Spiel, wenn der Overlord wirklich auf Sieg spielt (bloß keine kleinen Monster spawnen, sonst leveln die Marines zwischen den Missionen, mit allen Pflichtmonstern wegrennen, Karten sammeln, bis eine "ich knipse jetzt einen aus" Kombo auf der Hand ist).


    In Tabletops mit ihren ausufernden Regeln und damit leider schon fast unvermeidlichen Regellücken und -unklarheiten erwarte ich, dass gewisse Hausregeln abgesprochen und eingehalten werden, aus "Anstand". Im Zweifelsfall "Fluff & Spielspaß > Regel".
    So war es zum Beispiel in irgendeiner Warhammer-Edition möglich, große Einheiten durch "geschicktes" Umformieren absurd weit über den Spieltisch zu teleportieren.
    Wenn sowas passiert, bin ich raus.


    Thematische Spiele, die dennoch dazu neigen, thematisch völligen Quatsch "einzufordern", etwa das ständige Waffentauschen bei #Zombicide... die spiele ich dann halt auch eher selten bis gar nicht.
    Bei Eurogames ist das natürlich was anderes, weil man die ja doch eher wegen der Mechanik spielt.


    ...ansonsten finde ich Extremstrategien eigentlich eher als Gedankenspiel interessant.
    Auch wenn die Goldstrategie bei #Dominion dank seltsamer Kartenauslage erfolgversprechend ist, das Portraitmalen bei #Fresko oder das Hungern bei #StoneAge...
    Ich würde das nicht dauerhaft so spielen wollen. Hört sich nach einer ziemlichen Zeitverschwendung an, stundenlang dieselbe Aktion zu wählen.