Hallo zusammen!
Ich liebäugle schon seit ca. 2 Jahren mit Mage Knight, weil ich kurz gesagt Spaß an intelligenten Mechanismen habe. Für mich - und viele Spieler in unserer Gruppe - sind die guten Spiele meist die, die man erlernen muss. Einfache Spiele verlieren viel zu schnell ihren Reiz (Ja, ich musste aber auch erkennen, dass das bei einem Gros der Menschen auf dieser Welt anders ist).
Darum liebe ich z.B: XCOM: Das Spiel ist schnell erklärt und abgesehen davon, dass ich die Vorlage seit 1994 spiele und liebe, ist es ein absolutes Teamspiel. In den meisten Koop-Spielen spielt man parallel nebeneinander her - nur das Ziel ist dasselbe, dennoch ist irgendwie jeder für sich selbst. In XCOM ist das anders, da kann keiner ohne den anderen überleben. Daher muss man schon ein eingespieltes Team sein, um zu gewinnen und das macht den Reiz aus.
Ein weiteres Beispiel ist Twilight Struggle. Auch hier ein Spiel, das mich sehr reizt aufgrund seiner möglichen Tiefe und von dem man Aussagen findet wie "Wenn ich jemandem zeigen will, was Brettspiele heutzutage können, hole ich Twilight Struggle heraus". Kurz bevor ich dann zugeschlagen habe, kam allerdings Star Wars Rebellion heraus und faktisch - also asymmetrisches 2-Personen-Wargame - deckt es dieselbe Nische ab wie Ringkrieg auch - und dann gewinnt nun mal Star Wars EDIT: Und da die beiden dieselbe Nische einnehmen, hat der Kauf von SW:R nun Twilight Struggle von meiner Wunschliste verdrängt.
Blood Rage, Arkham Horror und das gleichnamige LCG stoßen natürlich in dieselbe Kerbe. Grob gesagt finde ich "Puzzlespiele" toll, bei denen ich mehrere Möglichkeiten habe ein Problem anzugehen.
Dem gegenüber stehen dann Spiele wie Pandemie oder noch einfachere Titel. Pandemie ist toll - unbestritten - und wir holen es jedes Mal auf den Tisch, wenn wir jemanden an das Thema ranführen wollen - es dauert nicht lang, ist schnell erklärt und verstanden und kooperativ. Viele mögen es anscheinend nicht zu verlieren. Doch obwohl wir dazu alle Erweiterungen haben und spielen, hat das Spiel für mich seinen Reiz verloren. Aus irgendeinem Grund interessiere ich mich eher für längere und größere Spiele. Natürlich muss man dafür die Zeit finden, aber ein Spiel unter zwei Stunden ist mir gefühlt meist zu flach. Der Spaß kommt erst, wenn man sich in etwas reinfuchst und später die Früchte seiner Arbeit erntet. Bloßes "schieben und abhandeln" wird meist belanglos. Pandemic Legacy dagegen ist aktuell noch interessant, weil es spannend ist den Legacy-Mechanismus in Aktion zu sehen und auf eine Auflösung hinzuarbeiten. Dennoch ist das Spiel so langsam... durch.
Deshalb finde ich immer noch Mage Knight auf meiner Wunschliste. Überall liest man vorwiegend gutes, der Preis ist für so ein altes Spiel immernoch sehr stabil - das klingt ja erstmal gut! Das Setting an sich ist mir sekundär, ob nun Fantasy, Endzeit oder Scifi - hauptsache es ist stimmig.
Die Frage ist also vielmehr: Ist Mage Knight in seiner Nische immer noch der Platzhirsch oder gibt es heutzutage (ca. 6-7 Jahre nach Veröffentlichung) etwas besseres/vergleichbares? Und spielen es die Leute nach wie vor? Ich habe gelesen, dass vor allem die 1. Erweiterung Sinn macht, weil sie ein paar Schwächen des Hauptspiels ausmerzen soll. Die währe dann natürlich auch ratsam, oder?