20.03.-26.03.2017

  • Heavy Cardboard hat vor ein paar Wochen dem Spiel eine Episode gewidmet (da wird auch der Plan erwähnt, die Nürnberger Prozesse aufzugreifen). Ich war sofort angefixt, hab aber noch nirgends eine Möglichkeit entdeckt, das Spiel zu kaufen - wenn jemand Tipps hat, ich würd mich freuen ;)
    Ansonsten: Danke an @Odes Spielekiste und seinen Bericht, ich bin jetzt noch heißer auf das Ding :)

    Also Vicotry Point Games hat als deutschen Distributor Brave New World auf der Webseite angegeben. Da hilft wohl nur nachfragen - oder mal gucken was bei denen zu dem $23 Spiel noch an Porto dazu kommt aus den Staaten (könnte aber etwas "shocking" sein ;))


    Brave New World

  • Am Wochenende eine Erstpartie #Scythe zu zweit gespielt. Vermutlich bin ich mittlerweile einer der letzten, die sich an dem Spiel versucht haben.
    Nachdem ich hier ja auch schon viel über dieses Spiel gelesen habe, war mir schon klar, dass auch ich das Spiel mit einer völlig falschen Vorstellung (mehr Kampf, mehr direkte Interaktion) auf Kickstarter gefördert hatte. Daher war meine Erwartungshaltung zu Beginn eher verhalten und nüchtern. Das hat sich dann nach ein paar Aktionsrunden aber schnell geändert, da ich extrem gelangweilt und sehr überrascht war, wie wenig mir Scythe tatsächlich gefällt. Nach der Hälfte des ja eigentlich nicht sonderlich langen Spiels, hätte ich am liebsten abgebrochen.


    Im Grunde kann ich den allermeisten Kritikpunkten, die beispielsweise @PeterRustemeyer hier aufgeführt hat, zustimmen. Einzig beim Kampfsystem käme ich zu einem anderen Schluss. Den verdeckten Bietmechanismus in Kombination mit den Kampfkarten finde ich eigentlich ganz in Ordnung (ich mag aber auch #Rex sehr gerne, bei dem es ähnlich zugeht). Wo sich bei mir dann aber wieder jeglicher Spielspaß und Spannung verabschiedet haben, ist bei der Kampfauflösung. Dass die Einheiten des Verlierers lediglich zurückgeschubst werden, ist für mein Spielverlangen einfach eine viel zu laxe Strafe. Dadurch verliert der Kampf in meinen Augen jeglichen Reiz.


    Insgesamt kamen die verschiedenen Stellschrauben und Mechanismen für mich einfach nicht zusammen. Area Control, bei dem die Konfliktsuche eher bestraft als belohnt wird und am Ende gewinnt derjenige, der am meisten Geld erwirtschaftet hat? Klar, ist mal etwas neues, aber nicht immer hat Barney Stinson auch recht. Ein paar der Aspekte kamen mir auch recht aufgesetzt vor, wie beispielsweise die Rekruten. Irgendwie hat sich da der Verdacht aufgedrängt, dass die nur mit reingenommen wurden, damit man im Spielzug des Gegners ein wenig mehr Aufmerksamkeit zeigt und nicht nur solitär vor sich hinsiech(el)t (Achtung: Kalauer! :weia: ). Ebenso haben sich die Zufallsereignisse für die Anführer etwas deplaziert angefühlt. Eine Abstimmung aller Spieler, ähnlich wie in #TI3, hätte ich hier vermutlich auch bevorzugt.


    Ich werde Scythe vermutlich als Solospiel und eventuell mit mehr als einem Mitspieler nochmal eine Chance geben, aber das ist ehrlicherweise wohl mehr den schönen Ressourcen und dem hohen KS Preis geschuldet, als dem Spiel an sich. Daher reicht es derzeit auch zu keiner höheren BGG Wertung als 4/10: Not so good but could play again. :down:

    Half Man, half Bear, half Pig!

  • @Sternenfahrer: Ja, genau. Dadurch, dass man am Spielende für jedes kontrollierte Hexfeld Punkte bekommt (und Bonuspunkte für das Halten der Fabrik), macht es Scythe für mich zu einem area-control-Hybriden (und ein kurzer Blick auf den BGG Eintrag lässt mich erleichtert aufatmen, ich scheine nicht alleine mit diesem Eindruck zu sein). Meine Spielerfahrung ist ja nur sehr gering, aber ich bin jetzt doch überrascht, dass dieser Aspekt Deiner Erfahrung nach eher zweitrangig ist. Mit potenziell 19 punktenden Territorien am Spielende erscheint es mir eigentlich als recht wichtiger Fokuspunkt, aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren :)

    Half Man, half Bear, half Pig!

  • Heavy Cardboard hat vor ein paar Wochen dem Spiel eine Episode gewidmet (da wird auch der Plan erwähnt, die Nürnberger Prozesse aufzugreifen). Ich war sofort angefixt, hab aber noch nirgends eine Möglichkeit entdeckt, das Spiel zu kaufen - wenn jemand Tipps hat, ich würd mich freuen
    Ansonsten: Danke an @Odes Spielekiste und seinen Bericht, ich bin jetzt noch heißer auf das Ding

    Ich glaube nicht, dass es wirklich einen Plan gibt für weitere Spiele. Es ist so etwas wie ein Aufruf an die Autoren aller Herren Länder am Ende der Regel, ob man sich damit nicht mal befassen wolle...? Und dann werden eben Beispiele genannt. Der Autor von High Treason selber arbeitet sehr langsam an Spielen. Da er halt eine Anwaltskanzlei führt. Denke, der hat unter der Woche gut was zu tun.


    Laut Uli steigt der Verlag Victory Point Games jetzt dazu um, einige Spiele doch vorzuproduzieren. Bisher war es wohl so, dass man bei Bestellung angefangen hat den 3D-Drucker aufzuwärmen. Man bekommt pro Spiel auch ein kleines Tüchlein dazu, um die Schnittkanten der Marken zu säubern. Da gibt es wohl sonst schwarze Finger.


    Ansonsten: Gern geschehen... Hehe... ^^

  • Nachtrag von letzter Woche Mittwoch: Zum Feierabend zu dritt eine Partie IKI, ein feines Kartenspiel aus Japan. Jeder Spieler hat eine hier Oyakaya genannte Spielfigur, die in einem 8 Felder langen Kreisparcour herumläuft.


    In Phase 1 wählt man aus wie weit man gehen will indem man seinen Zugfolgestein auf ein Feld mit der gewünschten Zugweite setzt. Jeder Spieler besetzt damit ein Zugweiten-Feld. Damit ist auch die Zugreihenfolge festgelegt, wer wenig ziehen darf ist früher dran.


    In Phase 2 darf man in Zugreihenfolge eine Handwerker-Karte aus der Auslage erwerben und an eines der Felder anlegen. Ab diesem Moment ist an diesem Feld diese Kartenfunktion verfügbar. Zwei Karten können an jedes der 8 Felder angelegt werden, jeder Mitspieler kann bis zu 4 Karten auslegen.


    Im Phase 3 dann läuft man die vorher gewählte (und eventuell nach oben korrigierte) Zugweise und nutzt am Endfeld zum einen die fixe Funktion des Feldes als auch eine der möglichen Kartenfunktionen, sofern dort Karten liegen. Nutzt man eine von einem Mitspieler gelegte Karte, so gewinnt dieser Handwerker an Erfahrung. Kommt man über den Nullpunkt ("Los"), so gewinnen alle eigenen Handwerker an Erfahrung. Hat ein Handwerker 3 mal Erfahrung gesammelt, so geht er in Rente und wird vor dem Spieler abgelegt, der ihn ins Spiel gebracht hat.


    Es gibt 12 volle Spielrunden, eine pro Monat, und am Ende noch eine Abschlussaktion. Nach jeweils 3 Runden gibt es eine Zwischenwertung: Alle aktiven Handwerker und auch die Rentner geben einem dann zunächst Boni. Dann werden gleichartige Handwerker in einem Viertel bzw. im Zentrum mit Siegpunkten belohnt. Und am Ende der Zwischenwertung muss man seine aktiven Handwerker mit Reis ernähren, sonst scheiden die aus dem Spiel aus.


    Drei mal im Spiel bricht in einem der Handwerkerviertel ein Feuer aus. Sicher davor ist man nur, wenn man vorher genügend Prämien an die Feuerversicherung gezahlt hat.


    Insgeamt ein recht stimmungsvolles Spiel mit sehr schönem Material (nochmal aufgwertet mit Oyakaya-Figuren aus Fimo). Sehr schöne Spielerfahrung, obwohl ich durch Überinterpretation der Folgen eines Feuers meine Arbeiter überversichert hatte und sie in der Folge nicht mehr ernähren konnte. Sweetspot sollten vier Mitspieler sein. Wir haben über 2 Stunden gebraucht, das Spiel sollte aber eigentlich in 60 bis 90 Minuten durch sein.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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    and young enough not to choose it

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  • Am Samstag eine Kennenlernpartie Quartermaster General: 1914 zu zweit.


    Das Spiel ist für 5 Spieler gemacht und hat die gleichen Grundprinzipien wie das orginial Quartermaster General. Es gibt 5 Mächte (mit 8 Nationen)

    • Österreich-Ungan / Ottomane
    • Russland
    • Deutschland
    • Frankreich / Italien
    • Vereinigtes Könrigreich / Vereinigte Staaten

    Jede Macht hat ein eigenes Kartendeck, jede Nation eigene Einheiten und gespielt wird in 2 Teams: Zentralmächte versus Entente.


    Spiele ich eine Karte aus, kann ich

    • eine Einheit einsetzen in ein Land oder Seegebiet, in dem keine Feinde stehen und in dessen Nachbargebiet ich vertreten und versorgt bin
    • gegnerische Einheiten in einem Gebiet oder Seegebiet angreifen, wenn ich in enem Nachbargebiet vertreten und versorgt bin. Gelingt der Angriff, werden die gegnerischen Einheiten eliminiert und das Gebiet ist erstmal leer.
    • ein Ereignis ausspielen
    • den gegner mit ökonimischer Kriegsführung zum Abwerfen von Karten zwingen
    • eine Status-Karte spielen, die fortan den Status des Spieles verändern

    Vor dem Ausspielen meiner Karte kann ich bei Bedarf eine Karte zum Einsetzen einer Einheit draften, Nach meinem Zug kann ich zuerst noch eventuell eine Karte aus der Reserve nutzen um den Gegner zur Ablage von Karten zu zwingen und dann eventuell eine Karte in die Reserve legen. Am Ende meines Zuges ziehe ich auf 7 Handkarten auf.


    Das ganze geht über 17 Runden. Fünf mal wird gewertet, für jedes kontrollierte "Zielland" bekommt man dann einen Siegpunkt. Und die Partei welche am Ende die meisten Siegpunkte hat die hat dann auch gewonnen.


    Dadurch dass ich in meinem Zug ein besetztes Gebiet nur freiräumen aber nicht gleich besetzen kann, wird das ganze nach der anfänglichen Ausbreitung sehr statisch. Bevor man wieder an der Reihe ist ist das geschlagene Land an der Reihe und kann zur Not eine Aufbaukarte draften und dann neu Aufbauen. Möglichkeiten, das zu verhindern hat man indem man die Versorgung abschneidet, einen Verbündeten in die Situation bringt einzusetzen oder ein spezielles Ereignis spielt, welches entweder zwei Angriffe hintereinander oder einen Angriff und ein mögliches Einsetzen kombiniert. Genau so ging es aber zu von 1914 bis 1918, und damit mach das Spiel alles richtig.


    Das ganze geht schnell, hat sehr wenig Regeln und sollte idealerweise zu fünft gespielt werden (ist man zu sechst, gibt es ja noch das Originalspiel für den WW II). In knapp zwei Stunden einen kompletten Weltkrieg nachzuempfinden gelingt keinem anderen mir bekannten Spiel. Daumen hoch.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • #LorenzoIlMagnifico ist neben Railroad Revolution unser derzeitiges Lieblinsgsspiel des Jahrganges. Kartenauslage aufbauen und Produktionsketten durchspielen. Super

    Railroad Revolution ist bei uns auch ganz hoch im Kurs, habe jetzt gelesen, dass eine Erweiterung in Arbeit sein soll???
    Auf die deutsche Varianta von Lorenzo warten wir auch schon sehnsüchtig, wird ja wohl hoffentlich bald soweit sein.....

  • Railroad Revolution ist bei uns auch ganz hoch im Kurs, habe jetzt gelesen, dass eine Erweiterung in Arbeit sein soll???

    Davon weiß ich nichts. Erweiterungen interessieren mich aber auch selten. Kommt ein wenig auf die Spiele an... Orleans oder Terra Mystica - da kann man sich mal ne Erweiterung holen. Aber die meisten Spiele brauchen das nicht... Zumindest nicht für mich. Aber mal schauen. Wir haben jetzt 6-7 Partien Railroad Revolution gespielt und ich werde dem Spiel nicht müde. Vielleicht lohnt sich ja irgendwann eine Erweiterung?


    Edith: Hab gerade mal was nachgelesen und tatsächlich gibt es wohl die Bemühungen der Autoren eine Erweiterung zu machen, die alte, verworfene, komplexere Zusammenhänge wieder in das Spiel integrieren soll...



    Auf die deutsche Varianta von Lorenzo warten wir auch schon sehnsüchtig, wird ja wohl hoffentlich bald soweit sein.....

    Ist die englische Version ausverkauft? Das Spielmaterial ist komplett sprachunabhängig (mit Ausnahme der Kartennamen). Wenn ihr einen habt, der die englische Regel liest und das Spiel erklärt... Das sollte eigentlich reichen...

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  • @Herbert
    Die Unterschiede zum ursprünglichen Quartermaster General sind anscheinend recht gering, oder?


    Die Grundprinzipien wurden beibehalten, aber Ablauf und Kartenhandling wurden deutlich geändert:


    Ablauf:


    Quartermaster General Quartermaster General 1914 Bemerkung
    Draft Step neu: Möglichkeit eine Build-Karte zu draften
    Play Step Play Step wie gehabt
    Attrition Step neu: Gegner zum Abwurf von Karten zwingen
    Prepare Step neu: Karten für Reaktionen vorbereiten
    Supply Step entfällt
    Victory Step ersetzt durch Wertungsrunden
    Discard Step entfällt
    Draw Step Draw Step wie gehabt


    Kartenhandling



    Dezidierte Response-Karten gibt es nicht mehr. Dazu haben die Karten jetzt mutlible Funktionen, dazu wurden sie in 2 Bereiche unterteilt:

    • oberer Bereich wie gehabt
    • ein zusätzlicher unterer Bereich gibt an, wie die Karten aus der Reserve genutzt werden können (Attrition und Kampf)


    Dazu sind die Nationendecks natürlich für das "Szenario" erster Weltkrieg neu zusammengestellt.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Also Vicotry Point Games hat als deutschen Distributor Brave New World auf der Webseite angegeben. Da hilft wohl nur nachfragen - oder mal gucken was bei denen zu dem $23 Spiel noch an Porto dazu kommt aus den Staaten (könnte aber etwas "shocking" sein ;))
    Brave New World

    Hatte heute auch mal geschaut, aber als alleinige Bestellung lohnt sich das Teil eigtl überhaupt nicht, um es direkt von der Westküste hier einfliegen zu lassen. Daraufhin kurz mit Malte gesprochen ( @Spieltraum ), die führen ja auch den ein oder anderen VPG-Titel. In ein paar Tagen/Wochen hat er das Spiel am Start, für mehr oder weniger $ <-> €. Habe ihm zudem noch diesen Zulu-Titel mit auf den Weg gegeben (wurde bei muwins auch besprochen). Also einfach in absehbarer Zeit dort auch mal nachschauen....