Restlos begeistert -- wann und wie oft?

  • Witzig, ich habe in meiner Jugend auch die Bundesliga, mehr oder weniger, als Würfelspiel simuliert. Man konnte auch Spieler kaufen/verkaufen, seine Mannschaft aufstellen, Fanartikel verkaufen usw. Allerdings war mein System wohl weniger ausgeklügelt, ein schriftliches Regelkonzept hatte ich eigentlich nicht. Das "Spiel" diente vor allem dazu Urlaube mit meinen Eltern und Familienfeiern kurzweilig zu gestalten :D

  • Wo war bei dir der Schwerpunkt?

    Die genauen Details weiß ich nicht mehr. Ich habe das Spiel nicht mehr.


    Die Grundidee war:

    • Eine Mannschaft bestand aus 10 Einzelspieler (den Torwart hatte ich irgendwann über Bord geworfen...): 3 Stürmer, 4 Mittelfeldspieler, 3 Verteidiger
    • Jeder Einzelspieler hatte anfangs eine Grundwert von 1
    • Zu Spielbeginn wurde eine gewisse Anzahl von Einzelspieler (Karten) versteigert. Die hatten jeweils einen Grundwert >= 2 und kosteten pro Spieltag eine Summe x an Gehalt.
    • Vor jedem Spieltag wurden weitere Spieler versteigert.
    • Nach jedem Spieltag gab es (bei Heimspielen) Zuschauereinnahmen abhängig vom Tabellenstand. Des weiteren gab es Sponsorengelder abhängig vom Gesamtwert der Mannschaft.
    • Die einzelnen Spiele liefen folgendermaßen ab:
      - Ein Spiel ging über 5 Runden, jede Runde 2 Phasen
      - Phase 1: Vergleich des Mittelfeldwerts. Wert = Würfelwurf * Summme(Einzelwert der Mittelfeldspieler), der Sieger erhielt das Angriffsrecht
      - Phase 2: Vergleich von Angriffswert und Verteigungswert. Gleicher Mechanismus. Bei Angriffswert > Verteidigungswert: Tor!
    • Der Sieger erhielt 2 Punkte, bei einem Unentschieden jeder 1 Punkt.
    • Insgesamt gab es 6 Mannschaften. Bei weniger Spieler wurde mit Dummy-Teams aufgefüllt. Diese hatten nach einem bestimmten System Angriffswert, Mittelfeldwert und Verteidigungswert.
    • Es gab noch ein paar weitere Detailregeln.

    Ich denke aber, das war es im wesentlichen...

  • Mich hat Dampfross zu Schulzeiten fasziniert - da habe ich sogar noch Karten selbst gemalt (u.a. eine XXL-Karte der westlichen Sowjetunion).


    Dann kam parallel zum Einstieg in meine erste Spielerunde SvC. Hammer! Ist in meinen Augen damit verantwortlich, dass die nachfolgenden Brettspiele immer besser wurden (in Punkto Ausstattung, Materialqualität und Spielidee).
    Ein "ewiger" Begleiter in unserer Spielerunde ist Sankt Petersburg geworden. Da gibt es auch eine halbwegs gelungene PC-Version. Und natürlich Race for the galaxy - auch hier haben wir viele Mitspieler begeistern können (wenngleich die letzte Erweiterung mit den Planeten-Übernahmen immer deaktiviert wird).

  • Dann krame ich auch mal prägende Erinnerungen raus. Mit steigender Intensität muss Magic genannt werden:
    Häh? Lackbildchen sammeln wieder modern?
    Aha! Man kann damit wohl auch spielen.
    Boah, was für ein klasse Spiel!
    Wo ist nur das ganze Geld geblieben???


    Ansonsten wären noch Outpost, Vinci, Merchant of Venus und ASL zu nennen. Mein mit Abstand am meisten gespieltes, ca. 150 Partien, Spiel ist Outpost. Auch heute immer wieder gern, sofern es sich ergibt. Vinci folgt mit ca. 75, MoV bei ungefähr 50 Runden.
    ASL begeisterte durch seine Modularität und Regelvielfalt, von denen aber immer nur ein gewisser Teil benötigt wird - je nach Szenario. Bis zum Erscheinen des ersten Historicals "Red Barrcades" hatte ich alle Module und einen festen Spielpartner, danach flaute es aber leider ab. Die üblichen Gründe wie Zeit, Frauen, andere Interessenlage an neuen Spielen.
    Heutzutage gibt es auch viele tolle Sachen die ebenfalls begeistern können, aber an "meine Klassiker" kommen sie wahrscheinlich nicht ran.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Zitat von Bierbart

    Wie oft: Ziemlich selten, eher seltener als 1x pro Jahr.


    Als chronologisches Auflistung (das fand ich eigentlich ganz interessant) und aus heutiger Sicht:

    • ~1997-1998, 2001, 2003-2005: MagicTheGathering. Den Anfang hat bei mir auch DAS Sammelkartenspiel gemacht. Wirklich exzessiv ist es bei mir nie geworden, die besten/teuersten Karten zu haben oder Tuniere zu spielen hat mich nie sonderlich interessiert, ich habe sehr viel "casual" mit 4+ Spielern gespielt. Gelegentlich werden im Freundeskreis die alten Decks nochmal ausgepackt - die Faszination Decks zu bauen, Karten zu kaufen, zu sammeln usw. ist aber völlig weg. Alle Vierteljahr mal reicht auch....
    • 2006-2009: Schafkopf. Das klassische, bayrische Kartenspiel, das erstaunlich anspruchsvoll gut zu spielen ist und für mich sehr viel Wiederspielreiz hat. Spiele ich immer noch sehr gerne, für einen ganzen Abend reicht die Lust aber nicht mehr immer. Wenn gute Brettspiele eine Alternative sind, entscheide ich mich oft auch eher dafür.
    • 2010-2012 (?): Galaxy Trucker (mit großer Erweiterung). Brettspiele gespielt habe ich davor auch schon - Catan, Tikal,... Aber Galaxy Trucker war ein anderes Level, das hat uns viel mehr gepackt. Gleich nächste Woche wieder. Am meisten Spaß hat es eigentlich gemacht, als man die Karten noch nicht so gut kannte und öfters mal Schiffbruch erlitt. Auf die Idee, nach anderen Spielen zu suchen, brachte mich Galaxy Trucker aber noch nicht. Immer noch eien BGG 9 für mich, kommt aber nur noch selten auf den Tisch. Müsste aber mal wieder... Vielleicht besorge ich mir mal die "Missions" um etwas frischen Wind herein zu bringen. Galaxy Trucker war mein erstes Freakspiel.


    • 2011-2013: 7 Wonders: Funktioniert einfach unglaublich gut mit vielen Spielern, 5, 6, 7 Spieler um einen Tisch und 7 Wonders auf dem Tisch, was jeder mochte und jeder mitspielen wollte. Mein 7 Wonders sieht heute ziemlich abgespielt aus, was aber nicht nur der miesen Kartenqualität geschuldet ist, sondern schon auch der hohen Anzahl an Partien. Heute finde ich 7 Wonders immer noch sehr gut, hebe es mir aber für Partien mit 6+ Spielern auf. Allzu regelmäßig muss auch nicht mehr sein. 7 Wonders brachte mich letztlich auf die Idee, einem der Mitspieler ein ebenfalls gutes Spiel zum Geburstag zu schenken (die Wahl fiel dann auf Funkenschlag), wozu ich anfing, im WWW nach Rezensionen zu suchen. 7 Wonders hat mich zum Spieler gemacht, ich fing an nach Speiel zu suchen und neue zu kaufen.


    • 2014-heute: Terra Mystica: Wieder ein Geburtstagsgeschenk - garnicht mal das ultimative Lieblingsspiel erwartet, sondern nur ein besseres Siedler. War dann aber mehr: Nach der ersten Partie bereits begeistert, recht oft im Freundeskreis gespielt. Irgendwann angefangen, im Netz ein bisschen nach dem Spiel zu suchen, bei BGG angemeldet, angefangen online zu spielen, im Onlinetunier langsam nach oben gespielt,... Immer noch begeistert, auch 200 Onlinepartien später. Das Spiel, das mich endgültig zum Expertenspieler konvertiert hat.
    • 2015-heute: Marco Polo: Nicht ganz die Faszination wie Terra Mystica, aber doch eindeutig Faszination und erhebliche Lust, das eine (min.) deutlich zweistellige Anzahl Partien lang auszureizen. Onlinespiel bisher noch nicht, ist aber durchaus nicht ausgeschlossen...
    • heute: Gaia Projekt: Aktuell (Prototyp) das große Ding bei uns und den Reiz des Neuen wird es sicher überleben, eine gewisse Verpflichtung testen zu müssen stört überhaupt nicht - das ist wieder so eins der wenigen Spiele, die ganz automatisch ihren Weg auf den Tisch finden, auch wenn eine ganze Kiste anderer Spiele dabei ist (ob es langfristig im Status "große Liebe" bleibt, muss sich zeigen und hängt natürlich auch davon ab, wie das fertige Produkt dann aussieht).


  • Davon war ich auch lange nicht so begeistert wie z.B. von TIME Stories, und die Begeisterung darüber nimmt bei mir auch von Fall zu Fall ab - das sind interessante Spiele mit einem netten Twist, aber schon per Definition können die bei mir nicht den Wunsch nach immer neuen Partien wecken, so wie es ein Spiele-Kosmos à la TI3 eben vermag.

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  • [...] so wie es ein Spiele-Kosmos à la TI3 eben vermag.


    Ich glaube, das ist ein ganz entscheidender Punkt - zumindest bei mir. Wobei ich aber die starke Vermutung habe, dass ich damit nicht alleine bin.
    Die Spiele, die mich wirklich begeistert haben, zeichnen sich dadurch aus, dass für mich Setting, Spielerlebnis, Spielmechanik und Spielmaterial eine in sich stimmige Einheit bilden. Die Gesamtheit des Spiels ist also mehr als nur die Summe der Einzelteile.


    Ich stelle deshalb einfach mal die These in den Raum, dass "restlose Begeisterung" weniger mit umfassender Recherche im Vorfeld und dem Übertreffen von Erwartungen zu tun hat, sondern mit der Übereinstimmung mit dem je nach Person unterschiedlich definierten "idealen Spiel".


    Wie das aussieht, muss jeder für sich selbst herausfinden. Und ich glaube - These Nummer 2 - die meisten (mich eingeschlossen) haben nur eine grobe Ahnung, wie ihr "ideales Spiel" aussieht, können es aber nicht eindeutig definieren.

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Übereinstimmung mit dem je nach Person unterschiedlich definierten "idealen Spiel".


    Wie das aussieht, muss jeder für sich selbst herausfinden. Und ich glaube - These Nummer 2 - die meisten (mich eingeschlossen) haben nur eine grobe Ahnung, wie ihr "ideales Spiel" aussieht, können es aber nicht eindeutig definieren.

    Das eine ideale Spiel gibt es für viele auch garnnicht - das können auch sehr leicht mehrere, ganz unterschiedliche Spiele sein, für jede Spielgruppe und Laune. Aber auch bei gleicher Spielgruppe und gleicher Laune.
    Bei mir war z.b. auch sowohl Galaxy Trucker als auch Terra Mystica ein "ideales Spiel" für die im Wesentlichen gleiche Spielegruppe. Da gibt es sicher auch Gemeinsamkeiten zwischen den Spielen, aber ich glaube die Unterschiede überwiegen und ich glaube nicht dass ein Hybrid aus beiden für uns "idealer" wäre.

  • Ich glaube, es fällt deswegen schwer zu definieren, weil man Dinge mag, die nicht zusammen passen - meine Lieblingsspiele sind #TI3 und #Agricola, ich liebe aber auch #Werwölfe... Und Wirtschaftsspiele. Eine Synthese dieser Titel wäre aber vermutlich kein gutes Spiel. :)


    Auch ein gutes Beispiel: #Fief. Eigentlich ist es zu zufällig, zu wenig ausgeglichen - begeistert bin ich trotzdem.

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  • Eine Synthese dieser Titel wäre aber vermutlich kein gutes Spiel.

    Also eine Werwolf-Erweiterung für Twilight Imperium wäre doch mal was.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Alle zwei Stunden wird abgestimmt, welcher Spieler aus beliebigen Gründen ganz ausscheiden soll? :thumbsup:

    Interessanter Ansatz - aber mit Luft nach oben. ;)


    Möglicherweise ginge das eher in Richtung Battlestar Galactica.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Ich bin jetzt gerade restlos begeistert von einem der neuesten Spiele in meiner Sammlung: Great Western Trail.
    Nach einigen Partien in den letzten Tagen kann ich es gar nicht erwarten, dieses faszinierende Spiel wieder auf dem Tisch zu haben.
    Ich habe es vor längerer Zeit einmal als Prototyp gespielt und war schon damals völlig begeistert von diesem Konzept. Für mich ein perfektes Spiel, dem ich auf BGG eine klare 10 geben werde!

  • Apropos Pandemie Legacy: Wir sind auch gerade mittendrin und obwohl es natürlich ganz interessant zu sehen ist, wie sich das Spiel verändert, ist der Spielablauf größtenteils doch immer gleich. Ich habe für mich selbst beschlossen, dass ich keinesfalls mehrere Runden hintereinander spielen möchte und nach Abschluss der Kampagne für mich mit Pandemie, egal in welcher Form, erst Mal Schluss ist.


    @butterfly73: Ich würds mir wirklich gerne kaufen, finde aber diese Beschränkung auf den Fachhandel ziemlich nervig, denn bei uns auf dem Land führt das keiner. Ich weiß, dass diese Diskussion woanders schon geführt wurde :)

  • Einiger meiner Favoriten:


    • Magic The Gathering
    • Star Wars TCG
    • HeroQuest / StarQuest
    • Carcassonne
    • CATAN
    • Star Wars - Das Kartenspiel (LCG)
    • Risiko Evolution
    • Arkham Horror
    • Dominion
    • Munchkin

    Meine Jugend war ziemlich "TCG-lastig". Und es kribbelt mir immer in den Fingern, wenn ich heute an Magic vorbeilaufe. Ob ich nochmal starten sollte? :D


    Grüße,


    André

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  • Ganz, ganz frisch begeistert bin ich von #CoffeeRoaster
    Ich habe es gestern entpöppelt und bin schon mal entzückt von dem tollen Spielmaterial, der Box, den Grafiken - und dann auch noch ein Spiel über mein Lieblingsgetränk!!! :D


    Es war auch ein Spontankauf(auftrag) in Essen, ohne viel über das Spiel zu wissen... ;)

  • @Kermeur der Beipackzettel lag bei mir schon richtig rum drin :)
    Auch der trug zu meiner Begeisterung bei! Und der kleine Umschlag für die Szenarien. Und die extra Aussparung für den Umschlag... und, und, und.


    Einfach toll!! :D


    Edit: Da ich allerdings nicht hochkant lagere, habe ich die Papprahmen nicht unter das Inlay geschichtet, sondern weggeworfen... ;)

  • @Kermeur der Beipackzettel lag bei mir schon richtig rum drin :)
    Auch der trug zu meiner Begeisterung bei! Und der kleine Umschlag für die Szenarien. Und die extra Aussparung für den Umschlag... und, und, und.


    Einfach toll!! :D


    Edit: Da ich allerdings nicht hochkant lagere, habe ich die Papprahmen nicht unter das Inlay geschichtet, sondern weggeworfen... ;)

    Waass? :) Ich habe inzwischen auch 12 Bohnen geröstet, und meine Begeisterung hält weiterhin an. Wenn Freitag echt frustrierend sein kann, ist Coffe Roaster balsam für die Seele.
    Und nachdem ich eine Schüssel, statt dem Beutel verwendet, spielt es sich wirklich flott :)


    Ich habe morgen Vormittag frei, bin alleine zu hause, nix zu tun... ich schätze ich werde entweder Terraforming Mars spielen, oder Coffe Roaster :) Kann nicht nicht entscheiden :)

  • Junk Art hat mich gerade richtig begeistert - Kannte Bausack nur vom Lesen und habe aus dem Genre bisher nur Jenga gespielt - Aber Junk Art setzt da nich ne dicke Schippe drauf!


    Eins der Spiele, die ich in 10 Jahren auch noch rausholen werde...

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)