Yomi deutsch

  • Yomi ist nicht mehr auf der Pegasus Homepage unter "Funspiele" (bzw. gar nicht mehr) gelistet. Heißt das, dass das Spiel aus dem Programm genommen wird und die restlichen Charaktere nicht mehr lokalisiert werden? Im Shop ist es zumindest noch aufgeführt...

    Half Man, half Bear, half Pig!

  • Yomi ist nicht mehr auf der Pegasus Homepage unter "Funspiele" (bzw. gar nicht mehr) gelistet. Heißt das, dass das Spiel aus dem Programm genommen wird und die restlichen Charaktere nicht mehr lokalisiert werden? Im Shop ist es zumindest noch aufgeführt...

    Ich kenne kaum jemanden der das Spiel mochte. Das Problem war das es aussah wie ein munteres Karten-Prügelspiel, das dann aber beim ersten Verstehen viel komplexer war. Nach dem Erstspiel wirkte es dann zu zufällig. Also sprang der Funke nicht über. Dabei ensteht der Spaß ja dadurch das man a) den Gegner versucht zu lesen und b) sich merkt was der Gegner wie oft gespielt hat, um eben den Zufall zu minimieren und seine eigenen Karten richtig spielt. Ich habe diverse Leute kennen gelernt, die zu diesem Schritt, also ernsthaftes und anspruchsvolles Duell, gar nicht gekommen sind. Schade, ich mochte das Konzept!

  • Ich kenne kaum jemanden der das Spiel mochte. Das problem war das es aussah wie ein munteres Karten-Prügelspiel, das dann aber beim ersten Verstehen viel komplexer war. Nach dem Erstspiel wirkte es dann zu zufällig. Also sprang der Funke nicht über. Dabei ensteht der Spaß ja dadurch das man a) den Gegner versucht zu lesen und b) sich merkt was der Gegner wie oft gespielt hat, um eben den Zufall zu minimieren und seine eigenen Karten richtig spielt. Ich habe diverse Leute kennen gelernt, die zu diesem Schritt, also ernsthaftes und anspruchsvolles Duell, gar nicht gekommen sind. Schade, ich mochte das Konzept!

    Ich kenne ganz viele, die das Spiel mochten. Man muss nur mal über den großen Teich schauen.
    Aber hierzulande ist eben auch das Beat-em-up leider nicht so kulturell verankert, während in Amiland noch heute Arcades existieren.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Ich kenne ganz viele, die das Spiel mochten. Man muss nur mal über den großen Teich schauen.Aber hierzulande ist eben auch das Beat-em-up leider nicht so kulturell verankert, während in Amiland noch heute Arcades existieren.

    Das ist klar, da braucht man sich ja nur die Bewertungen angucken bzw. Reviews lesen. Ich rede halt von Eindrücken aus Deutschland bzw. meinem Umfeld. Ich war nach Release ziemlich Feuer & Flamme für das Spiel und wollte es öfters mal spielen. Oft kannte mein Gegenüber das Spiel sogar, aber hatte keine Lust drauf aus oben genannten Gründen. Zusätzlich hatte ich zwei Spieler, die eigentlich Kartenspiele an sich mögen, die aber nach der Erklärung keine Lust mehr hatten. Dazu Beat'm Up Fans, die Brett/Kartenspiele an sich nicht mögen, denen war es dann zu anspruchsvoll. Ich kann natürlich nur von meiner Erfahrung sprechen, aber die war wie gesagt, leider sehr negativ im Hinblick auf das Schüren von Begeisterung. Was schade ist, denn genau wie @HDScurox mag ich Yomi sehr!

  • Soll ja noch eine Box mit 12 Chars herauskommen.

    Ich habe mir die Grundbox damals geholt (Jaina & Graves & 2 Healthtracker) und anschließend jedes Heldenpaar, das released wurde soweit ich weiß, sind das aktuell auch alle und das schöne ist: die passen alle noch in die Box! Der Nachteil: Die Healthtracker dann nicht mehr... Warum macht man die Box nicht einfach einen halben cm länger?!



    ich Liebe yomi :) mir reichen meine 6 charakter aber auch

    Ich auch! Aber ich teile die Ansicht der meisten hier: Irgendwie bekommt man kaum Leute dazu, es zu spielen und ich weiß nicht woran das liegt. Einiges wurde aber auch schon gesagt: Entweder sieht es zu einfach/billig/beliebig aus, auf den 2. Blick zu kompliziert. Die traditionellen Spielkarten mit ihren Farben wirken wenig thematisch. Das Spiel hat ein relativ unübliches Vokabular. Ich kann jetzt gerade kein Beispiel nennen, aber ich konnte mir beim 1. Lesen der Anleitung keinen Spielfluss vorstellen. Größtenteils hat mir dann die PC-Variante weitergeholfen, obwohl auch da teilweise noch Sachen passieren, die ich nicht verstehe.


    Alles in allem finde ich die Spielidee gut und die Combo-Varianten. Aber die Spezialfähigkeiten der Charaktere und deren Sonderkarten gehen mir dann teilweise doch etwas zu weit.


    PS: Wie wärs denn mal, wenn wir (aufgrund der Entfernungen) eine Unkowns-Liga gründen? Online über das Spiel (Steam) oder auch mal offline mit Karten? Der Inhalt ist 1:1 identisch, soweit ich weiß. Nur dass das PC-Spiel mehr Kämpfer bietet.



    Yomi ist nicht mehr auf der Pegasus Homepage unter "Funspiele" (bzw. gar nicht mehr) gelistet. Heißt das, dass das Spiel aus dem Programm genommen wird und die restlichen Charaktere nicht mehr lokalisiert werden? Im Shop ist es zumindest noch aufgeführt...

    In der Tat, das Spiel ist aus dem Menü geflogen. Nach 5 minütigem Suchen und einem anschließenden Augenleiden habe ich das dann aus der Finzelschrift in diesem schrecklichen Menü auch mal gesehen. Die Seite ist zwar noch da, aber laut der Breadcrumb ins Archiv gerutscht. Wird wohl anscheinend aus dem Programm genommen, oder?

  • Diese Komplexität ist eben genau das, was es zu einer würdigen Simulation von Beat-em-ups macht. Ich habe die Anleitung 3x umgeschrieben und LANGE mit Kollegen diskutiert, bis ich den gewünschten Fluss drin hatte. Daher auch die Entscheidung die Anleitung zweizuteilen und dann die Referenz als Ablaufschema zu machen. 90% des Spiels ist sehr einfach, aber wie bei einem LCG muss man die Punkte wissen, an denen die Effekte wirken können. Da das teils krasse Auswirkungen haben kann und Sirlin seine Spiele peinlich genau balanced, war mir das wichtig, dass das 100% sitzt.


    Das man das als beliebig am Anfang findet kann ICH nicht nachvollziehen, aber ich hatte einen Kollegen, der das genau so sah, bis ich ihm die entsprechende Dokumentation gezeigt habe ...


    Generell: Ich musste mich damit abfinden, dass der deutsche Markt keine Experimente mag. Im Großen und Ganzen wird nach Standardkost verlangt. Das finde ich unsäglich traurig, aber so ist es eben. Natürlich gibt es mal Ausbrecher, aber das bestätigt ja bekanntlich die Regel.

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  • Ich glaube nicht, dass es generell am dt. Markt liegt bzw. der experimentieren Freundlichkeit. Hört sich für mich an, als ob man die eigene Fehleinschätzung auch hinterher nicht eingestehen will. Ich glaube auch Yomi ist nicht so ein gutes Spiel, dass es eine breite Fanbase generieren kann.


    Die Gründe wurden bereits genannt. Ich empfand es als extrem fummelig, dass man die Karten drehen musste. Viel Text ist auch drauf, die Spielkartensymbole helfen nicht wirklich. Das alles blähte Stein Papier Schere unnötig auf.
    Es klingt erst mal interessant mit verschiedenen Kämpfern dem anderen auf die Glocke zu geben. Aber bei mir kam in 2? Partien null Spielfluss auf und damit null Reiz das erneut spielen zu wollen.

  • 2 Partien sind - besonders bei einem doch recht komplexen Regelwerk - ja auch nicht gerade viel, oder?


    Im Grunde genommen ist es ja wirklich ein ganz normalen Kartenspiel mit seinen 4 Farben. Und es bedient sich größtenteils auch an bekannten "Regeln" oder Blättern, mir fällt kein Begriff ein... Eben dass man Drillinge oder Vierlinge abgeben kann, um damit Asse zu "suchen". Yomi lebt meiner Meinung nach davon, Karten wieder auf die Hand zu holen. Ich gehe bei Erklärungen so heran, dass ich erstmal eine Runde mit neuen Spielern komplett ohne Regeln spiele - damit sie ein Gefühl bekommen für das Stein/Schere/Papier-Prinzip. Wenn das einmal sitzt, dann kommen in der nächsten Runde die Kombos dran. Und das auch recht vereinfacht: Farbe egal, hauptsache aufsteigend (also nicht 5-4-3), es sei denn es handelt sich um "Links".


    Anschließend geht es weiter mit den Spezialfähigkeiten auf den Karten. Zu Anfang ist es immer kompliziert, was passiert, wenn man am Boden liegt. Oder was passiert, wenn ein zwei der selben "Moves" aufeinander treffen. Im Grunde genommen sind dann aber die kompliziertesten und oft vergessenen Sachen die Fähigkeiten der Champions selbst.


    Aber im Grunde genommen ist es doch wirklich simpel: Karte ausspielen, Prinzip und Geschwindigkeit beachten. Angriff erfolgreich? -> Combo möglich. Kosten für starke Angriffe beachten. Am Ende der Runde einen Drilling ablegen, um 1 Ass zu suchen, einen Vierling ablegen um 2 Asse zu suchen, einen Fünfling ablegen um 3 Asse zu suchen, einen Sechsling ablegen um 4 Asse zu suchen. Mehr als 12 Karten? Ablegen.


    Der ganze Text auf den Karten ist ja auch eigentlich nur ein Auszug aus den Regeln. Das sind keine neuen Regeln sondern sollten nach 1-2 Partien eigentlich schon kaum noch gelesen werden.


    PS: Ich könnte mir sogar vorstellen, dass ich das meinem Vater, der mit Star Wars ja echt überfordert war, eher beikommen könnte. Alleine dass es im Kern ein typisches Kartenspiel mit seinen Farben ist, könnte da die Brücke schlagen.

  • Ich glaube nicht, dass es generell am dt. Markt liegt bzw. der experimentieren Freundlichkeit. Hört sich für mich an, als ob man die eigene Fehleinschätzung auch hinterher nicht eingestehen will. Ich glaube auch Yomi ist nicht so ein gutes Spiel, dass es eine breite Fanbase generieren kann.

    Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun? Muss man überhaupt etwas eingestehen? Haben wir hier eine "mea culpa"-Kultur? Wenn man nicht Abbitte leistet, und sich beugt, macht man was falsch?


    Erstmal: Erfolg und Qualität sind auf einem Markt vollkommen unterschiedliche Aspekte. Wie viele "Filmperlen" gibt es, die auf dem Markt gefloppt sind. Das kann zig-Gründe haben. Muss aber garantiert nicht am Film - oder hier Spiel - selbst liegen. Ich finde Yomi nach wie vor gut. Aber ich habe die die selbstverständlich den Markt dabei falsch eingeschätzt. Und natürlich lag es dann am Markt, an was denn sonst? Ist Monopoly so erfolgreich, weil es ein so geiles Spiel ist? Wie sieht es mit Munchkin aus? Es gibt Dinge, die der Markt akzeptiert und es gibt Dinge, die der Markt nicht akzeptiert. Zumindest ich habe mich also in der größe der Nichengruppe geirrt, die Spaß an einer Videospiel-Implementierung hat.
    Ein Schicksal, dass auch das XCOM-Brettspiel ereilt zu haben scheint, über das auch keiner mehr spricht, obwohl ich es für sehr gut umgesetzt halte.
    Ich habe wahrlich kein Problem damit Fehler einzugestehen. Im Fall von Yomi bin ich aber schlicht traurig, dass es nicht angenommen wurde. Da habe ich gewiss dazugelernt. Wenn man 2000 Stück + in Deutschland verkaufen will, muss man Standardkost servieren. Das ist in Amerika wahrlich nicht so. Und zwar unproportionell zu ihrer größeren Einwohnerzahl.


    Und zu einer ganz persönlichen Nachfrage: Die Karten drehen ist fummelig? Spielst du Netrunner?

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  • @Maftiosi Also ist es jetzt komplex oder eigentlich ganz einfach? ;) Und mit wie vielen Leuten spielst du Yomi und konntest sie damit begeistern? Theoretisch hört sich das zwar gut an, aus meiner Erfahrung geht das aber an der Realität vorbei. Ich habe z.B. mit allen Leuten auch Epic PvP gespielt, immer wenn ich mal Yomi vorschlage, dann kommt die Antwort, ne dann lieber Epic PvP. Taktisch wesentlich interessanter finde ich Yomi, es kommt aber nicht so gut an. Da nun zu sagen das liegt einzig an der Zielgruppe finde ich falsch, denn gerade viele Leute die ich kenne, kommen auch aus der "Pad" Ecke und eben nicht nur "Brett" ;) Davon halten manche übrigens die Optik des Standardblattes für einen ziemlichen Atmosphärekiller. Ich denke Yomi macht ganz sicher nicht alles richtig.


    Aus meiner Sicht lebt Yomi übrigens davon den Gegner einzuschätzen und sich zu merken was er schon gespielt hat. Aber diese Art Spiel erblüht nur wenn beide Spieler das Spiel öfters spielen.

  • @Maftiosi Also ist es jetzt komplex oder eigentlich ganz einfach? ;) Und mit wie vielen Leuten spielst du Yomi und konntest sie damit begeistern? Theoretisch hört sich das zwar gut an, aus meiner Erfahrung geht das aber an der Realität vorbei. Ich habe z.B. mit allen Leuten auch Epic PvP gespielt, immer wenn ich mal Yomi vorschlage, dann kommt die Antwort, ne dann lieber Epic PvP. Taktisch wesentlich interessanter finde ich Yomi, es kommt aber nicht so gut an. Da nun zu sagen das liegt einzig an der Zielgruppe finde ich falsch, denn gerade viele Leute die ich kenne, kommen auch aus der "Pad" Ecke und eben nicht nur "Brett" ;) Davon halten manche übrigens die Optik des Standardblattes für einen ziemlichen Atmosphärekiller. Ich denke Yomi macht ganz sicher nicht alles richtig.


    Aus meiner Sicht lebt Yomi übrigens davon den Gegner einzuschätzen und sich zu merken was er schon gespielt hat. Aber diese Art Spiel erblüht nur wenn beide Spieler das Spiel öfters spielen.

    Wenn DU Yomi taktisch interessanter findest als Epic PVP, deine Freunde aber nicht, dann ist das doch exemplarisch für ein Zielgruppenproblem. Oder?

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  • Wieso? Ich würde sagen das Yomi von der Sache sogar anderen Leuten gefallen sollte als mir, denn ich bin nicht die eigentliche Zielgruppe. Ich bin seit meiner Kindheit, im Gegensatz zu fast allen aus meinem harten Spielgruppenkern, derjenige mit dem wenigsten Bezug zu Beat'm Ups - das waren nämlich böse Prügelspiele ;)
    Ich habe in meinem Freundeskreis einige echt Hardcorefans. Die kennen die Hintergundgeschichten von Kämpfern und haben zu Haue einen Arcadestick. Wenn Yomi mit seiner Art solche Leute nicht begeistern kann, dann ist das ein Problem des Spiels, denn die Zielgruppe brettspielaffiner Beat'M Up Fan ist ja da... Ich wiederhole mich, aber ich kenne wirklich einige die das Spiel sogar selber zu Hause haben, aber der Funke nie übergesprungen ist.

  • @brettundpad.de OK, da habe ich mich missverständlich ausgedrückt :) Man müsste meine Aussagen mit einander in Verbindung bringen:


    1. Das Spiel kommt bei den meisten Leuten (Meiner Erfahrung nach) nicht gut an, weil es erst zu einfach erscheint (eben nur zufallsmäßiges Stein/Schere/Papier), dann aber in der Erklärung schnell so ausufert, dass man kaum hinterher kommt.


    2. Wenn man das Spiel über mehrere "Tutorial-Partien" lernt und mit jeder neuen Runde weitere Regeln einführt, ist es eigentlich gar nicht mehr so kompliziert.


    Ich bin auch überfragt, warum das Spiel beim Lesen der Anleitung so kompliziert erscheint, obwohl sie klar strukturiert ist und auch nicht zu lang. Dennoch konnte ich, wie gesagt, nach dem ersten Lesen keinen Spielablauf erklären. Das liegt vielleicht am Vokabular? Das Spiel hat eben seine eigenen recht unüblichen Phasen ("Superschub"), die muss man einfach lernen. Ich meine, was wirklich in dem Spiel drin steckt sieht man schon anhand von satten 24 Seiten Erklärung + Referenzheft!


    Wie bereits gesagt, ich habe mir das Spiel auf dem PC geholt, um zu sehen wie die KI spielt und daraus zu lernen und selbst da muss ich manchmal - wenn überhaupt möglich - pausieren um zu verstehen, was gerade passiert. Und das hängt dann wieder an den Heldenfähigkeiten.


    Ein weiterer Punkt, der mir gerade noch einfällt, ist auf irgendeiner Metaebene zu finden... Das Spiel ist irgendwie... es wirkt nicht hochwertig. Den gleichen Effekt kenne ich von Mage Wars Academy, das ebenfalls sehr aufwändige Karten bietet. Auch da schaut man sich eine Karte an und fragt sich, was diese ganzen Zeichen und Hinweise eigentlich bedeuten. In diesem speziellen Fall ist die Hälfte davon auch noch unnütz, weil sie nur in Mage Wars Arena zum tragen kommen. Es ist so gedacht, dass Mage Wars Academy-Spieler auf Mage Wars Arena upgraden können inkl. der alten Karten. Aber kommt das so oft vor? Ich hätte mir da lieber klarere, einfachere Karten gewünscht. In einer Anleitung mehrfach einen Satz wie "Dieses Element ist hier gar nicht wichtig und kann ignoriert werden" zu schreiben ist fragwürdig, was aber eher an der Designidee des Entwicklers als am Autoren des Regelheftes liegt. Und die Karten bei Mage Wars sind wirklich proppenvoll.
    Anders ist das bei FFG-Spielen - da könnte man sich jede Karte minutenlang ansehen, weil sie einfach wertiger wirken.


    Yomi ist, so habe ich gelernt, ein Spiel, dass die meisten Spieler schon optisch nicht anspricht. Liegt das vielleicht am Manga-Stil? Dasselbe kenne ich von ArcadiaQuest. Mädels sind erst voll dabei und erkennen dann, dass es nur gegenseitig auf die Mütze gibt. Männer schreckt die Optik auch eher ab.

  • Wieso? Ich würde sagen das Yomi von der Sache sogar anderen Leuten gefallen sollte als mir, denn ich bin nicht die eigentliche Zielgruppe. Ich bin seit meiner Kindheit, im Gegensatz zu fast allen aus meinem harten Spielgruppenkern, derjenige mit dem wenigsten Bezug zu Beat'm Ups - das waren nämlich böse Prügelspiele ;)
    Ich habe in meinem Freundeskreis einige echt Hardcorefans. Die kennen die Hintergundgeschichten von Kämpfern und haben zu Haue einen Arcadestick. Wenn Yomi mit seiner Art solche Leute nicht begeistern kann, dann ist das ein Problem des Spiels, denn die Zielgruppe brettspielaffiner Beat'M Up Fan ist ja da... Ich wiederhole mich, aber ich kenne wirklich einige die das Spiel sogar selber zu Hause haben, aber der Funke nie übergesprungen ist.

    Das Problem - und das ist schon sehr deutsch an dieser Stelle - ist dass die Schnittstelle zwischen Computeraffinen und Brettspielaffinen erstaunlich klein ist. Bzw. würde ich nun nach meiner Erfahrung auch von anderen Verlagen sagen: In Deutschland springen Videospieler nicht auf komplexere Spiele auf. Das kann man ziemlich gut beobachten, wenn man youtubern zuhört. Ich glaube es war eine Folge von Brettballet in der versucht wurde Roll for the Galaxy zu spielen und einer der Videogamer sagte "Munchkin gefällt ihm besser". Wir als Brettspieler beömmeln uns natürlich bei diesem Vergleich, aber ich fand das erstaunlich logisch.


    Man sagt ja gern "Easy to learn, hard to master". PC Spiele erlauben nun mal einfach losspielen zu können. Das erlaubt dir FAST kein Brettspiel. Diese Regelhürde zu bekämpfen ist das tägliche Brot eines Redakteurs und "wie können wir die Regelhürde runtersetzen" ist wenigestens alle 2 Jahre ein Thema beim Redakteursseminar in Göttingen.


    Ich könnte jetzt noch ewig über die Dichotomie an dieser Stelle reden, weil ich erst kürzlich ausführlich darüber gesprochen habe - aber die Akzeptanz von Brettspielen und Computerspielen gerade beim Thema und der Umsetzung ist phänomenal riesig.
    (Beispiel: Der Familienpapa kann am Abend Call of Duty spielen, aber nicht am Sonntag nachmittag Black Orchestra;)

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  • Yomi ist, so habe ich gelernt, ein Spiel, dass die meisten Spieler schon optisch nicht anspricht. Liegt das vielleicht am Manga-Stil? Dasselbe kenne ich von ArcadiaQuest. Mädels sind erst voll dabei und erkennen dann, dass es nur gegenseitig auf die Mütze gibt. Männer schreckt die Optik auch eher ab.

    Sehr guter Punkt - ja, das ist auch meine Beobachtung.

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  • Das Problem - und das ist schon sehr deutsch an dieser Stelle - ist dass die Schnittstelle zwischen Computeraffinen und Brettspielaffinen erstaunlich klein ist. Bzw. würde ich nun nach meiner Erfahrung auch von anderen Verlagen sagen: In Deutschland springen Videospieler nicht auf komplexere Spiele auf. Das kann man ziemlich gut beobachten, wenn man youtubern zuhört. Ich glaube es war eine Folge von Brettballet in der versucht wurde Roll for the Galaxy zu spielen und einer der Videogamer sagte "Munchkin gefällt ihm besser". Wir als Brettspieler beömmeln uns natürlich bei diesem Vergleich, aber ich fand das erstaunlich logisch.
    Man sagt ja gern "Easy to learn, hard to master". PC Spiele erlauben nun mal einfach losspielen zu können. Das erlaubt dir FAST kein Brettspiel. Diese Regelhürde zu bekämpfen ist das tägliche Brot eines Redakteurs und "wie können wir die Regelhürde runtersetzen" ist wenigestens alle 2 Jahre ein Thema beim Redakteursseminar in Göttingen.


    Ich könnte jetzt noch ewig über die Dichtomie an dieser Stelle reden, weil ich erst kürzlich ausführlich darüber gesprochen habe - aber die Akzeptanz von Brettspielen und Computerspielen gerade beim Thema und der Umsetzung ist phänomenal riesig.
    (Beispiel: Der Familienpapa kann am Abend Call of Duty spielen, aber nicht am Sonntag nachmittag Black Orchestra;)

    Grandioser Post! Ich bin total deiner Meinung!


    Ich selbst habe vor einigen Jahren mal Tutorials für Adobe-Programme (Photoshop, Illustrator, etc.) für einen Verlag erstellt und war damit recht erfolgreich. Dabei habe ich mich an den eigenen Grundsätzen entlanggehangelt:


    1. Bleib verständlich
    2. Schnelle Ergebnisse


    Der 2. Schritt bedeutet nicht, dass man schnell fertig sein muss, sondern dass man den Leser/Hörer/Zuschauer schnell ans "machen" bekommt. Im Brettspielformat wäre das ans spielen. Und welches Spiel das großartig macht - natürlich nur in Verbindung mit dem nun immer beiliegenden Regelheft zum Nachschlagen, war Legenden von Andor. Auch XCom macht es mit der Tutorialmission eigentlich ganz gut. Sowas fehlt mir einfach in der Brettspielwelt. Viele Regelhefte funktionieren nach dem Prinzip: Komplett lesen, verstehen, dann spielen. Es könnte aber viel hilfreicher sein für eine Gruppe, ein neues Spiel gemeinsam zu "erfahren", zu lernen, und zwar im Spiel. Es gibt einige Ansätze, bei denen das nicht funktioniert, weil die Spiele nur so beginnen. Aber wenn dennoch ein normales Regelheft dabei liegt, dann ist das super. Mage Knight wäre meiner Meinung nach sonst gar nicht erlernbar ohne sich Tonnen von Fehlern anzueignen.


    Das hängt einfach damit zusammen, dass Verlage vom Spieler verlangen Arbeit zu investieren um dann als Lohn dafür Spaß zu haben, und das funktioniert nicht bei jedem und schon gar nicht bei Neulingen. Warum hat denn Munchkin dem PC-Spieler besser gefallen? Weil er 1-2 Minuten Regeln erklärt bekommen hat und schon ging das Gefetze los. Er war sofort drin, sofort bei der Action. Wie ist das bei PC-Spielen? Die Steuerung ist einfach, man wird bei jeder Aktion mit Feedback belohnt (Credits, XP, Sounds, Effekte, Animation, etc.). Warum hat WoW damals so eine Suchtspirale entwickelt? (Dasselbe Prinzip verfolgen übrigens auch Browsergames) Weil der Start unglaublich einfach war und schnell ging. Die erste Aufgabe ist ein "Schön, dass Du da bist! Bring doch diesen Rucksack mal zu dem Typen da drüben." Gemacht - Levelaufstieg, Belohnung, Animation, Folgeaufgabe.


    Wie ist das dagegen in Brettspielen? Lese 30 Seiten Erklärung. Bringe diese Erklärung deinen Mitspielern verständlich bei und halte sie bei Laune. Hole dir deine Erfolgserlebnisse durch korrektes Handeln. Man muss die Hülle erst knacken um an die Nuss zu kommen.


    Ich bin mir ziemlich sicher, dass das auch mit tiefgründigeren Spielen geht, als mit Andor.


    EDIT: Ein weiteres Beispiel, um das zu erklären: Ich habe vor Jahren mal angefangen einen Videokurs zu suchen, um wieder ins Klavierspielen reinzufinden (von 5 bis 12 gespielt, dann bis 25 pausiert). Ohne nun Namen zu nennen, habe ich mir einen über 100€ teuren Videokurs von einem Musikstudenten geholt. Dieser ist auch sehr kompetent und erklärt ruhig und gut, jedoch geht es satte 2 Stunden zu Anfang um Tonleitern, Körperhaltung, etc.
    In GarageBand von Apple ist in jeder Version kostenlos ein Piano-Kurs dabei. Den öffnet man, wird freundlich begrüßt und innerhalb von Minuten (!!!) Spielt man selbst als jemand, der noch nie am Klavier gesessen hat, mit einer Band den Refrain eines Popsongs - und kann das sogar aufnehmen, auswerten, Fehler aufzeigen lassen.


    Ratet mal, was davon besser motiviert...

  • Ich bin mir ziemlich sicher, dass das auch mit tiefgründigeren Spielen geht, als mit Andor.

    Das glaube ich nicht - nur bedingt. Im Gegensatz zu Computerspielen, habe Brettspiele ein Ende, dass du vorher wissen musst. Ich bin oft in der Situation, dass Wenigspieler genug von Regeln haben und einfach losspielen wollen. Das geht aber halt nicht, wenn du nicht weißt, für was du etwa alles Siegpunkte bekommst, wie Dinge zusammenhängen und welche Auswirkungen gewisse Aktionen haben.
    Brettspiele funktionieren nur, WEIL du diese gesamte Info als "Preload" aufspielst. Wenn nur Neulinge am Tisch sind, dann ginge das losspielen vielleicht, aber nicht wenn ein anderer an dem TIsch auch noch Spaß haben will. Und wenn du MEGA verlierst, weil du bis zur Mitte des Spieles keinen Plan hattest, dann wirst du am Ende auch keinen Spaß gehabt haben.
    Das ist sogar oft ein Problem bei "Ersteindrücken": Leute spielen etwas falsch - Spiel machte keinen Spaß. Warum sollte ich dann eine Zweitpartie wagen? Gibt ja genug andere Spiele ...
    Die einzige Lösung, die ich sehe (und diese habe ich bei Yomi versucht) hat etwa auch Paläste von Carrara versucht. Komplexere Sachen weglassen, wenn das Spiel das zulässt, und als verschlossenes Paket nachliefern. Das geht leider nicht bei jedem Spiel. Und wenn es geht, muss man sich fragen, ob das abgespeckte noch so viel Spaß macht, dass man das verschlossene Paket überhaupt öffnen möchte.

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  • Liegt das vielleicht am Manga-Stil? Dasselbe kenne ich von ArcadiaQuest. Mädels sind erst voll dabei und erkennen dann, dass es nur gegenseitig auf die Mütze gibt. Männer schreckt die Optik auch eher ab.

    Ich mag den Stil, aber ich habe das Gefühl, dass ich hier im Forum allein dastehe...


    Liegt aber vielleicht auch daran, dass Manga/Anime in Deutschland bei der großen Maße weiterhin als Kinderkram ankommt...

  • @Ben2 natürliche musst Du Dich nicht entschuldigen. Ich empfand Deinen Post halt so, dass die dt. Masse das "Potential" dieses Spiels nicht erkennt. Ich denke Yomi ist wirklich nur für wenige ein super gutes Spiel. Die meisten haben (natürlich ist das meine Meinung und nicht in Stein gemeißelt) keine großes Interesse am Stein/Papier/Schere Prinzip mit nicht eingängigen Kombos. Ob das jetzt dt. oder nicht ist??? Mir egal.


    Ich bin 100% Zielgruppe bei 2er spielen, wo man den Leuten direkt auf die "Nase" gibt. Yomi war einfach nicht mein Ding und die Argumente, welche positive Mechanismen herausstellen habe ich auch so gesehen, aber es funktioniert einfach nicht locker von der Hand weg. Und der Nicht Erfolg hat meiner Meinung auch ein ganz klein wenig damit zu tun, dass das Ding nicht so doll ist.


    Ich würde Deine Aussage eher umdrehen: ich kann den Nicht Erfolg auf dem dt. Markt nachvollziehen, nicht aber den großen Erfolg (ist es denn einer?) auf irgendeinem Markt.

  • (Beispiel: Der Familienpapa kann am Abend Call of Duty spielen, aber nicht am Sonntag nachmittag Black Orchestra;)

    Ja warum sollte er auch? Das PC-Spiel kann er schön alleine zocken, Schwierigkeitsgradeinstellen wie er willen, oder eine Multi-Map wählen. Bei Brettspiel ist erhalt auf andere angewiesen und kann am Spiel auch nicht so viel einstellen etc.
    Nur weil einer gerne Rennspiele spielt hängt er ja auch nicht auf der Rennstrecke herum. Viele Musikliebhaber spielen kein Instrument usw.


    Ich finde auch den Vergleich unpassend, ist ja so als wenn die hierzitierten Filmfreunde auch alle ins Theater rennen müssten. Tun sie aber nicht,und anstatt sie deshalb gleich als Kulturbanausen abzustempeln könnte man auch fragenob die heutigen Theaterproduktionen noch für die meisten funktionieren.


    Das Yomi kein Verkaufshit wurde liegt m.M. nicht am deutschen Käufer sondernam Spiel selbst bzw. auch deren Vermarktung. Dem Deutschen die Experimentierfreudeabzusprechen geht doch voll übers Ziel hinaus. Gerade die hiesigenForumsteilnehmer kaufen doch die ganzen Nischenspiele.


    Meine Meinung: Ein super Spiel läuft auch von alleine. Ansonsten muss man mit Werbung nachhelfen.

  • Ja warum sollte er auch? Das PC-Spiel kann er schön alleine zocken, Schwierigkeitsgradeinstellen wie er willen, oder eine Multi-Map wählen. Bei Brettspiel ist erhalt auf andere angewiesen und kann am Spiel auch nicht so viel einstellen etc.Nur weil einer gerne Rennspiele spielt hängt er ja auch nicht auf der Rennstrecke herum. Viele Musikliebhaber spielen kein Instrument usw.


    Ich finde auch den Vergleich unpassend, ist ja so als wenn die hierzitierten Filmfreunde auch alle ins Theater rennen müssten. Tun sie aber nicht,und anstatt sie deshalb gleich als Kulturbanausen abzustempeln könnte man auch fragenob die heutigen Theaterproduktionen noch für die meisten funktionieren.

    Verstehe deine Gegenargumente nicht. Also gar nicht. Ich habe das Gefühl du hast mich komplett falschverstanden. Jetzt ganz ehrlich . Das war nicht mal ansatzweise mein Punkt.



    Das Yomi kein Verkaufshit wurde liegt m.M. nicht am deutschen Käufer sondernam Spiel selbst bzw. auch deren Vermarktung. Dem Deutschen die Experimentierfreudeabzusprechen geht doch voll übers Ziel hinaus. Gerade die hiesigenForumsteilnehmer kaufen doch die ganzen Nischenspiele.


    Meine Meinung: Ein super Spiel läuft auch von alleine. Ansonsten muss man mit Werbung nachhelfen.

    Das Forum hier ist ein besondere Niche einer Niche - das meine ich in der freundlichsten Art und Weise. Yomi hätte eine ganz andere Zielgruppe bedienen sollen. GIbt es Überschneidungen? Sicherlich. es hätte mich auch nicht gewundert, wenn niemand hier Yomi gekauft hätte.


    Und nein, so vehement kann ich gar nicht widersprechen: Ein gutes Spiel läuft nicht von alleine. Nicht mal im Ansatz.

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  • Meine Meinung: Ein super Spiel läuft auch von alleine.

    Das ist totaler Humbug.

    Ansonsten muss man mit Werbung nachhelfen.

    Das ist zwar korrekt, ist aber leider auch keine Garantie für Erfolg.

  • Hmm, über das konkrete Thema "Yomi" hinaus finde ich den Vergleich Video/PC Spieler - Brettspieler durchaus interessant.
    Welche Freunde der digitalen Spiele sind auch Brettspielspiel-affin für komplexere Kenner und Expertenspiele?
    Ich glaube, es liegt am Genre. Meine Theorie:
    Wer auf Konsole/PC Sportspiele, Ego-Shooter und schnelle Beat'mUps und ultraschnelle Actionrollenspiele spielt, hat in der Regel wenig Interesse, sich vor einem Brettspiel in komplexe Regeln einzuarbeiten bzw. sich diese anzuhören - da spielt man halt lieber Munchkin oder King of Tokio.
    Diejenigen, die auf PC oder Konsole eher komplexe Rollenspiele oder Adventures mit Charakterentwicklung und Story und Ressourcenverwaltung spielen oder gespielt haben, sind dann auch interessierte Regelkonsumenten komplexer Brettspiele.


    Deshalb war Dark Souls für viele Fans des Konsolenspiels eher enttäuschend (ist zugegebenermaßen eine Vermutung) und für Leute, die PC Rollenspiele lieben ist 7th Continent ein Must-have.


    Das ist, wie gesagt, eine Theorie, aber meiner Einschätzung nach ganz stimmig. Was meint ihr?

  • Ich mag den Stil, aber ich habe das Gefühl, dass ich hier im Forum allein dastehe...
    Liegt aber vielleicht auch daran, dass Manga/Anime in Deutschland bei der großen Maße weiterhin als Kinderkram ankommt...

    Ich persönlich empfinde es nicht als Kinderkram. Mir ist die Machart nur zu billig. Sicherlich gibt es interessante Geschichten wie Neogenesis und Co., aber es widerstrebt mir einen Film anzusehen, der aus 30s langen Standbildern mit animierten Mündern und Panning besteht ;)



    Das glaube ich nicht - nur bedingt. Im Gegensatz zu Computerspielen, habe Brettspiele ein Ende, dass du vorher wissen musst. Ich bin oft in der Situation, dass Wenigspieler genug von Regeln haben und einfach losspielen wollen. Das geht aber halt nicht, wenn du nicht weißt, für was du etwa alles Siegpunkte bekommst, wie Dinge zusammenhängen und welche Auswirkungen gewisse Aktionen haben.Brettspiele funktionieren nur, WEIL du diese gesamte Info als "Preload" aufspielst. Wenn nur Neulinge am Tisch sind, dann ginge das losspielen vielleicht, aber nicht wenn ein anderer an dem TIsch auch noch Spaß haben will. Und wenn du MEGA verlierst, weil du bis zur Mitte des Spieles keinen Plan hattest, dann wirst du am Ende auch keinen Spaß gehabt haben.
    Das ist sogar oft ein Problem bei "Ersteindrücken": Leute spielen etwas falsch - Spiel machte keinen Spaß. Warum sollte ich dann eine Zweitpartie wagen? Gibt ja genug andere Spiele ...
    Die einzige Lösung, die ich sehe (und diese habe ich bei Yomi versucht) hat etwa auch Paläste von Carrara versucht. Komplexere Sachen weglassen, wenn das Spiel das zulässt, und als verschlossenes Paket nachliefern. Das geht leider nicht bei jedem Spiel. Und wenn es geht, muss man sich fragen, ob das abgespeckte noch so viel Spaß macht, dass man das verschlossene Paket überhaupt öffnen möchte.

    Ich wage kaum dir zu widersprechen, weil Du sicherlich viel mehr Erfahrung mit bringst als ich.


    Ich denke aber man muss unterscheiden! Ein schwieriges Spiel ist ein schwieriges Spiel und setzt ein gewisses Maß an Lernprozess voraus. Daher kann eine Kennenlern-Partie nie mit einem vollwertigen Spiel um den Sieg verglichen werden. Die Losspiel-Anleitung von Mage Knight erklärt es doch ganz gut. Erstmal werden die Grundbegriffe erklärt und dann wird man losgeschickt. Was in einer Stadt passiert und vor allem wie das technisch vor sich geht, bekommt man erst erklärt, wenn man die Stadt betritt. Für mich gibt es da einen Unterschied zwischen lernen und spielen. Die Kennenlern-Partie ist somit nie mit einem vollwertigen Spiel vergleichbar, sie dient aber auch nur dem schnellen und vor allem spielerischen Einstieg. Ein PC-Tutorial beginnt übrigens genau so, Beispielsweise League of Legends: "Das ist Ashe. Ashe ist eine Bogenschützin. Klicke jetzt in den Kreis, damit Ashe sich dahin bewegt."


    Ich würde mir einfach bei mehr Spielen so eine Art Tutorial wünschen, an dessen Ende ich alle Regeln mal gesehen habe und das Spiel, die Karten, das Board, Schritt für Schritt kennen lerne, ohne gleich alles wissen zu müssen. Dennoch darf sowas keine normale Anleitung ersetzen. Das hat nichts mit Faulheit zu tun sondern mit Didaktik.


    Frei nach dem Motto:


    Tell me and I will forget
    Show me and I will remember
    Involve me and I will understand

  • Interessant was hier so über Videospieler und Brettspieler geschrieben wird. Ich kenne genügend Brettspieler die bei manchem Videospiel wohl das Handtuch werfen würden, weil Sie auch am Tisch lieber einfache Dinge spielen. Ich kenne Videospieler den kann ein Brettspiel gar nicht kompliziert genug sein. Ich kenne Leute die wollen in beiden Hobbys Zerstreuung oder total versinken. Die Palette der Videospiele und Brettspiele und Spielernatueren ist so umfangreich wie facettenreich, wie kann man da so pauschal alles in einen Topf werfen?! Und am Ende haben wir ein Spiel Namens Yomi, das wohl nicht gut lief, und selbst Spieler die es mochten, fühlen zumindest Probleme. Da sollte man es sich jetzt nicht zu einfach mit der Schlussfolgerung machen.


    @Maftiosi Manga ist bei Beat'm Up doch absolut in Ordnung. Die besseres Karten eines Decks sehen auch gut aus und ich kenne keinen der da gesagt das diese Karten häßlich sind. Aber die normalen Karten, sind einfach murksig. Da hast du absolut recht, das Spiel wirkt an dieser Stelle nicht hochwertig.

  • @Ben2: Ein weiteres Beispiel aus der Praxis - wieder mal mit meinem Vater. Ja, der ist in letzter Zeit öfter dabei :D Er ist in unsere Pandemic Legacy-RUnde eingestiegen - im Oktober! Der wurde von den ganzen Sonderregeln schlicht überrannt. Dagegen ist eine normale Partie Pandemic geradezu mit einem Einführungsspiel zu vergleichen.


    Ein Einführungsspiel hat doch einzig und allein den Sinn das Thema anzureißen und Lust auf mehr zu machen, dabei noch Wissen häppchenweise zu vermitteln. Übersetzt auf mein Klavier-Beispiel ist eine ganze Anleitung etwas wie "Lern das alles, irgendwann kannst du dann in einer Band spielen."
    Die Apple-Variante ist: "Drücke erstmal diese 3 Tasten und das 3x hintereinander. Die Band wartet schon auf dich. Los gehts!"

  • Interessant was hier so über Videospieler und Brettspieler geschrieben wird. Ich kenne genügend Brettspieler die bei manchem Videospiel wohl das Handtuch werfen würden, weil Sie auch am Tisch lieber einfache Dinge spielen. Ich kenne Videospieler den kann ein Brettspiel gar nicht kompliziert genug sein. Ich kenne Leute die wollen in beiden Hobbys Zerstreuung oder total versinken. Die Palette der Videospiele und Brettspiele ist so umfangreich, wie kann man da so pauschal alles in einen Topf werfen?!


    @Maftiosi Manga ist bei Beat'm Up doch absolut in Ordnung. Die besseres Karten eines Decks sehen auch gut aus und ich kenne keinen der da gesagt das diese Karten häßlich sind. Aber die normalen Karten, sind einfach murksig. Da hast du absolut recht, das Spiel wirkt an dieser Stelle nicht hochwertig.

    Ich würde nie alle über einen Kamm scheren, jeder Mensch ist einzigartig. Aber es gibt eben auch generelle Tendenzen, die man schlicht und ergreifend in der Masse festellen kann. WIe zum Beispiel, dass Spiele, die auf Comics basieren. DC oder Marvel zum Beispiel in Deutschland nicht funktionieren, egal wie erfolgreich das ganze hierzulande im Kino ist. Siehe zuletzt Kosmos' Versuch.
    Klar gibt es Ausnahmen. Klar kennt jeder jemanden, der anders ist, aber solche Markteinschätzungen sind wichtig und auch leider nicht von der Hand zu weisen. Das sind die Eckpfeiler für jegliche Risikoeinschätzung.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Ich denke aber man muss unterscheiden! Ein schwieriges Spiel ist ein schwieriges Spiel und setzt ein gewisses Maß an Lernprozess voraus. Daher kann eine Kennenlern-Partie nie mit einem vollwertigen Spiel um den Sieg verglichen werden. Die Losspiel-Anleitung von Mage Knight erklärt es doch ganz gut. Erstmal werden die Grundbegriffe erklärt und dann wird man losgeschickt. Was in einer Stadt passiert und vor allem wie das technisch vor sich geht, bekommt man erst erklärt, wenn man die Stadt betritt. Für mich gibt es da einen Unterschied zwischen lernen und spielen. Die Kennenlern-Partie ist somit nie mit einem vollwertigen Spiel vergleichbar, sie dient aber auch nur dem schnellen und vor allem spielerischen Einstieg. Ein PC-Tutorial beginnt übrigens genau so, Beispielsweise League of Legends: "Das ist Ashe. Ashe ist eine Bogenschützin. Klicke jetzt in den Kreis, damit Ashe sich dahin bewegt.

    Natürlich muss man unterscheiden. Ich behaupte aber auch mal, dass "unsere" Kennenlernpartien einen ganz anderen Zweck verfolgen, als das Spiel zu "erlernen". Sondern eher dafür gut sind, um bereits komplexe Zusammenhänge kennenzulernen. Das ist schon mehrere Stufen nach "Lernen".

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  • Um mal wieder die Brücke zu Yomi zu schlagen - ich gehe mal davon aus, dass es aus dem Programm genommen worden ist und keine weiteren Kämpfer erscheinen?


    Es wurde hier gesagt, dass es durch mehr Werbung auch bekannter geworden wäre. Aber ganz ehrlich... die Verlage machen doch so gut wie nichts in diesem Bereich! Viele Spiele meiner Sammlung kenne ich durch @Ben2, @HDScurox und Hunter & Cron - ok, eher von Cron als von Hunter :D


    Wenn man nicht in den Spieleladen geht (wenn man einen kennt) oder einem Verlag bei Facebook folgt, bekommt man doch nichts von dem Thema mit. FFG hat mal den Anfang gemacht und richtig gute Spiele-Videos zu den LCGs oder zu X-Wing produziert - richtig gut gemacht!


    Ansonsten, ganz ehrlich, passiert Marketingtechnisch bei keinem der Verlage besonders viel. Das sieht man doch schon daran, dass Pegasus eine Homepage von 1995 hat und Asmodee teilweise englische und französische Navigationselemente auf der deutschen Seite, oder Flash-Elemente auf der Startseite. Die liegen ganz einfach auf der faulen Haut. Dann ist es auch kein Wunder, das Titel wie Yomi untergehen.

  • Natürlich, weil Comics, und noch weniger US-Comics, zur "deutschen Kultur" gehören. Die sind halt nicht in der Gesellschaft angekommen. Videospiele sind schon mehr akzeptiert, aber ein Comicladen steht gesellschaftlich gleich neben der LARP-Ecke und gibt dem Pen&Paper-Spieler die Hand... ;)


    @Maftiosi
    Oder um eine weitere Brücke zu schlagen, man muss sich nur mal den Pledge Manager von Cthulhu Wars OS3 angucken... so etwas habe ich seit 15 Jahren nicht mehr gesehen =O

  • @Maftiosi


    Oder um eine weitere Brücke zu schlagen, man muss sich nur mal den Pledge Manager von Cthulhu Wars OS3 angucken... so etwas habe ich seit 15 Jahren nicht mehr gesehen =O

    :cursing: Ich würde ja, wenn ich nur könnte :D


    Aber ja, das ist ja auch immer meine Kritik an der Spiele-Offensive. Wer da mal eine Sammelbestellung mitgemacht hat, weiß wovon ich rede. Ich habe als SO-Newbie satte 10 Minuten gesucht um meine Nachrichten einzusehen. Und ich gestalte und programmiere Websites seit 2001...


    Ich weiß, wieviel Arbeit das ist, wie teuer es werden kann, aber es gehört heutzutage nun mal einfach zum guten Ton! Ehrlich gesagt geht das für mich einher mit der Art und Weise, wie Drucker die Welt sehen. "Dieses ganze moderne blöde Zeugs brauchen wir nicht." Und das rächt sich, auch bei den Verlagen. Vielleicht ist die Homepage der Heidelbären nicht mehr wichtig, aber habt ihr dort mal mehrere Spielewelten in verschiedenen Tabs geöffnet? Probiert es mal aus... FFG ist einer der wenigen Spiele-Firmen, die das wirklich verstanden haben.


    Ich weiß, dass das alles Geld kostet. Aber Marketing ist im Kern nunmal das "Aus dem Fenster werfen" von viel viel Geld, dass hoffentlich auf anderen Wegen dann vervielfältigt wieder zur Firma zurück kommt.


    Auch die "Deutsche Meisterschaft" von Mage Wars Academy jagt mir einen Schauer über den Rücken! Die "Vorrunde" auf einer Messe besteht aus 4 Biertischen und einem Din A4-Zettel, auf dem Mage Wars Meisterschaft steht und der schräg an einen Stahlträger aufgeklebt wurde. Vom "Finale" werden dann Bilder gezeigt, wie langhaarige, bärtige Studententypen (weitfrei, aber klischeehaft) oben ohne (!) um einen eben solchen Biertisch herumstehen und Karten anglotzen. (OK, Thor war auch da :D ) Es ist nichts schlimmes daran sowas zu machen, aber wenn ich etwas verkaufen will und eine "Meisterschaft" organisiere, fände ich es als eventuell werdender Kunde auch toll, wenn es wie eine solche aussehen würde. Nicht wie ein Grillabend mit Freunden.



    Dazu gehört dann auch, dass die Auftritte der Firmen teilweise 1 Jahr oder länger nicht nur nicht befüllt, sondern sogar nicht mal angesehen werden. Das ist nun keine Bewertung der Leute, aber es schlägt voll in die Klischees der Nerds. Und die hat man sowieso schon angesprochen.

  • Ich persönlich empfinde es nicht als Kinderkram. Mir ist die Machart nur zu billig. Sicherlich gibt es interessante Geschichten wie Neogenesis und Co., aber es widerstrebt mir einen Film anzusehen, der aus 30s langen Standbildern mit animierten Mündern und Panning besteht

    Naja... damit deckst du aber nicht das komplette Spektrum ab... Im Endeffekt könnte man dann auch sagen, ich schaue keine normalen Filme, weil das ständig bei Gesprächen nur zwischen zwei Einstellungen hin und hergeschalten wird...
    Beides passiert dir bei den "billigeren" Exemplaren der Gattung.


    @Ben2 Hattet ihr euch damals eigentlich überlegt mit Gaming-Youtubern zusammen zu arbeiten? Die haben die entsprechende Reichweite. Ob man das nun gut findet, was die machen ist was anderes...

  • @Ben2 Hattet ihr euch damals eigentlich überlegt mit Gaming-Youtubern zusammen zu arbeiten? Die haben die entsprechende Reichweite. Ob man das nun gut findet, was die machen ist was anderes...

    Da darfst du nicht mich fragen - keine Ahnung. Das ist ja ne Marketingfrage.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

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  • Hype und Marketing für die Zielgruppe geht heutzutage vom Developer statt vom Publisher aus. Das ist
    zumindest mein Eindruck. Man muss sich nur mal anschauen WER bei BGG die Diaries macht (oder Videos). FFG - wie üblich - ist die Ausnahme.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

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  • Und warum sieht das keiner? Das ist doch kein Hexenwerk, wenn es schon jemand vormacht.


    Mal abgesehen von einem Shop - das ist eine eigene Sache für sich - aber mit den richtigen Werkzeugen kann man sich mit einem Kostenaufwand von 100€ die technische Basis einer guten Homepage aufbauen, die alles weitere bietet. Dann braucht man nur noch jemanden, der das CI einpflegt und man muss sie eben füllen.


    Dann schafft man noch eine Stelle für einen Mediengestalter mit Kenne von Videotechnik und ab dafür.

  • Auch die "Deutsche Meisterschaft" von Mage Wars Academy jagt mir einen Schauer über den Rücken! Die "Vorrunde" auf einer Messe besteht aus 4 Biertischen und einem Din A4-Zettel, auf dem Mage Wars Meisterschaft steht und der schräg an einen Stahlträger aufgeklebt wurde.

    Kleine Korrektur: Mage Wars Academy ist nicht gleich Mage Wars Arena. :)
    Nur, weil weiter oben schon von den Karten für Academy die Rede war, die auch Informationen zu Arena enthalten.