• Trainer, Sportdirektor und Sportvorstand müssen jetzt liefern. Was man vor allem benötigt sind defensive Mittelfeldspieler. Momentan genügt dort nur Hasebe Bundesligaansprüchen. Huszti genügt ihnen mit Abstrichen. Um so bezeichnender, dass er unter beiden Trainern einen Stammplatz hatte. Er war eben klar besser als alle anderen Kandidaten im Kader! Das sollten sich alle mal überlegen, die ihn als Fehleinkauf eingestuft haben. Dazu gibt es nach den Abgängen, Verletzungen und Erkrankung Vakanzen in Innenverteidigung, Linksverteidigung und Offensive. Durch die Aktivitäten in der Winterpause ist wohl nicht mehr viel Budget vorhanden, d.h. man kann nur kleine Ablösen bezahlen. Und verkauft hat man bislang nur Ignowski, für den sind aber gewiss keine Millionen aus Freiburg geflossen.


    Für Ignowski ist wohl nur kleines Geld geflossen - ein einigermaßen zuverlässiger Ergänzungsspieler, dem man halt keine Steine in den Weg legen wollte. Es scheinen zwar noch ein paar Reserven da zu sein, allerdings wird man auf dem Transfermarkt nicht allzu aktiv werden können, wenn man nicht noch ein paar Spieler verkauft !! Aber wer soll das sein ? Von Fabian wird man sich wohl leichten Herzens trennen und kann auch noch einen guten Preis erzielen, Lindner - Nr2. im Tor im Verein und der österreichischen Nationalmannschaft - ist abwanderungswillig, weil er keine Einsatzzeiten erhält. Seferovic (auch wenn er derzeit unglücklich agiert) hat sicher auch schon bei einigen Vereinen Interesse geweckt (allerdings habe ich im grunde eine hohe Meinung von ihm und seinen Fähigkeiten und hoffe, dass Eintrachtr ihn hält !!) und für Zambrano gibt es immer wieder Anfragen (und mal ehrlich, wenn irgendein englischer Verein mit einer zweistelligen Summe lockt, wird man ihn abgeben - egal wie sehr das die katastrophale Lage in der Innenverteidigung verschärft.)


    Wie du sagst, es wird spannend, denn nicht nur was die Kaderplanung betrifft, muss die neue sportliche Leitung mit den limitierten Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen, jetzt liefern, sondern sie muss auch einige Fehlentwicklungen der letzten Jahren so schnell wie möglich korrigieren. Ich denke hier konkret an den Geniestreich, die U23 vom Spielbetrieb abzumelden, nachdem man Jahre darauf verwendet hat, ein Trainingszentrum für Nachwuchsmannschaften und ein Jugendinternat aufzubauen (und auch nicht müde wurde, das als große Leistung des Vereins nach Außen zu tragen!) Die U23 bietet meiner Meinung nach ideale Möglichkeiten eigene Jugendspieler weiterzuentwickeln, rekonvaleszente Spieler wieder an den Spielbetrieb (Spielpraxis !!) heranzuführen und frischtransferierte Jungprofis einzusetzen - und das für relativ geringe Kosten (bei der Eintracht war von etwa 700000 € Budget die Rede und sein wir mal ehrlich, selbst für einen nicht gerade auf Rosen gebetteten Verein ist das nicht die Welt. Und ja, die U23 liegt nicht in der Verantworung der AG sonden des Vereins - aber eine entsprechende Kapitalabführung kann man sicher problemlos vereinbaren... ) Ohne eine U23 werden zwar immer mal wieder Talente der Jugendmannschaften mit Profiverträgen ausgestattet, aber gerade in schwierigen Situationen wie letzte Saison werden diese Talente eher selten eingesetzt, so dass sie verkümmern - wo sollen sie denn auch ohne U23 spielen, wenn sie den Jugendmannschaften entwachsen sind ?!


    Im Rahmen des Hrgota Wechsels hat Fredi Bobic ja geäußert, dass die Eintracht junge Spieler holen und weiterentwickeln - sprich ein Ausbildungsverein sein - will, doch dazu gehören zwingend gewisse Strukturen um jungen Spielern Perspektiven zu bieten. Hoffen wir mal, dass das für einige Talente, die bereits ihren Profivertrag haben (Waldschmidt, Bunjaki, Rinderknecht, Bätge, Gerezgiher), diese Entwicklung nicht schon zu spät kommt.

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • Ich entsinne mich dass Bobic das Abschaffen der U23 in einem Interview als Fehler eingestuft hat. Im gleichen Atemzug erwähnte er aber, dass das nicht bedeutet, dass man die jetzt wieder aufbaut. Das Problem ist dass die U23 nur dann etwas bringt wenn man richtig viel Geld reinsteckt. Die Alternative zur Abschaffung war ja schon eine deutliche Aufstockung des Vertrages. Und es würde ein paar Aufstiege dauern.


    Ein Verkauf von Zambrano wird aufgrund der seltsamen Streuung der Transferrechte wohl nicht viel bringen und allgemein lohnen sich Spielerverkäufe nur wenn der Spieler eine gute Saison gespielt hat, fit ist und noch einen Vertrag besitzt. Da fallen mir aktuell Hrádecky, Abraham und Gazinovic ein. Seferovic müsste eine gute WM spielen - im Achtelfinale stehen die Schweizer ja immerhin.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • allgemein lohnen sich Spielerverkäufe nur wenn der Spieler eine gute Saison gespielt hat, fit ust und noch einen Vertrag besitzt.

    Sehr richtig. Seferovic hätte man z.B. nach der ersten starken Saison abgeben können, wenn der Spieler und ein kaufwilliger Verein das gewollt hätten (reine Spekulation; keine Ahnung, ob es entsprechende Angebote gab). Aber wir kennen ja die emotionalen Fans und die Vereinsbosse der Traditionsvereine, die den wichtigen Fangruppen gerne nach dem Mund reden. Da wäre das "wie kann man nur den Spieler verkaufen?!"-Geschrei groß gewesen. Und am lautesten schreien oft diejenigen, die den gleichen Spieler dann nach einer schwachen Saison mit Schimpf und Schande vom Hof jagen wollen.


    Genau das "Spieler nach starker Saison verkaufen, viel Geld einsacken, geschickt neu investieren" ist das, was Vereine wie Mainz, Hoffenheim, Augsburg, Freiburg, Ingolstadt oder Darmstadt den großen Traditionsclubs ohne Platz an den großen Fleischtöpfen (Champions League!) voraus haben. Die "Kleinen" können das. Die "Großen" wie Stuttgart, Werder, Köln, Eintracht, Hertha, Hamburg, Hannover, können oder wollen es nicht, in unterschiedlichen Anteilen. Da erwarten die Fans das (gelegentliche) Mitspielen um die Europapokal-Plätze, man kommt ja aus der wichtigen Großstadt und hat ach-so-viel Fußballtradition. (Die Eintracht-Fans seien an dieser Stelle mal wieder daran erinnert, dass der Verein seit Gründung der Bundesliga am Saisonende NIE besser als Platz 3 stand.) Da heißt's dann immer wieder: "Mal muss nur mal richtig Geld in die Hand nehmen und mal etwas wagen!" Ein paar Jahre später sind die Finanzen ruiniert und mal spielt gegen den Abstieg, mal mit mehr, mal mit weniger Glück dabei.

  • Die Eintracht-Fans seien an dieser Stelle mal wieder daran erinnert, dass der Verein seit Gründung der Bundesliga am Saisonende NIE besser als Platz 3 stand.

    Alle anderen seien daran erinnert dass wir damals in Rostock auf das Übelste ....

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Die meisten dieser Trainer hängen zu starr an ihrer Phylosophie.

    Ich würde das so generell nicht sagen. Für Zorniger mag das bsw. gelten. Aber der scheiterte meiner Ansicht nach am zweiten Punkt:


    Selbst wenn das eigene System das beste auf der Welt ist kann man es nur dann spielen wenn auch die Mannschaft davon überzeugt ist.

    Das ist der springende Punkt. Ein Trainer ist eben nicht nur Taktiker, sondern muss auch eine Mannschaft führen. Man konnte das in Stuttgart letzte Saison sehr schön sehen. Die Mannschaft hatte irgendwann den Glauben an das Pressingsystem verloren. Nach einigen herausragenden Leistungen, bei denen doch immer wieder verloren wurde. Exemplarisch das Spiel gegen Schalke, dass man trotz unfassbarer Überlegenheit und wegen Ralf Fährmann am Ende 0:1 verloren hat.


    Wie es anders laufen kann sah man ein Jahr zuvor in Leverkusen. Bayer hat sein System radikal vom tiefstehenden Konterfussball unter Hyppiä zum übertriebensten Pressingfussball verändert. Aber man startete mit dem schnellsten Tor aller Zeiten in die Saison und besiegte den BVB Zuhause mit 2:0 direkt zum Auftakt. Es folgten ein paar Siege und auch ein paar schlechtere Ergebnisse (unter anderem ein 3:3 gegen die von Taktikfuchs Dutt trainierten Bremer, denn der wusste, wie man gegen das noch in den Kinderschuhen steckende Leverkusener System erfolgreich sein kann). Jedenfalls war von Anfang an klar, dass das Dingen klappen kann und die Mannschaft auch davon überzeugt...


    Dazu benötigt es bei einer gewachsenen Mannschaft 2-3 Spielzeiten für einen kontinuierlichen Übergang. In dieser Zeit kann man sich Schritt für Schritt, Trainingslager für Trainingslager, dem Wunschsystem nähern.

    Das stimmt. Absolut richtig. Und ist auch der Grund dafür, dass so viele Vereine nicht ihr volles Potenzial ausschöpfen, wenn immer alle nach 2 Niederlagen am Trainer rütteln.


    Wichtig ist aber auch zu begreifen, was die Mannschaft bislang stark gemacht hat. Daraus muss man dann einen "Migrationspfad" entwickeln den die Spieler mitgehen. Einen kurzfristiger Systemwechsel setzt einen radikalen Schnitt im Spielerkader vorraus, das gelingt üblicherweise nur nach einem Abstieg.

    Das wiederum ist nicht ganz richtig. Das gilt vielleicht für einen Pep Guardiola, aber man kann es auch anders angehen. Ebenso benötigt man nicht unbedingt den Abstieg für einen solchen Systemwechsel. Sondern einfach jemanden, der das durchziehen kann. Dortmund ist nicht abgestiegen mit Klopp damals. Bayern auch nicht. Leverkusen auch nicht. Dortmund hat wieder eine Kehrtwende unter Tuchel hingelegt - ohne Abstieg. Liverpool wird auchnicht absteigen. Und ManUnited wird jetzt auch einen krassen Wechsel von VanGaal zu Mourinho erleben - sicher auch ohne Abstieg. Kleinere Teams? Augsburg hat den Wechsel von Luhukay zu Weinzierl gut durchgezogen. Gladbach den Wechsel von Favre zu Schubert auch. Hertha den Wechsel zu Dardai auch.


    Man muss gute Leute haben und man muss sie machen lassen. Vielleicht überrascht uns Kovac ja auch. Ich glaube aber eher, dass Frankfurt mit ihm dauerhaft da unten drin stecken bleibt.



    Nach einem Viertel der Saison musste Schaaf dann zurückrudern und sein System an die Mannschaft anpassen. Prompt gab es mit einem Sieg in Mönchengladbach die Bestätigung für die Mannschaft. Damit war der Trainer als Autorität in Taktikfragen unten durch.

    Ach, das ist doch auch wieder übertrieben. Wieso sollte Schaf unten druch sein, nur weil er sein System anpasst? Wieso sollte taktische Flexibilität die Autorität untergraben. Klar hat ein Trainer seine Vorstellungen, aber im Zweifel muss man eben daran rütteln und sich anpassen. Eine Sache, die Zorniger nicht bereit war zu tun. In Leverkusen wird Schmidt dafür gerühmt, dass er in der Lage war, vom zu offensiven Dauerpressing ab zu gehen und stattdessen auch tieferes Pressing mit Ballbesitz zu garnieren. Was er allerdings schon zu Saisonbeginn (und nicht erst in der Rückrunde) vor hatte. Aber das ist ne Sache, die die Medien ja nicht schnallen. Guardiola ist der flexibelste Trainer überhaupt und einer der besten. Tuchel der Meister der Gegneranpassung.


    Es war Schafs erste Saison. Wer ihn kennt, weiß, was er für einen Fussball spielen läßt. Er ist nunmal ein Pressing- und Kontertrainer. Im Laufe von einer so krassen Umstellung von Veh zu Schaf gibt es auch mal Rückschläge. Ist doch super vom Trainer, wenn er so flexibel ist und da zum Wohl der Mannschaft handelt.


    Im Laufe der Saison kamen so einige Spieler ins Abseits: Djakpa, Chandler, Gazinovic, Kinsmbi, Kadlec, Ignowski, Flum, Medejovic, Waldschmitt, Kittel, Ayrhan.

    Ayhan kam erst im Winter.


    Der "Quarterback" Reinhard fiel meist aus und so musste Russ sich gemeinsam mit Stendera um den Spielaufbau aus der Defensive kümmern, bei beiden Spielern nur bedingt die Kernkompetenz.

    Das war bitter für die Eintracht. Das stimmt. Besonders Reinartz. Allerdings muss ich sagen, dass du Stendera falsch einschätzt. Er hat große Stärken im Spielaufbau. Leider jetzt wieder lange verletzt...


    Ich denke, das große Problem von Frankfurt ist jetzt auch, dass ein talentierter Spieler wie Fabian jetzt nicht ernst genommen wird. Den Mann muss man in eben richtig ins Spiel einbinden. Dann ist das sicher einer der besten Spieler, den ihr habt.

  • Dortmund ist nicht abgestiegen mit Klopp damals. Bayern auch nicht. Leverkusen auch nicht. Dortmund hat wieder eine Kehrtwende unter Tuchel hingelegt - ohne Abstieg. Liverpool wird auchnicht absteigen. Und ManUnited wird jetzt auch einen krassen Wechsel von VanGaal zu Mourinho erleben - sicher auch ohne Abstieg. Kleinere Teams? Augsburg hat den Wechsel von Luhukay zu Weinzierl gut durchgezogen. Gladbach den Wechsel von Favre zu Schubert auch. Hertha den Wechsel zu Dardai auch.

    Die haben aber sich aber doch alle in kleinen Schritten entwickelt. Gerade Klopp hat Dortmund Schritt für Schritt dahin gebracht, wo er es haben wollte. Ich sehe da keine Mannschaft die Radikal ihr System geändert hätte. Trotzdem wäre die Ära Weinzierl nach einem halben Jahr fast zu Ende gegangen.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Ich denke hier konkret an den Geniestreich, die U23 vom Spielbetrieb abzumelden, nachdem man Jahre darauf verwendet hat, ein Trainingszentrum für Nachwuchsmannschaften und ein Jugendinternat aufzubauen (und auch nicht müde wurde, das als große Leistung des Vereins nach Außen zu tragen!) Die U23 bietet meiner Meinung nach ideale Möglichkeiten eigene Jugendspieler weiterzuentwickeln, rekonvaleszente Spieler wieder an den Spielbetrieb (Spielpraxis !!) heranzuführen und frischtransferierte Jungprofis einzusetzen - und das für relativ geringe Kosten (bei der Eintracht war von etwa 700000 € Budget die Rede und sein wir mal ehrlich, selbst für einen nicht gerade auf Rosen gebetteten Verein ist das nicht die Welt. Und ja, die U23 liegt nicht in der Verantworung der AG sonden des Vereins - aber eine entsprechende Kapitalabführung kann man sicher problemlos vereinbaren... ) Ohne eine U23 werden zwar immer mal wieder Talente der Jugendmannschaften mit Profiverträgen ausgestattet, aber gerade in schwierigen Situationen wie letzte Saison werden diese Talente eher selten eingesetzt, so dass sie verkümmern - wo sollen sie denn auch ohne U23 spielen, wenn sie den Jugendmannschaften entwachsen sind ?!

    Eine kollossale Fehleinschätzung.


    Man mag dem verstorbenen Sascha Lewandowski mittlerweile viel nachsagen, aber, dass die Nachwuchsabteilung in Leverkusen so gut ist, ist auch mit sein Verdienst. Und sobald es die Möglichkeit gab (eine U23 war bis vor 2 Jahren verpflichtend für jeden Verein), hat Bayer die U23 abgeschafft. Und ist dafür von allen möglichen Leuten/Medien angegangen worden. "Das kann man doch nicht machen!" Bla bla bubb. Natürlich kann man das machen. Natürlich geht das alles. Man muss halt nur die Leute haben um das auch vernünftig durchzuziehen. Und auch dann kann man noch gute Nachwuchsarbeit machen. Bayer hat seitdem immer sehr talentierte Spieler im Profikader. Henrichs, Yurchenko und Frey haben letzte Saison schon für einiges Aufsehen gesorgt.


    Die Spieler, die es nicht bei Bayer schaffen und trotzdem das Potenzial haben, die werden verliehen. Christoph Kramer bsw. Erst Bochum, dann Gladbach. Kam als sehr guter Spieler zurück. Leider ist er jetzt wieder weg, aber es gab ne gute Entschädigung dafür. Jonas Meffert hat jetzt beim KSC lang gespielt. Wurde Ende der Saison wieder zurück geholt, nun aber an den SC Freiburg verkauft. Sicher wieder mit Rückkaufoption, die man dieses Jahr bei Danny DaCosta gezogen hat. An Ingolstadt verkauft. 4 Jahre hat er dort gespielt. Jetzt ist er so gut, dass Bayer ihn für die eigene erste Mannschaft zurück holt. Ingolstadt hatte 4 Jahre einen tollen Spieler. Bayer bekommt jetzt einen ausgebildeten Spieler zurück. Für schmales Geld. Pohjanpalo ist ein finnsicher Nachwuchsstürmer, der an Düsseldorf ausgeliehen war und dort nun eingeschlagen ist...


    Unter Lewandowski ist Bayer damals mehrfach deutscher A-Jugendmeister geworden. Die Spieler vergammeln auf durchschnittlichem Niveau in Liga 3-5 und schaffen vielleicht nie den Sprung. Warum so eine Mannschaft durchziehen? Die Spieler können auf deutlich höherem Niveau bei anderen Clubs ihre Reife bekommen. Zweite Liga, erste Liga. Jonathan Tah war vom HSV an Düsseldorf ausgeliehen. Hat in einem Jahr den Sprung von zweiter Liga zum Championsleague-Club und in die A-Nationalmannschaft geschafft.... Weil er sich auf hohem Niveau entwickeln konnte und nicht im Reserveteam in Liga 5 spielen musste.


    Ideal ist eine zweite Mannschaft in Liga 4 bei weitem nicht. Jugendspieler kann man besser auf höhrem Niveau spielen lassen. Wenn man nicht selber die Chance hat, dann doch auch problemlos woanders. Rekonvaleszenzen brauchen keine Spielpraxis in der 5ten Liga. Sondern auf hohem Niveau. Besser im Training gegen die eigenen Mitspieler. Jungspieler sollten sofort auf hohem Niveau eingesetzt werden oder weiter verliehen werden. Wozu sie in der Regionalliga versauern lassen? Man gibt den Spielern Verträge und lässt andere Mannschaften sie weiter ausbilden. Beide Seiten profitieren davon. Jonas Meffert wollten die KSCer nicht so gern gehen lassen. Der hat sich da super eingebracht. Kramer hat sich in Gladbach zum Nationalspieler entwickelt. Gut, dann klappt es zu Hause nicht mehr. Aber für 15 Mio. ist es dann halt mal so. Danny DaCosta wollten die Ingolstädter auch nicht gerne gehen lassen. Für 500 000 haben wir den zurück geholt. Und kriegen einen gestandenen Bundesliga-Spieler zurück.


    Wo sollen sie spielen? Überall, wo sie sich gut entwickeln können. Für Bayer sind das Vereine wie Nürnberg, Augsburg, Freiburg, Karlsruhe, Düsseldorf, Bochum (die haben eigentlich immer ein paar Nachwuchsspieler von uns). Du braucht ne gute Organisation und gute Verträge. Dann kann das alles klappen.


    Bayer hat zusammen mit der Schalker Knappenschmiede seit Jahren die beste Nachwuchsabteilung in Deutschland. Just gestern ist unsere U17 Deutscher B-Jugend-Meister geworden. Davor zwei Jahre lang die des BVB. Auch in Dortmund haben sie einen guten Nachwuchs. Hoffenheim unter Nagelsmann und neuerdings Leipzig hat da einiges vor. Die Leipziger haben den kompletten Apparat aus Stuttgart abgeworben. In den 2000er Jhren war das Nachwuchsleistungszentrum in Stuttgart berühmt für seine tolle Arbeit. Die Jungs arbeiten jetzt alle in Leipzig, da der Rangnik sie von dort geholt hat. Wolfsburg hat gut aufgeholt in Sachen Nachwuchs. Kauft aber seit einigen Jahren nun die Liga leer und wer spielt da noch in der ersten Mannschaft? Maxi Arnold ist noch der Berühmteste von denen. Und Julian Brandt. Der kommt auch aus der Wolfsburger Nachwuchsschmiede.


    Das ist wieder mal so ne typische Traditionsvereins-Sache in Frankfurt. Die U23 abzuschaffen ist ne gute Idee. Dann holen sie einen Ex-Spieler, von dem man weiß, dass er in Stuttgart nicht viel Gutes hinterließ, und der sagt als erstes, dass das ne schlechte Idee war? Naja. Wenigstens ist er nicht dumm genug die U23 direkt wieder zu installieren. Vielleicht ist er ja schlauer, als man denkt und sagt das nur in der Öffentlichkeit und zieht den Stiefel doch sinnvoll durch. Aber es wird sein Job sein die Verträge der Spieler zu gestalten. Und die Frankfurter sollten nicht meinen, dass es jetzt ab nächster Saison viel Nachwuchsspieler gibt. Immerhin gibt es schon das Nachwuchszentrum in Frankfurt. Wird Zeit, dass die Eintracht davon profitiert indem sie die Spieler auf höchstem Niveau weiter bildet, nachdem sie zu alt für die A-Jugend sind...

  • Trotzdem wäre die Ära Weinzierl nach einem halben Jahr fast zu Ende gegangen.

    Ist sie aber nicht. Weil sie am Trainer festgehalten haben. Und dann haben sie was für eine Rückrunde hingelegt? Genau...


    Roger Schmidt war in Leverkusen auch fast am Ende. Der Draxler von der Bild hat schon Favre als Nachfolger in Stellung gebracht. Angeblich war schon alles klar. Rudi Nationale und unser super Manager Jonas Boldt haben bewiesen, dass sie gewillt sind, den Weg weiter zu gehen mit Schmidt. Und sind mit einem fulminanten Endspurt belohnt worden. Und das Team hat den nächsten Schritt in der von dir schön beschriebenen Entwicklung gemacht. Bin sehr gespannt auf das dritte Jahr von Schmidt.



    Ich sehe da keine Mannschaft die Radikal ihr System geändert hätte.

    Na klar. Alle von mir genannten haben das System umgestellt. Man muss es eben richtig machen und dann auch die Zeit finden, das umzusetzen.

  • Und ist auch der Grund dafür, dass so viele Vereine nicht ihr volles Potenzial ausschöpfen, wenn immer alle nach 2 Niederlagen am Trainer rütteln.

    Das ist für dich als Fan eines maßgeblich extern von der Industrie finanzierten Clubs sehr leicht daher gesagt. Für die Hälfte der Liga bedeutet eine schlechte Phase sofort Abstiegs- und damit Existenzangst. Ohne dicke CL-Einnahmen oder externe Finanzierungen ist die Luft für notwendige Systemänderungen immer verdammt dünn.

  • Das System mit dem dauernden Ausleihsystem, wie @ode. es beschriebt, ist Zynismus in reinster Form. Dabei wird alles über Geld geregelt und entwickelt sich dann zu einem System wie es in Italien oder Spanien praktiziert wird. Da verleihen Vereine 20-40 Spieler pro Saison.
    Dabei geht das Verleihsystem fast immer von oben nach unten und gräbt den mittleren und unteren Vereinen langfristig die Möglichkeit ab, selbst nach oben zu kommen und gleichzeitig haben die größeren Clubs ein sehr sehr überschaubares Risiko, vor allem über die dämliche AK. Entweder ich bin von einem Spieler, auch mittelfristig überzeugt, dann bilde ich ihn eben selbst aus, oder ich zahle dann entsprechende markt- und Leistungsgerechte Preise. Oder ich entscheide mich für das US-System mit ihren Farmteams, wo Identifikation eine andere Rolle spielt. Aber dieses Mischsystem in dem wir uns momentan befinden, zementiert die Liga zusätzlich.
    Ein gutes und menschliches Ausbildungssystem ist was anderes.

  • Na klar. Alle von mir genannten haben das System umgestellt. Man muss es eben richtig machen und dann auch die Zeit finden, das umzusetzen.

    Klar haben die umgestellt, aber eben nicht von heute auf morgen sondern Stück für Stück. Das fällt bei ausgeglichen besetzten Kadern auch noch etwas einfacher als bei weniger homogenen Kadern.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Wird Zeit, dass die Eintracht davon profitiert indem sie die Spieler auf höchstem Niveau weiter bildet,

    Die werden doch heute ohnehin spätestens in der B-Jugend abgeworben;


    http://www.transfermarkt.de/gi…ter/profil/spieler/296378
    http://www.transfermarkt.de/da…ter/profil/spieler/300509


    Konzerne können es sich leisten.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Im Rahmen des Hrgota Wechsels hat Fredi Bobic ja geäußert, dass die Eintracht junge Spieler holen und weiterentwickeln - sprich ein Ausbildungsverein sein - will

    Sagen das nicht gefühlt 17 Vereine der 1. Liga von sich?

  • bei den Löwen gehen sie dann immer als letzter finanzieller Notnagel von Bord die Jungen....

    Der vorletzte finanzielle Notnagel macht ja auch immer viel Stress bevor er Geld gibt ..

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Ich entsinne mich dass Bobic das Abschaffen der U23 in einem Interview als Fehler eingestuft hat. Im gleichen Atemzug erwähnte er aber, dass das nicht bedeutet, dass man die jetzt wieder aufbaut. Das Problem ist dass die U23 nur dann etwas bringt wenn man richtig viel Geld reinsteckt. Die Alternative zur Abschaffung war ja schon eine deutliche Aufstockung des Vertrages. Und es würde ein paar Aufstiege dauern.

    Passend dazu das Interview mit Armin Kraaz in der FAZ

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Das ist für dich als Fan eines maßgeblich extern von der Industrie finanzierten Clubs sehr leicht daher gesagt. Für die Hälfte der Liga bedeutet eine schlechte Phase sofort Abstiegs- und damit Existenzangst. Ohne dicke CL-Einnahmen oder externe Finanzierungen ist die Luft für notwendige Systemänderungen immer verdammt dünn.

    Das ist in Leverkusen nicht anders. Wird immer so gesagt, dass wir ja nen dicken Sponsor haben und so. Aber haben wir die geldbringenden Stadien wie Hamburg, Schalke, Dortmund, Bayern? Haben wir die Strahlkraft, um andere Sponsoren dauerhaft zu binden? Mit viel Geld? Nö. Nie so gewesen. Just ist Adidas als Ausrüster abgesprungen, weil Bayer ja soooo attraktiv für Sponsoren ist. Leverkusen hat sich seinen Stand durch gutes Scouting, gute Spieler, die dann immer wieder auch teuer weiter verkauft wurden erarbeitet. Leverkusen war, trotz Bayer-Konzern im Rücken, jahrelang genauso eine graue Maus er Liga, wie viele andere. Aber dann kam Calli und hat nen guten Job gemacht, und Bayer wurde wer nach der Wiedervereinigung. Die Transfererlöse von günstig geholten Spielern wurde immer dazu benutzt um weiter zu machen, eine Jugendarbeit eingerichtet, die Köln oder Gladbach einfach verpennt haben. Unser Stadion wird von allen Bundesligisten belächelt. Ist aber stetig gewachsen. Von 22000 auf 27000 und nun auf knapp über 30000. Bayer hat einfach den Standort-Nachteil. Immer schon. Plastik-Club. Aber im Hintergrund wurde seit den 90er Jahren gut gewirtschaftet.


    Sicher. Viele schreien immer "Viziekusen!!!" und meinen es abwertend. Letztlich hat dieser Erfolg um die Jahrtausendwende dazu beigetragen, dass Bayer dauerhaft oben mitspielt. Nach Vizekusen kam aber auch erstmal fast der Abstieg. Und eine Phase der Erholung mit wenig Erfolg. Seit 2004 ist Völler bei uns und machte mit wechselnden Partnern, wobei vor allem der vor ein paar Jahren zu den Bayern gewechselte Michael Reschke zu nennen ist, einen super Job und Bayer steigerte sich langsam aber sicher wieder zu dem Team, dass nun seit 5 Jahren dauerhaft wieder oben dabei ist.


    Du musst auch einfach mal nen guten Job machen. Das immer auf einen Hauptsponsor zurück zu führen ist zu wenig. Guck dir an, was die in Hamburg aus den ganzen Millionen machen, die der Privatier da reinsteckt... Was hat Bremen aus den guten CL-Jahren gemacht? Hübsches Stadion gebaut. Aber seitdem? Was hat Stuttgart aus der Meisterschaft 2007 und der tollen Nachwuchsarbeit gemacht, die damals für Furore sorgte?


    Ich will das mit Bayer nicht alles gut heißen. Aber es ist schon nicht ganz zufällig, dass wir da oben mitspielen.

  • Aber es ist schon nicht ganz zufällig, dass wir da oben mitspielen.

    Was passiert wenn der Zufall einmal die Lust verliert kann man hier nachlesen.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Eine kollossale Fehleinschätzung.


    Die ich mit vielen gestandenen Machern der Profivereine offensichtlich teile :P , der überwiegende Teil hält an den U23 Mannschaften fest !! Auch solche Vereine, die du ausdrücklich für die Jugendarbeit lobst. Es ist nunmal Tatsache, dass einige Spieler vielleicht über die A-Jugend hinaus sich noch weiterentwickeln müssen und eben dafür ist eine U23 gut. Die Leverkusener haben dafür offensichtlich eine weitgestreute Spielerausleihe bzw haben sich bei Neuverträgen eigener Nachwuchsspieler Rückkaufoptionen gesichert. Die Notwendigkeit der Arbeit einer U23 wird dadurch von den Verantwortlichen schon noch gesehen, sie sehen nur keine Notwendigkeit selbst eine zu unterhalten - so wie ich das sehe, hat Leverkusen seine U23 schlicht ausgelagert.



    Immerhin gibt es schon das Nachwuchszentrum in Frankfurt. Wird Zeit, dass die Eintracht davon profitiert indem sie die Spieler auf höchstem Niveau weiter bildet, nachdem sie zu alt für die A-Jugend sind...


    Das hoffe ich auch und ich gebe dir durchaus recht, dass das auf höchstmöglichen Niveau geschehen sollte. Aber das kostspielige System mit Rückkaufoptionen und Ausleihen (auch hierfür wird vom abgebenden Verein oft viel Geld bezahlt ... ;) ) kommt für die Eintracht nicht in Frage, und deshalb trauere ich persönlich eben der U23 nach (und konnte damals auch den Schritt nicht nachvollziehen).


    Nochmal kurz zusammengefasst: Leverkusen hat die in meinen Augen notwendige Arbeit der U23 schlicht ausgelagert, die Eintracht dagegen hat dummerweise gleich ganz darauf verzichtet - und das halte ich, wie oben schon erwähnt, für den kapitalsten Fehler der letzten Jahre !

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • Was passiert wenn der Zufall einmal die Lust verliert kann man hier nachlesen.

    Das würde wohl vielen Vereinen passieren - ohne Hauptsponsor. Bayer Uerdingen hatte ja jetzt auch wohl nicht den größten Reiz für finanzkräftige Sponsoren. Ich will gar nicht verhehlen, dass Leverkusen durch Bayer einige gute Transfers tätigen konnte. Aber das konnten andere Vereine durch andere Sponsoren auch. Und haben nix draus gemacht...


    Mal ein Beispiel: Bremen kauf Carlos Alberto. Teuerster Transfer der Vereinsgeschichte. Der Spieler kommt in Europa nicht klar und wird zum Finanzdesaster. Bayer verkauft Spieler wie Jorginho, Paulo Sergio, Ze Roberto, Michael Ballack eben an die Bayern und kriegt dickes Geld dafür. Der DeBryne-Transfer wird in Wolfsburg auch dauerhaft gute Transfers ermöglichen... Wenn die sportliche Perspektive stimmt...


    @Helmut R.: Ich hab nie behauptet, dass es schlecht ist an der U23 festzuhalten. Aber es als grundsätzlichen Fehler abzutun oder gar die U23 als einzige und beste Möglichkeit der Nachwuchsförderung anzusehen, ist eben nicht richtig.

  • Bei der Jugendarbeit zeichnet sich doch seit ein paar Jahren ein Trend ab, gegen den alle nicht extern finanzierten Vereine zunehmend hilflos sind. Leverkusen, Wolfburg, Hoffenheim und Leipzig kaufen mit enormem finanziellen Einsatz die Jugendlichen allerspätens als 16-jährige im Dutzendpack ein in der Hoffnung, dass von 30 deutschlandweit zusammengekauften Jugendlichen sich 1-2 dann vielleicht durchsetzen, was man anschließend natürlich ausgiebig als tolle eigene Jugendarbeit feiern kann. Dass die große Masse dabei einfach nur verheizt wird, das interessiert irgendwie keinen. Man schaue sich mal die Geburtsorte der Spieler in den Jugendinternaten der genannten Vereine an. Aus der eigenen Region kommt da oft nur eine Minderheit. Die jüngeren Jahrgänge lassen diese rein auf kommerzielle Verwertbarkeit optimierten Konstrukte auch allesamt schön links liegen, das sollen bitte die Tradionsclubs leisten. Erst ab C- oder B-Jugend werden die besten Spieler der Traditionsclubs geräubert und aus ihren Familen und ihrer gewohnter Umgebung herausgerissen.


    Ich will nicht die Leistungen von Red Bull & Co beim Fördern vieler Talente klein reden und dass viele Traditionsclub Jugendarbeit jahrelang sehr stiefmütterlich behandelt haben, schon mal gar nicht (wobei da seit der Verpflichtung zum Unterhalt einer Jugendakademie für alle Bundesligisten als Folge der Reformen nach den destaströsen Darbietungen der Nationalmannschaft in den 00er Jahren schon ein gewisser Standard auf breiter Front Einzug gehalten hat). Trotzdem ist ganz klar zu sehen, dass bei den Newcomern Masse statt Klasse, reine Profitorientierung und ein ziemliches Verheizen und Verbrennen die Politik bestimmt. Da werden auch viele Jugendleben ruiniert, wenn mit viel Geld und falschen Versprechungen ("Du musst alles dem Traum des Profifußballlebens unterordnen!") die Talente zum Orts- und Vereinswechsel gebracht werden. Das beschreibt eben auch die "tolle" Jugendarbeit von Hoffenheim, Leipzig & Co. Schöne neue Fußballwelt.

  • Aber dann kam Calli und hat nen guten Job gemacht, und Bayer wurde wer nach der Wiedervereinigung.

    Insbesondere aufgrund des Zusammenhangs zwischen dem ersten und zweiten Teil deines Satzes! Wie Calli nur 48 Stunden nach dem Mauerfall in den Osten fuhr und weitere 8 Tage später bereits Thom, Kirsten und Sammer unter Vertrag hatte, so dass sogar Helmut Kohl einschreiten (und Sammer nach Stuttgart) musste, ist legendär!

  • Insbesondere aufgrund des Zusammenhangs zwischen dem ersten und zweiten Teil deines Satzes! Wie Calli nur 48 Stunden nach dem Mauerfall in den Osten fuhr und weitere 8 Tage später bereits Thom, Kirsten und Sammer unter Vertrag hatte, so dass sogar Helmut Kohl einschreiten (und Sammer nach Stuttgart) musste, ist legendär!

    Absolut richtig. Und es kamen ja noch mehr Spieler aus dem Osten. Falko Götz noch vor der Wende. Spontan fällt mir Heiko Scholz ein. Jens Melzig musste ich nachschauen... Und später ging es ja weiter mit den Kontakten in den Osten. Rene Adler, Michael Ballack, "Schnix" Schneider... Aber besonders hervorheben muss man wohl Andreas Thom und noch vorher Ulf Kirsten. Ohne Kirsten, der auch noch niemals Abwanderungsgedanken hegte, wäre Bayer nicht das, was es heute ist.

  • Das würde wohl vielen Vereinen passieren - ohne Hauptsponsor. Bayer Uerdingen hatte ja jetzt auch wohl nicht den größten Reiz für finanzkräftige Sponsoren. Ich will gar nicht verhehlen, dass Leverkusen durch Bayer einige gute Transfers tätigen konnte. Aber das konnten andere Vereine durch andere Sponsoren auch. Und haben nix draus gemacht...

    Oh bitte.... Bayer mit einem einfachen Sponsor zu vergleichen wie ihn jeder gewöhnliche Bundesligist hat, sollte selbst einem "Bayer-Fan" zu blöd sein. Mir ist jedenfalls kein Sponsor bekannt der jährlich 25 Millionen in einen Verein pumpt. Zusätzlich zum normalen Sponsoring anderer Geldgeber...

    The dice decide my fate. And that's a shame.

  • Im Rahmen des Hrgota Wechsels hat Fredi Bobic ja geäußert, dass die Eintracht junge Spieler holen und weiterentwickeln - sprich ein Ausbildungsverein sein - will, doch dazu gehören zwingend gewisse Strukturen um jungen Spielern Perspektiven zu bieten.

    Das hatte Bobic auch in Stuttgart geäußert.


    In Stuttgart waren die jungen Spieler schon in sehr erfolgreichen Jugendmannschaften perfekt ausgebildet, und die Strukturen waren auch da (VfB II dauerhaft in Liga 3).
    Das hatte Bobic aber nicht davon abgehalten, sie zu verkaufen oder zu vergraulen, statt sie langfristig zu binden - das war fast eine komplette Erstliga-Mannschaft.


    Rangnick beispielsweise hatte sich da immer gerne bedient (in Hoffenheim und in Leipzig) - und er tut es immer noch ... wink.png


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Was hat Bremen aus den guten CL-Jahren gemacht? Hübsches Stadion gebaut. Aber seitdem?

    Nix.


    Ich drücke seit gut 30 Jahren dem Verein die Daumen, habe tolle Bundesliga- und Europapoklaspiele im Weserstadion gesehen, aber die wirklich guten Jahre sind einfach vorbei und auf lange Sicht kommen die wirklich guten Zeiten nicht zurück.


    Es gab die Ära Rehagel, dann gab es eine ganz furchtbare Zeit bis die Ära Schaaf begann.


    Es gab die Raute und es gab Regisseure die es einfach drauf hatten: Herzog, Micoud, Diego. Dazu gab es Stürmer, die wussten wo das Tor war: Rufer, Bode, Klose, Pizarro. Und es gab eine Abwehr, mit einem klaren Chef: Bratseth.


    Und ich bin heute noch ein wenig verstimmt, dass mich meine Eltern '93 nach der ersten Halbzeit ins Bett geschickt haben, als Bremen 0:3 zur Pause gegen Anderlecht hinten lag. Am nächsten Morgen bin ich beim Lesen des Videotextes fast aus den Latschen gefallen.


  • Und ich bin heute noch ein wenig verstimmt, dass mich meine Eltern '93 nach der ersten Halbzeit ins Bett geschickt haben, als Bremen 0:3 zur Pause gegen Anderlecht hinten lag. Am nächsten Morgen bin ich beim Lesen des Videotextes fast aus den Latschen gefallen.

    mir geht es genauso ;) seitdem oft genug in der Nacht nach Europapokalniederlagen geträumt, dass sie das Spiel doch noch gedreht haben ;)


    Bei Werder lief bereits in den letzten Jahren unter Schaaf/Allofs schon vieles falsch. Scouting-Coups wie Krstajic oder Schnäppchen, die neu erwachten, wie Diego blieben aus. Stattdessen dann Spieler wie Arnautovic, Elia, der hier angesprochene Carlos Alberto und Co. Außerdem an einem System festgehalten, für das die Spieler fehlten bzw. das einfach nicht mehr zeitgemäß war.


    Und auch jetzt läuft einiges suboptimal. Und doch macht Werder vieles richtig. Ich mag es, wie sich alle immer voll reinhängen. Wie man auch in Katastrophensaisons immer wieder Spiele hat, die von alten CL-Zeiten träumen lassen. Wie die Fans agieren, wenn es nicht läuft. Wie ein Clemens Fritz seinen dritten Frühling erlebt.


    Fehlen nur noch ein paar Innenverteidiger für die nächste Saison ;)

  • Oh bitte.... Bayer mit einem einfachen Sponsor zu vergleichen wie ihn jeder gewöhnliche Bundesligist hat, sollte selbst einem "Bayer-Fan" zu blöd sein. Mir ist jedenfalls kein Sponsor bekannt der jährlich 25 Millionen in einen Verein pumpt. Zusätzlich zum normalen Sponsoring anderer Geldgeber...

    Absolut richtig. Mitte der 2000er Jahre hat sogar mal eine Millionenfinanzspritze des Konzerns den Verein retten müssen. Andere Vereine wären jetzt tot. Ich bin trotzdem der Meinung, dass die Leute in Leverkusen vergleichbar gute Arbeit machen.


    Im Ranking der Trikotsponsorgelder liegt Bayer mit 5,5 Mio jährlich von LG übrigens auf Platz 10 der Liga. Weit hinter Platz 4, Schalke, mit 17 Mio. Und noch weiter hinter Dortmund mit 20 Mio. Und noch weiter hinter den Bayern mit 30 Mio. Und Krösus in der Rubrik ist Wolfsburg mit mehr als 30 Mio jährlich. Dank der erneuten CL-Teilnahme in der kommenden Saison und dem neuen Sponsor kommen geschätzte 2 Mio mehr pro Jahr auf Bayer zu.


    Aber es stimmt schon, dass man mit dem Geld schon mal ganz gute Startchancen hat. Wenn man das mal mit "kleineren" Bundesligisten vergleicht... Für mich ist das Geld vom Konzern Bayer aber durchaus vergleichbar mit Zuwendungen von Gazprom oder der Telekom oder dem Typen, der Hamburg immer mal wieder rettet...

  • Bei Werder..... an einem System festgehalten, für das die Spieler fehlten bzw. das einfach nicht mehr zeitgemäß war.

    Ich meine eher, dass Schaaf unbedingt ein neues System mit Flügelspielern installieren wollte. Daher Alberto, Arnautovic und Elia.
    Irgendwie war das System denen zu abhängig von der zentralen 10. Allerdings hat es immer funktioniert, bis man für Özil keinen externen Ersatz geholt hat für die Position.
    Man wollte moderner über die Flügel spielen und meinte, dass Hunt in der Mitte ausreichend kreativ sein kann, weil die Entlastung über aussen da war.
    Was sehne ich mich nach guten Bremer Mittelfeldspielern...


    Andere Vereine wären jetzt tot. Ich bin trotzdem der Meinung, dass die Leute in Leverkusen vergleichbar gute Arbeit machen.

    Hier kann ich als Bremer und wirklicher Fußballfachmann nur bestätigen.
    Es ist nämlich wirklich einfach. Ein paar Personen müssen gut handeln, dann kommt der Erfolg.
    Wobei "Erfolg" eben heutzutage immer im Umfeld gesehen werden muss.

  • Man wollte moderner über die Flügel spielen und meinte, dass Hunt in der Mitte ausreichend kreativ sein kann, weil die Entlastung über aussen da war.
    Was sehne ich mich nach guten Bremer Mittelfeldspielern...

    Ich fand, dass Schaaf zu seiner Zeit bei Werder absolut modern hat spielen lassen. Nur ist irgendwann das ganze CL-Geld in das Stadion geflossen und nicht mehr in die Mannschaft. Also, eigentlich sollte sich das bald auszahlen, dass man nun ein solches Stadion hat und jetzt muss nur noch ein Trainer her, der die Mannschaft auch mal wieder in den Europa-Pokal führen kann...

  • Also, eigentlich sollte sich das bald auszahlen, dass man nun ein solches Stadion hat und jetzt muss nur noch ein Trainer her, der die Mannschaft auch mal wieder in den Europa-Pokal führen kann...

    Das zahlt sich nicht mehr aus denke ich.
    Dafür sind die Größenordnungen der anderen Einnahmequellen (TV-Gelder / Äblösesummen) zu sehr überproportional gestiegen.
    Und das Geld, was ins Stadion geflossen ist ist nicht nur nicht in die Mannschaft geflossen, sondern vor allem nicht in die Jugendarbeit.
    Großes Problem.

  • Also, eigentlich sollte sich das bald auszahlen, dass man nun ein solches Stadion hat

    Ich glaube, du überschätzt die Einnahmemöglichkeiten durch ein großes modernes Stadion. Gerade gegenüber Geldquellen wie "Champions League Teilnahme", "Milliardär als Geldgeber" oder "Verein ist Teil eines Großkonzerns".



    PS: Ein Verein, der in den letzten Jahren (d.h. seit Wiederaufstieg) eine richtig gute Vereinspolitik im Rahmen seiner Möglichkeiten macht, ist der 1. FC Köln. Echt erstaunlich, wie die wieder Ruhe und Seriosität in ihren Karnevalsclub reingekriegt haben.

  • ich meinte sogar tatsächlich das neue System mit Flügelspielern ;) Letztlich sind wir doch meiner Wahrnehmung nach da nicht abgestiegen, weil Kevin de Bruyne überall zun finden war und auch da schon eine Art Green-White Wonderwall hinter der Mannschaft stand (z. B. nach der Niederlage in Leverkusen kurz vor Saisonende).


    Werders Stadion ist ja riesengroß, größer dürfte es wohl auch nicht sein. Bremen ist kein wer weiß wie florierender Standort. Eine gute Grundstruktur ist zwar da, aber das letzte etwas fehlte auch zu CL-Zeiten. Da kann ich @Nupsi nur zustimmen: Erfolg kommt, wenn Personen etwas richtig machen ;) Irgendwann ist denen etwas Können oder vielleicht auch einfach nur etwas Glück abhanden gekommen.


    Ich bin auch der Meinung, dass Skripnik nicht zu 100% der richtige Mann ist, aber eben auch nicht zu 100% falsch. Das ist aber auch noch einmal eine ganz eigene Diskussion...

  • Ich glaube, du überschätzt die Einnahmemöglichkeiten durch ein großes modernes Stadion.

    Es geht dabei aber nicht nur um die Einnahmen aus dem Stadion. Ein größeres Stadion kann dazu führen, dass mehr Leute zu Fans werden, die dies ohne Stadionbesuch nicht geworden wären. Und mehr Fans führen auch zu mehr Trikotverkäufen etc. und stellen überhaupt die Basis dar, dass ein Verein auch höhere Sponsoreinnahmen generieren kann.


    Eine solche Situation habe ich in den 90er-Jahren in Dortmund selbst erlebt. Das Stadion war viel zu klein für die Anzahl der Menschen, die hinein wollten. So gab es einige Bekannte von mir, die nie ins Stadion gingen, weil sie nie an Karten kamen. Große BVB-Fans waren sie damals nicht, sondern nur generell an Fußball interessiert. Nach diversen Stadionumbauten passten mehr Leute ins Stadion. Nun konnten endlich meine Bekannten erstmals ins Stadion gehen, und danach war es um sie geschehen. Der Stimmung im Westfalenstadion (bzw. Signal Iduna Park) kann man sich nur schwer entziehen. Und so wurden diese Fußballinteressierten zu BVB-Fans.

  • Und das Geld, was ins Stadion geflossen ist ist nicht nur nicht in die Mannschaft geflossen, sondern vor allem nicht in die Jugendarbeit.
    Großes Problem.

    Das ist nicht ganz richtig. Bremen hat eine sehr vielversprechende Nachwuchsarbeit. In der Tat sind die Jugendspieler in Bremen, die derzeit nach oben drücken, mit das vielversprechendste, was es derzeit in der Liga gibt. Es erstaunt, dass Skripnik, der ja zuvor diese Spieler alle trainiert hat, es im Moment nicht hinbekommt, den Cut zu machen.


    Davie Selke war ja schon da und wurde leider nicht gehalten. Das war ein sehr großer Fehler der Bremer. Florian Grillitsch hat sich schon in dieser Saison zum wichtigesten Spieler im Mittelfeld aufgeschwungen. Maximilian Eggestein ist ein sehr talentierter Spieler, der dringend integriert werden sollte, da er schon Abwanderungswünsche hegte. Man hat kürzlich mit ihm verlängert. Zum Glück für Bremen. Er hat noch einen jüngeren Bruder, Johannes, der auch sehr veranlagt sein soll. Dann ist da noch der AV Janek Sternberg. Öztunali wollte man gern von Leverkusen verpflichten, aber der ist wieder zurück. Ich weiß aber auch, dass Letzterer bei den Bremer Fans keinen guten Stand hatte. Und es gibt noch mehr Spieler, die nachrücken.


    Bremen hat derzeit sehr guten Nachwuchs. Die Aufgabe von sportlicher Leitung und Trainer muss sein, dieses Potenzial auszuschöpfen. Entweder durch Verkäufe, die Geld generieren. Oder durch Leistung in der ersten Mannschaft.


    Das ist eben auch etwas, was viele andere Mannschaften nicht hinbekommen. Hamburg hat Öztunali für eine Ausbildungsentschädigung von 17000€ nach Leverkusen ziehen lassen müssen. Julian Brand kam für gerade mal 350000€ nach Leverkusen. Sein Marktwert liegt laut Transfermarkt.de mittlerweile 10 Mio - Stand Februar 2016. Das dürfte am Ende der Saison wohl eher 15-20 Mio gewesen sein. In Wolfsburg muss sich in den Hintern gebissen haben, wo sie doch seit Jahren für Spieler dieser Marke Millionenbeträge auf den Tisch legen. Tah ist für 7,5 Mio nach Leverkusen gekommen. Mittlerweile 12 Mio wert. Klar ist: Brandt und auch Tah werden nicht ewig bei Bayer spielen. In 1-2 Jahren sind die Jungs weg. Sicherlich mit deutlicher Wertsteigerung... Chicharito für 12 Mio gekommen. Mittlerweile wieder knapp 20 Mio wert... Nur mal so ein paar Beispiele, warum Bayer auch so viel Geld hat...

  • Öztunali hätte ich auch gerne behalten, gerade zum Ende hin hat er mehr als angedeutet, welches Potenzial er hat. Er ist aber auch noch nicht "fertig". Aber Leverkusen will ihn ja nicht ohne Grund noch mal verleihen.


    Johannes Eggestein ist tatsächlich einer, der richtig was werden kann und dass er jetzt noch mal in Bremen verlängert hat, war für viele überraschend. Aber er muss natürlich noch den Wechsel auf den Herrenbereich hinbekommen. Eine Hürde, an der viele der früh Gelobten, ja gerne scheitern. War nicht Bayer auch sehr interessiert, @ode.?


    Von Sternberg halte ich nicht ganz so viel. Immer einsatzfreudig und dynamisch, aber auch mit vielen taktischen Mängeln, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob die noch "weggehen".

  • sehe ich genauso. Öztunali ist einfach noch nicht fertig. Ist ja auch noch richtig jung. Der hat genug Anlagen um ein guter Bundesligaspieler zu werden. Vielleicht sogar mehr, vielleicht weniger.
    In dem Alter darf man noch unkonstant sein. Von mir aus hätte der auch bleiben dürfen. Vielleicht kommt der ja auch wieder, muss man sehen, was Werder und Leverkusen sonst so machen auf dem Transfermarkt. Vielleicht braucht Leverkusen Ihn dann doch nciht, vielleicht hat Bremen noch ein paar Euros mehr übrig für die Ablöse. Vielleicht will Öztunali auch selber nicht.


    Grillitsch und Eggestein sind hervorzuheben. Klar. Grillitsch ist einer der jetzt angekommen ist. Eggestein braucht normalerweise noch ein paar Jahre.
    Von den restlichen Spielern hebt sich keiner ab. Klar können die es packen, niemand weiß es.


    Aber: Ich meine ich hatte nicht mal irgendwo gelesen, dass die U23 teilweise bis zu 2 mio im Jahr kostet (die Top-Talente verdienen ja auch immer eher immer mehr ) ? Ich weiß aber nicht mehr welcher Verein das war. Kann ich mir aber durchaus vorstellen, dass die kosten in der dritten Liga deutlich über denen in der 5ten Liga liegen.
    Wenn ich jetzt sehe, dass da alle 2 Jahre ein Spieler maximal Stammkraft wird (maximal) dann darf man sich schon überlegen, ob ich diesen einen nicht auch für das Geld
    woanders her bekomme.
    Oder eben die Spielpraxis für meine Jungs bei anderen Vereinen suche. Nicht umsonst geht Busch jetzt auch in die zweite Liga.