Gestern abend haben wir das vierte Szenario der Reihe gespielt. Und es hat uns umgehauen!
Bisher war in unseren Augen jedes Szenario etwas besser als das vorherige. Schon bei der Drachenprophezeihung waren wir (bis auf einen Kritikpunkt, den ich im entsprechenden Thread nannte) hin und weg, aber diesmal empfanden wir die ganze Sache als nahezu perfekt!
Nahezu, weil die einzigen beiden Kritikpunkte, die überhaupt aufkamen, im Prinzip total irrelevant waren - einer aufgrund der Fachkenntnisse eines mitspielenden Historikers (ein Detail, was außer einer solchen Person wirklich niemandem auffallen würde) und einer bezüglich eines vage zu erkennenden Grafik-Aspektes, der fehlerhaft schien, durchaus aber auch so gedacht sein könnte...
Wieder einmal hebt sich das neue Szenario durch besondere Mechaniken von den vorhergehenden ab. Ich will hier im ersten Thread nicht so viel spoilern, daher sei auch nicht mehr verraten, was das angeht. Aber darüber hinaus hat der Autor sich auch der (wenn man es so nennen mag) Meta-Ebene des Spieles (und ich meine nicht den Meta-Plot!) angenommen und stellte dadurch einige unserer Erwartungshaltungen auf den Kopf, was wir als extrem erfrischend, überraschend und unterhaltsam empfanden.
Insgesamt benötigten wir 4 Durchgänge und etwa 5 Stunden (zu viert). Und beim vorletzten Run gab es für das Scheitern aufgrund der Situation, wie bzw. warum es geschah, spontan Applaus für das Szenariodesign, und viel Gelächter. Letztlich schnitten wir daher auch nicht sonderlich gut ab. Aber da uns das Szenario so gut gefiel, und wir diesmal wirklich NICHTS zu meckern hatten, war das Ergebnis völlig wumpe!
Ein gelungener Abend, der mal wieder viel zu spät endete, da keiner bemerkte, wie die Zeit einfach davon flog.
Wir können Shackletons Expedition nun kaum erwarten!
Noch etwas zur Funktionalität des Abenteuers:
- zwar können ein paar kleinere Aspekte des Abenteuers tatsächlich zu Fragen führen, wie das denn nun (regeltechnisch) gemeint sei, aber generell hakte es diesmal an keiner Stelle, das Szenario verlief insgesamt flüssig
- die auf BGG angesprochenen "Probleme" sind in der deutschen Ausgabe nicht vorhanden, bezüglich des Szenarios und der vorhandenen (und notwendigen) Informationen ist alles eindeutig
Insgesamt rundum gelungen!
Wesentlich weniger Action als in beiden vorhergehenden Szenarien, muss man diesmal mehr mit Plan und Köpfchen an die Sache ran gehen...
Eine kurze Frage dennoch - geringer Spoiler, da es sich auf die Fähigkeit eines Charakters bezieht, der den Spielern zur Auswahl steht:
Tefnouts Fähigkeit "Aura des Re" - es ist nicht klar, ob sie das Ergebnis des Würfels VOR oder NACH dem Wurf bestimmen darf.
Die Frage kam auf, da die Fähigkeit wesentlich mächtiger wäre (wir empfanden es als zu mächtig), wenn der Spieler von Tefnout erst würfeln dürfe, um danach einen Würfel auf die passende Seite zu drehen. Andererseits - jetzt, wo ich es schreibe, ist es mir ziemlich klar, wo der Unterschied zum "Würfelergebnis BESTIMMEN" liegt. Letzteres spricht ja eben nicht vom "Würfel auf die gewünschte Seite drehen". Es muss also (worauf wir uns letztendlich auch einigten) ein Würfel schon VOR dem Wurf beiseite gelegt und sein Ergebnis bestimmt werden...
...allerdings wäre es dennoch sinnvoll, das etwas klarer zu machen oder ggf. in die FAQs aufzunehmen, denke ich...
Für diejenigen, die die beiden geringen "Kritikpunkte" auch gerne wissen wollen (aber vorher das Szenario gespielt haben sollten!):
- Alexandria wird erst Jahrhunderte später diesen Namen tragen; der Text über eine der Figuren im Szenario ist daher historisch gesehen nicht korrekt; allerdings verbindet der Laie mehr mit dem Namen Alexandria als mit Rhakotis (was wohl der richtige Name gewesen wäre)...
- Auf der Tür zu Sobekis Haus (Ort 13E) ist sowohl auf der Panorama-Seite als auch auf der Rückseite das Schriftzeichen für "E" falsch.
Viel Spaß allen anderen mit "Hinter der Maske"!