• Hi,
    hat schon jemand alle verfügbaren Coins gespielt und kann einen Gesamtüberblick geben? Mich würde insbesondere die Einschätzung der Komplexität der Spiele zueinander und eine subjektive Rangfolge der Spiele nach Spielreiz interessieren...

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


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  • De würd ich mich anschließen und nach expliziten Infos zu "Liberty or Death" fragen ;D

  • Vorweg ich habe kein einziges COIN-Spiel gespielt, aber war auch mal an der Serie interessiert und habe viele Beiträge zu den Spielen gelesen oder gesehen. Zwei Dinge scheinen Konsens zu sein:


    1. Cuba Libre ist so etwas wie das Einsteigerspiel, falls ein COIN-Spiel überhaupt diesen Begriff tragen kann. Im Vergleich zu den anderen Spielen scheint es jedoch am übersichtlichsten zu sein.


    2. Deine Frage nach dem Spielreiz lässt sich wohl am ehesten mit der Vorliebe für das (historische) Setting beantworten. Welches Szenarion interessiert dich thematisch am meisten? Das ist meist auch die Standardantwort, wenn man auf BGG nach einer Empfehlung fragt.

  • Ich besaß drei Spiele der Reihe, gespielt habe ich davon aber nur eines.
    Cuba Libre mag wohl tatsächlich als Einsteigerspiel taugen, da es weniger zusätzliche Regeln hat als die anderen, und zudem kürzer ist.
    Es stieß uns allerdings negativ auf, dass kaum Flexibilität vorhanden ist. Durch das schlauchförmige Areal kann man sich überhaupt nicht aus dem Weg gehen, und es wird ständig an denselben Knotenpunkten gekämpft.
    Da die Landkarten bei Andean Abyss und a distant plain etwas breiter angelegt sind, könnte es da etwas besser laufen. Allerdings wurde von meinen Freunden ein Punkt bei Cuba Libre bemängelt, den ich auch bei den anderen beiden Spielen sehe:
    Es ist unmöglich, etwas aufzubauen. Man kommt sich vor wie in einem übermäßig komplexen Tauziehen. Man sichert ein Gebiet, woanders verliert man wieder eines (oder, in Cuba Libre, sogar dasselbe), ad infinitum. Die einzige Chance, wirklich Boden gut zu machen, sahen wir darin, dass die besten (sprich: mächtigsten) Karten für eine Fraktion in der richtigen Situation auftauchen. Oder natürlich andre machen Fehler. Was bei gleicher Spielerstärke nahezu ausgeschlossen ist. Ja, und dann kommt es auf den Moment an, in dem eben die Wertung auftaucht.
    Wir fanden schon Cuba Libre ermüdend, frustrierend und zu sehr von den Karten abhängig.
    Daher kam dann Andean Abyss und a distant plain nicht mehr auf den Tisch. Bei letzterem bin ich allerdings etwas traurig drüber, da jenes das bis dato interessanteste der drei Spiele zu sein schien...

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Es sind ja inzwischen fünf [korrigiert sechs!] COINs erschienen, eine sechste [siebte und achte] ist in der Pipeline.


    Reihenfolge der Veröffentlichung:


    - Andean Abyss (Setting: kolumbianischer Drogenkrieg 1990er Jahre)
    - A Distant Plain (Setting:Afgahnistan-Krieg 2000er Jahre)
    - Cuba Libre (Setting:kubanische Revolution ab 1955)
    - Fire in the Lake (Setting:US-Vietnamkrieg ab 1965)
    - Falling Skies (Setting: römisch-gallischer Krieg 1. Jh. v.Chr.)
    - Liberty or death (Setting: US-Unabhängigkeitskrieg ab 1755)
    - Pendragon (Setting: Fall des römischen Britanniens 5.JH.) noch nicht erschienen
    - Colonial Twilight: The French-Algerian War, 1954-1962 noch nicht erschienen


    Ich habe davon 3 COINs gespielt, nämlich Cuba Libre (2mal), Fire in the Lake (Einführungsszenario und 1 mal zugeschaut) und Andean Abyss (1mal).
    Vom allgemeinen Schwiergikeitsgrad würde ich alle auf einem mittleren bis hohen Level einstufen. Wer allerdings ein Coin meistern kann, wird mMn mit allen COINs zurecht kommen. Der Unterschied liegt im Detail in der Spielweise der Fraktionen und meist in der Kartengestaltung. Da zeigen sich dann doch deutlich große Unterschiede und machen die Handhabung etwas sperrig und neigt letztendlich dann zu Kopfarbeit.
    Alle vier Fraktionen spielen sich unterschiedlich, COIN übergreifend aber recht ähnlich. Die Schwierigkeit bei COINs sind ansich nicht die Regeln, sondern das durchschauen von Zusammenhängen und das Erinnern, was die einzelnen Fraktionen können und dürfen. Nichts für Leute die unter AP leiden.


    Genial an den Spielen ist der Bildungseffekt. Immer habe ich nach COIN Spielen etwas zu jeweiligen Geschichte nachgeschlagen und entsprechende Videos konsumiert. Durch die Auseinandersetzung mit dem Thema ist auch der Lerneffekt im nächsten Spiel sehr steil.


    In vielen Reviews habe ich gelesen, dass viele das Spiel verwirrend finden und Probleme mit der Kriegsführung haben. Genau das finde ich an den COINs genial. Es zeichnet eben die moderne Kriegsführung, nämlich die asymetrische, sehr gut nach. Viele Brettspiele orientieren sich an die Kriegsführung bis 1945. Bei COINs geht es in der Regel nicht um massiven Landgewinn, sondern um die Besetzung von strategisch wichtigen (Euro-Sieg-)Punkten, der Kampf um die Köpfe und Herzen der Menschen ist dadurch gut dargestellt.


    Auch wenn mich thematisch Falling Skies und Pendragon sehr interessieren, bin ich aufgrund der dünneren Faktenlage skeptisch, da das CD-Element das Herzstück des Spiels ist und viel zum Flair beiträgt.


    Vom Schwierigkeitsgrad aufsteigend würde ich einordnen:


    Cuba Libre (Fraktionen spielen sich thematisch unterschiedlich)
    Andean Abyss (Fraktionen spielen sich thematisch unterschiedlich)
    Fire in the Lake (Fraktionen spielen sich thematisch und regeltechnisch unterschiedlich)


    Wer thematisch von den dreien keine Präferenzen hat, würde ich Fire in the Lake empfehlen. Das bietet mit dem Szenariobook sehr viel Fleisch und man kann den gesamten Vietnamkrieg oder einzelne Kriegsepochen nachstellen. Ist aber auch der härteste Brocken, da neue Elemente hinzukommen. Wer sich da durchkämpft, wird mit einem wunderbaren Spiel belohnt und die anderen COINs wirken dadurch erheblich leichter.

    2 Mal editiert, zuletzt von Machiavelli101 () aus folgendem Grund: Grobe Rechtschreibfehler korrigiert.

  • @Sternenfahrer, das mag sein. Ich wollte nur meine Erfahrung wiedergeben. Und "ermüdend" ist bei weitem keine so inhaltsleere Beurteilung wie "es geht nur ums Geld", wenn letzteres ein Wirtschaftsspiel ist. Muss ein Spiel, wo es um einen Machtkampf verschiedener Kräfte geht, denn wirklich ständig auf der Stelle treten? So kam es uns vor.


    Ich empfinde viele Spiele, von denen hier als "mehr Arbeit denn Spiel" gesprochen wird, sehr interessant und keinesfalls unspannend. Anstrengend, ja, aber doch oft fesselnd (für mich). Cuba Libre aber werde ich wohl nicht mehr anfassen, denn da war ich nur noch froh, als es zuende war. Und das ist ja nun ein Gedanke, der bei einem Spiel nicht aufkommen sollte...
    :)


    Aber alles ist Geschmackssache!

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  • @Sankt Peter Falls Du gerade darüber nachdenkst, Dir ein COIN anzuschaffen, so solltest Du auch die Verfügbarkeit berücksichtigen. Es ist meiner Erfahrung nach leider nahezu unmöglich, überhaupt an irgendein COIN zu gelangen, sobald es vergriffen ist (außer natürlich zu astronomischen Preisen, versteht sich).


    De facto hast Du derzeit eigentlich nur folgende Optionen:

    • Liberty or Death jetzt kaufen (im Vertrauen darauf, dass es etwas taugt), solange Du es noch bekommst
    • Warten bis etwa Jahresmitte auf Falling Sky, oder die Reprints von Cuba Libre und A Distant Plain (werden voraussichtlich im März und April aufgelegt).
    • Warten bis mindestens Ende des Jahres auf Colonial Twilight
    • Die Reprints von Fire in the Lake und Andean Abyss haben noch einen langen Weg vor sich (72 bzw. 157 Vorbestellungen, Stand 12.02.),

    GMT Games

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Ich empfinde viele Spiele, von denen hier als "mehr Arbeit denn Spiel" gesprochen wird, sehr interessant und keinesfalls unspannend. Anstrengend, ja, aber doch oft fesselnd (für mich). Cuba Libre aber werde ich wohl nicht mehr anfassen, denn da war ich nur noch froh, als es zuende war. Und das ist ja nun ein Gedanke, der bei einem Spiel nicht aufkommen sollte...



    Aber alles ist Geschmackssache!

    Du unterstellst mir ein relativ flaches Niveau in der Argumentation, aber tatsächlich bezog ich mich auf die Konflikte, die in der COIN-Serie dargestellt werden. Wie soll denn ein Spiel über solche Konflikte ein anderes Geschehen als das von Dir beschriebene Tauziehen um minimalste Veränderungen darstellen, gerade z.B. Andean Abyss, Cuba Libre oder auch A Distant Plain?


    Das sind ganz ernst gemeinte Fragen ohne Polemik. Wenn es eine gute Simulation ist, dann MUSS es sich so spielen, wie von Dir geschildert.: Nervenzerfetzende Abnutzung um winzigste Machtverschiebungen, die dann doch im nächsten Zug wieder rückgängig gemacht werden. Man möchte in den Tisch beißen darüber, daß es wieder nicht gelungen ist, die Nester des Widerstands endgültig auszulöschen... Das Spiel kann auch nur mit einem lähmenden Gefühl der Enttäuschung enden, in dem auch der vermeintliche "Sieger" der Partie keinesfalls das Gefühl haben kann, er hätte etwas erreicht oder gelöst. Das Spielende ist ja nur ein Moment, anschließend geht es in der Spielwelt sozusagen weiter.
    Wenn man mal die historischen COINs wie z.B. das aktuelle Liberty or Death! außer acht läßt.


    Natürlich ist es Geschmackssache, ob so was gefällt, aber wie kann man ein Spiel über Terror spielen und einen Schlagabtausch wie bei AXIS AND ALLIES erwarten?!?
    Kennst Du z.B. ein Spiel über den kubanischen Befreiungskampf, der dem von Dir erwarteten entspricht?

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  • @Sternenfahrer - bewusst unterstelle ich Dir das natürlich nicht. Und ich hatte auch schon die Ironie Deines Kommentares verstanden.
    Was ich nicht verstand, das ist der Zusammenhang, den Du herstelltest. Daher will ich da nochmal drauf eingehen.


    Nein, mir sind sonst keine Spiele über den kubanischen Befreiungskampf, den Kolumbischen Bürgerkrieg (?) oder den Krieg in Afghanistan bekannt. Einfach, weil dieses Feld (Wargames??) nicht so ganz mein Ding ist.
    Was Du aber anführst, mag richtig sein - das Spiel vermittelt eine historisch recht nahe Simulation der Situation, und spiegelt damit auch treffend das Gefühl wieder. So zumindest hab ich Dich verstanden.


    Die Frage ist nur - will ich das an meinem Spieltisch?
    Ich bin ein großer Freund der Nachsicht bezüglich historischer Akkuratheit, wenn es um Spielspaß geht. Das mögen andere anders sehen - mir wäre aber weniger "Stellungskrieg" lieber gewesen. Ich finde das Aktionssystem der COIN-Serie ganz hervorragend. Daher war es für mich um so enttäuschender, ein Spielgeschehen präsentiert zu bekommen, dass mich so enttäuscht und ermüdet zurück ließ. Denn das hatte ich wirklich nicht erwartet.


    Aber auch "Axis and Allies" hatte ich nicht erwartet, das auf anderer Ebene einfach nicht meinen Anforderungen an ein Spiel entspricht.


    Ist das ein Problem des Spieles?
    Nein, sicherlich nicht. Vielleicht insofern, als dass es bei mir eine vollkommen andere Erwartungshaltung hervorrief. Ich hatte eher sowas wie Twilight Struggle erwartet. Klar ist das auch ein Tauziehen, aber das verteilt sich auf viele Schauplätze, und es ist durchaus möglich, an einem Ort Boden gut zu machen (insbesondere, wenn man weiß, dass die Wertung gleich kommt - wenn man sie auf der Hand hat). Das fehlte mir hier vollständig. Ich erhoffte mir quasi ein Multiplayer-TS. Und bekam einen Stellungskrieg.


    Das Spiel mag als historische und auch als Insurgence-Simulation sehr gut sein (vielleicht auch als historische ebensolche), aber als Spiel an sich finde ich es zu frustrierend. Für mich.


    Das ist selbstverständlich keinerlei Kritik am Spiel.
    Nur haben sich meine Wenigkeit und das Spiel an sich eben nicht sonderlich gut vertragen...


    Um es aber mal vom simulatorischen Standpunkt des "Gefühls" aus zu betrachten, ein anderes Beispiel:
    Ich habe hier ein Rollenspiel, bei dem es um Verzweiflung geht. Um Charaktere, die versuchen, etwas zu erreichen, nur um im Endeffekt irgendwann zu scheitern, im Lichte der überwältigenden Niederlage zu verzweifeln, sich aufzugeben und schließlich einfach komplett aufgeben. Um dem Kampf gegen die Verzweiflung, der scheitern MUSS.
    Für mich ist es eines der besten, interessantesten, fesselndsten Geschichtenerzähl-Spiele, die ich kenne.
    Nur - wer würde denn freiwillig seine Freizeit opfern, um stundenlang Geschichten von Verzweiflung und Niederlage zu erzählen? Und dann letztendlich dieses Gefühl mit nach Hause nehmen wollen?
    Super Simulation der Welt, des Settings, des Gefühls!
    ...aber erstrebenswert? Eher nicht...
    ...oder nur für sehr wenige...

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  • Leider reden wir aneinander vorbei. Deine Erwartungshaltung und Deine anschließende Frustration wurde bereits mit Deinem Eingangsposting deutlich. Ich kenne Dich aber als einen eher gut informierten Spieler und habe mich gewundert, warum Dir nicht vorab klar war, was eine Partie #CubaLibre bedeutet. Das hast Du für mich noch nicht erklärt (mußt Du natürlich auch nicht).


    Zum Beispiel, warum hast Du geglaubt, es sei ein Multiplayer-TS? Was haben die beiden Spiele außer dem Verlag gemein? GMT ist übrigens ein relativ vielseitiger Verlag, man sollte da nie von Spiel A auf Spiel B schließen.
    Mir erscheint der Vergleich jedenfalls weit hergeholt, und wenn es Dir jemand so beschrieben hat, dann würde ich diese Person der Irreführung bezichtigen... Aber egal.

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  • Sagen wir so - ich war von dem Spiel nur insoweit informiert, als dass ich mir die Mechaniken des Spieles angeschaut habe (ein oder zwei Erklärvideos), und die Materialien bzw. den Inhalt der Box. Klar sind nicht alle GMT-Spiele gleich (habe noch Navajo Wars und Sekigahara, z.B.). Ich war aber der Ansicht, selbst nach den Erklärungen, es handele sich um ein Card-Driven Strategy Game. Mit etwas veränderter Mechanik eben.
    Wie sich das Spiel letztendlich entwickeln würde, davon wusste ich nichts. Generell höre ich auf zu recherchieren, wenn ich mir ein grobes Bild über ein Spiel gemacht habe, und entschieden habe, ob es für mich (vermeintlich) interessant sei oder nicht.
    Und ich bin kein großer Historiker, und habe kein Interesse an Kriegs-Strategie oder moderner Kriegsführung etc. Daher wusste ich auch thematisch nicht genau, womit ich rechnen sollte.


    Wie gesagt, ich fand den Aktions-Mechanismus mit dem Karten-Handling genial. Und finde das immer noch. Aber ich lese halt nicht alles zu Spielen, und schau mir selten "Watch-it-played"-Videos an (obwohl ich es bei Andean Abyss versuchte, aber das damalige Video, das verfügbar war, dauerte Stunden, und ich konnte dem Macher nix abgewinnen).
    Dazu kommt aber ja auch noch, dass unterschiedliche Spieler Spielentwicklung anders wahrnehmen. Mir war einfach nicht klar, wie sich das Spiel entwickeln würde.


    Generell ist es doch so, dass man sich ohnehin nur einen Überblick über die Spielmechanik machen kann, bevor man ein Spiel tatsächlich gespielt hat. Ob es dann dem Einzelnen Spaß macht, das entscheidet dann letztendlich doch die Spielpartie.
    :)


    Danke aber für das Kompliment.
    :)

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  • Mir erscheint der Vergleich jedenfalls weit hergeholt

    Sehe ich anders. :) Selbstverständlich ist Cuba Libre NICHT Twilight Struggle für vier Spieler, aber es gibt genug Gemeinsamkeiten, die den Vergleich nahelegen: Beide Spiele sind kartengesteuert, dabei Wahl zwischen Event und Aktionen (bei TS: Einfluss, Coup, Realignment; bei CL Rally, Train, etc.). Siegbedingungen sind an Gebietsmehrheiten geknüpft (Entweder über die Anzahl der Einheiten, oder über Opposition/Support, was man auch durch das Legen von Einflussmarkern darstellen könnte). Kontrolle erschwert oder verhindert Aktionen der Gegenspieler. Auf Metaebene stellt sich ein ähnliches Spielgefühl ein, zumindest für mein Empfinden, außerdem die thematische Dichte, die beide Spiele auszeichnet.


    Dazu kommt, dass viele von uns zwar Twilight Struggle kennen, aber von Wargames nicht all zu viel Ahnung haben. Wie würdest Du denn jemandem mit etwa diesem Kenntnisstand schnell darlegen wollen, was Cuba Libre für ein Spiel ist? Wie wäre es mit: "Cuba Libre spielt sich ein bisschen so wie Twilight Struggle, ist aber komplexer und denklastiger"?


    Nicht einverstanden? :)

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  • Was da auch mit einfloss, war, dass ich irgendwann mal "Labyrinth" besaß, das vom gleichen Designer (Volko Ruhnke) kommt. Das liegt viel näher an TS, basierend auf seiner Karten-Mechanik. Allerdings sagte mir das Spiel aus anderen Gründen nicht sonderlich zu (ich glaube, es war die Glückslastigkeit er Aktionen der einen Seite gegenüber den fast verlässlichen der andren Seite). Naja, und das in Kombination mit einer neuen Kartenmechanik (und gefühlt weniger Impact der Würfel) - da ist dann doch eine gewisse Erwartungshaltung für den Nicht-Wargamer durchaus nachzuvollziehen, oder?

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  • Ich glaube, nichts fällt Menschen schwerer, als fremde Gedanken nachzuvollziehen. :D Und ich bin auch kein Wargamer. Das ist für mich übrigens Hauptgrund, hier im Forum mitzulesen, weil ich es immer wieder faszinierend finde, welche Unterschiede es selbst in einer Gruppe mit sehr ähnlichen Interessen gibt.
    Aber ich glaube, das Thema ist damit erschöpft (zumindest für mich).


    @Bierbart,
    Du hast mich nicht überzeugt. Ich finde, es sind einige wenige, eher marginale Ähnlichkeiten (von Gemeinsamkeiten würde ich nicht sprechen). Für mich ist es bereits schwer verständlich, wie man eine Kartenhand (bzw. Kartenhände) mit einem Kartenstapel, bei dem man nur die aktuelle und die folgende Karte sieht, gleichsetzen kann, das sind für mich ganz unterschiedliche Mechanismen... Aber andere fassen auch #Eclipse und #Hyberorea zusammen, warum dann nicht #TwilightStruggle und #CubaLibre? :)

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    • Warten bis mindestens Ende des Jahres auf Colonial Twilight
    • Die Reprints von Fire in the Lake und Andean Abyss haben noch einen langen Weg vor sich (72 bzw. 157 Vorbestellungen, Stand 12.02.),

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    Ich wollte das diekt posten nachdem ich deinen Eintrag gelesen hatte: Fire in the Lake ist bei UGG lieferbar. Meins kam heute an. Ich werde mich aber znächst mal mit Liberty or Death beschäftigen und auf Vassal auch ein bischen mit Cuba Libre. Was ich bisher gesehen und gespielt habe, fand ich so überzeugend, das ich auch die restlichen COINs vorbestellt habe (kommen ja schön über das Jahr verteilt so wie es aussieht, bzw 2017). A Distant Plain sollte auch bald verfügbar sein, und Falling Sky und Cuba Libre auch noch dieses Jahr.
    Ich habe überlegt ob ich noch ein bischen was zu Liberty or Death schreiben soll, aber finde das ich mich da erst noch wesentlich intensiver mit dem Spiel auseinander setzen muss. Ich bin aber wirklich sehr fasziniert (und das sind nicht meine ersten CDG oder Wargames. Ich besitze um die 30, und habe etwa zwei mal soviele schon gespielt).

    2 Mal editiert, zuletzt von fidel77 ()

  • Ähhm sorry, ich habe vor lauter "Woah was ist das" versäumt, auf das Upload-Datum des Bildes zu schauen. Es ist leider bereits seit Mitte 2013 online, vermutlich ist die Idee also tot oder liegt auf Eis. :(

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  • Ähhm sorry, ich habe vor lauter "Woah was ist das" versäumt, auf das Upload-Datum des Bildes zu schauen. Es ist leider bereits seit Mitte 2013 online, vermutlich ist die Idee also tot oder liegt auf Eis. :(

    Mir war direkt das "Volume VI" ins Auge gefallen. Das wird ja jetzt Falling Sky.


    Das Thema hätte mich aber interessiert.

  • Ja, das hört sich wirklich nach einem tollen Thema an. Der Irland-Konflikt ist ja auch so ein "vergessener" europäischer Konflikt.

    Das COIN-System hat überhaupt ein riesiges Potenzial. Neben einigen Mehrparteienkonflikten der letzten paar Jahrzehnte gibt es wahrscheinlich noch jede Menge darstellbarer Aufstandsszenarien, Unabhängigkeitskonflikte etc., an die normalerweise niemand denkt, weil die Aufstände nicht erfolgreich waren (Kurdenkonflikt? Revolutionen 1848/49? ...). Die Frage wäre dann nur, wie viele Inkarnationen des ursprünglichen Spiels noch tragfähig sind.

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  • Für mich gehört aber zur COIN-Serie, dass es eben nicht nur um Assymetrie geht, sondern auch um mehr als zwei Parteien. Das ist für mich ein großer Faktor. Und dann ist es wieder nicht so einfach, in Konflikten drei oder vier Seiten zu finden, die alle interessant zu spielen sind.
    Das ist bei ANDEAN ABBYSS m.E. mit am besten gelöst, in dem die ja eigentlich unpolitischen Syndikate mitmischen. Aus meiner Sicht umgekehrt eine Schwäche von LIBERTY OR DEATH, weswegen ich noch zögere, es mir zu kaufen.

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  • Für mich gehört aber zur COIN-Serie, dass es eben nicht nur um Assymetrie geht, sondern auch um mehr als zwei Parteien. Das ist für mich ein großer Faktor. Und dann ist es wieder nicht so einfach, in Konflikten drei oder vier Seiten zu finden, die alle interessant zu spielen sind.
    Das ist bei ANDEAN ABBYSS m.E. mit am besten gelöst, in dem die ja eigentlich unpolitischen Syndikate mitmischen. Aus meiner Sicht umgekehrt eine Schwäche von LIBERTY OR DEATH, weswegen ich noch zögere, es mir zu kaufen.

    Mit Colonial Twilight wird sich das aber ohnehin ändern. Wird ja nur für 1-2 Spieler sein, wobei einer Franzosen und algerische Regierung (die selbst wohl nur sehr wenige Einheiten zur verfügung hat) und der andere die Guerillia übernimmt.

  • Bin ich hier im Forum der Einzige, der mit dem Begriff COIN nichts anfangen kann?

    Mit freundlichen kollegialen Grüßen


    Syrophir


    ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


    "Die Menschen hungern nach der Wahrheit, doch wissen sie selten ihren Geschmack zu schätzen."

  • Tatsache... Bin jetzt zum ersten Mal seit einer Woche am Rechner und als ich neulich mal vorm Schlafen per Handy gesucht hatte, habe ich den Link wohl übersehen.


    :whistling:

    Mit freundlichen kollegialen Grüßen


    Syrophir


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  • Mit Colonial Twilight wird sich das aber ohnehin ändern. Wird ja nur für 1-2 Spieler sein, wobei einer Franzosen und algerische Regierung (die selbst wohl nur sehr wenige Einheiten zur verfügung hat) und der andere die Guerillia übernimmt.

    Deswegen interessiert mich das auch kaum. Ich spiele fast nie zu zweit.

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  • Deswegen interessiert mich das auch kaum. Ich spiele fast nie zu zweit.

    Ich habe deinen Beitrag mal geliked, nach dem Motto: du Glücklicher! Wobei du bei Wargames dann ja nicht so eine große Auswahl hast. Vor allem wenn es gute sein sollen. Dann verstehe ich natürlich warum dir die Spielbarkeit mit bis zu 4 Personen bei den Coins wichtig ist. Bei mir ist es genau umgekehrt. Für mich sind sie vor allem auch wegen der guten Solo Spielbarkeit interessant.

  • Mal eine allgemeine Frage. Sowohl Falling Sky, als auch Pendragon haben ja nun die 500 Bestellungen erreicht. Wie sind denn die Erfahrungswerte, wie lange man sich bis zum endgültigen Release gedulden muss? Colonial Twilight kommt ja anscheinend in jedem Fall vorher, oder?


    Alles Gute


    Christoph

  • Mal eine allgemeine Frage. Sowohl Falling Sky, als auch Pendragon haben ja nun die 500 Bestellungen erreicht. Wie sind denn die Erfahrungswerte, wie lange man sich bis zum endgültigen Release gedulden muss? Colonial Twilight kommt ja anscheinend in jedem Fall vorher, oder?

    Die aktuellen Planungen von GMT findest Du hier unter "Production Note" (etwa in der Mitte):
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    Natürlich gilt das auch für mich.