Rum & Bones

  • Ich habe die englische Version - mit so ziemlich allen Erweiterungen. Die Ausstattung ist (CMON-üblich) super, die Miniaturen machen was her (falls Du die FIguren bemalen willst: sie sind deutlich detailreicher als beispielsweise die Figuren von Arcadia Quest, wahrscheinlich eher schwieriger die zu bemalen) und auch die Karten/das Artwork ist sehr stimmig.


    Regeln sind ok, das Spiel ist auch recht schnell erklärt und man kann es auch mit Casual-Spielern angehen (wobei es nicht ganz so simpel ist, wie es auf den ersten Blick scheint).


    Vom Gameplay bin ich nicht 100% überzeugt, vor allem aus 2 Gründen:


    - das ständige Ziehen der ganzen Minions (nicht direkt vom Spieler kontrollierten Figuren) nervt und kostet Zeit
    - das Spiel ist eine brutale Würfelorgie, Strategie/Taktik kommen meiner Meinung nach deutlich zu kurz, vor allem für ein Spiel mit über einer Stunde Spieldauer (das erste Spielmit meiner Frau hat 140 Minuten gedauert)


    Unterm Strich finde ich, dass es schon gut unterhält aber für den Material/Zeitaufwand zu wenig dahintersteckt. Und wo beispielsweise Arcadia Quest durch den jeder-gegen jeden Aspekt viel Spannung und Chaos reinbringt fehlt mir bei Rums and Bones einfach etwas.


    Hoffe ich konnte helfen, gerne beantworte ich auch weitere Fragen.


    Edit: Falls Du gezielt auf der Suche nach der Brettspiel-Umsetzung eines Computer Mobas bist kann ich Dir Guards of Atlantis empfehlen (wurde kürzlich erfolgreich gekickstarted). Spielprinziip ist ähnlich, auch ist es sehr leicht zu lernen - bietet aber deutlich mehr Strategie.

  • Vielen Dank für die Ausführungen. Das waren genau meine Befürchtungen aufgrund der Spielbeschreibung und der Videos die ich bis jetzt gesehen hab. Leider gabs bis jetzt noch kein schlaues Review von "Eurogamern" :) daher meine Frage hier. Nicht so schlimm... kann ich mich weiter mit Shadows of Brimstone beschäftigen... hat ja auch was gutes... weniger unbepinselte Miniaturen rumstehen. :) Hoffe werde demnächst mit denen von Blood Rage fertig.


    Nochmals besten Dank für die Rückmeldung

  • Hallo,


    da kann ich michmeinem Vorredner leider nicht anschließen. Ich habe das Spiel anfangs auch eher ignoriert. Seit es dann vor einiger Zeit ein Kumpel auf den Tisch gebracht hat, war ich aber doch nachhaltig begeistert. Ich denke Taktik kommt hier keinesfalls zu kurz, denn es lebt zum einen vom Zusammenstellen der Crewmitglieder und dem Einsatz ihrer Fähigkeiten. Man kann es am ehesten mit Rundenstrategiespielen an Spielkonsolen vergleichen (Vandal Hearts, Final Fantasy Tactics oder Fire Emblem). Evtl sogar ein bissel Skirmishing Tabletop auf basalem Niveau. Dieses Gefühl kam schon ganz deutlich auf.
    Es ist kein Eurogame, aber es macht einfach Spaß. Klar hat es einen Glücksfaktor, der lässt sich nicht verleugnen, stört mich aber bei diesem Spiel hier keineswegs. Es sieht gut aus, dauert nicht zu lange und macht einfach Laune, wenn man aufs Thema Lust hat. Bier und Brezel nicht mehr aber auch nicht weniger.
    Ich habe es mir danach direkt mit einigen Extra Crewmitglieder zugelegt und es bisher nicht bereut. Allerdings mag ich auch beide „Spielwelten“, sowohl furztrockene mechanische Euros als auch thematische storylastige Amis, die vielleicht eher etwas unbalanciert sind. Spaß muss es machen und R&B tut dies. Ich glaube ich würde es aber ausschließlich als zweier sehen.


    Alles Gute


    Christoph

  • Ja, im Prinzip gehen unsere Meinungen ja nicht so weit auseinander, auch ich bin der Meinung, dass es als Bier und Brezel Spiel taugt - ich hatte nur bei der Fülle an Materialien etwas mehr taktischen Tiefgang erwartet.


    Ich bin übrigens totaler Ameritrash Spieler, d.h. niemand der per se was gegen viele Würfel und Action hat (ich spiele sonst Starcraft, Arcadia Quest, Warhammer Diskwars, Star Wars XWing, Dust Tactics usw.) aber Rums and Bones übertreibt hier meiner Meinung nach was Zufall und Anzahl von geworfenen Würfeln angeht.


    Ja, du hast recht, ist nicht so der klassische Multiplayer.

  • Ich würde gar nicht mal sagen es übertreibt, aber es ist vielleicht etwas altmodisch was die Würfelei angeht. Ich habe ja diesen basalen Tabletop Faktor erwähnt und kann mich da auch an Tabletop Abende in den frühen 90ern erinnern, bei denen man mit einer Handwoll Würfel in der rechten Hand, mit seinen Streitwagen in die Elfeneinheiten gecharged ist. Vielleicht gefällt es mir aus diesem Grund so überraschend gut. Denn wie gesagt, zu Anfang, und auch noch als es bei Dice Tower hochgelobt wurde, habe ich dieses Spiel mangels Interesse mit Nichtbeachtung gestraft.


    ebenfalls Edit: Guards of Atlantis werde ich jetzt ebenfalls mal unter die Lupe nehmen. Danke für den Tipp.