[2013] Nexus Ops

  • (Der Beitrag wurde aus dem Wochenthread ausgelagert, soll keine Spielbesprechung sein.)



    @d0gb0t Joa gut, dann probiere ich mal kurz, ein bisschen mehr zu Nexus Ops zu schreiben. Ich habe zwei Partien gespielt, von daher: Nennen wir es Ersteindrücke, okay?


    Dass die Erstauflage von 2005 ist und beim "neuen" Avalon Hill erschien, sieht man ja beim von Dir verlinkten BGG-Eintrag. Die Neuauflage ist von 2013 und erschien bei FFG. Beide Ausgaben unterschieden sich praktisch nur in der Gestaltung der Kampfmittel des Spielmaterials. Gut, die FFG-Version bietet noch ein paar kleinere Regelvarianten, was den Wiederspielreiz wahrscheinlich gaaanz leicht erhöht -- aber an sich habe ich nicht den Eindruck, dass Nexus Ops ein Spiel wäre, das man großartig ausloten könnte. Es ist halt in mehrerlei Hinsicht kompromisslos.


    Zunächst einmal in optischer Hinsicht. Die AH-Version hat eine geradezu toxische Ausstrahlung. :) Strahlen tut es übrigens tatsächlich im Dunkeln, zumindest die Plastikfiguren. ...naja, anscheinend jedenfalls. Wir haben das natürlich sofort ausprobiert. Da hat leider nichts im Dunkeln geleuchtet. Vielleicht ist das angeblich fröhlich vor sich hin stinkende Leuchtmittel verdampft. Oder es ist radioaktiv zerfallen oder so. Kann ja sein.


    Braucht man im Dunkeln leuchtende und giftig riechende Plastikfiguren? Na sicher. Warum? Weil. Außerdem weiß man schon seit Zeiten der Ersten Allgemeinen Verunsicherung: Das Geld wird immer knapper, doch es frohlockt der Papa, weil er den halben Strom nur zahlt, seit das Spiel als Nachttischlamperl strahlt. Das hat FFG leider nicht verstanden. Da leuchtet nix! Auch das Cover wurde der gängigen FFG-Optik angepasst, sprich: Zwei Monster mit klaffenden Mäulern und irgendwo ein Typ mit ebenfalls zu einem Schrei weit geöffnetem Kiefer. Langweilig. Durchschnittlich. Immerhin aber wurde die Optik des Hexfeld-Spielbrettes beibehalten. Sieht immernoch aus wie Mageninhalt. :thumbsup: Dazu noch diese Einfälle wie Wälder aus Schimmelpilzen oder der "Lavahüpfer", der sich ausgerechnet in geschmolzenem Gestein besonders wohl zu fühlen scheint.


    Kompromisslos ist aber vor allem auch das Spiel an sich. Man hat vielleicht 7 oder 8 Spielrunden. Dabei ist das Spielfeld auch ziemlich eng. Siegpunkte gibt es nur für als Angreifer gewonnene Kämpfe und das Erfüllen von Missionen (zieht man jede Runde eine neue von). Die sind einfach erfüllt, man muss aber dafür kämpfen. Also: Zeitdruck + Kampfauftrag = es knallt sofort. Gut, die ersten anderthalb Runden deckt man noch Plättchen auf, die Vorteile geben, aber danach heißt es nur: Schnell Einheiten bauen und sofort angreifen. Außerdem gibt es in der Mitte des Spielfeldes noch den "Monolithen". Das Ist so ein "King of the Hill"-Spielchen, ähnlich wie nach Tokio zu gehen in "King of Tokyo". Das Kampfsystem ist einfach, etwa wie bei Axis&Allies: Je dicker und teurer die Einheit, umso besser (und früher!) trifft sie. Im Falle von Nexus Ops ist das übrigens ein Drache, der aussieht wie eine Riesenlibelle. Die kleinste Einheit sind dagegen Menschen (fungieren als Arbeiter und Kanonenfutter).


    Man könnte nun denken, das Ganze sei eine Art Risiko in Kurz -- ist aber nicht so, weil man abgesehen vom Schutz dreier Heimatfelder überhaupt keinen Grund zu defensivem Spiel hat, denn das wird ja nicht belohnt. Eben aus diesem Grund gibt's auch keine negativen "Vibes". Es ist nicht so, dass man hier durch aggressives Vorgehen ganz fies die schöne Sandburg eines anderen Spielers zertrampeln könnte. Es gibt zudem einen Balance-Mechanismus: Für jeden (als Verteidiger) verlorenen Kampf darf man eine "Energie"-Karte ziehen, die für andere Kämpfe wichtig sein kann. Wer einstecken muss, wird also bald auch wieder böse austeilen können.


    Es ist in 10 Minuten erklärt, schnell aufgebaut und schnell gespielt. 1h? Vielleicht 1,5? Ich finde es soweit einen großartigen Vertreter des "Dudes on a Map"-Genres. Kurz, knackig, macht keine schlechte Stimmung, hebt sich von der Masse ab und ist dank der Neuauflage gut verfügbar, wenn auch leider nur auf englisch und darum ein bisschen zu teuer. Es ist halt ungefähr in der Liga von WizWar, also nicht wirklich abendfüllend, von daher würde ich bei Interesse erstmal auf dem Gebrauchtmarkt kucken. Ich hatte Glück und ein AH-Exemplar auf dem Geekmarket für 35 gefunden. 50 Euro aufwärts für ein neues FFG hätte ich dagegen jetzt nicht unbedingt eingesehen.


    #NexusOps

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    Es ist in 10 Minuten erklärt, schnell aufgebaut und schnell gespielt. 1h? Vielleicht 1,5? Ich finde es soweit einen großartigen Vertreter des "Dudes on a Map"-Genres. Kurz, knackig, macht keine schlechte Stimmung, hebt sich von der Masse ab und ist dank der Neuauflage gut verfügbar, wenn auch leider nur auf englisch und darum ein bisschen zu teuer. Es ist halt ungefähr in der Liga von WizWar, also nicht wirklich abendfüllend, von daher würde ich bei Interesse erstmal auf dem Gebrauchtmarkt kucken. Ich hatte Glück und ein AH-Exemplar auf dem Geekmarket für 35 gefunden. 50 Euro aufwärts für ein neues FFG hätte ich dagegen jetzt nicht unbedingt eingesehen.


    #NexusOps

    Kleine Nachfrage: Die Erstauflage von AH gab es auch nur auf Englisch, oder?

  • Dann spiel mal bei Schwarzlicht, da leuchten die Figuren der ersten Ausgabe ganz dolle. !!!
    Es spielt sich auch in jeder Besetzung gut, ob 2,3 oder 4 Spieler.
    Und man kann durch die Sonderkarten, auch wenn man nicht dran, ist den anderen schön in die Suppe spucken, z.B. wird dann auch mal ein Kampf in anderer Reihenfolg (die schwachen Einheiten zuerst) ausgefochten.

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  • Dann spiel mal bei Schwarzlicht, da leuchten die Figuren der ersten Ausgabe ganz dolle. !!!

    Aha! Na gut. Dann muss ich Nexus Ops halt künftig im Schlafzimmer spielen.

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  • Auch nochmal mein Senf dazu:


    Nexus Ops ist genial (und ich habe das Spiel schon seit der AH-Edition, es hat also auch Bestand): Nicht wegen des Kampfsystems, welches wie bei Axis and Allies ist. Auch nicht weil es so hübsch ist. Und auch nicht weil es leuchtet, auch wenn das schon ziemlich cool ist :)


    Das geniale an Nexus Ops aus meiner Sicht sind die Missionen. Hier muss man wirklich planen, seine Missionen zu erfüllen, und manche davon brauchen einiges an Vorbereitung. Selbstverständlich muss man auch taktisch mal eine kleinere Mission mitnehmen, aber den großen Coup landet man mit Planung. Einsteiger machen oft den Fehler, Ihre Felder zu sichern und zu expandieren. Dabei geht es hier NUR um die Missionen/Ops, und eben nicht um Einnehmen von anderen Nationen oder so. Genau das macht das Spiel so besonders. Damit verbunden die kurze Spielzeit: Echt ein Highlight.


    Hat jemand auch die neue Version von FFG und kann sagen, ob die Varianten was taugen? Und ob was verändert wurde?