OOP - Wie viel ist Euch ein Reprint wert

  • Hallo zusammen,


    es gibt ja Spiele die sich sehr großere Beliebtheit erfreuen und deren Reprint sehr oft gefordert oder gewünscht wird. Aber er kommt nicht. Woran liegt das?


    - Schlechte Marketing Prognosen ?
    - Hat kein Verlag Lust das "alte" Thema / Spiel wieder aufzumöbeln ?
    - Kosten zu hoch ?
    - Verkaufspreis nicht hoch genug ?
    - Oder wollen die Verlage nur Ihr aktuelles Programm durchsetzen und legen deshalb die erfolgreichen "alten" Spiele nicht wieder auf ?


    Teilweise kommen Neuauflagen, teilweise nicht. Manchmal glaub ich es werden grad die falschen Spiele wieder aufgelegt. Ich meine, viele Leute sind bereit für einen Reprint eine Menge Geld zu bezahlen. Wenn ich lese, dass ein Hotel Life bis zu 250,- Öcken einbringt, dann spricht das doch für sich.


    Was sagt Ihr dazu?


    Welche Spiele wollt Ihr wieder in den Regalen sehen (den Thread hatten wir hier z. T. schon, ich weiß) und was würdet Ihr dafür zahlen wollen?


    Muß es ein komplettes Spiel sein oder nehmt Ihr auch gerne den Bausatz für weniger kohle und bastelt zu Hause ein wenig?


    Ich weiß dass ich für einen Reprint von Hotel Life, um beim Beispiel zu bleiben, schon mal um die 100,- EUR hinlegen würde wenn die Qualität stimmt.

    heffernan
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    We have to wear these shorts !
    It's an offical company issue !!!

  • Na ja, vielleicht gibt es zum Teil kein Reprint, weil die Verlage selber Ihre "Reservebestände" an OOP Spielen über ebay versteigern. Was da manchmal an originalverschweißten Spielen angeboten wird, die schon 10 Jahre OOP sind ist doch auch nicht normal.


    Sonst gilt für mich, daß ein OOP in einer Neuauflage einen "Normalpreis" haben sollte. Warum sollte ich für ein Reprint Hotel Life 100 Euro hinblättern, wenn "vergleichbare" Spiele 40 Euro kosten würden.


    Through the Ages 2nd. Edition ist doch auch so ein Fall. Da ist die Preisfindung auch schwer. Viele wären sicher bereit mehr als 60 Euro zu zahlen - aber wie viele. Zu einem günstigen Preis steigt die Nachfrage dann doch an. Und die Frage ist, in welcher Preis-Absatz KOmbination liegt das Gewinnmaximum. Übersetzt: Sind wenig Spiele mit hoher Marge am Ende mehr als ganz viele Spiele mit geringer Marge (auch für Händler wichtig: penetration oder skimming Strategie).

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Zitat

    Original von heffernan
    Welche Spiele wollt Ihr wieder in den Regalen sehen (den Thread hatten wir hier z. T. schon, ich weiß) und was würdet Ihr dafür zahlen wollen?


    Gar keins, da ich das, was ich will, immer gleich kaufe und nicht warte bis ich irgendwo die Regel im Netz bekomme oder Gelegenheit habe, das Teil probezuspielen und dann das Spiel vielleicht schon ausverkauft ist. Ist ein bißchen wie Weihnachten, ich lasse mich mehr oder weniger überraschen. Und dann kann es auch passieren daß mal eine faule Pflaume dabei ist (könnte dieses Jahr das Origins sein).
    Und nachdem das Through the Ages jetzt wohl auch klappt bin ich an der Ecke "wunschlos glücklich" :winke:
    Grüße
    Hans-Jörg

  • Hiho,


    Naja, kommt drauf an würde ich sagen.


    Und zwar darauf wie gut ich das Spiel finde. Hotel Life ist imo doch ein reines Sammelstück, was heutzutage nicht wirklich noch auf den Tisch kommt. Von daher interessiert's mich nicht die Bohne ob es rauskommt oder nicht.


    Das gilt imo für die meisten dieser "alten Perlen"!


    "Das Tal der Mammut" gab es vor einigen Jahren nur als frz. Ausgabe (von Ludodiere glaube ich) und das war ein echtes Sammlerstück und auch nicht gerade billig. Dann ist eine neuauflage herrausgekommen und nun kann jeder feststellen wir mau das Spiel heutzutage ist. Das alte Spiel bleibt natürlich ein Sammlerstück.


    Das gleiche blüht imo Full Metalle Planete (selber Verlag). Mal sehen ob es nun wirklich neu Aufgelegt wird. Die meisten alten Spiele die man unbedingt haben möchte, haben für einen nur historischen Wert. Weil man es in der Kindheit gespielt hat, oder "es damals ganz toll fand". Ich habe hier einige dieser Spiele (die meisten davon zum Glück für ein Appel und ein Ei bekommen) und die wenigstens können mich heute noch ansatzweise begeistern.
    Die Spiele entwickeln sich nunmal auch weiter. Die Mechanismen werden ausgefuchster, der Trend des "Würfel-Setzspiel" ist vor 25 Jahren zuende gewesen. Die Spieler wünschen sich halt mehr als nur berieselt zu werden (was vieleicht schon immer so war ;) ).
    Auch die Zeit der "wir-machen-alles-so-kompliziert-wie-möglich"-Spiele ist lange vorbei (70er/80er Jahre).


    Und so wird die Auswahl der Spiele die man heutzutage Neuauflegen kann immer mehr eingeschränkt, denn Vorraussetzung dafür ist ja das man denkt die Spiele auch verkauft zu bekommen. Aktuelles Beispiel: Hannibal Rom vs. Caratago. Eines der Spiele, welche auch in er heutige Zeit noch *richtig* Spielenswert sind! Valley Games hat sich eine Neuauflage gewagt, die auch gut gelungen ist. Aber ob sich das wirklich lohnt? - Das Spielmaterial ist nicht soo viel besser wie die Eurogames Ausgabe, von daher lohnt sich imo der Umstieg nicht (zumal es komplett in engl. ist, die Eurogames Ausgabe in dt., was für den ein oder anderen ja ein Grund ist (für mich nicht)). Gut ist, das die alten Versionen wirklich nur noch schwer zu bekommen sind - ab und an via eBay, aber es ist jetzt schon so lange OOP, das es keine "eBay Flut" mehr gibt. Dagegen steht ein ziemlich ordentlicher Preis (~55 €), den das Spiel aber zweifelsfrei Wert ist!


    Imo sind solche Neuauflagen halt viel Risikobehafteter als ein neues Spiel.


    Anderes aktuelles Beispiel: Talisman. Nunja, es ist ja wohl auch Überarbeitet worden, aber ob man mit Talisman heutzutage irgendjemand hinter dem Ofen vorlocken kann??? Na, mal sehen.
    Letztendlich entscheiden die Verkaufszahlen - ob das Spiel auf BGG eine 8 oder 3 hat, ist völlig egal!


    Ich finde das verhältnis von neuen Spielen und Neuauflagen so wie es aktuell ist gut. Imo leben wir sowieso z.Zt. in "goldenen Zeitalter der Brettspiele"!


    Atti

  • Ich für mich unterscheide, ob ein Reprint
    1) inhaltlich eine 1:1 Kopie des Originals sein soll
    2) Änderungen und/oder Erweiterungen erfahren soll


    zu 1):
    ich habe bisher noch nie einen Reprint eines Spiels erstehen müssen, das ich vor Ausverkauf der 1. Auflage versäumt hatte. Sowas kommt bei mir eigentlich nicht vor. Ich habe aber schon einige 1:1 Reprints erstanden, weil das Material meines Originals abgegriffen war. Der Preis, den ich dafür zahle, hängt davon ab, wie intensiv ich das Spiel noch spielen will. Ich scheue da auch nicht vor eBay zurück.


    zu 2):
    solche Reprints habe ich schon viele erstanden und aktuell auch einige vorbestellt. Wenn das Spiel gut ist, wäre ich auch bereit, dafür tief in die Tasche zu greifen.


    Allerdings bezieht sich das alles fast ausnahmslos auf den Cosim-/Wargame-Bereich.


    Generell finde ich, daß man aus den erzielten eBay-Preisen nicht die mögliche Nachfrage nach einem Reprint schätzen bzw. den möglichen Erfolg/Mißerfolg eines Reprints herleiten kann.
    Hohe eBay-Preise resultieren natürlich immer aus einem knappen Angebot, aber oftmal auch aus einer Nachfrage, die nur minimal größer ist. Da kann eine Reprint-Auflage ganz schnell mal in die Hosen gehen. Vorsicht ist also angesagt.


    .


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.