PEEP zu Im Jahr des Drachen

  • Danke für deinen Artikel.


    Für mich war Im Jahr des Drachen eins der Essen-Highlights. Mag nicht vollkommen innovativ sein und hat auch einen sehr langweilig gestalteten (aber funktionalen) Spielplan, aber die Schwierigkeit der Ereignisse hält mich permanent "im Spiel".


    Ein Glücksfaktor ist schon drin: Die Gruppierung der Aktionen.


    Das Spiel ist vergibt kaum einen Fehler. Gestern abend lag ein Spieler weiter hinten auf der Personenleiste und war Pleite. Dadurch konnte er den Steuereintreiber nicht als Aktion wählen und musst den Kaisertribut voll wegstecken: 4 Personen weg. Damit war er nach ungefähr einem Drittel des Spiels raus, denn seine Mediziner waren draufgegangen und keine mehr im Vorrat, so dass jede Krankheit erneut Opfer kostete. Außerdem brachen Paläste weg, weil sie durch den Verlust der 4 Personen leer standen.


    Mir gefällt es wesentlich besser als Notre Dame, weil es planbarer und insgesamt von den Mechanismen weniger chaotisch ist.

    2 Mal editiert, zuletzt von gugi ()

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von gugi
    Ein Glücksfaktor ist schon drin: Die Gruppierung der Aktionen.


    Was ist denn daran ein Glücksfaktor. Die Gruppierung gilt doch für alle. Und wer zuerst ein Aktion wählen darf kann man doch selber beeinflussen (Personenleiste). Glücksfaktor wäre für mich etwas anderes. Aber ich glaube die Diskussion "Was ist Glück im Spiel" hatten wir an anderer Stelle schon.


    Aber wie gesagt. Das Spiel ist gut - in meinen Augen aber sicherlich kein Highlight des starken Spielejahrgangs in Essen.


    Vielleicht ist das Spiel auch "zu gut" - wenn es so etwas gibt.


    Doch die Partie an sich war irgendwie emotionslos.... "kaum ärgern, keine Überraschungen, ...".


    Und der Punkt "einmal hinten - immer hinten" kann natürlich auch frustrierend sein.


    Ach so gugi: Hast Du schon Deinen Highscore in der Liste eingetragen ;)

  • Zitat

    Original von Sankt Peter
    Was ist denn daran ein Glücksfaktor. Die Gruppierung gilt doch für alle. Und wer zuerst ein Aktion wählen darf kann man doch selber beeinflussen (Personenleiste). Glücksfaktor wäre für mich etwas anderes. Aber ich glaube die Diskussion "Was ist Glück im Spiel" hatten wir an anderer Stelle schon.


    Naja, eine Situation, die doch recht häufig auftritt:
    Spieler A braucht Aktion Y.
    Spieler B braucht Aktion Z.
    Wenn die Aktionen nun ausgelegt werden und A vor B Aktionen wählt, dann hat B "kein Glück", wenn die Aktion Z mit Aktion Y als Paket zusammengefasst ist. Hingegen hat er Glück, wenn seine Aktion Z alleine liegt.


    Zitat

    Original von Sankt Peter
    Ach so gugi: Hast Du schon Deinen Highscore in der Liste eingetragen ;)


    Um ehrlich zu sein, habe ich das Ergebnis (von der Personenleiste am Ende ganz zu schweigen) nicht mehr im Kopf. Muss bei 80-90 gelegen haben in einem 5-Spieler-Spiel.

    Einmal editiert, zuletzt von gugi ()

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von gugi
    Naja, eine Situation die doch recht häufig auftritt:
    Spieler A braucht Aktion Y.
    Spieler B braucht Aktion Z.
    Wenn die Aktionen nun ausgelegt werden und A vor B Aktionen wählt, dann hat B "kein Glück", wenn die Aktion Z mit Aktion Y als Paket zusammengefasst sind. Hingegen hat er Glück, wenn seine Aktion Z alleine liegt.


    Das sehe ich ja prinzipiell genauso. Aber ich kann halt dagegenwirken, indem ich auf der Personenleiste ein bißchen Gas gebe. Das ist doch eigentlich das interessante an Knappheitsspielen. Ich kann nicht alles machen - muß ich auch nicht - aber was ist richtig. Und wenn es in bestimmten Situationen für mich wichtig ist als Erster zu wählen, dann muß ich die Personenleiste im Blick behalten.


    Ich hatte auch die Situation: Großes Privileg gekauft - danach blank. Katastrophenplättchen der nächsten Runde: Tribut. Also vorgeschossen auf der Personenleiste und in der nächsten Runde schmerzfrei die gewünschte Aktion gewählt - es wäre auch egal gewesen, wie sie gelegen hätten.


    Ich denke, daß sich Im Jahr des Drachen mit steigender Spieleranzahl schwieriger spielt - da zwar die Auslage geändert wird, aber die Anzahl der Aktionen gleichbleibt. El Cheffo hatte erzählt, daß in Essen bei einer 5 Personen Partie die Personen in den Palästen wie die Fliegen gestorben sind. Bei uns in einer 3 Personen Runde war das alles noch zu regulieren. Niemand mußte wirklich große Verluste hin nehmen.

  • Zitat

    Original von Sankt Peter
    Und der Punkt "einmal hinten - immer hinten" kann natürlich auch frustrierend sein.


    War bei unseren ersten zwei Partien ganz anders: der, der auf der Personenleiste zurücklag (einmal sogar die längste Zeit letzter), gewann das Spiel.
    Wir fanden es sehr unterhaltsam und spannend, wie man die nächste Katastrophe wieder übersteht. Und in der tat, die Personen sterben allzu häufig wie die Fliegen weg. Wer das am besten verhindert, hat die größten Chancen, am Ende vorne zu liegen.


    Gruß
    Klaus

  • Wir haben das Spiel zu Fünft auf der Messe gespielt. Auch bei uns kam es eigentlich nie zu Opfern bei den Katastrophen. Einziges Problem war, dass irgendwann der freie Bauplatz bei den meisten eng wurde, aber so wurde dann eben eine andere Person weggeworfen.


    Bei dem Spiel gibt es aber doch eigentlich auch nur zwei Taktiken bezüglich der Aktionen: Entweder schaue ich, dass ich auf der Reihenfolgeleiste relativ weit vorne bin, damit ich meine Wunschaktion möglichst kostenlos machen kann, oder ich schaue, dass ich immer genug Geld habe.


    Die Spieler, die dauernd bei der Reihenfolge vorne waren, haben das Spiel bei uns bezeichnenderweise nicht gewonnen.

  • Angeregt durch den Kommentar von Phelan mit eher spieltaktischem Bezug, würde ich gerne darauf einmal hier eingehen, weil sonst evtl. ein Thread in der Kommentarleiste entsteht, und das, so glaube ich, nicht Sinn der Sache ist.


    Also,


    grundsätzlich finde ich, dass es bei diesem Spiel immer davon abhängt, wie die Ereignisse kommen, und daraus resultierend, welche Anfangsstrategie ich mir zurechtlege. Die Strategie, die Phelan in seinem Kommentar beschreibt, kann ich mir gut vorstellen, wenn das Ereignis "Tribut" noch weit weg ist. Die Kohle braucht man nämlich sonst. Und wenn man es so macht, muss man auch alsbald den Steuereintreiber mit ins Boot holen (besser noch: zwei!) um die finanzielle Lücke zu schließen, denn garantiert ist das dann auch nicht, dass man ständig vorne ist und nicht mal drei Yuan braucht um sich ne Aktion zu kaufen. Denn superwichtig ist auch oft, dass man genau die Aktion machen kann, die man zu dem Zeitpunkt braucht und nicht ausweichen muss, was einen dann evtl. sehr zurückwirft.


    Im Gegensatz zu Phelan finde ich es auch nicht schlecht, wenn man sich früh die Hofdame holt und mit der Kohle wirtschaftlich umgeht. Damit nimmt man den weiter hinten gelegenen Platz auf der Personenleiste in Kauf, das heißt aber nicht, dass man deshlab verlieren wird oder schlechtere Chancen hat!!! Das kann man in diesem Spiel nämlich alles steuern!!! Das ist ja auch das Geniale!!! Man muss es nur richtig spielen!


    In unserer Partie am Sonntag (zu viert) habe ich folgende Strategie gefahren: In der ersten Runde ein kleines Privileg und die Hofdame. Als drittes Ereignis kam das "Drachenfest", welches ich ignoriert habe, weil ich, anders als meine Mitspieler, schon recht viele Punkte auf der Siegpunktleiste geklettert war. Ich habe die anderen beiden Runden genutzt um mich möglichst gut auf die folgenden Ereigenisse vorzubereiten.


    Ich war ne ganze Zeit auf der Personenleiste hintendran, hatte damit aber keinerlei Problem, weil ich mich in der Spielvorbereitung schon mit einem Steuereintreiber versorgt hatte. Noch bald einen dazu und schon hat man passend Geld zu jeder Aktion, die man machen möchte oder muss um sich weiter zu entwickeln.


    Das ganze Spiel über hab ich weit, weit vorne gelegen. Ganz zum Schluss bin ich zwar noch knapp abgefangen worden, aber trotzdem war ich recht gut dabei. Die anderen beiden Spieler(innen) lagen da nämlich schon weit abgeschlagen...


    Und mit den 97 Punkten, die ich in dem Spiel eingefahren hab, hab ich es hier in unserem Ranking auch auf den zweiten Platz geschafft. So schlecht kann das also nicht gelaufen sein! Derjenige, der mich noch überholt hatte, hatte übrigens 101 Punkte... Das er mich überholen konnte hat mich dann doch sehr überrascht, da ich echt das ganze Spiel über sauhoch geführt hab. Aber er hat mit seinen Priestern in der Endwertung 12 Punkte geholt. Das hätte ich irgendwie verhindern müssen. Da konnte ich nicht mehr entgegenwirken...


    Mit diesem Post will ich eigentlich auch nur sagen: Dieses Spiel ist so variabel, dass es keine eindeutige Strategie gibt und man es auch zu spielen wissen muss, denn eigentlich kann man so richtig viel entscheiden und schlechtem Spielverlauf entgegenwirken, dass ein Vorwurf wie der von Phelan eigentlich nicht haltbar ist.


    Damit will ich aber auch nicht ausschließen, dass so eine Partie auch mal total scheiße laufen kann! Am Samstag hatten wir ne Zweierpartie in der ich irgendwie nie zu Potte kam! Jedes Ereignis warf mich zurück und ich fand irgendwie kein Mittel. Gewonnen hab ich trotzdem, weil es meiner Frau nicht anders ging.


    Es ist halt ein Spiel, in dem man sich auf schlechte Ereignisse vorbereitet und das dann frustrierend wird, wenn man immer wieder zurückgeworfen wird. Oder man akzeptiert es als Spielelement und kann damit leben. Am Ende ist es manchmal nämlich auch besser eine Person ruhig gehen zu lassen, als auf Teufel komm raus zu versuchen die Person zu halten. Daraus resultieren oft Probleme, die den Spielverlauf so sehr ins Wanken bringen, dass man sich einfach mal trennen sollte.


    Ihr merkt vielleicht, wie sehr mir das Spiel gefällt! Ganz großes Komliment an den Verlag und den Autor! Dieses Spiel ist groß!!!

    Einmal editiert, zuletzt von ode ()

  • hi ode!


    eine schöne taktikdiskussion. mein kommentar sollte nicht als vorwurf sondern vielmehr als eindruck verstanden werden...ein eindruck den alle am spiel beteiligten gewinnen konnten.


    ich fand das spiel ja auch nicht schlecht allerdings empfinde ich es nicht als überflieger. es ist irgendwie "kühl", sehr mechanisch und kann durchaus ein hohes frustpotenzial beinhalten. was nicht heissen soll dass es nicht gut ist sondern nur das es vermutlich nicht jedem gleichermaßen spass bringen kann (weil sich z.b. schon früh abzeichnen kann dass man keine chance mehr hat, selten die aktionen auswählen kann die man dringend benötigt, etc.) :)


    noch ein kleiner taktischer hinweis:


    personen abgeben muss nicht jeden hart treffen. manche personen benötigt man ohnehin zu bestimmten zeitpunkten nicht mehr und kann sich getrost von ihnen trennen. das hängt natürlich von der ereignisreihenfolge ab.


    ich habe es zwar erst 1x gespielt würde es aber wieder spielen. vielleicht gefällt es mir dann sogar besser...


    lg
    velvre

    Ein Bild sagt mehr als 298 Wörter... :floet:

  • Ah, okay.


    Das mit dem Eindruck geht soweit ja auch in Ordnung. Ich wollte es gerne kommentieren, da es m.E. nach falsch ist und dann erkannt wird, wenn man sich näher mit dem Spiel beschäftigt. Ich hab meine Antwort daher auch ins Forum geschrieben für den Fall, dass sich jemand näher damit beschäftigen will. Deshalb wollte ich im Blog deinen Eindruck nicht kritisieren, sondern habe ihn hier kommentiert (so bleibt er als Eindruck erhalten da er ja auch völlig legitim ist).


    Das Personenabgeben ist deshalb ja auch hart, weil es kostbare Siegpunkte in der Endwertung sind. Deshalb kann und sollte man nicht benötigte Personen nur abgeben, wenn es wirklich gar nicht anders geht, oder es im Entwicklungsprozess viel Wichtigeres gibt.


    Das mit dem Überflieger hab ich auf der Messe übrigens auch noch so gesehen. Es war eher ein flüchtiger Eindruck, da es so vieles gab, dass es einen fast überwältigt hat: Amyitis, Cuba, Hamburgum, Agricola, Moai - das sind alles fantastische Spiele! Da kam in meiner Wahrnehmung IM JAHR DES DRACHEN etwas kurz. Nicht zuletzt, da es als Neuzugang in unserem Spieleregal eh fest stand. Auf der Messe gab es da Wichtigeres...


    Mittlerweile haben wir das Spiel aber schon einige Male gespielt und ich finde es nach Agricola (das sich wohl auf den ersten Platz meiner Lieblingsspiele setzen konnte und damit Puerto Rico verdrängt...) mit am Besten!!!


    Da kann ich gleich mal meine TOP 5 der Essenneuheiten nach den Eindrücken der ersten Partien kund tun:


    1. Agricola
    2. Im Jahr des Drachen
    3. Hamburgum
    4. Galaxy Trucker
    5. Stone Henge

    2 Mal editiert, zuletzt von ode ()

  • Na dann gebe ich jetzt auch einmal meine vorläufige Top 5 der Messespiele:


    1. Agricola
    2. Neuroshima Hex
    3. Galaxy Trucker
    4. Cuba
    5. Amyitis



    Gespielt und nicht in den Top 5: Tribun, Im Jahr des Drachen, Oregon


    Nicht gespielt und deshalb (noch?) nicht in den Top 5: Sechsstädtebund, Jantaria, Race for the Galaxy, Key Harvest, Brass, The Circle



    Wobei es wird jetzt leicht Offtopic.... hmmm, wenigstens habe ich Im Jahr des Drachen noch erwähnt... :wech:

    Einmal editiert, zuletzt von Eric ()

  • Zitat

    Original von Sankt Peter
    Wo ist Cuba in Deiner Liste?


    Und vor allem der Scout-Gewinner Tribun ;)


    Tribun ist völlig an mir vorbei gegangen. Cuba fand ich nicht so gut, wie die anderen Spiele meiner Top 5. Wir haben es aber auch erst einmal zu zweit gespielt. Der Rest kam schon öfter auf den Tisch und konnte seine Reize ausspielen...


    Ich hab gestern im Netz RACE FOR THE GALAXY entdeckt, was ich in Essen absolut übersehen hab. Scheint sehr interessant zu sein.


    Kann mal jemand ein PEEP zu RACE FOR THE GALAXY schreiben?

  • ergänzend zu meiner top 5:


    hamburgum steht noch auf meiner "must play" liste. vielleicht hat es sich ja jemand hier aus der gegend gekauft und lust es zu spielen?


    na mal schauen...

    Ein Bild sagt mehr als 298 Wörter... :floet: