Tal der Könige - Erfahrungen (mit Wenigspielen)?

  • Mal ein kleines Spiel:
    Wir hatten jetzt unsere ersten Partien TdK. Ich dachte, es handelt sich um ein kleines schnelles (laut Packung 30-45 Minuten) Spiel, dass auch den "Wenigspielern" leichten Einstieg in den Mechanismus des Deckbau bietet. Bei uns dauerte die erste Runde eher dreimal so lange (3 Personen), die Köpfe rauchten und O-Ton "Das ist aber ganz schön kompliziert...." . Und auch die zweite Runde war nicht zeitlichen Rahmen. Wie ist denn Eure Erfahrung mit dem Spiel und Wenigspielern? Dauert das Spiel einfach länger?
    Ich selbst fand es auch eher schwer, die zum Punkten wichtigen zusammenhängenden Farben zu sammeln, sondern eher ein "Nimm, was Du kriegst!" und war froh wenn hier und da 3-4 Karten eines Sets zusammenkamen. Gibt sich das mit mehr Erfahrung oder ist es eher so schlicht?


    #TalderKönige

  • Bei diesem Spiel ist es ganz besonders wichtig, die Verteilung der Karten zu kennen. Wenn man weiß, wieviele welcher Sorte wo ins Spiel kommen, dann kann man besser taktieren.
    Genauso wird das, zu Beginn eigentlich (meiner Erfahrung nach) am Meisten Zeit kostet (das Lesen der Texte), immer weniger problematisch, je besser man die Karten kennt.
    Und genau da liegt mMn das größte Problem des Spiels.
    Tal der Könige gaukelt vor, ein Absacker oder Aufwärmer zu sein, ein kurzes, kleines, knackiges Spiel, das man eben so runterspielt, weil die Möglichkeiten überschaubar sind. Auf derselben Wellenlänge wie "Auf nach Indien" mitzuschwimmen. Nur - wenn man eben die Karten nicht gut genug kennt, weiß man nicht, welche Kartenfähigkeit wie nützlich ist, und wann. Damit disqualifiziert es sich dann gleich wieder als Absacker. Es sei denn, man spielt immer wieder denselben Absacker mit immer denselben Leuten. Und das tut man mit Absackern ja doch eher selten...
    ...und diese Situation führt zudem zum nächsten Problem des Spiels, denn für unglaublichen Langzeitspaß, dafür ist das Spiel dann wiederum auch nicht gemacht. Denn dafür fehlt einfach die Variabilität. Nachdem man die Karten kennt, gibt es kaum noch was zu entdecken in diesem Spiel. Synergien sind schnell erkannt und genutzt, und dann ist es nur noch ein taktisches Abwägen, was in welcher Situation der bessere Zug wäre.
    So sitzt Tal der Könige mMn zwischen den Stühlen - nicht schnell genug erfassbar, um drauflos zu spielen, und nicht vielfältig genug, um langfristig zu tragen.


    Was Wenigspieler angeht - die sind mit Sicherheit schon von der Menge an Text, aber auch über die nicht gerade übersichtliche Darstellung auf den Karten, stark gefordert, wenn nicht gar überfordert. Während das Spiel zu einem Absacker für "Kennerspieler" oder Vielspieler taugen könnte, hielten die o.g. Aspekte nicht dagegen, kann es für Wenigspieler zum ausgesprochenen Brainburner werden. Und das eben nicht, weil es so kompliziert wäre, sondern aus genau demselben Grund, aus dem es sich dem Losspielen für Vielspieler verschließt - zuviel Text, zu viele Unterschiede, UND man muss die Kartenverteilung kennen.

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Wie ist denn Eure Erfahrung mit dem Spiel und Wenigspielern?


    Obwohl den Wenigspielern Deckbuildung aus einer handvoll Dominion Partien bekannt war, dauerte die Vermittlung des Spielprinzip recht lange. Bei der ersten Partie heißt es bei uns - egal mit wem - immer. "mach was - grübel nicht". Bei der 2. Partie festigten wir die Regeln. Wir hatten 1h für die Erstpartie zu viert gebraucht - wobei alle das Spiel erst lernen mußten (auch ich der Erklärbär)


    Dauert das Spiel einfach länger?


    das Spiel kam bei den Wenigspielern gut an und die 4.-6. Partie (wo auch erbittert auf Sieg gespielt wurde :) ) dauerten ca. 45 Min.